Hausmittel bei einer Venenentzündung

Eine Venenentzündung kann durch verschiedene Methoden behandelt werden. Hausmittel stellen eine einfach Option dar, um Symptome wie Schmerzen zu lindern. Darüber hinaus können einige Hausmittel auch die Entzündung eindämmen und das Fortschreiten der Erkrankung verhindern.

Hausmittel bei einer Venenentzündung

Einleitung

Eine Venenentzündung ist eine schmerzhafte Entzündung von meist oberflächlichen Venen der Arme oder Beine. Sie tritt gehäuft bei Patienten mit Venenschwäche oder einer Beinvenenthrombose auf. Neben Schmerzen, Rötung und Bewegungseinschränkungen können auch Fieber und ein deutliches Krankheitsgefühl auftreten.

Eine Venenentzündung kann auf vielfältige Art und Weise behandelt werden. Besonders Hausmittel können sich aufgrund ihrer einfachen und guten Verfügbarkeit als hilfreich erweisen. Doch nicht alle angepriesenen Hausmittel zeigen einen Nutzen für Betroffene.

Für weitere Informationen lesen Sie auch: Die Behandlung einer Venenentzündung.

Diese Hausmittel können helfen

  • Kompressionsverbände oder Kompressionsstrümpfe

  • Bewegung bei Patienten mit oberflächlicher Venenentzündung

  • Beine hochlagern bei Patienten mit tiefer Venenentzündung

  • Verzicht auf Genussmittel wie Alkohol oder Zigaretten

  • Quark- oder Lehmwickel, Wickel mit Apfelessig oder Alkohol

  • Enzymtherapie gegen die Entzündung

  • Steinklee- oder Rosskastanienextrakte gegen Schwellung und Juckreiz

  • Rotes Weinlaub gegen die Entzündung

  • Wechselbäder

  • (Schüßler Salze und sonstige homöopathische Mittel)

Finden Sie hier auch Informationen zur Dauer einer Venenentzündung​​​​​​​

Wickel mit Apfelessig

Wickel mit Apfelessig haben einen kühlenden und wohltuenden Effekt. Zur Anwendung werden Leinentücher in mit Wasser verdünntem Apfelessig getränkt. Anschließend werden diese um die entzündete Stelle gewickelt. Darum kann bei Bedarf noch ein trockenes Handtuch gelegt werden. Schon nach wenigen Minuten fühlt sich die betroffene Extremität weniger heiß an.

Der Wickel sollte etwa 20 Minuten belassen werden. Der kühlende Effekt reduziert besonders auch die mit der Venenentzündung einhergehenden Schmerzen. Die Wickel können alternativ auch mit Alkohol aus der Apotheke hergestellt werden. Auf offenen Wunden, wie beispielsweise dem offenen Bein, dürfen Wickel nicht angewandt werden.

Quarkwickel

Wie auch die Wickel mit Apfelessig, wirken Quarkwickel aufgrund der im Quark enthaltenen Flüssigkeit kühlend. Zudem kann die enthaltene Milchsäure entzündungsfördernde Stoffe binden und so zu einem Rückgang der Entzündung beitragen. Auch Quarkwickel können mit Leinentüchern angewandt werden. Dazu wird der Quark großflächig und nicht zu dünn auf das Tuch aufgetragen und dieses um die betroffene Stelle gewickelt. Gewechselt werden sollte der Wickel nach etwa 20 Minuten oder wenn der Quark angetrocknet beziehungsweise warm geworden ist.

Auch mit Lehm können Wickel angewandt werden. Dieser ist in einigen Apotheken erhältlich. Lehmwickel wirken ebenfalls abschwellend und entzündungshemmend. Wie auch die Essigwickel, dürfen Quark- und Lehmwickel nicht auf offenen Wunden angebracht werden.

Lesen Sie hier mehr über die Anwendung von Quarkwickel.

Kompressionsverband

Der Kompressionsverband oder Kompressionsstrümpfe haben eine andere Wirkweise als die oben genannten Wickel. Durch das enge Wickeln des Verbandes beziehungsweise die enge Struktur der Strümpfe werden die Venen komprimiert. Diese Kompression führt zu einem besseren Abfluss des Blutes in Richtung Herz. Kompressionsverbände sind daher besonders bei Patienten mit Venenschwäche gut geeignet. Sie verhindern zudem, dass sich die Entzündung auf tiefe Venen ausbreitet oder es sogar zu einer tiefen Beinvenenthrombose kommt.

Kompressionsverbände können beim Hausarzt angelegt werden. Strümpfe können nach Verschreibung durch den Arzt und Anpassung an das Bein im Sanitätshaus erworben werden.

Nähere Informationen zu diesem Thema finden Sie unter: Der Kompressionsverband.

Schüßler Salze

Von Naturheilkundlern empfohlene Schüßler Salze bei Venenentzündungen sind Ferrum Phosphoricum D12, Calcium Carbonicum D12, Calcium Fluoratum D12 und Kalium Chloratum D6. Ferrum Phosphoricum soll eine entzündungshemmende Wirkung haben. Kalium Chloratum soll im Anschluss an eine Behandlung mit Ferrum Phosphoricum entgiftend wirken. Während Calcium Fluoratum festigend auf Gefäße wirken soll, zeigt Calcium Carbonicum angeblich eine vielfältige, die Selbstheilungskräfte aktivierende Wirkung.

Die Wirkung von Schüßler Salzen ist nicht medizinisch belegt und wird im Allgemeinen eher kritisch in Frage gestellt. Zur Anwendung kommen sollten sie deshalb bei potentiell schwerer verlaufenden Erkrankungen niemals als alleinige Medikation.

Lesen Sie auch den Artikel: Die Schüßler Salze.

Das Hochlagern der Beine

Besonders bei Entzündungen der tiefen Venen ist es sinnvoll, sich zu schonen und das betroffene Bein hochzulagern. Dadurch wird der Abfluss der Venen Richtung Herz verbessert. Diese Maßnahme kann auch im Rahmen einer tiefen Beinvenenthrombose hilfreich sein, welche aus einer tiefen Entzündung resultieren kann. Dann ist aber zusätzlich eine Behandlung im Krankenhaus erforderlich.

Patienten mit oberflächlichen Entzündungen hingegen wird aktiv zu Bewegung geraten. Dadurch zirkuliert das Blut besser und eine Bildung von Blutgerinnseln kann vermieden werden. Welche Venen entzündet sind und ob eine Hochlagerung empfehlenswert ist, erfahren Patienten von ihrem behandelnden Arzt.

Informieren Sie sich hier rund über das Thema: Die Venenentzündung.

Homöopathie und Naturheilkunde

Pflanzliche Mittel gegen Venenentzündung sind Steinklee, rotes Weinlaub und Rosskastanie. Steinklee hat eine entzündungshemmende Wirkung. Zudem kann dadurch die Schwellung zurückgehen. Er enthält blutgerinnungshemmende Stoffe, die Cumarine.

Die Rosskastanie hat eine ähnliche Wirkungsweise. Sie enthält ebenfalls Cumarine und wirkt entwässernd, sowie durchblutungsfördernd. Rotes Weinlaub hat eine abschwellende und entzündungshemmende Wirkung. Wie auch die bereits erwähnten pflanzlichen Mittel, hat es eine leicht blutgerinnungshemmende Wirkung.

Wechselbad

Wechselbäder oder Wechselduschen können bei regelmäßiger Anwendung das Entstehen einer venösen Abflussstörung verhindern oder zumindest verzögern. Durch den Wechsel zwischen warmem und kaltem Wasser wird die Wand der Venen trainiert. So soll eine Erschlaffung und Aussackung, wie sie für eine Abflussstörung typisch ist, vermieden werden. Bei der akuten Venenentzündung werden sie eher selten angewendet.

Am einfachsten durchgeführt werden kann diese Methode unter der Dusche. Nach einer zunächst warmen Dusche wird kühles bis kaltes Wasser gewählt. Der Duschkopf wird zunächst nur auf die Füße gerichtet. In der Folge kann er immer etwas höher gehalten werden, bis die Beine komplett umspült sind. Wer möchte, kann das Ganze auf die Arme ausweiten.

Wechselbäder werden meist in einem kleinen Fußbad durchgeführt. Auch hier folgt auf warmes Wasser das kalte Wasser. Patienten mit Thrombose sollten keine Wechselbäder durchführen.

Rauchen und Alkohol

Während einer aktiven Venenentzündung sollten Patienten auf jeden Fall Genussmittel, wie Alkohol und Zigaretten, meiden. Da der Körper während einer Entzündung bereits unter einer hohen Belastung steht, kann es schädlich sein, ihn zusätzlich mit Alkohol oder Ähnlichem zu belasten. Zudem zeigen einige Medikamente, die der Arzt gegen die Entzündung verschreiben könnte, Wechselwirkung mit Alkohol.

Aber auch Patienten, die bereits eine Venenentzündung oder eine tiefe Beinvenenthrombose hatten, sollten auf Zigaretten verzichten. Das Rauchen fördert, besonders in Kombination mit Übergewicht und Einnahme von oralen Kontrazeptiva (Pille), die Entstehung von Thrombosen.

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Autor: Dr. Nicolas Gumpert Veröffentlicht: 03.07.2019 - Letzte Änderung: 18.09.2024