Die Wechseljahre bezeichnet die Phase, in der sich der Hormonhaushalt der Frau umstellt. Vor den Wechseljahren sind die Frauen fruchtbar, während der Wechseljahre wird die Menstruation zunehmend unregelmäßig.
Die Wechseljahre (Klimakterium) bezeichnet die Phase, in der sich der Hormonhaushalt der Frau umstellt. Vor den Wechseljahren sind die Frauen fruchtbar, während der Wechseljahre wird die Menstruation zunehmend unregelmäßig. Ab einem Jahr nach der letzten Regelblutung spricht man von der sogenannten Menopause. Die Fortpflanzungsfähigkeit der Frau ist damit beendet. Mit der hormonellen Umstellung während der Wechseljahre geht eine Vielzahl von Symptomen einher. Dazu gehört neben den bekannten Hitzewellen typischerweise auch der Schwindel. Die Wechseljahre treten natürlicherweise zwischen 45 und 60 Jahren auf und dauern meist zwischen fünf und zehn Jahre an.
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In den Wechseljahren stellt sich der Fruchtbarkeitszyklus der Frau um. Hauptsächlich sind von den Umstellungen die Geschlechtsorgane der Frau betroffen. So nimmt die Funktion der Ovarien (Eierstöcke) im Laufe der Zeit immer weiter ab. Während der Wechseljahre gibt es immer weniger sogenannte Follikel, aus denen eine Eizelle entstehen kann. Stattdessen treten vermehrt Zyklen auf, in denen keine fruchtbare Eizelle mehr zur Verfügung steht.
Da die Eierstöcke maßgeblich für die Produktion des Geschlechtshormons Östrogen zuständig sind, kommt es im Laufe der Wechseljahre zu einer Verminderung des Hormons. Gleichzeitig werden dadurch die Spiegel des Hormons Gonadotropin und des FSH hochreguliert. Reflektorisch sinkt die Konzentration des sogenannten Inhibins. Zusammenfassend führen die Wechseljahre zu einer massiven Umstellung des Hormonhaushalts der Frau, wodurch auch andere Körperregionen aus dem Gleichgewicht geraden können. Zunächst versetzen diese Hormonumstellungen den Körper als ganzen und auch die Psyche in einen Stresszustand. Dies bringt Hormon- und Blutdruckschwankungen mit sich, der gesamte Körper muss sich und seine Botenstoffe (die Hormone) neu Koordinieren. Aus diesem Gemisch aus Stress, Blutdruck- und Hormonschwankungen können schnell Symptome wie Schwindel entstehen.
Die Wechseljahre stellen für viele Frauen eine psychische Belastung dar. In dieser Phase wird der fruchtbare Lebensabschnitt der Frau beendet, durch die Hormonschwankungen kommt es schnell zu Nervosität und Gereiztheit. Der dadurch bedingte Stress kann eine wichtige Rolle in der Entstehung des Schwindels spielen. Schwindel hat nämlich neben rein organischen Ursachen häufig eine große psychische Komponente. In den Wechseljahren kommt zum psychischen Stress auch noch der hormonelle Stress hinzu, der den Körper buchstäblich „aus dem Gleichgewicht“ bringt. Daher ist Schwindel ein häufiges Symptom in den Wechseljahren.
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In den Wechseljahren gesellen sich viele weitere begleitende Symptome zum Schwindel hinzu. Gekennzeichnet ist der Beginn der Wechseljahre durch die unregelmäßig werdende Menstruation in Verbindung mit unterschiedlichen monatlichen Blutungsstärken. Zudem leiden fast alle Frauen in den Wechseljahren an Hitzewallungen, auch Harnwegsbeschwerden und eine verminderte Libido können auftreten.
Bei den Symptomen gibt es auch eine psychische Komponente, die sich vor allem durch Gereiztheit, Nervosität und Schlafstörungen bemerkbar macht. In Verbindung mit dem Schwindel kann es außerdem zu Benommenheit, Kopfschmerzen, Ohrensausen, einem Ohrgeräusch, Herzrasen und Schweißausbrüchen kommen.
Weitere Informationen finden Sie unter: Symptome der Wechseljahre
Benommenheit ist ein sehr allgemeines Symptom und kann mit allen möglichen Erkrankungen und Zuständen einhergehen. Im Rahmen der Wechseljahre kann die Benommenheit auf eine besonders schnelle Umstellung des Hormonhaushaltes zurückzuführen sein. Dies bringt sowohl die Nervenzellen als auch die Hormone und Elektrolyte aus dem Gleichgewicht.
Die Folge können neben Benommenheit auch Kopfschmerzen und Schwindel sein. Oftmals treten im Zusammenhang mit dem Schwindel auch ein Ohrensausen oder ein Ohrgeräusch auf.
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Das Herzrasen geht in den Wechseljahren häufig mit Schweißausbrüchen und Hitzewallungen einher. Zugrunde liegt in der Regel eine Fehlregulation des Herz-Kreislauf-Systems aufgrund der starken hormonellen Umstellungen. Solange der Puls beim Herzrasen regelmäßig ist und keine Beschwerden wie Schwindel, Benommenheit oder sogar Ohnmachtsanfälle auftreten, ist das Herzrasen meist unbedenklich. Treten die Begleitsymptome auf, werden der Kreislauf und damit der Blutdruck von dem Herzrasen negativ beeinflusst. In diesem Fall sollte eine Abklärung des Herzrasens erfolgen um bereits bestehende Herzerkrankungen und mögliche Folgeerkrankungen des Herzens auszuschließen.
Das Ohrensausen oder auch ein Ohrgeräusch (Tinitus) sind typische Symptome, die gemeinsam mit Schwindel auftreten. Der Grund dafür ist, dass das Gleichgewichts- und das Hörorgan unmittelbar nebeneinanderliegen. Während der Wechseljahre kommt es zu starken hormonellen Schwankungen im Blut, diese können die Durchblutung der Gleichgewichts- und Hörorgane stören, wodurch Fehlfunktionen wie Schwindel und ein Ohrensausen ausgelöst werden.
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Die Therapie des Schwindels in den Wechseljahren setzt sich aus mehreren Komponenten zusammen. So gibt es mehrere medikamentöse und homöopathische Mittel um die hormonellen Umstellungen in den Wechseljahren abzumildern und so die Symptome zu lindern. Jedoch ist eine ursächliche Therapie des Klimakteriums schwierig und ungeeignet, da es sich hier um einen natürlichen Prozess handelt. Auch der Schwindel kann behandelt werden, dabei geht es jedoch vorrangig um Behandlungsmöglichkeiten, die das Verhalten im Umgang mit dem Schwindel beeinflussen.
Auch beruhigende und entspannende Therapiemaßnahmen werden bei Schwindel in den Wechseljahren angewandt, da sie den Stresspegel betroffener Personen senken und so insbesondere Beschwerden wie Stress und Ohrensausen reduzieren. Welche Art der Therapie bei individuellen Personen geeignet ist, ist abhängig davon, welche klimakterischen Beschwerden im Vordergrund stehen.
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Schwindel ist ein Symptom bzw. eine Erkrankung, die in vielen Fällen nicht gut medikamentös behandelbar ist. Jedoch können die Symptome der Wechseljahre mit einigen Medikamenten behandelt werden. Dadurch senkt sich in jedem Fall der Stress für die betroffenen Frauen, wodurch auch Begleitbeschwerden wie Ohrensausen und Schwindel abnehmen können. So können betroffene Frauen bei häufigen Schweißausbrüchen sogenannte Anticholinergika einnehmen. Diese hemmen die Schweißbildung in den Schweißzellen. Melatonin – ein Hormon, welches unseren Schlaf-Wach-Rhythmus reguliert – hat ebenfalls positive Effekte auf die Beschwerden im Klimakterium und kann daher auch bei Schwindel in den Wechseljahren eingesetzt werden.
Eine Hormonersatztherapie in den Wechseljahren sollte grundsätzlich gut abgewogen werden. Die Hormone können die Symptome der Wechseljahre stark reduzieren, jedoch steigt gleichzeitig das Risiko für andere Erkrankungen wie Brustkrebs und Herzinfarkte. Daher sollte auf diese Therapien nur dann zurückgegriffen werden, wenn beispielsweise der Schwindel besonders stark ausgeprägt ist.
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In den Wechseljahren unterliegt der Körper vielen Veränderungen. Diese können und sollten nicht alle medikamentös behandelt werden, da es sich um einen natürlichen Vorgang im Körper handelt. Um die Symptome dennoch zu lindern bieten sich viele pflanzliche und homöopathische Mittel an, wobei auch bei diesen Mitteln auf Interaktionen zwischen den Wirkstoffen zu achten ist.
In den Wechseljahren werden vor allem Mönchspfeffer, Rotklee, Traubensilberkerze, Soja und Tofu, sowie Schafgarbe, Gojibeeren und grüner Tee eingesetzt. Bei Schwindel können zudem Argentum nitricum, Gelsemium sempervirens und Aconitum napellus eingenommen werden.
Weitere Informationen finden Sie unter: Homöopathie in den Wechseljahren
Im Normalfall beginnen die Wechseljahre langsam und steigern sich im Verlauf ebenso wie die Beschwerden. Nach einigen Jahren nehmen die Beschwerden langsam wieder ab. Ebenso geschieht es mit dem Schwindel in den Wechseljahren. Mit dem Ende der Wechseljahre ist meist auch der Schwindel wieder verschwunden.
Die Wechseljahre dauern in der Regel fünf bis zehn Jahre an, jedoch schwankt die Dauer zwischen einzelnen Menschen sehr stark. Ebenso ist die Ausprägung der Symptome sehr unterschiedlich. Schwindel, der durch die Wechseljahre ausgelöst wird, klingt normalerweise am Ende der Wechseljahre wieder ab. Die Prognose ist daher sehr gut. Seltener provozieren die Wechseljahre die Verstärkung eines Schwindels, der schon länger besteht