Vitamine in der Schwangerschaft

In der Schwangerschaft ist es wichtig auf eine ausgewogene Ernährung zu achten. Neben Mineralien wie Kalzium oder Magnesium ist die ausreichende Zufuhr von Vitaminen sehr wichtig für die Entwicklung des ungeborenen Kindes. Insbesondere sollte Vitamin B9 (Folsäure) - wenn möglich - bereits vor der Befruchtung als Nahrungsergänzungsmittel eingenommen werden.

Vitamine in der Schwangerschaft

Einleitung

Vor allem in der Schwangerschaft neigen viele Frauen dazu, zusätzliche Vitamine in Form von Nahrungsergänzungsmitteln zu sich zu nehmen, da sie das Beste für ihr Kind wollen. Eine erhöhte Aufnahme an Vitaminen in der Schwangerschaft ist auch durchaus sinnvoll, da sowohl Mutter als auch Kind gut versorgt werden müssen. Jedoch ist dies in der Regel durch eine gesunde Ernährung zu erreichen. Die zusätzliche Einnahme von Vitaminpräparaten ist bei einigen Vitaminen durchaus sinnvoll, da während der Schwangerschaft ein erhöhter Bedarf besteht und ein Mangel zu Entwicklungsstörungen des ungeborenen Kindes führen kann. Auf andere Vitamine trifft dies jedoch überhaupt nicht zu.

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Übersicht - Welche Vitamine gibt es?

Grundsätzlich werden in der Schwangerschaft vor allem die Vitamine Folsäure (Vitamin B9), Vitamin C, Vitamin D und die Vitamine B1 (Thiamin), B2 (Riboflavin) und B6 (Pyridoxin) benötigt.

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In der Regel ist der Mehrbedarf an Vitaminen in der Schwangerschaft durch einen gesteigerten Obst- und Gemüsekonsum auszugleichen.

Bei Folsäure ist dies jedoch kaum möglich. Folsäure wird vor allem in der Frühschwangerschaft benötigt und ein Mangel kann zu schweren gesundheitlichen Folgen des Kindes führen. Auch die zusätzliche Einnahme von Jod ist sinnvoll.

Die B-Vitamine kommen vor allem in Vollkornprodukten, Kartoffeln und Milch vor. Ein Mangel an Vitamin B kommt in den westlichen Ländern sehr selten vor, deshalb ist eine Einnahme von Vitamin B-Präparaten in der Regel nicht notwendig. Bei Vegetarierinnen und Veganerinnen könnte dies jedoch notwendig werden.

Vitamin D kann durch die Sonneneinstrahlung auf die Haut selbst vom Körper gebildet werden. Etwa 10 Minuten Sonnenlicht täglich reichen meist aus, um ausreichend Vitamin D herzustellen. Da die Sonne in den Wintermonaten nur selten scheint, können hier Ersatzpräparate nötig werden. Der Vitamin-D-Spiegel im Blut sollte durch den Arzt kontrolliert werden. Wenn dieser unter 30 ng/ml liegen sollte, wird der behandelnde Arzt über eine Vitamin-D-Substitution beraten.

Vitamin C kann durch die ausreichende Aufnahme von frischem Obst und Gemüse ausreichend über die Nahrung aufgenommen werden.

Durch Milch, Eigelb oder Karotten kann Vitamin A aufgenommen werden. Ein Mangel kommt sehr selten vor, jedoch kann es zu einem Überschuss an Vitamin A kommen, der vor allem in der Schwangerschaft zu verhindern ist. Er kann zu Missbildungen führen, weshalb Vitamin A nicht zusätzlich in Tablettenform eingenommen werden sollte.

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Folsäure

Folsäure ist vor allem in der frühen Schwangerschaft für die Entwicklung des Kindes sehr wichtig.

Da die werdende Mutter den Mehrbedarf an Folsäure oftmals nicht nur durch eine entsprechende Ernährung decken kann, ist es in der Regel notwendig, Folsäurepräparate einzunehmen.

Folsäure wird bereits in der dritten bis vierten Woche nach der Befruchtung vom Baby benötigt, um sich gut entwickeln zu können. Viele Frauen wissen zu diesem Zeitpunkt jedoch noch gar nicht, dass sie schwanger sind.

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Frauen mit einem Kinderwunsch wird deshalb empfohlen, bereits vor einer Schwangerschaft täglich 400 bis 800 Mikrogramm Folsäure einzunehmen um eventuelle Entwicklungsschäden des Kindes zu verhindern.

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Ein Folsäuremangel kann zum Beispiel Fehlbildungen wie eine Spina bifida oder sogar eine Fehlgeburt zur Folge haben.

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Auch während der ersten Schwangerschaftsmonate sollte das Präparat weiter eingenommen werden.

Folsäure ist außerdem in Kartoffeln, Fleisch, Milchprodukten, Kohl und Fisch enthalten. Es wird empfohlen, viel rohes Obst und Gemüse zu sich zu nehmen, da Folsäure beim Kochen zerstört wird.

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Da viele Folsäurepräparate zusätzlich Jod enthalten, müssen Frauen mit einer Fehlfunktion der Schilddrüse besonders auf die Auswahl des Präparates achten.

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Sind Vitamine wirklich notwendig?

Der Mehrbedarf der meisten Vitamine in der Schwangerschaft kann durch eine gesunde Ernährung mit ausreichend Obst und Gemüse gedeckt werden. Auch Vollkornprodukte sollten gegessen werden, um den Bedarf der Vitamine B abzudecken.

Bis auf die zusätzliche Einnahme von Folsäure und eventuell von Jod ist die Einnahme von Vitaminpräparaten in der Regel nicht notwendig.

Da Folsäure jedoch vor allem in der frühen Schwangerschaft sehr wichtig für die Entwicklung des Kindes ist und ein Mangel schwere gesundheitliche Folgen für das Kind darstellen kann, sollten Folsäuretabletten vor und während der Schwangerschaft eingenommen werden. Ausnahmen für eine zusätzliche Vitamineinnahme stellen jedoch Vegetarierinnen und vor allem Veganerinnen dar, die ihren Vitaminbedarf durch Ernährung oftmals nicht ausreichend decken können. Aufgrund der möglichen Vitamin und Nährstoffmangel ist besonders die vegane Ernährung in der Schwangerschaft riskant.

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Magnesium, Vitamin B oder andere Vitamine sollten deshalb bei ausgewogener Ernährung nicht zusätzlich eingenommen werden, da es bei Überdosierungen auch zu Fehlbildungen des Kindes kommen kann.

Vitamine gegen Übelkeit in der Schwangerschaft

Bei der Entstehung der Übelkeit, die oftmals während der Frühschwangerschaft auftritt, wird dem Vitamin B6 (Pyridoxin) eine große Rolle zugeschrieben. Deshalb gibt es mittlerweile Präparate, die Vitamin B6 enthalten und während der Schwangerschaft eingenommen werden können, um die Übelkeit zu lindern.

Auch die Vitaminen B1 und B12 werden mit Übelkeit in Zusammenhang gebracht und eine erhöhte Zufuhr der Vitamine kann die Symptome mildern. Dies sollte allerdings nur mit Rücksprache des behandelnden Arztes geschehen.

Auch Kombinationspräparate des Vitamin B-Komplexes sind erhältlich und können gegen Übelkeit in der Schwangerschaft eingesetzt werden.

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Autor: Dr. Nicolas Gumpert Veröffentlicht: 16.11.2016 - Letzte Änderung: 18.09.2024