Die Fistelausgänge von Steißbeinfisteln liegen oberflächlich und können sich entzünden. Möglichkeit zur Heilung bildet meist nur die operative Entfernung. Ilon® Abszess-Salbe (Zugsalbe) und desinfizierende Salben können helfen, den Entzündungsherd einzudämmen. Nach einer Operation kann antibakterielle Jod-Salbe angewandt werden.
Jährlich erkranken über 20.000 Menschen in Deutschland an einer Steißbeinfistel. Bei diesen Entzündungen, welche sich in der Steißbeinregion bilden, handelt es sich um meist chronische Erkrankungen.
Die Fistelausgänge liegen zumeist oberflächlich und entzünden sich durch verschiedene Faktoren mehr oder weniger häufig. In fast jedem Fall stellt eine solche Entzündung eine schmerzhafte Angelegenheit dar. Bislang ist die einzige Möglichkeit einer nahezu vollständigen Heilung die operative Entfernung der Steißbeinfistel. Mit Hilfe anderer Behandlungstechniken kann das momentane Leiden nur gelindert werden. Zu diesen entsprechenden Therapien gehört auch die Anwendung von Salben. Hierbei kann man den Nutzen, welchen die aufgetragene Salbe bringen soll, unterscheiden. Zu betonen ist jedoch trotzdem: Salben bringen bei Steißbeinfisteln keine Heilung.
Die „Ilon® Abszess Salbe“, welche mittlerweile unter dem Namen „Ilon® Salbe classic“ verkauft wird, ist eine sogenannte Zugsalbe. Sie soll dabei helfen, den Entzündungsherd, der am Fistelausgang entsteht, zu öffnen und die Heilung zu beschleunigen.
Durch ihre pflanzlichen Wirkstoffe wirkt die Salbe desinfizierend auf das Gewebe und bekämpft somit Keime, die austreten oder auf dem Weg sind einzudringen. Die Durchblutung wird gefördert und somit das abgestorbene Entzündungsgewebe schnell abtransportiert. Die Entzündungsneigung des Gewebes wird durch diese Faktoren abgeschwächt und der Heilungsprozess kann beginnen. Heilt die akute Entzündung durch die Salbe ab, bedeutet dies aber nicht, dass die Steißbeinfistel geheilt ist. Solange sich die Fistelgänge im Inneren des Gewebes befinden, kann es immer wieder zu Erkrankungen (Rezidiven) kommen.
Häufig wird von Nebenwirkungen berichtet, die im Zusammenhang mit der Verwendung von „Ilon® Abszess Salbe“ auftreten.
Diese beschränken sich jedoch hauptsächlich auf juckenden bis brennenden Hautausschlag, allgemeinen Juckreiz oder Rötungen im behandelten Areal. In manchen Fällen kann eine allergische Reaktion durch das Auftragen der Salbe zustande kommen. Alle Nebenwirkungen werden jedoch von den Verwendern als kurzlebig beschrieben. Nach Beendigung der Behandlung bilden sich alle Symptome schnell zurück.
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Nachdem sich ein Entzündungsherd geöffnet hat, ist das Gewebe anfällig für eine erneute Infektion. Dieser kann mit Hilfe einer antibakteriellen Salbe entgegengewirkt werden. Besonders in der Gesäßregion, in welcher sich Steißbeinfisteln bilden, existieren sehr viele Keime. Das Auftragen von antibakterieller Salbe kann auch prophylaktisch vor einer Infektion der Fistel schützen.
Faktoren, die eine Entzündung begünstigen, sind zum Beispiel starke Körperbehaarung, starkes Schwitzen und viel Reibung. In Anbetracht dessen kann man vor Aktivitäten, bei denen sich viel bewegt und folglich auch viel geschwitzt wird, Salbe auftragen. Eine Garantie, dass sich deshalb keine Entzündung entwickelt, gibt es allerdings nicht.
Eine Salbe kann auch nach einer Laserbehandlung hilfreich sein.
Entscheidet sich der Patient für eine operative Entfernung der Steißbeinfistel, so wird klassischer Weise eine keilförmige Ausräumung des Fistelgewebes vorgenommen. Dabei wird die Haut über der Steißbeinfistel und der Fistelgänge samt des umliegenden Gewebes entfernt. Der Hintergrund besteht dabei in der Vermeidung von Rezidiven (Wiederauftreten der Erkrankung). Nach der Operation muss die Wunde möglichst steril (ohne Keime) gehalten werden, was angesichts der Lage problematisch sein kann. Zur Unterstützung wird die Wunde mit Jod-Salbe eingerieben. Jod wirkt stark antibakteriell und wird auch vor Operationen zur Desinfektion der Haut verwendet. Allerdings sollte eine solche Salbe nicht benutzt werden, ohne dies im Voraus mit dem behandelnden Arzt abzuklären.
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