Bei einer Venenentzündung nach einer Infusion kann es zu Schmerzen, Rötung und Überwärmung an der punktierten Stelle kommen. Kommt Fieber hinzu, muss die Venenentzündung antibiotisch behandelt werden.
Sehr oft sind während eines stationären Aufenthalts im Krankenhaus intravenöse Medikamente - also Medikamente, die über eine Infusion in die Vene gegeben werden - notwendig. Dafür wird als venöser Zugang einen Venenverweilkatheter gelegt.
Während oder nach einer Infusion kann sich die punktierte Vene entzünden und eine sogenannte Phlebitis entstehen. Es sind in den meisten Fällen oberflächliche Venen, die einen peripherer Venenverweilkatheter erhalten, damit die Infusion in die Blutbahn gelangen kann. Durch die Verletzung an der Haut und an der Venenwand können Bakterien eindringen. Auch die Infusion, je nach Medikament, kann eine Reizung oder Entzündung verursachen.
Die ersten Symptome einer Entzündung der periphere Vene nach einer Infusion sind Schmerzen.
Meistens sind die Schmerzen direkt in der Einstichstelle oder um den Venenkatheter. Die Schmerzen können sich im Verlauf auch entlang der Vene verbreiten.
Es entsteht auch eine Rötung der Stelle, die sich auch entlang der Vene und in dem umgebenden Gewebe zerstreuen kann. Die entzündete Stelle erwärmt sich und kann anschwellen. Das sind die typische Symtpome, die charakteristisch für eine Venenentzündung sind.
Wenn aber zusätzlich Bakterien in die Vene gelangen, kann es auch zu Fieber kommen. In diesem Fall sind die Bakterien in die Blutbahn gelangt. Insgesamt ist die Stelle berührungsempfindlich, rötlich und warm.
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Ein Verweilkatheter in der Vene kann ohne Entzündung bei bestimmten Bewegungen schmerzhaft oder störend sein. Nicht selten kann der Venenkatheter an der Venenwand liegen und Schmerzen bereiten. Wenn aber die Schmerzen bestehen bleiben und eine Rötung oder Erwärmung hinzukommt, sollte man den Arzt nach einem Wechsel des Verweilkatheters fragen.
Auch die Infusion an sich kann schmerzhaft sein, da es reizende Medikamente sein können. Wenn nach jeder Infusion Schmerzen bestehen und das Gewebe um die Vene dick wird, liegt möglicherweise der Katheter nicht in der Vene. Dann sollte man dieser sofort entfernen.
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Die Diagnose einer Venenentzündung ist in den meisten Fällen eine sogenannte Blickdiagnose. Das heißt, dass man keine große Untersuchungen braucht, da man nur beim Beobachten schon die Diagnose stellen kann.
Wenn die Entzündung sich verbreiten sollte und Fieber, Schüttelfrost oder Krankheitsgefühl auftreten sollte, dann empfielt sich eine Blutuntersuchung und evtll. Blutkulturen abzunehmen.
Wenn der Venenverweilkatheter in einer zentralen Vene lag, kann man diesen auch ins Labor schicken, um mögliche Bakterienabsiedlungen am Katheter zu untersuchen.
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Der erste Schritt bei einer Venenentzündung nach einer Infusion ist es, den Venenkatheter zu entfernen.
Die punktierte Stelle soll nicht mehr für Infusionen genutzt werden bis diese ausgeheilt ist. Der zweite Schritt ist es, die Stelle zu kühlen. Hierfür kann man zum Beispiel Alkohol- oder Lavanidverbände benutzen, die nicht nur kühlen sondern auch desinfizierend wirken. Gegen die Schmerzen kann man lokale Schmerzmittel in Form von Salben benutzen. Wenn die Schmerzen aber sehr stark sind, kann man diese auch als Tablette nehmen. Es eignen sich dafür normale Schmerzmittel wie Diclofenac oder Ibuprofen.
Im Fall einer bakteriellen Infektion sollte man eine antibiotische Therapie durchführen. Meistens sind Hautkeime die Erreger der Entzündung, sodass Breitbandantibiotika diese abdecken. Wenn aber die Entzündung nicht ausheilt, ist möglicherweise ein Nachweis vom Erreger nötig. Bei Anzeichen einer Venenentzündung ist die Vorstellung beim Arzt notwendig, da der Unterschied zwischen eine Entzündung der oberflächlichen oder tiefen Venen festgelegt werden muss.
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Es gibt eine ganze Reihe an Hausmittel, die bei einer Venenentzündung eingesetzt werden können. Am besten ist es aber, die Anwendung von Hausmittel in Rücksprache mit dem Arzt durchzuführen. Sowohl Alkoholverbände wie auch Essigverbände wirken kühlend und antientzündlich und können zu Hause vorbereitet werden. Ein weiteres beliebtes Mittel sind die Quarkverbände, die aber nur kühlend wirken. Wichtig ist es, die Stelle sauber und kalt zu halten.
Mehr zu diesem Thema finden Sie unter: Hausmittel bei einer Venenentzündung
Die Ursachen einer Venenentzündung können vielfältig sein.
Unzureichende Desinfektion
Eine mögliche Ursache kann eine unzureichende Desinfektion der punktierte Stelle sein. Diese sollte mit alkoholische Hautdesinfektion erst gesäubert werden, um Bakterien auf der Haut abzutöten. Wenn Bakterien mit der Nadel in die Vene gelangen, können sie diese Stelle entzünden.
Lange Liegedauer des Verweilkatheters
Auch ein Verweilkatheter, der zu lange in der Vene liegt, kann sich auf Dauer entzünden. Bei Schmerzen sollte dieser gewechselt werden und es sollte auf einem hygienischen Pflaster oder Verband geachtet werden.
Reizende Infusion oder Medikamente
Zuletzt kann die Ursache an der Infusion selber liegen. Eine Möglichkeit ist, dass die Infusion durch eine falsche Punktion der Vene (paravenös) in das Gewebe gelangt. Das kann zu einer Entzündung führen. Eine weitere Ursache sind reizende Medikamente, die die Venenwand angreifen und entzünden können.
Die Dauer einer Venenentzündung kann individuell unterschiedlich sein. Ausschlaggebend ist die Entfernung des Venenverweilkatheters, der die Entzündung verursacht. Bei schnellen Therapieanfang sollte die Entzündung innerhalb weniger Tage bis eine Woche wieder ausgeheilt sein. Wenn sich die Entzündung ausbreitet und Fieber hinzukommt, muss eine Antibiotikatherapie durchgeführt werden. Die Dauer kann sich damit um einige Tage verlängern. Insgesamt hat aber eine Venenentzündung eine sehr gute Prognose.
Weitere Informationen zu diesem Thema finden Sie unter: Dauer einer Venenentzündung