Die Diagnostik des Speiseröhrenkrebs hat das Ziel den Tumor zu bestätigen oder auszuschließen. Bei Verdacht auf Speiseröhrenkrebs muss der Patient ausführlich befragt werden, besonders über frühere Erkrankungen, über ihren Alkoholkonsum (Alkoholabhängigkeit) und Nikotinkonsum (Rauchen) und familiäre Häufungen bestimmter Erkrankungen. Danach wird der Patient gründlich untersucht und es wird Blut abgenommen.
Alle hier gegebenen Informationen sind nur allgemeiner Natur, eine Tumortherapie gehört immer in die Hand eines erfahrenen Onkologen !!!
Die Diagnostik strebt zunächst zwei Ziele an:
Ausschluss oder Bestätigung eines Tumors der Speiseröhre:
Bei Verdacht auf einen Speiseröhrentumor muss zunächst der Patient ausführlich befragt werden (Anamnese), besonders über frühere Erkrankungen, über ihren Alkoholkonsum (Alkoholabhängigkeit) und Nikotinkonsum (Rauchen) und familiäre Häufungen bestimmter Erkrankungen.
Anschließend wird der Patient gründlich untersucht.
Bei der Analyse des Blutes (Labor) können bestimmte Blutwerte (Laborwerte), in Kombination mit den Beschwerden und dem körperlichen Untersuchungsbefund des Patienten, auf einen Speiseröhrenkrebs hinweisen, auch wenn sie letztendlich nicht als beweisend angesehen werden dürfen.
Zum Beispiel kann ein niedriger Blutfarbstoffgehalt (Hämoglobin) im Blut auf einen chronischen Blutverlust hindeuten. Auf viele andere Erkrankungen trifft dies allerdings auch zu. So genannte Tumormarker sind Stoffe im Blut, die bei einigen Krebsarten gehäuft anzutreffen sind und somit auf eine Erkrankung schließen lassen können.
Sie spielen bei der Erstdiagnose eines Ösophaguskarzinoms keine wesentliche Rolle, da es keine verlässlichen Tumormarker bei dieser Erkrankung gibt. Wenn man jedoch vor der Operation einen bestimmten Tumormarkerwert erhöht vorfindet, welcher nach der Operation verschwindet, kann man diesen Marker besonders gut benutzen um einen erneuten Ausbruch des Tumors (Tumorrezidiv) mittels eines Bluttests schnell zu diagnostizieren.
Bei einem Plattenepithelkarzinom (einer Form des Speiseröhrenkrebses der von den Deckzellen ausgeht) findet man mitunter den Tumormarkerwert SCC im Blut erhöht und bei einem Adenokarzinom (einer Form des Speiseröhrenkrebses der von den Drüsenzellen ausgeht) kann das CA 19-9 erhöht sein.
Bei passenden Krankheitszeichen ist schnellstmöglich eine Speiseröhrenspiegelung (Ösophago-Gastroskopie) durch- führen.
Der Röntgen - Breischluck kann in manchen Fällen auch auf einen Tumor schließen lassen.
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Röntgen - Breischluck:
Bei dieser nicht invasiven, bildgebenden Untersuchung wird die Speiseröhre geröntgt, während der Patient ein Röntgenkontrastmittel schluckt. Das Kontrastmittel legt sich an die Speiseröhrenwand, worauf sie einer Beurteilung zugänglich wird. Der typische Befund bei einem Tumor ist eine zerfranste und unregelmäßige, man sagt auch „angefressene“ Schleimhautwand. Man kann außerdem den Grad der Speiseröhreneinengung (Stenose) durch einen Tumor mitbeurteilen.
Der Röntgen - Breischluck ist jedoch kein diagnostisches Verfahren durch das jeder Speiseröhrentumor sicher erkannt werden könnte. Hierfür ist die direkte Beurteilung der Speiseröhrenwand durch eine Speiseröhrenspiegelung notwendig.
Trotzdem findet sie häufig Anwendung bei Tumoren, die mit dem Endoskop (Kamera der Speiseröhrenspiegelung) nicht passierbar sind. So lässt sich trotz dieses Handicaps die Längenausdehnung eines Tumors und der Einengungsgrad der Speiseröhre bestimmen. Außerdem ist diese Untersuchung das Mittel der Wahl um eine ösophago-tracheale Fistel zu diagnostizieren. In diesem Fall erkennt man auf der Röntgenbreischluckaufnahme eine kleine, gangartige Struktur als Verbindung zwischen der Speiseröhre und der Luftröhre (Trachea).
Bei dem Verdacht auf eine solche Fistel sollte immer ein wasserlösliches Kontrastmittel verwendet werden, da bariumhaltiges Kontrastmittel in der Lunge eine schwere Fremdkörperreaktion auslöst.
Endoskopie (Ösophago-Gastroskopie=Speiseröhren-Magenspiegelung)
Die „Spiegelung“ (Endoskopie) der Speiseröhre und des Magens ist zur direkten Beurteilung und Einteilung von Schleimhautschäden das Mittel der Wahl und sollte beim Verdacht auf einen Speiseröhrentumor schnellstmöglich durchgeführt werden. Bei dieser Untersuchung werden über eine Schlauchkamera (Endoskop) Bilder auf einen Monitor übertragen. Bei der Spiegelung achtet der Untersucher auch auf sehr diskrete Schleimhautveränderungen und lokale flache Farbveränderungen, um kein kleines Karzinom zu übersehen. Während der Endoskopie können zusätzlich auch Gewebeproben (Biopsie) aus verdächtigen Schleimhautbereichen entnommen werden. Die Gewebebegutachtung unter dem Mikroskop (histologischer Befund), ist weitaus aussagekräftiger als der mit bloßem Auge erfasste (makroskopische) Befund. Erst in der histologischen Untersuchung kann der Tumorverdacht bewiesen werden und der Tumortyp bestimmt werden, sowie dessen Ausbreitung in den Wandschichten der Speiseröhre.
Röntgen-Thorax
Eine Übersichtsröntgenaufnahme vom Brustkorb (Röntgen - Thorax) kann bisweilen hinweisend auf einen Tumor im Bereich des mittleren Brustraumes sein. Man findet besonders im späten Stadium einen verbreiterten mittleren Brustraum (Mediastinum), befallene Lymphknoten, vielleicht sieht man sogar Lungen und Skelettmetastasen oder eine Lungenentzündung, als Folge einer Fistelbildung zwischen Luftröhre und Speiseröhre.
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Derartige Hinweise sollten die Suche nach einem Tumor noch weiter intensivieren.
Feststellung des Tumorstadiums (Tumorstaging)
Wenn die Diagnose Speiseröhrenkrebs gesichert ist, wird anschließend das Tumorstadium festgelegt, um das weitere therapeutische Vorgehen zu planen. Hierbei müssen besonders die Patienten selektiert werden, die sich in einem frühen Krankheitsstadium befinden, um sie dann schnellstmöglich einer evtl. noch heilenden (kurativen) Operation zu unterziehen.
Endosonographie (endoluminaler Ultraschall)
Bei einer Endosonographie muss der Patient, wie bei der Endoskopie, während einer leichten Narkose einen Schlauch schlucken. Jedoch sitzt bei dieser Untersuchung am Schlauchende anstatt der Kamera ein Ultraschallkopf auf. Mit dieser Methode kann durch auflegen des Schallkopfes auf den Tumor dessen Ausbreitung in die Tiefe (Infiltration) sichtbar gemacht werden und ortsständige (regionale) Lymphknoten mit beurteilt werden. Diese Methode ist beim Tumorstaging des Speiseröhrenkrebses der Computertomographie (CT = Röntgenschnittbildverfahren) überlegen.
Computertomographie
Die Spiral - Computertomographie (Spiral - CT) kann Auskunft über die Tumorausdehnung, dem Lymphknotenbefall und zusätzlich noch über Fernmetastasen geben. Man benötigt ein CT sowohl vom Brustraum (Thorax), vom Bauchraum (Abdomen) und gegebenenfalls auch vom Hals. Je nach Lage des Tumors kann man derart beispielsweise bei einem im Halsteil gelegenen Tumor Lymphknotenmetastasen im Bereich des Halses und Metastasen in Lunge und bei weiter unten gelegenen Tumoren Metastasen in der Leber diagnostizieren.
Ähnliche Ergebnisse liefert auch die Magnetresonanztomographie (MRT).
Sonographie
Mit der Sonographie (Ultraschall) als nicht invasives und schnelles Verfahren, können Metastasen und befallene Lymphknoten identifiziert werden. Bei der Sonographie des Bauchraums (Abdomen) können beispielsweise Metastasen in der Leber oder befallene Lymphknoten auffallen.
Bei der Sonographie des Halses lassen sich die Halslymphknoten gut darstellen und auf einen Tumorbefall hin beurteilen.
Skelettszintigraphie und F-18-Fluor-PET
Die Skelettszintigraphie und die F-18-Fluor-PET sind nuklearmedizinische Untersuchungen und werden im Rahmen des Tumorstagings eingesetzt, um Fernmetastasen zu entdecken. Dafür wird dem Patienten eine radioaktiv markierte Substanzen, wie Phosphonate oder Fluordesoxyglukose, intravenös verabreicht und anschließend die Verteilung der radioaktiven Substanz, z.B. im Knochen, mit einer speziellen Kamera sichtbar gemacht. Die radioaktiven Substanzen reichern sich im Gewebe der Metastase an. So erscheinen Knochenmetastasen als Mehranreicherung (seltener durch verminderte Speicherung) des radioaktiven Stoffes im Bild. Bei der Skelettszintigraphie liegen die Gründe der radioaktiven Mehrspeicherung in der stärkeren Durchblutung des Tumors, einer vermehrten Durchlässigkeit der Gefäße und der Oberflächebeschaffenheit der Metastase.
Bei der F-18-PET wird es sinnvoll ausgenutzt, dass der Tumor einen gesteigerten Stoffwechsel besitzt. So kann der Tumor im Vergleich zum Nachbargewebe vermehrt den radioaktiv markierten Stoff aufnehmen. Auf diese Weise werden die stoffwechelüberaktiven Skelettmetastasen sichtbar gemacht.
PET / CT
Die Aussagekraft der normalerweise durchgeführten diagnostischen Untersuchungen (Computertomographie und Endosonographie) ist bei sehr kleinen Metastasen nicht ausreichend. Bei dem PET / CT handelt es sich um eine so genannte Fusionsbildgebung, weil hier die Vorteile vom PET (s.o.) und CT (s.o.) kombiniert werden.
Im PET liegt der Nachteil, dass man den anatomischen Bezug der Metastase zum normalen Gewebe schlecht herstellen kann. Wenn die gute Ortsauflösung der CT mit der „Anfärbung“ der Metastase im PET kombiniert wird, kann man eine bessere Aussage über die anatomische Lagebeziehung des Tumors oder Metastase machen.
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Während oder nach Durchführung einer Chemotherapie oder Strahlentherapie kann man mittels dieser Methode das Therapieansprechen des Tumors und das der Metastasen kontrollieren.
Mitunter kann es notwendig werden zusätzliche Methoden zur Diagnostik anzuwenden. Besonders bei Tumoren im Halsbereich wird eine gründliche HNO-ärztliche Untersuchung angestrebt. Bei Tumoren die engen Kontakt zur Luftröhre haben, kann eine Lungenspiegelung (Bronchoskopie) hilfreich sein, um den Befall der Luftröhre (Trachea) einschätzen zu können. Wenn es sich bei dem Tumor um ein tief liegendes Adenokarzinom handelt, muss man mitunter eine Bauchspiegelung (Laparoskopie) durchführen, um die regionale Ausdehnung richtig beurteilen zu können.
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