Bei einer Zwerchfellhernie kommt es zu einem Bruch des Zwerchfells, sodass Bauchorgane in die Brusthöhle verlagert werden. Therapiert wird meist mithilfe eines chirurgischen Eingriffs. Im folgenden Text wird auf unterschiedliche Symptome der Hernie eingegangen.
Zwerchfellhernien können in angeborene und erworbene Formen untergliedert werden. Während die erworbene Zwerchfellhernie keine drastische Symptomatik zeigt oder sogar unbemerkt bleiben kann, ist die angeborene Zwerchfellhernie bei Säuglingen ein ernstes Krankheitsbild, das sich nach der Geburt sofort bemerkbar macht.
Der häufigste Symptomkomplex bei der erworbenen Zwerchfellhernie des Erwachsenen ist Sodbrennen nach dem Essen und übermäßiges Völlegefühl bis hin zu Magenschmerzen. Liegen dabei noch Risikofaktoren für eine Zwerchfellhernie wie z.B. Übergewicht, erfolgte Schwangerschaften oder ballaststoffarme Ernährung vor, liegt der Verdacht nahe. Gesichert wird die Diagnose mittels Magenspiegelung. In ihr können Magenanteile im Brustkorb festgestellt werden. Auch im Röntgenbild kann eine Zwerchfellhernie auffallen, zur Diagnosefindung wird Röntgen jedoch selten benutzt. Im Falle einer kompletten Verlagerung des Magens in den Brustkorb können auch Symptome des Herz-Kreislaufsystems auftreten, insbesondere nach dem Essen. Die Verdrängung von Herz und Lunge führt zu Rhythmusstörungen, erhöhter Herzfrequenz und Luftnot.
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Bei Babys entsteht die Zwerchfellhernie im Mutterleib durch eine Fehlentwicklung, daher wird diese Fehlbildung häufig bereits bei den Vorsorgeuntersuchungen in der Schwangerschaft mittels Ultraschall erkannt. Bei der häufigsten Form der angeborenen Hernie (Bochdalek-Hernie) sind Organe durch eine Lücke im hinteren Zwerchfell aus dem Bauchraum in den Brustkorb gerutscht und hindern dort die Lunge an ihrer Entwicklung. Nach der Geburt des Kindes steht ein Spezialistenteam von Kinderchirurgen bereit, um das Neugeborene zu versorgen.
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Sollte eine angeborene Zwerchfellhernie jedoch unbemerkt geblieben sein, so fällt das Kind direkt nach der Geburt mit Symptomen des Sauerstoffmangels aufgrund der unterentwickelten Lunge auf. Die Kinder haben Atemnot und sind häufig zyanotisch ("blau angelaufen" aufgrund fehlenden Sauerstoffs) als Zeichen der Ateminsuffizienz. Bei weniger großen oder selteneren Zwerchfellhernien können die Symptome sehr vielfältig sein. Spucken direkt nach der Nahrungsaufnahme, Schreien aufgrund von Schmerzen oder Wachstumsverzögerungen können auftreten, weisen jedoch nicht zwingend auf eine Zwerchfellhernie hin. Bei Symptomen dieser Art sollte immer ein Kinderarzt aufgesucht werden, um andere Fehlbildungen auszuschließen.
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Die häufigste Form der Zwerchfellhernie, die erworbene Hiatushernie, ist in der Mehrzahl der Fälle symptomlos. Die Ausprägung der Hernie ist häufig gering, lediglich die Engstelle am Übergang von Speiseröhre (Ösophagus) zum Magen ist etwas erweitert. Häufig fällt bei einer Magenspiegelung, die aufgrund anderer Beschwerden durchgeführt werden, eine geringe Hiatushernie als Zufallsbefund auf. Solch ein Befund hat allerdings keine Konsequenzen, solange keine Symptome auftreten, die auf die Hernie zurückzuführen sind. Das Ausmaß der Therapie richtet sich hierbei immer nach den Beschwerden des Patienten.
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Das klassische Symptom der erworbenen Zwerchfellhernie (Hiatushernie) ist Sodbrennen, auch Reflux genannt. Durch die Erweiterung des Zwerchfells am Durchtritt der Speiseröhre fehlt die Engstelle vor dem Mageneingang und Magensäure läuft zurück in die Speiseröhre. Dies verursacht ein brennendes und unangenehmes Gefühl hinter dem Brustbein und kann von häufigem Aufstoßen begleitet sein. Reflux über einen langen Zeitraum kann jedoch Geschwüre des Ösophagus bis hin zu bösartigen Veränderungen begünstigen. Dem kann jedoch in der Regel durch die tägliche Einnahme von sog. Protonenpumpenhemmern (PPIs, z.B. Pantoprazol) vorgebeugt werden.
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Luftnot als Symptom bei einer Zwerchfellhernie des Erwachsenen ist eher selten und ein Hinweis darauf, dass bereits viel Bauchorgan im Brustkorb ist und die Lunge verdrängt. Die Luftnot tritt dabei nicht plötzlich auf sondern entwickelt sich mit der Zeit. Sie ist dabei meist mit Sodbrennen und Völlegefühl vergesellschaftet und wird teils nach dem Essen schlimmer. Bei plötzlicher und anhaltender Luftnot ohne Symptome aus dem Magendarmtrakt sollte dringend ein Arzt aufgesucht werden, da es sich um eine Lungenembolie oder einen Herzinfarkt handeln kann. Bei Säuglingen ist Luftnot nach der Geburt jedoch typisch für eine angeborene Zwerchfellhernie und sollte sofort untersucht und operativ behandelt werden.
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Wenn der Magen teils im Brustkorb, teils in der Bauchhöhle liegt, kann es durch die Einschnürung des Magens in der Zwerchfelllücke zu einer chronischen Schleimhautreizung an diesen Stellen kommen. Diese Reizung entwickelt sich über die Zeit zu Geschwüren, welche auch bluten können. Die Rückstände dieser Blutungen können bei Erbrechen durch kaffeesatzartige, dunkle Flocken auffallen. Lebensbedrohliche, unstillbare Blutungen im Magen sind jedoch bei Zwerchfellhernien äußerst selten. Eine Einnahme von PPIs hilft auch hierbei, jedoch sollte in solch einem Stadium eine operative Versorgung in Erwägung gezogen werden.
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Durch die Sickerblutungen bei Geschwüren der Magen- und Ösophagusschleimhaut kann über eine längere Zeit eine Blutarmut entstehen. Die Geschwüre bluten immer wieder und so entsteht nicht nur ein gewisser Blutverlust, sondern auch ein Eisenmangel, der wiederum eine Blutarmut erzeugt. Dies lässt sich im Blutbild eindeutig feststellen, denn die durch Eisenmangel entstandene Blutarmut ist durch kleine und Hämoglobin-arme rote Blutkörperchen charakterisiert.
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Dass Bauchorgane in einer Zwerchfellhernie eingeklemmt werden, ist recht selten. Die Organe werden mit der Zeit von einer bindegewebigen Hülle an ihrem neuen Ort umgeben und wachsen somit fest. Einklemmungen, sei es vom Magen oder auch Darmanteilen, in der Hiatushernie sind jedoch bekannt und stellen ein ernsthaftes Krankheitsbild dar. Eine Einklemmung äußerst sich durch rasch stärker werdenden und anhaltenden Bauchschmerz, der unerträglich werden kann. Die Blutversorgung des eingeklemmten Organs wird dabei abgeschnürt, es kommt kein Sauerstoff mehr an und das Gewebe droht abzusterben. Eine rasche operative Versorgung ist lebensnotwendig.
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