Eine Venenentzündung im Arm, auch Phlebitis genannt, ist eine Entzündung der venösen Blutgefäße. Die Entzündung tritt meist örtlich begrenzt auf und führt insbesondere zu einer Entzündung der Venenwand.
Die Venenentzündung kann sowohl an den Armen, als auch an den Beinen auftreten. Man unterscheidet die Venenentzündung auch anhand der Lage der Venen - es können oberflächliche Venen, aber auch tieferliegende Venen betroffen sein. Die Lage des entzündeten Gefäßes gibt Rückschlüsse über die Ursache der Entzündung. Die Ursache kann zum Beispiel eine Verletzung eines oberflächlichen Blutgefäßes sein, welches eine harmlose Entzündung hervorruft. Allerdings kann eine Thrombose der tieferliegenden Vene eine ernstzunehmende Entzündung auslösen, die ärztlich abgeklärt werden sollte.
Die Symptome einer Venenentzündung am Arm sind sehr vielfältig und können unterschiedlich stark ausgeprägt sein. Häufig fällt die Venenentzündung dadurch auf, dass sie an der betroffenen Stelle zu Schmerzen führt. Meistens nehmen die Schmerzen zu, sobald Druck auf die Stelle ausgeübt wird. Die Haut kann sich über der betroffenen Stelle auch spannen.
Durch die Entzündungsreaktion kommt es meist zu einer Rötung der Haut. Ist eine oberflächliche Armvene von der Entzündung betroffen, kann die Rötung sogar entlang des Verlaufs der Vene beobachtet werden. Zusätzlich kann eine Überwärmung der Haut auftreten. Falls man die Hand auf die betroffene Stelle legt, kann man einen deutlichen Temperaturunterschied zur umgebenden Haut fühlen.
Falls die Venenentzündung in Folge von Krampfadern entsteht, so wirkt die Vene selbst geschwollen und verdickt. Manchmal können auch kleine Knötchen im Verlauf einer solcher Vene festgestellt werden.
Lesen Sie mehr zu diesem Thema: Die Symptome einer Venenentzündung
Um eine Venenentzündung am Arm festzustellen, reicht häufig eine Blickdiagnose. Die Haut schmerzt und spannt häufig über der betroffenen Stelle. Außerdem treten meist noch Symptome, wie Rötung und Schwellung, auf. Zusätzlich können die Venen auch mit Hilfe eines Ultraschalls dargestellt werden, um die Entzündung eindeutig zu erkennen.
Eine weitere Methode, die sich zur Diagnosestellung eignet, ist die sogenannte Duplexsonographie der Venen. Diese Untersuchungsmethode ist schmerzfrei, nicht-invasiv und ohne Strahlenbelastung. Sie stellt den Blutfluss innerhalb der Venen dar und kann zum Beispiel darstellen, ob sich eine Thrombose in einem Gefäß befindet.
Die Behandlung einer Armvenenentzündung unterscheidet sich je nach zugrundeliegender Erkrankung bzw. Auslöser. Ist die Ursache die Anlage eines Gefäßzuganges, wie zum Beispiel der Venenverweilkanüle, so sollte diese entfernt werden und möglichst an einer anderen Stelle punktiert werden. Auch die Punktion für eine Blutentnahme sollte dann möglichst an einer anderen Stelle erfolgen, da die Reizung der Vene sonst zunehmen kann. Meist klingen die Symptome dann relativ schnell wieder ab.
Unterstützend kann die Stelle gekühlt werden, um die Schmerzen etwas zu lindern. Bei Bedarf kann auch eine anti-entzündliche Salbe aufgetragen werden. Als Wirkstoff eignen sich besonders Salben mit Medikamenten aus der Gruppe der sogenannten nicht-steroidalen Antiphlogistika, zum Beispiel mit dem Wirkstoff Diclofenac.
Liegt eine bakterielle Infektion der Haut vor, so kann diese durch Gabe von Antibiotika therapiert werden. Kommt es durch die Venenentzündung zur Bildung eines Thrombus (Blutgerinnsel), so ist die Behandlung deutlich umfangreicher. Es werden Medikamente eingesetzt, welche die Gerinnung des Blutes verhindern sollen, wie zum Beispiel das Heparin. Meist ist die Behandlung an einen Krankenhausaufenthalt gebunden, da sie weitere Therapiemaßnahmen umfasst.
Informieren Sie sich hier rund über das Thema: Die Behandlung einer Venenentzündung.
Die Ursachen einer Venenentzündung am Arm können sehr vielfältig sein. Es kann sich um eine räumlich begrenzte, harmlose Entzündung handeln. Jedoch kann sich auch eine Thrombose bilden, die schwerwiegende Komplikationen mit sich führt.
Tritt eine Entzündung der Armvene auf, so kann der Auslöser zum Beispiel ein medizinischer Eingriff sein. Dazu zählt zum Beispiel die Blutentnahme, aber auch die Einlage eines sogenannten Gefäßzugangs (zum Beispiel einer Venenverweilkanüle), die zur Gabe einer Infusion über die Vene gelegt wird. Bei dieser Punktionen kann es durch die Einlage eines Gefäßzugangs zu einer Keimverschleppung kommen. Diese Keime führen zu einer lokalen Entzündungsreaktion. Aber auch die Infusion selbst, die über den Gefäßzugang in die Vene fließt, kann eine Entzündung hervorrufen, da sie zu einer Reizung der Venenwand führt.
Darüber hinaus sollte man eine Thrombose nicht ausschließen. Die Ursache hierfür kann beispielsweise eine bakterielle Entzündung der Armvene sein. Falls Krampfadern an der Armen vorhanden sind, ist das Risiko einer Thromboseentstehung deutlich erhöht.
Erfahren Sie hier mehr zum Thema: Die Thrombose.
Eine Venenentzündung am Arm kann unter anderem durch medizinische Eingriffe ausgelöst werden. Hierbei handelt es sich überwiegend um Einlagen von Gefäßzugängen, wie Venenverweilkanülen oder Punktionsnadeln (für Blutentnahmen). Um diese Gefäßzugänge zu legen, muss die Haut durchstochen werden. Dies führt zu einer kleinen, räumlich begrenzten Verletzung der Haut.
Keime können nun durch diese Punktion in das Gefäß verschleppt werden und eine Entzündungsreaktion hervorrufen. Um das zu verhindern, sollte aber eine gründliche Desinfektion der Haut erfolgen und es sollte nur mit sterilem Material gearbeitet werden. Trotz dieser Vorsichtsmaßnahmen kann es aber zu einer Keimverschleppung kommen. Die Entzündung äußert sich dann durch eine gerötete und überwärmte Haut, die zusätzlich Brennen kann.
Handelt es sich um eine leichte Entzündung mit gering ausgeprägter Symptomatik, heilt die Entzündung innerhalb weniger Tage ab. Allerdings kann auch eine bakterielle Thrombose entstehen, welche dann schwerwiegende Komplikationen mit sich bringen kann.
Lesen Sie mehr zu diesem Thema unter: Venenentzündung nach einer Infusion
Eine Venenentzündung am Arm kann auch durch die Gabe von Chemotherapeutika über einen Gefäßzugang (z.B. Venenverweilkanüle) bedingt sein.
Wird ein Gefäßzugang gelegt, so bleibt ein dünner Plastikschlauch der Venenverweilkanüle in dem Gefäß. Über diesen Zugang können dann Medikamente, wie zum Beispiel Chemotherapeutika, in Form von einer Infusion gegeben werden. Da es sich hierbei um sehr stark wirksame Medikamente handelt, können sie zu einer Reizung der Venenwand führen. Die Venenwand kann hierdurch anschwellen und sich röten.
Die Reaktion lässt sich allerdings nicht verhindern, wenn das Chemotherapeutikum über eine Vene gegeben werden muss. Bestehen starke Schmerzen, so kann für manche Patienten ein alternativer Gefäßzugang wie zum Beispiel ein Port in Frage kommen, bei welchem die Reizung des Gefäßes häufig geringer ist.
Lesen Sie mehr zum Thema: Die Nebenwirkungen einer Chemotherapeutika.
Ein Insektenstich am Arm kann durchaus eine Entzündungsreaktion hervorrufen, die auch die Venen betrifft. Ein Insektenstich führt zu einer Verletzung der Haut. Zusätzlich kommt es zu einer allergische Reaktion der Haut um die Einstichstelle, die sich ebenfalls durch eine Entzündungsreaktion bemerkbar macht. Durch den Stich können nun Bakterien in das Gefäß gelangen. Der Körper versucht nun diese Erreger zu bekämpfen und schüttet Botenstoffe aus, die eine Entzündung auslösen. Es kommt zu einer Schwellung, Überwärmung und Rötung der Haut. In einigen Fällen kann auch ein Juckreiz auftreten.
Meist löst ein Insektenstich eine harmlose Entzündung der Vene aus, die nur auf die Einstichstelle beschränkt ist.
Entzündeter Insektenstich - Was tun? Erfahren Sie hier mehr zu diesem Thema.
Meist heilt die Venenentzündung innerhalb weniger Tage nach der Diagnosestellung ab. Wichtig ist es, die Ursache frühzeitig zu erkennen und sie zu behandeln. Ist ein Gefäßzugang für die Entzündung verantwortlich, so klingen die Symptome meist 1-2 Tage, nachdem der Zugang entfernt wurde, ab. Unterstützende Maßnahmen wie das Kühlen der Hautstelle oder das Eincremen mit anti-entzündlichen Salben kann die Dauer der Entzündung zusätzlich verkürzen.
Auch bakterielle Infektionen der Venen lassen sich schnell und zuverlässig mit Hilfe von Antibiotika behandeln und sind nach einigen Tagen abgeklungen. Mit weiteren Komplikationen oder Einschränkungen ist danach nicht mehr zu rechnen.
Liegt eine Armvenenthrombose infolge einer Venenentzündung vor, so muss der Patient häufig in stationäre Behandlung. Die Dauer hängt dann von der Schwere der Thrombose und möglichen Komplikationen ab. Wird die Behandlung schnell durchgeführt und es liegen keine weiteren Erkrankungen vor, so kann auch hier von eine schnelle Besserung der Symptome beobachtet werden.
Lesen Sie mehr zur Dauer einer Venenentzündung
Die Venenentzündung im Arm sollte, sobald sich erste Symptome zeigen, möglichst rasch therapiert werden. In diesem Fall ist der Verlauf der Erkrankung günstig. Falls die Entzündung zusätzlich gekühlt und mit Salben eingecremt wird, kann der Heilungsprozess beschleunigt werden. Falls aber keine Besserung der Symptomatik auftritt, sollten weitere mögliche Ursachen abgeklärt werden.
Der Krankheitsverlauf einer Armvenenthrombose ist hauptsächlich von dem Zeitpunkt der Diagnose abhängig. Wird diese schnell gestellt, so kann die Therapie direkt eingeleitet werden. Grundsätzlich besteht bei einer Thrombose ein Risiko einer Embolie. Diese kann schwerwiegende Komplikationen mit sich bringen, wie zum Beispiel eine Lungenembolie. Diese Komplikation tritt jedoch bei einer Venenentzündungen des Arms eher selten auf.
Lesen Sie hier mehr zum Thema: Die Embolie.
Eine Venenentzündung des Arms ist meist ungefährlich. Besonders bei einer Entzündung der oberflächlichen Venen handelt es sich meist um eine räumlich begrenzte Entzündungsreaktion, die schnell behandelt werden kann. Sind die Symptome abgeklungen, so ist mit keinen weiteren Komplikationen zu rechnen.
Bei einer Armvenenthrombose hingegen, besteht das Risiko einer Lungenembolie. Der Thrombus (Blutgerinnsel) kann durch den Blutstrom von der Armvene zum Herz transportiert werden und von dort in die Lunge gelangen. Dort kann der Thrombus die Blutgefäße verstopfen, die zu einer lebensbedrohlichen Situation führen kann.
Informieren Sie sich hier rund über das Thema: Die Lungenembolie.
Grundsätzlich besteht bei einer Armvenenentzündung die Gefahr einer Thrombose. Diese ist aber verglichen zu Beinvenenthrombosen sehr selten. Man spricht von einer Thrombose, wenn ein Blutgerinnsel ein Blutgefäß verstopft.
Ein Thrombus kann durch verschiedene Ursachen entstehen. Diese Ursachen können zum Beispiel eine Gerinnungsstörung sein, ein verlangsamter Blutfluss oder eine bakterielle Entzündung. Verstopft der Thrombus ein Blutgefäß, so kommt es dort erstmal zu einer lokalen Reaktion wie Schwellung und Druckschmerz.
Eine besondere Gefahr der Thrombose besteht darin, dass der Thrombus sich lösen kann und mit dem Blutfluss weiter transportiert wird. Gelangt er in ein Lungengefäß und verstopft dieses, so kann es zu einer Lungenembolie kommen. Eine Lungenembolie stellt eine lebensbedrohliche Situation dar und muss schnellstmöglich behandelt werden, da das Lungengewebe sonst absterben kann.
Lesen Sie auch den Artikel: Eine Thrombose erkennen.