Verkalkte Halsschlagader treten mit zunehmendem Alter häufiger auf und führen zu Kalkablagerungen, was die Gefäße verengt. Dies birgt das Risiko für diverse Erkrankungen, unter anderem eines Schlaganfalls oder Herzinfarkts. Als primäres Behandlungsziel kommt eine Lifestyle-Änderung wie Sport, ausgewogene Ernährung und Verzicht auf Rauchen ins Spiel.
Unsere Halsschlagadern werden mit dem zunehmenden Alter häufig von Kalkablagerungen betroffen und verengt. Es gibt eine gemeinsame Halsschlagader, die vom Brustkorb in Richtung Kopf zieht und sich im Bereich des Halses in eine innere und eine äußere Halsschlagader aufteilt.
Die innere Halsschlagader, Arteria carotis interna, versorgt das Gehirn mit Blut. Insbesondere an der Verzweigungsstelle der gemeinsamen Halsschlagader kommt es sehr oft zu Kalkablagerungen.
Eine verkalkte Halsschlagader birgt das Risiko für die Verschleppung eines Gerinnsels aus der verkalkten Gefäßwand in das Gehirn. Ein Schlaganfall kann entstehen und ist eine gefürchtete Folge einer verkalkten Halsschlagader.
Leichtgradige und mittelgradige Verkalkungen der Halsschlagader verursachen zumeist lange Zeit überhaupt keine Symptome. Das Krankheitsbild wird als asymptomatische Carotisstenose bezeichnet.
Hochgradige Verengen der Halsschlagader können schwerwiegende Beschwerden auslösen. Dazu gehören Sehstörungen, Sprachstörungen, Lähmungserscheinungen an Armen und/oder Beinen, Kopfschmerzen und Schwindel. All diese Symptome sind Zeichen einer Durchblutungsstörung des Gehirns.
Die Betroffenen können außerdem einen Schmerz im Bereich der Halsschlagadern verspüren. Darüber hinaus besteht bei einer verkalkten Halsschlagader grundsätzlich das Risiko für die Entstehung eines Schlaganfalls.
Schmerzen im Bereich der Halsschlagader sind ein unspezifisches Symptom, das auf verschiedene Ursachen zurückgeführt werden kann. Eine mögliche Ursache sind Muskelverspannungen, die mit Physiotherapie und Wärme gut behandelt werden können.
Daneben kann eine Karotidynie (Fay-Syndrom) Schmerzen an der Halsschlagader auslösen. Es handelt sich dabei um einen ausstrahlenden Schmerz im Bereich der Halsschlagader, der durch Druck auf die Halsschlagader getriggert wird.
Eine Verengung der Halsschlagader durch Kalkablagerungen und eine Carotis-Dissektion, eine Aufspaltung der Wandschichten der Carotis, sind ernstzunehmende Krankheitsbilder, die Schmerzen in diesem Bereich hervorrufen können und einer Behandlung bedürfen.
Haben Sie mehr Interesse an diesem Thema? In unserem nächsten Artikel können Sie weitere Informationen hierzu nachlesen: Halsschlagader tut weh - Was tun?
Um eine Verkalkung der Halsschlagadern zu diagnostizieren, ist eine Ultraschalluntersuchung nötig. Mit dem Ultraschallgerät man die Halsgefäße schnell und einfach untersuchen und die Durchblutung der Gefäße beurteilen. Eine Ultraschalluntersuchung der Halsgefäße gehört zu den Schlaganfall-Vorsorge-Untersuchungen.
Das Ultraschallgerät ermöglicht eine Untersuchung der Gefäßwände auf den Zehntelmillimeter. Man misst die Intima Media Dicke, das heißt bestimmte Schichten der Gefäßwand der Hauptschlagader. Wenn man im Ultraschall einen verdickten Wandabschnitt erkennt, ist das ein Zeichen für eine vorliegende Arteriosklerose.
Neben der Wanddicke können moderne Ultraschallgeräte Plaques sichtbar machen. Dabei können bereits winzige Anlagerungen an die Gefäßwände detektiert werden.
Des Weiteren führt eine Gefäßenge (Stenose), durch Ablagerungen und Veränderungen der Gefäßwände bedingt, zu einer Veränderung der Blutströmung. Ultraschallgeräte verfügen über Techniken, welche die Blutströmung darstellen.
Haben Sie weiteres Interesse an diesem Thema? Lesen Sie dann unseren nächsten Artikel hierzu unter: Ultraschall
Verkalkte Halsschlagadern bedürfen einer Therapie, um einen Schlaganfall vorzubeugen. Insbesondere bei leichten bis mittelschweren Stenosen der Halsschlagader ist eine Lifestyle-Änderung das primäre Behandlungsziel. Ausreichend Bewegung, eine ausgewogene Ernährung, der Verzicht auf Rauchen und eine gute Blutzuckereinstellung können eine weitere Gefäßverkalkung bremsen.
Daneben werden häufig blutverdünnende Medikamente verschrieben, wie ASS (Acetylsalicylsäure), welche eine Gerinnselbildung verhindern. Bei hochgradigen Gefäßverengungen oder nach einem erlittenen Schlaganfall kann eine Operation nötig sein.
Ausführliche Informationen zu diesem Thema lesen Sie unter: Verstopfte Halsschlagader - Was tun?
Ob eine Operation bei einer verkalkten Halsschlagader nötig ist, muss individuell entschieden werden. Eine Operationsindikation liegt vor, wenn Patienten bereits einen Schlaganfall aufgrund einer starken Halsschlagaderverengung erlitten haben oder ein ausgeprägtes Risiko für einen Schlaganfall aufgrund der Gefäßenge haben.
Eine mit Ultraschall nachgewiesene hochgradige Stenose der Halsschlagader und sehr hohe Blutfettwerte gehen mit einem großen Schlaganfallrisiko einher.
Bei einer verkalkten Halsschlagader gibt es zwei operative Behandlungsmöglichkeiten.
Seit mehr als fünfzig Jahren wird die Carotisendarteriektomie durchgeführt. Bei dieser Operation wird die Halsschlagader operativ aufgeweitet und Kalkablagerungen werden entfernt. Anschließend wird das Gefäß wieder verschlossen.
Eine weitere Behandlungsmöglichkeit ist die Aufdehnung der Halsschlagader mit einem Ballon sowie Einbringen einer Gefäßstütze, Stent, um das Gefäß dauerhaft offenzuhalten.
Während die Carotisendarteriektomie offen durchgeführt wird, über einen Schnitt am Hals, wird die Stent-Einlage mittels Katheter über die Leiste eingebracht.
Da erhöhte Blutzucker- und Blutfettwerte einen negativen Einfluss auf unsere Blutgefäße haben, sollte bei Arteriosklerose eine ausgewogene Ernährungsweise angestrebt werden.
Das bedeutet, dass die Alkoholmenge reduziert und der Nikotinkonsum möglichst vollständig eingestellt werden sollte. Die Kohlenhydratzufuhr sollte bedarfsangepasst sein. Süßigkeiten und gezuckerte Getränke sollten vermieden werden.
Die Fettmenge sollte niedriggehalten werden und man sollte darauf achten, größtenteils gute Fett zu sich zu nehmen. Gute Fette sind ungesättigte Fettsäuren, wie sie in Fisch und Avocado vorkommen.
Die Blutfettwerte sollten regelmäßig kontrolliert werden, da Cholesterinablagerungen eine entscheidende Rolle bei der Gefäßverkalkung spielen.
Wenn Sie mehr Interesse an diesem Thema haben, lesen Sie unseren nächsten Artikel unter: Gesunde Ernährung
Die Halsschlagader verkalkt im Rahmen einer Arteriosklerose. Der Begriff Arteriosklerose bezeichnet eine Gefäßverengung durch Ablagerungen. Risikofaktoren wie hohes Alter, Bluthochdruck und erhöhte Blutfettwerte schädigen die Blutgefäße mit der Zeit.
Es kommt zu einer Bildung von Plaques (Ablagerungen) an den Gefäßwänden. Diese Ablagerungen werden umgangssprachlich als Kalk bezeichnet, sodass man von verkalkten Blutgefäßen spricht.
Haben Sie weiteres Interesse an diesem Thema? Mehr Informationen hierzu können Sie in unserem nächsten Artikel nachlesen: Kann man eine Arteriosklerose heilen?
Eine verkalkte Halsschlagader kann lange asymptomatisch und daher unentdeckt bleiben. Da die Verkalkung typischerweise nach und nach zunimmt, steigt mit der zunehmenden Verkalkung das Risiko für die Ausbildung eines Schlaganfalls. Auch das Risiko für einen Herzinfarkt steigt mit einer Halsschlagaderverkalkung.
Ein frühzeitiger Wandel des Lebensstils kann die Prognose des Krankheitsverlaufs deutlich verbessern.
Eine Verkalkung der Halsschlagader kann Durchblutungsstörungen verursachen. Diese können zunächst nur kurzzeitig vorkommen. Mögliche Symptome sind Schwindel, Kopfschmerzen, Sehstörungen und vorübergehende Lähmungen von Armen und/oder Beinen.
Die gefürchtete Komplikation einer verkalkten Halsschlagader ist die Ablösung eines Gerinnsels von der Gefäßwand. Diese kann ein Hirngefäß verstopfen und einen gefährlichen Schlaganfall auslösen. Bei einem Schlaganfall können die Symptome aufgrund der Durchblutungsstörung über einen längeren Zeitraum oder dauerhaft bestehen bleiben.
Die Gefäßverkalkung kann außerdem zu der Entstehung eines Herzinfarktes führen. Eine Carotisstenose durch Kalk ist ernst zu nehmen und behandlungsbedürftig, um schwerwiegende Komplikationen wie einen Schlaganfall oder Herzinfarkt vorzubeugen.
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