Der sogenannte „weiße Hautkrebs“ umfasst zwei verschiedene Hauterkrankungen, die im Gegensatz zum schwarzen Melanom weißlich erscheinen. Im Einzelnen sind unter dem Begriff das Basalzellkarzinom und das spinozelluläre Karzinom zusammengefasst.
Ursachen, die einen weißen Hautkrebs begünstigen, sind Lebensgewohnheiten, genetische Faktoren und der Kontakt zu giftigen Stoffen. Auch Verletzungen, Verbrennungen, andere Vorschädigungen der Haut oder Infektionen mit bestimmten Erregern können Fälle des weißen Hautkrebses auslösen.
Die wichtigste Hauptursache jedes weißen Hautkrebses ist jedoch die langjährige Sonnenexposition. Dabei ist vor allem die kumulative Sonnenlichteinstrahlung verantwortlich, nicht einzelne Schäden in Form von Sonnenbränden. Schwere Sonnenbrände stellen eher einen Risikofaktor für den schwarzen Hautkrebs dar. Unter der kumulativen Sonnenexposition versteht man die lebenslange, summierte Sonneneinstrahlung, die ein Mensch über die Jahre sammelt. Dies bedeutet, dass Menschen, die mehr Zeit in der Sonne oder in sonnenreichen Regionen der Welt verbringen, häufiger am weißen Hautkrebs erkranken. Somit ist der weiße Hautkrebs auch der mit Abstand häufigste Tumor der Haut.
Wichtige Ursachen für das Basalzellkarzinom, die häufigere Variante des weißen Hautkrebses, sind insbesondere auch genetische Veränderungen. So etwa begünstigt die Erkrankung Xeroderma pigmentosum diesen Krebs. Das Plattenepithelkarzinom hingegen kann sich vor allem auch aufgrund von Verletzungen, Schnitten, Ulzerationen, Verbrennungen und Hautreizungen bilden. Seltener können auch die Papilloma-Viren ein Plattenepithelkarzinom verursachen. Gegen viele dieser Viren ist seit einigen Jahren eine Impfung vorhanden.
Der weiße Hautkrebs kann primär in zwei verschiedene Arten unterteilt werden, das Basalzellkarzinom und das Plattenepithelkarzinom, auch spinozelluläres Karzinom genannt. Diese Unterscheidung richtet sich nach den Ursprungszellen des Tumors. Diese Zellen können entarten und zu einer schnellen Vermehrung und Tumorbildung angeregt werden. Jede Unterart des Hautkrebses kann in weitere Formen unterschieden werden, abhängig vom äußeren Erscheinungsbild und der Wachstumsform.
Das Basalzellkarzinom kann etwa knotig oder flächig auftreten, invasiv wachsen oder oberflächlich bleiben, farbig oder farblos sein und weich oder verhärtet erscheinen. Demnach werden zum Beispiel die wichtigsten Varianten in „knotig und solide“ oder „superfizielles-multizentrisches“ Basalzellkarzinom unterschieden.
Das Plattenepithelkarzinom hingegen wird anhand des Stadiums und der Lokalisation unterschieden. Es kann im Gegensatz zum Basalzellkarzinom häufiger metastasieren und sich ausbreiten, weshalb eine genaue Stadieneinteilung in der Diagnostik entscheidend für Prognose und Therapie ist.
Weitere Informationen finden Sie hier: Basaliom - Informationen zum weißen Hautkrebs
Der weiße Hautkrebs kann abhängig vom exakten Erkrankungstyp, der Ausbreitung, der Pigmentierung oder anderer Faktoren sehr unterschiedlich aussehen. Im Gegensatz zum gefährlicheren und bekannteren Melanom ist es nicht schwarz pigmentiert wie ein Leberfleck. Lediglich in sehr seltenen Fällen des Basalzellkarzinoms kann eine schwarze Färbung vorliegen.
Das Plattenepithelkarzinom wird oft zunächst als rötlicher Punkt auf der Haut erkannt. Dieser kann rau und verhärtet wirken. Im Verlauf wächst der Punkt zu einem Knoten mit kleinen harten perlförmigen Auswüchsen heran. Die Knoten können später Geschwüre bilden und bluten. In seltenen Fällen können sie durch Tiefenwachstum in andere Körperbereiche und Organe streuen. Lebensbedrohliche Verläufe kann der weiße Hautkrebs nur sehr selten annehmen.
Das Basalzellkarzinom, die häufigere Form des weißen Hautkrebses, wirkt anfänglich oft gelblich. Es fällt ebenfalls als raue Erhebung auf der Haut auf. Anschließend kann der Krebs viele Formen annehmen und knotig, narbig oder ulzerierend sein. Gemeinsam ist diesen Formen jedoch ein stetiges Wachstum und im Gegensatz zu Leberflecken und anderen Hautveränderungen eine Unregelmäßigkeit in Größe, Form und Begrenzung.
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Der weiße Hautkrebs zeichnet sich in den allermeisten Fällen dadurch aus, dass nur wenige Symptome auftreten. Bemerkt wird der Hautkrebs oft nur durch die äußerlich sichtbaren Veränderungen und kleinen Knoten, allenfalls durch leichte Blutungen, wenn der Krebs ulzeriert. Nur in seltenen Fällen kann durch eine Art Entzündungsreaktion ein Juckreiz auftreten. An der betroffenen Stelle sollte jedoch nicht gekratzt werden, da die Haut so Schaden nehmen kann, anfängt zu bluten und Erreger unter die Haut gelangen können, die eine Entzündung verursachen. Starker Juckreiz spricht jedoch zunächst eher gegen einen weißen Hautkrebs.
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Insbesondere in anfänglichen Stadien ist der weiße Hautkrebs weitestgehend symptomlos. Schmerzen an der Haut oder im Körper hängen oft nur dann mit dem Krebs zusammen, wenn dieser weit fortgeschritten ist. Ein weit fortgeschrittener Befund an der Haut kann mit Geschwüren und blutigen Veränderungen einhergehen. Dies kann zu Schmerzen führen. Sollte der seltene Fall eintreten, dass der weiße Hautkrebs Absiedlungen in fernen Organen bildet, kann auch dies zu Schmerzen führen. Im Regelfall jedoch zählen lokale Schmerzen nicht zu den typischen Symptomen.
Der wichtigste Schritt in der Behandlung aller Arten von Hautkrebs besteht darin, Frühstadien zu erkennen und bei verdächtigen Veränderungen einen Arztbesuch nicht zu länge hinauszuzögern. Frühstadien verursachen kaum Symptome und können deshalb nicht durch Schmerzen oder Juckreiz auffallen.
In den Anfängen des weißen Hautkrebses fallen an sonnenexponierten Körperstellen, zum Beispiel dem Gesicht, Dekolleté oder dem Handrücken, weißlich-gelbliche oder rötliche Flecken auf. Diese befinden sich an der Oberfläche der Haut, weshalb es schon früh zu spürbaren oberflächlichen Veränderungen kommt. So können die Flecken erhaben sein, rau und derb wirken und stetig wachsen. Je früher ein Krebs in diesem Stadium erkannt wird, desto besser ist die Prognose und desto kleiner ist das Hautareal, welches behandelt und entfernt werden muss.
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Das Endstadium des weißen Hautkrebses kann tödlich sein. Der Krebs ist eine unterschätzte Gefahr, da auch er nach später Entdeckung und inadäquater Behandlung lokal an der Haut und im gesamten Körper durch Metastasen Schäden anrichten kann. Der Befund an der Haut kann unbehandelt schwere ästhetische aber auch funktionelle Schäden der darunter liegenden Strukturen verursachen. Im Gesicht wo der weiße Hautkrebs oft auftritt, kann der Krebs geschwürartig Nase, Lippen, Augen und Ohren und sogar die Gesichtsknochen entstellen und zerstören. Durch Metastasierung können im Endstadium alle inneren Organe in Mitleidenschaft gezogen und zerstört werden. Auch wenn die Prognose insgesamt gut ist, darf die Therapie nicht vernachlässigt werden.
Bei Hauttumoren stehen zu gewissen Teilen die Eigendiagnose und eigene Aufmerksamkeit an erster Stelle. Bei allen Formen des Hautkrebses verbessert eine Früherkennung die Prognose.
Oberflächliche Veränderungen können überall an der Haut auftreten. Sollte jedoch ein kleiner Knoten auftreten, der sich verändert und wächst, spricht dies für eine bösartige Veränderung der Haut. Bei einem begründeten Verdacht sollte so schnell wie möglich ein Hautarzt aufgesucht werden. Dieser kann in der sogenannten Dermatoskopie die Veränderung genau untersuchen. Faktoren auf die besonders geachtet werden sind Kontur, Größe, farbliche Unregelmäßigkeiten und strukturelle Unebenheiten. Ein verdächtiger Befund muss anschließend in einer Gewebeprobe unter dem Mikroskop untersucht werden.
Für Personen über 35 besteht alle zwei Jahre die Möglichkeit, eine Routineuntersuchung bei einem Hautarzt durchführen zu lassen.
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Die Behandlung variiert mit dem Stadium und der Ausbreitung der Erkrankung.
Da der weiße Hautkrebs im Normalfall nicht schnell metastasiert und sich vergleichsweise langsam auf der Haut ausbreitet, ist eine Erkennung und Behandlung in frühen Stadien wahrscheinlich. Heutzutage gibt es zahlreiche Therapiemethoden des weißen Hautkrebses. Die chirurgische Entfernung steht jedoch nach wie vor an erster Stelle. In fortgeschrittenen Stadien wird neben der oberflächlichen Operation auch eine Entfernung der Lymphknoten durchgeführt. Die Möglichkeit einer operativen Entfernung hängt aber vor allem von der Lokalisation und Größe des Tumors ab.
Alternative Behandlungsmethoden müssen vor allem bei sehr großen Tumoren im Gesicht, weit fortgeschrittenem Alter und immer wiederkehrenden Tumoren erwogen werden. Zusätzlich angewandt werden Therapien wie die Vereisung, die Chemotherapie in Form von Creme, die photodynamische Therapie, Immuntherapien und Bestrahlung. Insbesondere in der lokalen Chemotherapie gibt es viele Neuerungen und gute Erfolge.
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Homöopathie zielt im Grundgedanken darauf ab, die Selbstheilungskräfte des Körpers anzuregen, damit der Körper die Erkrankung von selbst heilen kann. Bei einer Krebserkrankung sind jedoch körpereigene Zellen entartet und vermehren sich rasant, sodass sie ein Geschwür bilden. In der Akutsituation muss der Hautkrebs operativ oder durch Chemo- und Immuntherapeutika behandelt werden, da er sich sonst weiter ausbreitet.
Homöopathische Mittel können unterstützend eingenommen werden, dürfen jedoch keinesfalls die alleinige Therapie darstellen.
Der weiße Hautkrebs ist deutlich ungefährlicher als der schwarze Hautkrebs. Beide Arten des weißen Hautkrebses haben eine deutlich geringere Tendenz infiltrierend und metastasierend zu wachsen. Auch die Geschwindigkeit ihres Wachstums ist deutlich geringer, weshalb eine Behandlung oft schon früh erfolgen kann.
Das Basalzellkarzinom metastasiert in den meisten Fällen nicht. Auch nach langjährigem Wachstum besteht kaum eine Gefahr der weiteren Ausbreitung. Dennoch sollte, um den Lokalbefund zu kontrollieren und die Eventualität einer Metastasierung zu verhindern, eine Therapie erfolgen. Bei Plattenepithelkarzinomen ist die Wahrscheinlichkeit der Metastasierung jedoch höher. Vor allem Tumoren, die größer als 2cm sind, bergen die Gefahr von Absiedlungen. Auch dann ist ein Tod durch den weißen Hautkrebs unwahrscheinlich, aber möglich.
Weißer Hautkrebs kann theroretisch überall auf der Haut entstehen. Die häufigsten Körperstellen, an denen weißer Hautkrebs auftrtritt, sind im folgenden aufgelistet.
Die Nase ist eine besonders häufige Lokalisation des weißen Hautkrebses. Sie ragt aus dem Gesicht hervor und akkumuliert im Laufe des Lebens überdurchschnittlich viel Sonnenlicht. Auch wenn das Gesicht verdeckt wird, zum Beispiel beim Skifahren, ist die Nase oft unbedeckt und der Sonne ausgesetzt. An der Nase ist der weiße Hautkrebs jedoch schnell zu erkennen. Hier sind sowohl die Erkennung als auch die Behandlung oft in frühen Stadien durchführbar. Eine Operation mit Entfernung des Tumors ist zwar auch hier die Therapie der ersten Wahl, jedoch kann aus bestimmten Gründen auch eine photodynamische Therapie als erste Behandlung erwogen werden, zum Beispiel wenn bereits mehrere Operationen nach Rezidiven an der Nase durchgeführt werden mussten oder das befallene Gebiet zu groß ist.
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Das Gesicht insgesamt beherbergt die meisten Fälle des weißen Hautkrebses. Im Gesicht selbst sind insbesondere Nase und Lippen am häufigsten betroffen. Dies ist ebenfalls auf die These zur Entstehung des weißen Hautkrebses zurückzuführen. Diese Stellen sammeln über die Lebenszeit die meiste Sonneneinstrahlung. Exponierte Bereiche im Gesicht wie die Lippen, die Wangen, die Nase oder die Stirn sind deshalb sogenannte „Prädilektionsstellen“.
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Fälle von weißem Hautkrebs auf der Kopfhaut sind insgesamt seltener aber möglich. Auch hier zählt zu großen Anteilen nur die Exposition gegenüber der Sonne. Bei Personen ohne Kopfhaar ist die Wahrscheinlichkeit des Krebses auf der Kopfhaut somit nicht nur erhöht, sondern deutlich wahrscheinlicher als an anderen Körperstellen. Aus diesem Grund ist bei einer Glatze der Schutz gegenüber UV-Licht auf der Kopfhaut umso wichtiger.
Weißer Hautkrebs auf der Lippe ist nicht nur sehr unangenehm, sondern auch sehr häufig. Die Lippe ist im Gegensatz zu anderen Hautbereichen nicht in der Lage Melanin also Hautpigmente zu bilden. Auch von Sonnenbrand ist die Lippe deshalb häufig betroffen. Auch nach langen Sonnenexpositionen ist es der Lippe nicht möglich, sich an die Gegebenheiten anzupassen und zu bräunen wie die restliche Haut. Zum Schutz der Lippen muss immer eine Sonnencreme aufgetragen werden. Heutzutage gibt es auch Lippenbalsam und Lippenpflegestifte, die Sonnenschutz beinhalten.
Die Erkennung eines weißen Hautkrebses kann jedoch frühzeitig erfolgen. Durch die sensiblen Rezeptoren in der Lippe fallen knotige, harte und derbe Veränderungen besonders schnell auf und stören schon früh.
Die Stirn zählt als exponiertes, großflächiges Hautareal zu den typischen „Prädilektionsstellen“ des weißen Hautkrebses. Zwischen der Stirn und Lippe treten etwa 80% aller Fälle des Krebses auf. Ein wichtiger Sonnenschutz ist bei Sonnenexposition unerlässlich.
Die Ohren sind verhältnismäßig häufig vom weißen Hautkrebs betroffen. Sie besitzen zwar eine exponierte Lage am Kopf, sind jedoch bei vielen Menschen von Haaren bedeckt. Mit langen Haaren und gutem und ständigem Sonnenschutz sinkt die Wahrscheinlichkeit eines weißen Hautkrebses an den Ohren. Auch abstehende Ohren können ein Risikofaktor des Krebses sein.
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Der Handrücken ist ebenfalls häufig von der Krebserkrankung betroffen. Die Hände sind in den seltensten Fällen von Kleidung bedeckt. Auch beim Auftragen einer schützenden Sonnencreme wird der Handrücken häufig vergessen, obwohl er durchgehend der Sonne ausgesetzt wird. Der weiße Hautkrebs wird am Handrücken oft frühzeitig erkannt und auch die Behandlung ist an dieser Stelle gut durchführbar.
Der Rücken ist deutlich seltener von weißen Hautkrebs betroffen, als Regionen wie das Dekolleté oder das Bereiche des Kopfes.
Die Haut am Rücken stellt eine sehr große Fläche dar und kann unter geeigneten Bedingungen viel Sonnenlicht akkumulieren. Insbesondere in warmen Regionen, in denen sich Männer und Frauen häufig mit freiem Oberkörper in der Sonne aufhalten, sind Fälle von weißem Brustkrebs deutlich wahrscheinlicher. Dies kann Menschen mit häufigen Strandaufenthalten ebenso betreffen wie Arbeiter, die oberkörperfrei in der Sonne arbeiten. Ein ausreichender Sonnenschutz durch Sonnencreme ist enorm wichtig. Viele halten diesen nicht ein, da das Eincreme des Rückens zu aufwendig oder zu schwierig erscheint. Auch wenn keine Sonnenbrände bei vorgebräunter Haut auftreten, muss immer an die langfristige Sonnenlichtakkumulation gedacht werden.
Die Heilungschancen sind verglichen mit anderen bösartigen Krebserkrankungen gut. In der Regel breitet der weiße Hautkrebs sich nicht sehr schnell aus, weshalb eine Behandlung im frühen Stadium gut möglich ist. Mithilfe der Operation und Nachbehandlung können die Hauptbefunde gut kontrolliert werden. Innerhalb der ersten zwei Jahre kommt es jedoch sehr häufig zu Rückfällen und kleinen Rezidiven der Haut. Deshalb werden Kontrolluntersuchungen alle drei bis sechs Monate empfohlen.
Insbesondere innerhalb der ersten zwei Jahre treten die meisten Rezidive auf. Die Nachsorge wird jedoch über 5 Jahre hinweg durchgeführt. Eine vollständige Heilung ist in sehr vielen Fällen nicht möglich, die Kontrolle über den Tumor und die damit einhergehende Lebenswahrscheinlichkeit sind jedoch sehr gut.
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Die verschiedenen Formen des weißen Hautkrebses gehen mit unterschiedlichen Wachstumsraten einher.
Das Basalzellkarzinom ist nicht nur in der Ausbreitung und Metastasierung weniger aggressiv als das Plattenepithelkarzinom, sondern auch in der Wachstumsgeschwindigkeit. Vom ersten Auftreten an entwickelt es sich meist über Jahre hinweg. Es wächst langsam aber stetig und benötigt für schwere lokale Schäden oder kleine Absiedlungen viele Jahre. Dennoch ist eine frühe Behandlung ratsam, um das Operations- und Behandlungsgebiet möglichst klein zu halten.
Das Plattenepithelkarzinom, auch Spinaliom genannt, wächst hingegen deutlich schneller. Es kann schon nach wenigen Monaten oder einem Jahr auffällige und große lokale Veränderungen hervorrufen. Eine Absiedlung und weitere Ausbreitung im Körper hingegen geschieht sehr langsam. Erst spät greift das Plattenepithelkarzinom lokal auf die Lymphbahnen und Lymphknoten über. Metastasen in fern gelegene Organe treten nur selten auf und insgesamt deutlich später, oft erst nach Jahren.
Metastasen sind bei einem weißen Hautkrebs verhältnismäßig selten. Im Gegensatz zum schwarzen Hautkrebs ist der weiße Hautkrebs dadurch auch deutlich ungefährlicher. Metastasen beschreiben Absiedlungen in ferne Organe, fremde Gewebe oder Lymphknoten.
Bei Tumoren, die in die Tiefe wachsen, ist eine Metastasierung auf lange Sicht sehr wahrscheinlich. Häufig befallen die Krebszellen dabei die nahegelegenen Lymphknoten und können darüber oder über die Blutbahn in fern gelegene Körperregionen streuen. Statistisch gesehen ist die Wahrscheinlichkeit zur Absiedlung bei einem Tumor, der größer als 2cm ist, wesentlich höher als bei kleineren Tumoren. Ebenso streut ein Plattenepithelkarzinom deutlich häufiger als ein Basalzellkarzinom. Wenn bereits eine Metastasierung vorliegt, ist die langfristige Prognose deutlich schlechter. Die Wahrscheinlichkeit auch nach der Behandlung und Entfernung für weitere bislang unbemerkte Absiedlungen ist enorm hoch. Somit sinkt auch die gesamte Heilungswahrscheinlichkeit des Krebses.
Hautkrebs und Krebs im Allgemeinen sind nicht ansteckend.
Auch bei direkten Kontakten mit den von Krebs befallenen Stellen ist nie eine Ansteckung möglich. Lediglich bei der sehr seltenen Form von virusbedingten Krebsvarianten, kann durch die Übertragung des Virus auch die Wahrscheinlichkeit einer Krebserkrankung bei der angesteckten Person steigen. In diesem Fall würde jedoch nicht von einer Ansteckung des Krebses gesprochen werden.
Da die wichtigste Ursache für weißen Hautkrebs eine jahrelange Sonnenlichtexposition ist, ist die wichtigste Methode des Vorbeugens ein adäquater Lichtschutz. Es sollten regelmäßig Sonnenschutzcremes mit hohen Lichtschutzfaktoren benutzt werden, die einen Sonnenbrand und dadurch Lichtschäden der Haut vermeiden. Menschen mit einer erhöhten Gefährdung (keltischer Hauttyp, genetische Verlangung) sollten ihre Haut regelmäßig selbst auf Basaliome untersuchen. Besonders auf Ohren, Nase, Stirn und Kopfhaut sollte geachtet werden und bei scheinbar schlecht heilenden Hautverletzungen ein Arzt aufgesucht werden. Es gibt im Rahmen der Vorsorge für alle Personen ab 35 Jahren ein jährliches Hautkrebs-Screening als Kassenleistung. Bei dieser Untersuchung wird der gesamte Körper auf auffällige Hautveränderungen untersucht.
Durch das deutsche Schwerbehindertenrecht sind verschiedene Grade der Behinderung festgelegt. Die Grade beginnen bei 20 und können in Zehnerschritten bis 100 erhöht werden, wobei ein höherer Grad mit höheren Beeinträchtigungen und somit auch höheren Nachteilsausgleichen einhergeht.
Das Vorliegen eines weißen Hautkrebses kann dabei einen Behinderungsgrad der Stufe 50 rechtfertigen. Dies wird durch die Versorgungs-Medizin-Verordnung festgelegt. Ab dem Wert 50 spricht man von einer Schwerbehinderung mit den dazugehörigen entsprechenden Nachteilsausgleichen, zum Beispiel einer bevorzugten Einstellung, einem gewissen Steuerfreibetrag, einem Kündigungsschutz und vielen weiteren Erleichterungen. In fortgeschrittenen Stadien, zum Beispiel bei einer Metastasierung des weißen Hautkrebses kann es zu einer Erhöhung des Grades auf 80 kommen.
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