In diesem Artikel geht es um den Verlauf des Pfeifferschen Drüsenfiebers. Es werden unter anderem die Inkubationszeit, die Dauer, Symptomabfolge und unterschiedliche Verläufe besprochen. Dazu gehören der asymptomatische Verlauf, der schwere Verlauf, der chronische Verlauf und tödliche Verläufe.
Das Pfeiffersche Drüsenfieber wird durch den Epstein Barr Virus ausgelöst. Dieser ist ein Humanes Herpesvirus und hochansteckend. Durch Küssen oder Teilen von Essen kann man infiziert werden.
Der Verlauf der Krankheit ist sehr unterschiedlich. Das zeigt sich dadurch, dass in Deutschland mit 40 Jahren fast jeder Mensch den Virus in sich trägt, aber nur ein Teil dieser Menschen das Pfeiffersche Drüsenfieber durchlebt haben. Zwischen einem asymptomatischen Verlauf über klassische Symptomatik bis fulminante Verläufe mit Komplikationen ist alles möglich.
Die Inkubationszeit beschreibt den Zeitraum von der Infizierung mit dem Virus bis zum Ausbruch der Symptome. In dieser Zeit vermehren sich die Viren in den Abwehrzellen des menschlichen Körpers.
Beim Epstein Barr Virus kann die Inkubationszeit zwischen einer Woche bis sieben Wochen betragen. Während dieser Zeit ist man schon ansteckend für seine Mitmenschen, besonders kurz vor Ausbruch der Krankheit. Dann kann es vor allem zur Infizierung kommen, wenn sich keine Symptome zeigen und man wie gewohnt mit seinen Mitmenschen alltägliche Dinge betreibt.
Mehr hierzu: Inkubationszeit des Pfeifferschen Drüsenfiebers
Während der Inkubationszeit des Pfeifferschen Drüsenfiebers kann es schon zu einem allgemeinen Krankheitsgefühl kommen. Der klassische Krankheitsverlauf ist dann aber gekennzeichnet von einer Entzündung der Rachenmandeln, Schwellung der Lymphknoten am ganzen Körper und Fieber. Hinzukommen häufig ein ausgeprägtes Müdigkeitsgefühl, Schluckbeschwerden, Kopfschmerzen, Appetitverlust und Bauchschmerzen. Es kann zur Vergrößerung von Milz und Leber kommen, was den Bauchschmerz auslöst.
Die Symptome sind vor allem in der ersten Krankheitswoche präsent und stark. In einem Teil der Fälle kommt es danach schon zur Ausheilung der Krankheit.
Bei anderen Menschen zieht sich der Verlauf leicht gemildert oder weiterhin stark bis zu drei Wochen hin. In 10% der Fälle kommt es durch die Schwächung des Immunsystems zu einer Superinfektion mit einem Bakterium, das mit Antibiotika behandelt werden muss.
In einem sehr kleinen Anteil der Erkrankten kommt es zu schweren Komplikationen, wie zum Beispiel einer Milzruptur, Beteiligung des Zentralen Nervensystems oder Organversagen.
Bei Kleinkindern kommt es häufig zu einem asymptomatischen Verlauf mit unspezifischen Krankheitssymptomen. Diese können auch mit einer einfachen Erkältung verwechselt werden können.
Weitere Informationen zu diesem Thema: Symptome von Pfeifferschen Drüsenfieber
Besonders bei Kleinkindern und Babys ist das Vorkommen eines asymptomatischen Verlaufes des Pfeifferschen Drüsenfiebers häufig. Entweder kommt es zu keinerlei Symptomatik oder es finden sich atypische Verläufe mit unspezifischen Krankheitssymptomen.
Das kann ein reduzierter Allgemeinzustand, Fieber, Halsschmerzen oder andere Grippesymptome sein. Oft wird dies dann mit einer einfachen Erkältung verwechselt.
Ob tatsächlich eine Infektion vorliegt, kann dann nur eine Blutuntersuchung bestätigen. Es ist aber fraglich, ob so ein diagnostischer Aufwand von Vorteil ist, wenn der Patient keinerlei bis wenig Beschwerden hat.
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Auch die Dauer des Pfeifferschen Drüsenfiebers ist bei jedem Menschen unterschiedlich. Wie gesagt, durchleben einige einen asymptomatischen Verlauf oder eine Erkältungsähnliche Episode von wenigen Tagen.
Bricht die Krankheit aus und zeigt sich in seinen typischen Symptomen, so halten diese meist eine bis drei Wochen an.
Bei Komplikationen ist die Dauer der Erkrankung erhöht und kann sich über mehrere Monate hinziehen. Besonders Müdigkeit und körperliche Schwäche bestehen in manchen Fällen über einen langen Zeitraum.
Lesen Sie hier mehr zum Thema: Dauer des Pfeifferschen Drüsenfiebers.
Das Pfeiffersche Drüsenfieber kann nicht kausal behandelt werden, das heißt man kann die Ursache selbst nicht bekämpfen. Man kann jedoch durch diverse Methoden die Symptome lindern und den Verlauf verkürzen.
Grundsätzlich gilt, dass körperliche Schonung und Bettruhe eingehalten werden sollte. Nicht nur, da Ruhe den Körper bei der natürlichen Abwehr unterstützt, sondern auch, weil bei einer Vergrößerung der Milz jedes Trauma vermieden werden sollte, um eine Ruptur zu vermeiden.
Fiebersenkende Medikamente, wie Ibuprofen oder Paracetamol wirken zusätzlich auch gegen die Schmerzen und unterstützen den Heilungsprozess. Bei erhöhter Temperatur verliert der Körper viel Flüssigkeit, was durch eine ausreichende Menge an Wasser und Tee wieder ausgeglichen werden sollte.
Da es sich bei dem Krankheitserreger um einen Virus handelt, darf kein Antibiotikum gegeben werden. Manche Antibiotika, wie Ampicillin oder Amoxicillin, verschlimmern sogar den Verlauf noch, da sie beim Pfeifferschen Drüsenfieber ein Arzneimittelexanthem auslösen. Außer bei Superinfektionen mit einem Bakterium darf also keine Antibiose gegeben werden.
Bei einer starken Schwellung der Tonsillen mit Schluckbeschwerden kann Cortison gegeben werden.
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Ein chronischer Verlauf des Pfeifferschen Drüsenfiebers ist definiert als Vorkommen bestimmter Symptome auch noch drei Monate nach Beginn der Krankheit. Diese chronisch aktive Form der infektiösen Mononukleose ist sehr selten und kann Erwachsene und Kinder betreffen.
Bei den meisten Patienten zeigt sich Fieber mit Schüttelfrost und Entzündungen im Halsbereich. Außerdem kann es variabel dazu zu stark ausgeprägter Müdigkeit, Konzentrationsproblemen, einem generell reduzierten Allgemeinzustand und Erinnerungsschwierigkeiten kommen.
Durch eine labordiagnostische Untersuchung des Blutes des Patienten können bestimmte charakteristische Parameter eine Chronifizierung bestätigen.
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Grundsätzlich kann nach der Diagnose die weitere Behandlung im häuslichen Rahmen geschehen. Es gibt jedoch einige Hinweise, an denen man einen schweren Verlauf des Pfeifferschen Drüsenfiebers erkennen kann. Dann sollte nicht damit gezögert werden, einen Arzt aufzusuchen. Bei Atemnot oder starken Schluckbeschwerden ist ein Arztbesuch ratsam.
Ebenfalls auf einen schweren Verlauf deutend sind stärkster Kopfschmerz, Bauchschmerzen, Gelbfärbung der Haut oder Krampfanfälle. Auch wenn sich das Fieber über mehrere Tage nicht medikamentös senken lässt, empfiehlt es sich zum Arzt zu gehen.
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Die Prognose für das Pfeiffersche Drüsenfieber ist grundsätzlich sehr gut. Vor allem, wenn man bedenkt, dass im Alter von 40 Jahren fast jeder in seinem Leben einmal infiziert wurde. Fast alle Symptome heilen innerhalb von 3 Monaten aus, auch der Großteil der neurologischen Symptome.
Durch die Komplikationen der Erkrankung kann es aber folglich zu schweren Verläufen kommen. Sind diese Komplikationen medizinisch nicht kontrollierbar, so kann es im schlimmsten Fall auch zu einem tödlichen Ausgang kommen. Gefährliche Verläufe können zum Beispiel durch eine Meningitis, Encephalitis, Leberversagen, Nierenversagen, Herzbeteiligung oder eine Milzruptur entstehen. Dies geschieht aber äußerst selten.
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