Femibion®

Einleitung

Bei Femibion® handelt es sich um ein Nahrungsergänzungsmittel, welches gezielt auf die Bedürfnisse von Frauen mit Kinderwunsch, Schwangere und stillende Mütter ausgerichtet ist. Die Produkte sind je nach Phase unterschiedlich zusammengestellt.

Der Hauptbestandteil ist Folsäure, welche die Risiken von Neuralrohrdefekten bei dem Ungeborenen reduzieren soll. Zusätzlich sind verschiedene Vitamine enthalten, welche den Stoffwechsel unterstützen sollen und Müdigkeit reduzieren.

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Was bedeuten die Stufen 1, 2 und 3 bei Femibion®?

Femibion® ist ein Nahrungsergänzungsmittel, welches auf bestimmte Phasen eingestellt ist. Die Zahlen sind kennzeichnend für die verschiedenen Phasen, in welchen sich die Frau befindet. Dabei wird bei den folgenden Stadien die verschiedenen Formen von Femibion® empfohlen:

  • Kinderwunsch - Femibion® 0
  • Frühschwangerschaft - Femibion® 1
  • Spätschwangerschaft und Stillzeit - Femibion® 2

Die Bestandteile sind zum größten Teil identisch, bis auf einige wenige Abweichungen. Der Hauptbestandteil Folsäure ist in allen Phasen in gleicher Dosis enthalten. Ab Femibion® 2 werden Omega-3-Fettsäuren ergänzt.

Indikation von Femibion®

Da nahezu alle Frauen einen relativ niedrigen Folsäurespiegel haben und dieser Spiegel für die Entwicklung des Ungeborenen wichtig ist, wird Femibion® empfohlen, sobald der Wunsch nach einer Schwangerschaft besteht. Die Einnahme wird fortgesetzt bis zum Abstillen des Kindes.

Die meisten anderen enthaltenen Vitamine sind weniger notwendig, da diese in ausreichender Menge mit der Nahrung aufgenommen werden können. Bei bestimmten Mangelerscheinungen sollte gezielt ein Nahrungsergänzungsmittel hierfür gewählt werden.

Femibion® in der Schwangerschaft

Für die Frühschwangerschaft gibt es Femibion® 1. Hierbei handelt es sich um eine Zusammenstellung für die Schwangerschaft bis zur 13. Woche. Ab der 13. Woche sollte auf Femibion® 2 umgestellt werden, da die Omega-3-Fettsäuren die Entwicklung des Gehirns und der Augen des Ungeborenen unterstützt.

Während der Schwangerschaft ist der Bedarf an Folsäure gesteigert, was bei vielen Frauen nicht ausreichend über die Nahrung aufgenommen wird. Ein ausreichender Folsäurespiegel ist jedoch erforderlich, um Neuralrohrdefekte bei dem Ungeborenen zu verhindern.

Hier erfahren Sie mehr zum Thema: Nahrungsergänzungsmittel in der Schwangerschaft

Femibion® in der Schwangerschaftsplanung

Bereits vor der Schwangerschaft kann sich die Frau auf den gesteigerten Nährstoffbedarf während der Schwangerschaft vorbereiten. Mit Femibion® wird der Vitamin- und Folsäurespiegel aufgebaut. Eine gute Versorgung mit Vitaminen und anderen Nährstoffen erhöht zudem die Empfängniswahrscheinlichkeit. Die Vitamine können jedoch auch durch eine bewusste, angepasste Ernährung vermehrt aufgenommen werden, wodurch Nahrungsergänzungsmittel nicht unbedingt erforderlich sind.

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Wirkstoff und Wirkung von Femibion®

Bei Femibion® handelt es sich um eine Zusammenstellung verschiedener Nahrungsergänzungsmittel.

Der Hauptbestandteil von Femibion® ist in allen Phasen Folsäure. Erwachsene nehmen im Durchschnitt etwa 200 Mikrogramm Folsäure am Tag ein. In der Schwangerschaft wird hingegen eine Folsäuremegne von 800 Mikrogramm empfohlen.

In Femibion® sind 800 Mikrogramm enthalten. Dies verhindert Fehlbildungen wie Neuralrohrdefekte bei dem Ungeborenen. Dazu zählt die Anencephalie und der offene Rücken.

Ein weiterer Bestandteil von Fembion ist Jod, welches für die normale Funktion der Schilddrüse erforderlich ist. Die Vitamine B6, B12 und Niacin reduzieren die schnelle Erschöpfbarkeit in der Schwangerschaft.

Vitamin C stärkt das Immunsystem, jedoch ist in der Nahrung so viel Vitamin C enthalten, dass eine zusätzliche Zufuhr keinen Zusatznutzen bringt.

Vitamin D3 unterstützt die Zellteilung, was die Entwicklung des Ungeborenen unterstützen kann.

Vitamin E hilft dabei, die Zellen vor oxidativem Stress zu schützen.

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Mögliche Nebenwirkungen von Femibion®

Femibion® enthält nur normale Vitamine und Nährstoffe, welche der Körper ohnehin aufnimmt und in bestimmten Mengen benötigt. Bei einigen Vitaminen sind jedoch Überdosierungen möglich. Eine VitaminD-Hypervitaminose kann zu einem gesteigerten Calciumspiegel im Blut führen. Hierdurch kann es zu schweren Nierenschäden und Osteoporose kommen.

Starke Überdosierungen können sogar mit dem Tod enden. Eine Überdosierung der Folsäure tritt erst bei der fünfzehnfachen Erhöhung der Tagesdosis von Femibion® auf und kann dann mit neurologischen Schäden bis hin zu Lähmungen einhergehen.

Ein anderer Bestandteil, welcher zu Nebenwirkungen führen kann, ist das Jod. Femibion® gibt es sowohl mit Jod als auch ohne Jod. Dies ist erforderlich, da Personen mit einer bestimmten Form der Schilddrüsenüberfunktion sehr empfindlich auf Jod reagieren. Betroffenen sollten daher die jodfreie Femibion® -Variante wählen.

Bei einigen Frauen kann Femibion® zu einer allergischen Reaktion führen. Dies kann bis zum lebensbedrohlichen allergischen Schock gehen, was eine Notarztindikation darstellt. Leichtere allergische Symptome sind Juckreiz, trockene Augen und leichte Atembeschwerden. Bei einer allergischen Reaktion sollte Femibion® abgesetzt werden.

Wechselwirkungen von Femibion®

Mit antiepileptischen Medikamenten kann Folsäure die Wahrscheinlichkeit von Krampfanfällen steigern. Bei bestimmten Krebsmedikamenten können Femibion® und die Medikamente gegenseitig ihre Wirkung aufheben. Bei Einnahme von Fluoruracil, ebenfalls ein Krebsmedikament, kann es zu starken Durchfällen kommen.

Chloramphenicol, ein Breitband-Antibiotikum, kann die Wirkung von Femibion® hemmen. Bei zeitgleicher Einnahme von Femibion® und Lithium kann eine Schilddrüsenunterfunktion begünstigt werden.

Femibion® mit Jod

Femibion® gibt es in jodhaltiger Form und jodfreier Form. Für gesunde Frauen ist die jodhaltige Form sinnvoll, da es sich bei Jod um eine Substanz handelt, welche der Körper für die Produktion von Schilddrüsenhormonen benötigt.

Seit in Deutschland das Speisesalz jodiert wird, sind Mangelerscheinungen eher selten, jedoch haben Schwangere einen gesteigerten Bedarf. Bei bestimmten Schilddrüsenerkrankungen müssen Betroffene jedoch Jodquellen meiden und können dann auf die jodfreie Femibion®-Variante ausweichen.

Lesen Sie hier mehr zum Thema: Jod im menschlichen Körper

Wann darf Femibion® nicht genommen werden?

Femibion® ist eine Zusammenstellung aus Nahrungsergänzungsmitteln und hat daher nur wenige absolute Ausschlussindikationen. Für die jodhaltige Variante von Femibion® gilt eine Schilddrüsenüberfunktion als Ausschluss für die Einnahme, da hohe Jodmengen der Schilddrüse in diesem Fall schaden können.

Bei Epilepsie sollte der behandelnde Arzt über die Einnahme von  Femibion® entscheiden, da einige Antiepileptika nicht mit Femibion® kombiniert werden sollten. Bei allergischen Reaktionen auf Inhaltsstoffe sollte die Einnahme ebenfalls gestoppt werden.

Dosierung von Femibion®

Femibion® ist so dosiert, dass eine Tablette am Tag dem Tagesbedarf an Nährstoffen und Vitaminen einer Schwangeren entspricht.

Diese Dosis sollte auch nicht überschritten werden, da zum einen kein Zusatzgewinn zu erwarten ist und einige der enthaltenen Stoffe überdosiert auch schaden können. Auch ohne andere Folsäurequellen in der Nahrung reicht eine Tablette, um den Tagesbedarf zu decken. Das Vergessen einer Tablette stellt keine Probleme dar und die Tablette muss nicht nachgeholt werden.

Was ist der Preis von Femibion®?

Femibion® wird in unterschiedlichen Packungsgrößen verkauft, was auch Einfluss auf den Kaufpreis hat. Die 30-Tage-Packung kostet bei allen Varianten, also Kinderwunschphase, Frühschwangerschaft und Spätschwangerschaft, ungefähr 18 Euro.

Größere Packungseinheiten sind etwas günstiger. Femibion® ist ein Nahrungsergänzungsmittel, welches freiverkäuflich in Apotheken zu bekommen ist. Das Mittel muss selbst finanziert werden. Bei einem nachgewiesenen Mangel von bestimmten Vitaminen können andere Präparate auf Rezept verschrieben werden.

Femibion® und Alkohol - Wie verträgt sich das?

Femibion® hat als Nahrungsergänzungsmittel keine Inhaltsstoffe, welche nicht ohnehin über die Nahrung aufgenommen werden. Eine Kombination mit Alkohol stellt daher keine Gefährdung für die Frau dar.

Da Femibion® jedoch für die Schwangerschaft gedacht ist, sollten die Frauen unter keinen Umständen Alkohol trinken, da Alkohol das Ungeborene schädigt und zu schweren Behinderungen führen kann. Bereits kleine Alkoholmengen in der Schwangerschaft können das fetale Alkoholsyndrom, kurz FAS, auslösen. Betroffene Kinder leiden unter einer Intelligenzminderung und Hyperaktivität.

Hier erfahren Sie mehr zum Thema: Alkohol in der Schangerschaft

Alternativen zu Femibion®

Die wichtigste Alternative zu dem Nahrungsergänzungsmittel Femibion® ist die ausreichende Aufnahme der Stoffe über eine gesunde Ernährung.

Es gibt weiterhin viele Präparate, welche nur gezielt einen Nährstoff ausgleichen. Hierbei fordern Kinderärzte seit einiger Zeit, dass alle Schwangeren ein Folsäure-Präparat einnehmen sollten, um Neuralrohrdefekte zu verhindern. Diese Präparate können auch ohne andere Nahrungszusätze genommen werden. Auch andere Mischpräparate sind in Apotheken erhältlich.

Hier erfahren Sie mehr zum Thema: Ernährung in der Schwangerschaft

Autor: Dr. Nicolas Gumpert Veröffentlicht: 09.04.2019 - Letzte Änderung: 18.09.2024