Trockene Lippen stellen für viele Menschen ein Problem da, weil sie nicht nur unschön aussehen, sondern zumeist auch unangenehm schmerzen können. In der Schwangerschaft verstärkt sich die Symptomatik häufig noch.
Viele Menschen leiden unter trockenen Lippen, die häufig nicht nur nicht schön aussehen, sondern auch wirklich schmerzhaft sein können.
Bei Frauen, die sowieso dazu neigen, trockene Lippen zu bekommen, verstärkt sich diese Problematik häufig im Rahmen einer Schwangerschaft, bei anderen entsteht sie sogar auch erst während der Schwangerschaft.
Trockene Lippen kommen oft in den kalten Monaten im Jahr vor. Die Ursache ist meistens ein Ungleichgewicht der Haut. Außerdem lässt Kälte die empfindliche Haut an den Lippen schnell austrocknen.
Ein Vitamin-D Mangel in den sonnenarmen Monaten ist bei den meisten Menschen zu finden und kann auch zu trockenen und spröden Lippen, sowie Rhagaden (Einrisse) an den Mundwinkeln führen. Trockene Lippen können auch in der Schwangerschaft auftreten.
Neben den eben beschriebenen Ursachen der trockenen Lippen kann es hier aufgrund der Hormonumstellung zu einer Veränderung des Hautbildes kommen. Dabei machen die Östrogene das Hautbild meistens ebener als vor der Schwangerschaft. Die trockenen Lippen können also ein Ausdruck der Haut auf die Hormonumstellung sein, dass ist jedoch eher unwahrscheinlich und kommt selten vor. Trockene Lippen in der Schwangerschaft sind daher auch eher auf trockene Luft zurückzuführen. Ein anderer Grund, weswegen Lippen trocken werden können ist das häufige Befeuchten der Lippen.
Da die Befeuchtung der Lippen mit Speichel zu einer kurzen Linderung der trockenen Lippen führen kann, wird dieses oft gemacht. Durch den Speichel werden die Lippen jedoch noch rauer und trockener, sodass dieses Verhalten nach Möglichkeit vermieden werden sollte.
Die Gründe für die Entstehung von trockenen Lippen sind vielfältig. Sie sind prädestiniert für eine rasche Austrocknung, da die Haut der Lippen im Gegensatz zu den meisten restlichen Körperstellen nicht mit Unterhautfettgewebe ausgestattet ist, welches vor Austrocknung schützen könnte. Außerdem existieren in den Lippen keine Talgdrüsen, die die sonstige Haut durch die Produktion von Fetten mit einem (je nach Individuum mehr oder weniger ausgeprägten) schützenden Fettfilm versorgen. Auf dieser Grundlage gibt es diverse Faktoren, die die Entstehung trockener Lippen begünstigen.
Da sich der Körper einer Frau bei einer Schwangerschaft auf verschiedenen Ebenen anpasst und umstellt, ist es nicht selten, dass bestimmte Probleme nur während dieser besonderen Zeit auftreten. Eine der vielen Ursachen für trockene Lippen ist zum Beispiel ein Vitaminmangel, vor allem des Vitamins B2 (Riboflavin).
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Lippenstift kann die Lippen trocken machen. In Lippenstift sind oft Konservierungsstoffe und Duftstoff enthalten, die empfindliche Haut angreifen können und dadurch trocken machen.
Es empfiehlt sich bei trockenen Lippen vor dem Benutzen von Lippenstift eine pflegende Creme oder Lippenbalsam aufzutragen. Ist diese eingezogen, kann der Lippenstift verwendet werden. Alternativ gibt es Lippenstift mit einer pflegenden Komponente oder getönte Lippenpflegen.
Bei einer Erkältung können die Lippen durch häufiges Naseputzen und durch Nasensekret gereizt werden und so austrocknen. Da die Erkältung häufig in den Wintermonaten auftritt, können hier die trockenen Lippen und die Erkältung auch unabhängig voneinander Auftreten. Die Erkältung kann dann die Symptomatik der trockenen Lippen verstärken.
Oft hilft auch bei dieser Art von trockene Lippen die Therapie mit einer pflegenden Creme. Diese spendet den Lippen Feuchtigkeit und beschleunigt so die Regeneration.
Bei Diabetes kommt es durch Dauerhaft hohe Blutzuckerspiegel im Blut zu einem Befall der Gefäße und der Nerven. Bei dem Befall der Nerven kommt es zu einer Neuropathie, bei einem Befall der kleinen Gefäße zur Mikroangiopathie und bei Befall der großen Gefäße zur Makroangiopathie. Vor allem durch die Mikro- und Makroangiopathie kann es zu Durchblutungsstörungen der Haut kommen.
Dadurch, dass Teile der Haut nicht mehr genügend mit Nährstoffen und Sauerstoff versorgt werden, kann es hier zu offenen, schlecht heilenden Wunden kommen. Auch die Haut der Lippen kann davon betroffen sein. So kann eine schlechte Durchblutung der Lippen zu einer rauen Haut und zu Rhagaden führen. Diese Rhagaden heilen schlecht und sollten daher medizinisch versorgt werden. An den Lippen ist die Gefahr eines Pilzbefalls aufgrund der Nähe zum Mund sehr hoch. Im Falle dessen sollte eine antimykotische Therapie (pilztötend) begonnen werden.
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Der Genuss von Alkohol führt zur Dehydratation. Daher sollte während des Genusses auf eine reichliche Flüssigkeitszufuhr geachtet werden. Durch eine Dehydratation kann auch die Haut austrocknen. Dieses äußert sich durch ein Spannungsgefühl der Haut. An den Lippen kann es dadurch schnell zu Rhagaden kommen.
Neben einer ausreichenden Trinkmenge (1,5-2 Liter am Tag) kann hier zur Vorbeugung der trockene Lippen ebenfalls eine pflegende Creme verwendet werden. Bei übermäßigem Alkoholkonsum kann es durch Schwächung des Immunsystems vermehrt zum Pilzbefall der spröden Lippen und Mundwinkel kommen.
Häufiges Cremen und Pflegen der Lippen kann auch Nachteile haben. Durch die Benutzung von viel Labello kann die Haut in einen Abhängigkeitszustand geraten. Die Haut ist dadurch im übertragenen Sinne abhängig von dem Fett, was im Labello enthalten ist. Dieses führt dazu, dass es bei nicht Benutzung des Labellos zu einem Spannungs-und Trockenheitsgefühl in den Lippen kommt.
Um dem Ganzen vorzubeugen, sollte der Labello nicht so häufig benutzt werden. Es empfiehlt sich außerdem, nur morgens und abends eine pflegende Creme, wie zum Beispiel Bepathen, zu verwenden. Diese spendet der Haut Feuchtigkeit. Tagsüber sollte dann auf weitere Maßnahmen verzichtet werden.
Durch Küssen können die Lippen ebenfalls trocken werden. Dieses ist vor allem bedingt durch den Speichel, der auf die Haut der Lippen einwirkt. Durch den Speichel können die Lippen rau und rissig werden, es können sich auch Entzündungen bilden.
Es sollte bei dieser Art von rauen und entzündeten Lippen ebenfalls auf eine Therapie mit pflegenden Cremes geachtet werden. Durch diese Cremes kann die normale Feuchtigkeit der Lippen wiedererlangt werden und die Hautstruktur wird regeneriert. Beim Küssen sollte darauf geachtet werden, dass die Lippen nicht zu stark befeuchtet werden.
Bei einer schwangeren Frau (oder stillenden Mutter) ist der Vitaminbedarf jedoch in der Regel gesteigert, weshalb selbst eine unter normalen Umständen ausreichende Vitaminzufuhr (was bei Vitamin B2 etwa 1,5 bis 1,8mg täglich bedeutet) oftmals nicht ausreicht. Es ist also ratsam, sich während einer Schwangerschaft diätetisch beraten zu lassen, um eine ausgewogene Ernährung sicherzustellen.
Vitamin B2 ist zum Beispiel in großen Mengen in tierischen Nahrungsmitteln wie Fleisch, Milch oder auch Fisch zu finden.
Manche pflanzliche Lebensmittel, wie zum Beispiel Brokkoli, Paprika und Getreideprodukte enthalten jedoch ebenfalls eine nicht zu vernachlässigende Menge an Vitamin B2. Außerdem wichtig für die Geschmeidigkeit der Lippen ist eine genügende Menge an Eisen im Blut.
Da viele Frauen während ihrer Schwangerschaft jedoch an einem Eisenmangel (teilweise sogar an einer Eisenmangelanämie, also einer Blutarmut aufgrund des Eisenmangels) leiden, neigen sie auch eher zu trockenen Lippen. Wenn man also zusätzlich zu den trockenen Lippen noch zunehmende Müdigkeit, Abgeschlagenheit, Leistungsminderung und Hautblässe bemerkt, ist es ratsam, einen Arzt aufzusuchen, um eine Eisenmangelanämie ausschließen zu lassen.
Ein häufig übersehener Faktor, der die Entstehung trockener Lippen begünstigt, ist psychischer Stress, da manche Personen darauf mit einem Herunterfahren der Speichelproduktion reagieren.
Da Frauen während einer Schwangerschaft oft hohen Belastungen ausgesetzt sind und über den ganzen Stress manchmal auch noch vergessen, ausreichend zu trinken, entstehen trockene Lippen bei vielen vor allem während dieser Zeit. Schwangere sollten also (natürlich nicht nur zum Wohle ihrer Lippen) darauf achten, dass die Phasen von Entspannung und Ruhe nicht zu kurz kommen.
Ein anderer Grund für trockene Lippen bei manchen Schwangeren ist die Tatsache, dass es während dieser Zeit gehäuft zu Übelkeit und Erbrechen kommt. Da der Körper durch das Erbrechen eine nicht unerhebliche Menge an Flüssigkeit verliert, was dann zur allgemeinen Austrocknung und folglich auch zu trockenen Lippen führt, ist es wichtig, dass dieser Flüssigkeitsverlust stets durch eine gesteigerte Flüssigkeitszufuhr kompensiert wird. Deswegen ist es zwar prinzipiell immer, aber besonders in der Schwangerschaft ausgesprochen wichtig, ausreichend zu trinken.
Das bedeutet mindestens zwei Liter pro Tag, wobei man bedenken muss, dass Alkohol und Kaffee dem Körper Wasser entziehen. In seltenen Fällen bleibt jedoch nicht einmal mehr die zugeführte Flüssigkeit lange genug im Körper, wodurch der Flüssigkeitsverlust sogar so ausgeprägt werden kann, dass ein Arzt aufgesucht werden muss, welcher dann eine Infusion anlegen, die dem Körper die notwendige Flüssigkeit wieder bereitstellt.
Da viele Medikamente oder Mittel in der Schwangerschaft eher nicht empfohlen werden können, ist es auch bei der Behandlung von trockenen Lippen empfehlenswert, sich Rat einzuholen, was man tun oder lieber lassen soll, um diesem Problem Abhilfe zu verschaffen. Während Hausmittel wie Honig oder auch gängige Lippenpflegestifte unbedenklich sind, sollten manche Produkte wie Tabletten, weil sie Fettsäuren enthalten, die die Austrocknung der Haut erhöhen, während einer Schwangerschaft lieber gemieden werden.
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