Augenbrauen fallen aus - Wie gefährlich ist das?

Begleitsymptome bei ausfallenden Augenbrauen

Neben dem Augenbrauenhaarausfall können auch andere Körperhaare gleichzeitig ausfallen. Fallen die Wimpern aus, spricht man in der Fachsprache von einer sogenannten Madarosis. Je nach zugrunde liegender Ursache kann es zu weiteren Begleiterscheinungen kommen. Die Haut kann wärmer / kälter, trockener / feuchter als sonst sein. Übermäßiges Schwitzen kann auftreten. Außerdem kann es zu Rötungen und Juckreiz kommen. Weiter können sich Schuppen auf und unter den Augenbrauhaar entwickeln oder /und die Haut kann selbst schuppig werden. Bei dauerhaftem Auftreten des Augenbrauenausfalls kann dieses auch zu einem Mangel an Selbstwertgefühl oder sogar zu Depressionen führen.

Ausfallende Augenbrauen mit Schuppen

Aufgrund hormoneller und /oder erblicher Gründe, sowie aufgrund von Unverträglichkeiten, beispielsweise von Kosmetika oder Haarshampoos, können sich auch Schuppen unterhalb der Augenbrauenhaare entwickeln. Oftmals beeinflusst trockene Haut die Schuppenbildung, welche in Verbindung mit Augenbrauenausfall auftritt oder diesen begünstigt. Auch können beispielsweise bestimmte Medikamente entwässernd wirken und als unerwünschte Nebenwirkung eine trockene Haut verursachen.

Diagnose bei ausfallenden Augenbrauen

Betroffene können meist selbst beobachten, wenn die Augenbrauenhaare ausfallen und dünner werden. Der Arzt wird zunächst den Betroffenen gezielt befragen. Er schaut sich die Augenbrauen, die umliegende Haut, sowie das Kopfhaar und die Nägel an. Oft zeigt das Augenbrauenausfallsmuster schon mögliche Ursachen auf. Außerdem kann ein Zupftest, also das Austesten, ob die Augenbrauenhaare sich leicht mit den Fingern ausrupfen lassen, Hinweise auf eine mögliche Diagnose und Prognose bieten. Des Weiteren kann der Arzt eine Blut- und Haaranalyse und gegebenenfalls eine Kopfhautbiopsie durchführen. Eine Blutuntersuchung kann Aufschluss geben über den Gehalt verschiedener Vitamine und Nährstoffe, sowie über das Vorhandensein bestimmter sogenannter Autoimmunantikörper und über allgemeine Entzündungswerte. Somit können Stoffwechselerkrankungen oder Funktionsstörungen der Schilddrüse ausgeschlossen werden. Die Haaranalyse kann mikroskopisch erfolgen. Bei einer Kopfhautbiopsie wird unter örtlicher Betäubung eine Gewebeprobe der Kopfhaut entnommen.

Behandlung ausfallender Augenbrauen

Nicht jeder Augenbrauenausfall muss ärztlich behandelt werden. Ein paar Augenbrauenhaare zu verlieren, ist im Prinzip nicht weiter schlimm und im gewissen Rahmen normal. Sollte der Augenbrauenausfall jedoch über längere Zeit andauern, Begleiterscheinungen auftreten und sich eventuell sogar kahle Stellen an den Augenbrauen zeigen, sollte dies beobachtet werden.
Beispielsweise sollte die eigene Ernährung hinterfragt und gegebenenfalls angepasst werden. Eine ausgewogene Ernährung mit ausreichend Vitaminen und Mineralstoffen kann einen Augenbrauenausfall, der aufgrund von Mangelerscheinungen entstanden ist, beheben.
Es sollten Kosmetika und Shampoos, auf die die Augenbrauen empfindlich reagieren, ausfindig gemacht werden und gemieden werden. Bei sehr trockene Haut, kann in manchen Fällen etwas Sesam- oder Mandelöl die Haut und damit den Augenbrauenwachstum unterstützen Die Behandlung von Augenbrauenausfall erfolgt ursachenabhängig. Wenn es nicht möglich ist die Ursache selbst ausfindig zu machen und zu beseitigen, ist ein Arztbesuch ratsam. Je nach Ursache können dann bestimmte Maßnahmen und Medikamente, gegebenenfalls eine homöopathische Behandlung unterstützend und hilfreich sein. Es sei davon abgeraten bei unbekannter Ursache teure Produkte zu kaufen, die Linderung versprechen, diese aber eventuell mehr Schaden, als Heilung bringen.

Schöne, dichte Augenbrauen sind ein Traum jeder Frau. Folgendem Artikel können Sie entnehmen, wie Sie das Wachstum Ihrer Augenbrauen beschleunigen können: Wachstum von Augenbrauen

Kann man ausfallende Augenbrauen homöopathisch behandeln?

Bei Augenbrauenausfall empfinden manche Betroffene eine homöopathische Behandlung unterstützend. Die Behandlung sollte von einer Fachperson angeleitet sein. Sie ersetzt nicht die schulmedizinische Behandlung. Je nach Beschwerdebild, können unterschiedliche Substanzen eingesetzt werden.
Wenn Vergiftungen einen Augenbrauenausfall verursacht haben, kann Thallium eingesetzt werden.
Sollten zum Augenbrauenausfall Hautveränderungen, im Sinne von nässenden und roten Hautstellen, sowie juckender Schmerz, begleitend auftreten, wird Sulfur empfohlen.
Bei ausgezehrten Frauen mit Augenbrauenausfall kann die Einnahme von Alumina gegebenenfalls unterstützend wirken.
Bei Haarausfall der Augenbrauen in Kombination mit Schuppen und Juckreiz kann in manchen Fällen Natrium chloratum ratsam sein.
Tritt statt dem Juckreiz ein brennender Schmerz auf, wird Arsenicum album empfohlen.

Die Auswahl der homöopathischen Mittel sollte sich nicht nur nach den körperlichen Beschwerden richten, sondern beispielsweise auch Faktoren, die die Beschwerden verschlimmern oder verbessern, mit einbeziehen. In der Regel werden die obengenannten Substanzen in den Potenzen von D6 bis D12 eingesetzt. Meistens werden 5 Globuli 3-mal täglich oder 5-20 Tropfen 3-mal täglich oder eine Tablette pro Tag, empfohlen

Lesen Sie mehr zum Thema unter: Homöopathie bei Haarausfall

Ursachen für ausfallende Augenbrauen

Augenbrauenausfall kann mannigfaltige Ursachen haben. Die meisten Ursachen sind meist erblich oder hormonell begründet.

  • hormonelle Veränderungen, bspw. in der Schwangerschaft oder in den Wechseljahren
  • Funktionsstörungen der Schilddrüse
  • Stoffwechselerkrankungen, wie beispielsweise bei Diabetes mellitus
  • Hauterkrankungen und Allergien
  • Pilzinfektionen
  • Vergiftungen
  • Vitaminmangel- und Nährstoffmangelerscheinungen
  • Stress oder psychische Spannungen, in Ausnahmefällen auch das zwanghafte Ausreissen der Augenbrauenhaare (Trichotillomanie)
  • unerwünschte Nebenwirkungen von Medikamenten oder einer Chemotherapie
  • Kontaktallergien gegen bestimmte Kosmetika, Shampoo, Cremes oder die Brille

Die Schilddrüse als Ursache für ausfallende Augenbrauen

Laut einigen Autoren sind etwa die Hälfte aller Frauen mit einer Erkrankung der Schilddrüse von Haarausfall, inklusive Augenbrauenhaarausfall, betroffen. Sowohl eine Schilddrüsenunterfunktion, als auch eine Schilddrüsenüberfunktion können diesen Ausfall gleichermaßen auslösen.
Bei einer Schilddrüsenüberfunktion wird das Haarwachstum durch die vermehrten Schilddrüsenhormone beschleunigt. Durch dieses schnellere Wachstum fallen sie auch schneller aus.
Bei einer Schilddrüsenunterfunktion ist das Wachstum der Augenbrauenhaare durch einen Mangel an Schilddrüsenhormone, beeinträchtigt. Folglich kann dies ebenfalls zu einem Haarausfall führen. Auch eine medikamentöse Behandlung der Schilddrüsenstörung kann in manchen Fällen Augenbrauenhaarausfall auslösen. Aber meist lässt die vorausgegangene Störung die Haare der Augenbrauen noch eine zeitlang ausfallen. Es dauert eine gewisse Zeit, bevor sich die Stoffwechsellage wieder reguliert hat.

Lesen Sie mehr zum Thema unter: Haarausfall bedingt durch die Schilddrüse

Hashimoto Thyreoiditis als Ursache für ausgefallene Augenbrauen

Da die sogenannte Hashimoto Thyreoiditis eine Schilddrüsenentzündung ist, die das körpereigene Abwehrsystem betrifft, kommt es zu permanenten Entzündungen der Schilddrüse. Im Rahmen dessen können auch die Augenbrauen ausfallen. Charakteristisch ist, dass es zunächst zu einer Schilddrüsenüberfunktion und schließlich zu einer Schilddrüsenunterfunktion und damit zu einem Mangel an Schilddrüsenhormonen kommt. Da die Schilddrüsenhormone auch das Haarwachstum steuern, kann dies Auswirkungen auf die Augenbrauen haben. Bei Verdacht auf eine Hasimoto Thyreoiditis empfiehlt sich unbedingt eine ärztliche Abklärung.

Wechseljahre als Ursache für ausfallende Augenbrauen

In den Wechseljahren, der sogenannten Menopause, kommt es zu Veränderungen der Hormonkonzentrationen. Es sinkt der Gehalt von dem Hormon Östrogen. Da dieses auch eine gewisse Rolle spielt beim Haarwachstum, wird vermutet, dass eine sinkende Östrogenkonzentration einen Augenbrauenausfall verursachen kann. Auch fällt in den Wechseljahren die Konzentration vom sogenannten Progesteron ab, welches ein Augenbrauenhaarausfall zusätzlich begünstigen kann. Da der Hormonspiegel dauerhaft verändert ist, kann nach Bedarf, eine gut überlegte Hormontherapie ratsam sein. Diese Behandlung kann durch bestimmte Hormonpräparate oder mithilfe von Hormonimplantaten oder sogenannten Phytohormonen, also pflanzlichen Hormonpräparaten, erfolgen.

Wie lange fallen Augenbrauen aus?

Je nach Ursache kann die Dauer des Augenbrauenausfalls sehr unterschiedlich sein. Durch Stress oder Unverträglichkeiten und Allergien ausgelöster Augenbrauenhaarausfall ist meist zeitlich begrenzt. Vorausgesetzt die Betroffenen beseitigen oder meiden die Ursachen. Des Weiteren kann beispielsweise ein Augenbrauenhaarausfall bei Babys 8 Wochen nach einer Geburt auftreten und etwa 6 Monate anhalten. Auch kann es während der Stillzeit zu einem Augenbrauenausfall kommen, der beim Abstillen in der Regel endet. Die Dauer ist demnach in diesen Fällen begrenzt.

Anders ist es in den Wechseljahren, in denen dauerhaft der Hormonspiegel verändert ist und dieser ohne Behandlung dauerhaft zu Augenbrauenhaarausfall führen kann. Die Dauer des kindlichen kreisrunden Haarausfalles kann sich spontan innerhalb von 6 Monaten zurückbilden. Doch können die Beschwerden mehrmals wiederholt, dauerhaft schubweise wieder auftreten. Wenn eine Schilddrüsenstörung vorliegt, kann diese unbehandelt dauerhaft zu Augenbrauenausfall führen. Bei adäquater Behandlung, dauert der Haarausfall der Augenbrauen solange bis sich eine ausgeglichene Stoffwechsellage eingestellt hat.

Augenbrauenausfall beim Mann

Der spezielle Haarausfall beim Mann, der auch das Augenbrauenhaar betreffen kann, ist laut neusten Untersuchungen nicht auf das Hormon Testosteron zurückzuführen. Die Universitätsmedizin Greifswald berichtete Mitte April 2017 von Studien, die dies belegen. Bei 373 männlichen Teilnehmern konnte kein Zusammenhang zwischen dem sogenannten Sexualhormonen Testosteron oder Androstendion und Haarausfall festgestellt werden. Die Ursache des Haarausfalls beim Mann ist weiter ungeklärt. Es werden Zusammenhänge zu einem Folgeprodukt des Testosterons, dem Hormon Dihydrotesteron, diskutiert. Außerdem könnte die Fehlregulation des sogenannten Gewebshormon Prostaglandin D2 einen Augenbrauenhaarausfall bei Männern auslösen. Aber dieses wird weiterhin kontrovers diskutiert und intensiv erforscht.

Lesen Sie mehr zum Thema unter: Haarausfall beim Mann

Augenbrauenausfall bei der Frau

Zusätzlich zu den allgemeinen Ursachen von Augenbrauenausfall, können hormonelle Veränderungen im weiblichen Körper den Ausfall begünstigen und den Behandlungsverlauf beeinflussen. Dies kann durch bestimmte Situationen, wie die Menstruationsphase, in der Schwangerschaft oder in den Wechseljahren hervorgerufen werden. Aber auch das Absetzen der Antibabypille, kann die hormonellen Gegebenheiten stark verändern und einen kurzfristigen Augenbrauenausfall verursachen. Das Hormon Östrogen beeinflusst das Haarwachstum des weiblichen Körpers. Plötzliche Veränderungen und Schwankungen der Östrogenkonzentration, bei einer Frau, können zu einem akuten Augenbrauenausfall führen.

Augenbrauenausfall in der Schwangerschaft

Ein Augenbrauenhaarausfall ist in der Schwangerschaft selbst meist selten. Das sogenannte Steroidhormon Progesteron fördert einen Haarwuchs sowohl in der Menge, als auch in der Qualität. Kurz vor der Menstruation und in der Schwangerschaft ist dieses Hormon in erhöhter Konzentration im weiblichen Körper zu finden. Auch steigt die Östrogenkonzentration, die zusätzlich zu verbesserten Haarwuchs beiträgt. Ein Abfall dieser beiden Hormone nach der Entbindung kann einen Augenbrauenhaarausfall verursachen. Dies wird auch als postpartaler Effluvium bezeichnet.

Lesen Sie mehr zum Thema unter: Haarausfall in der Schwangerschaft

Augenbrauenausfall beim Kind

Im Rahmen des kindlichen „kreisrunden Haarausfalls“, der sogenannten Alopecia areata kann es zu Augenbrauenhaarausfall kommen. Als Begleiterscheinung können ein vermindertes Wachstum der Nägel und Schwellungen der Lymphknoten auftreten. Man beobachtet oft ein gleichzeitiges Auftreten von Neurodermitis, Heuschnupfen, allergisches Asthma bronchiale oder Autoimmunerkrankungen der Schilddrüse. Die genauen Ursachen des kindlichen kreisrunden Haarausfalls sind bisher nicht bekannt und werden weiterhin erforscht. Die Diagnose muss gesichert sein, bevor eine medikamentöse Therapie empfohlen wird. Die Behandlung ist sehr individuell und bedarf die Beachtung und Unterstützung der Eltern und des sozialen Umfeldes.

Lesen Sie mehr zum Thema unter: Haarausfall bei Kindern

Autor: Dr. Nicolas Gumpert Veröffentlicht: 31.05.2017 - Letzte Änderung: 21.06.2024