Die Schmerzen einer Zahnfleischentzündung machen sich durch Wärme, Rötung, Schwellung und Funktionseinschränkung bemerkbar. Eine leichte Zahnfleischentzündung schmerzt nicht, weswegen sie häufig unbemerkt bleibt. Ab dem Zeitpunkt, ab dem die Schmerzen auftreten, hat sich die Entzündung eventuell bereits festgesetzt. Die Entzündung wird durch Bakterien verursacht.
Eines der 5 Zeichen einer Entzündung ist neben der Schwellung, Rötung, Wärme und Funktionseinschränkung der Schmerz. Eine leichte Zahnfleischentzündung schmerzt meist nicht, weswegen sie oft unbemerkt bleibt. Ab dem Zeitpunkt, ab dem die Schmerzen auftreten, hat sich die Entzündung eventuell bereits festgesetzt.
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Wie die Schmerzen verlaufen, oder wie lange sie andauern, ist von Patient zu Patient unterschiedlich. Wichtig ist, durch gründliche Zahnreinigung, einer solchen Entzündung vorzubeugen. Genauso wichtig ist es, rechtzeitig einen Zahnarzt aufzusuchen, sobald die Schmerzen nicht nach einigen Tagen von selber nachlassen.
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Bei einer Entzündung sind immer Bakterien beteiligt. Da diese vorher nicht dort waren, bedeutet das, dass eine Veränderung am Zahnfleisch stattgefunden hat. Der Zahn und sein Zahnhalteapparat sind sehr sensibel. Zum Zahnhalteapparat gehören Sensoren, die Temperatur spüren, aber auch Druck, Zug und sonstige Berührungen. Befinden sich Bakterien zwischen Zahn und Zahnfleisch, greifen sie die Fasern an, über die die Zähne aufgehängt sind. Werden die Zähne mit der Zeit locker, kann es sein dass sie durch die extreme Bewegung Sensoren zu stark aktivieren, dass diese Informationen ans Schmerzzentrum senden.
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Grundsätzlich schmerzt eine leichte Zahnfleischentzündung nicht. Wird diese allerdings nicht behandelt, und atet aus, sodass eine Entzündung des gesamten Zahnhalteapparates entsteht oder eine schnellwachsende Gingivitis (ANUG), treten zusätzlich Schmerzen auf. Eine Schwellung tritt dann auf, da zu viel Druck im Inneren entsteht. Schwillt das Zahnfleisch an, wird es empfindlicher gegenüber Berührungen. Außerdem kann der entstehende Druck nirgendwo ausweichen, wodurch Druckrezeptoren übermäßig stark aktiviert werden. Kommt es zusätzlich zu Zahnfleischbluten, ist das ein Hinweis, dass die Gefäße und die Schleimhaut leicht verletzt sind. Diese Verletzungen können auch Schmerzen bereiten.
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Bei jeglicher Art von Zahnschmerzen kann es zusätzlich zu Schmerzen im Kiefergelenk kommen, da die Beziehung zwischen Zähne und Kiefergelenk sehr eng ist. Der Unterkiefer wird nur durch Bänder und Muskeln am Schädelknochen festgehalten. Ändert sich die Situation im Bereich der Zähne, kann es zu ungewohnten Stellungen im Kiefergelenk kommen, die dann zu Schmerzen führen. Oft ist es so, dass aufgrund auftretender Schmerzen, die Muskeln verspannen.
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Das ist eine Kompensation des Körpers. Wenn diese verspannen und sich nicht mehr so leicht bewegen lassen, wird das Kiefergelenk in eine andere Stellung gebracht. Da der Kiefer aber jahrelang eine andere Position gewohnt war, und der schützende Gelenkknorpel sich nicht mit verstellt, reiben die Knochen aufeinander, was Schmerzen verursacht. Um die Muskulatur zu entspannen, sollte man eine Aufbisschiene für die Nacht anfertigen lassen. In schwierigen Fällen hilft zusätzlich eine physiotherapeutische Behandlung. Beides wird in der Regel von gesetzlichen Krankenkassen bezahlt.
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Bei einer Zahnfleischentzündung kann es aufgrund des Bakterienvorkommens häufig zu Entzündung im Hals und Rachenbereich kommen. Die Ohren und der Rachen liegen in ihrer Funktion sehr nahe zusammen. Zum Beispiel wird der Druckausgleich der Ohren über das Schlucken reguliert. Ist das Schlucken erschwert, zum Beispiel aufgrund einer Mandelschwellung oder Schmerzen am Zahnfleisch, kann der Druckausgleich gestört sein. So können auch Schmerzen im Ohr auftreten.
Häufig schmerzen die Ohren auch bei entzündeten Weisheitszähnen. Das Zahnfleisch ist oft geschwollen, wenn der Weisheitszahn noch nicht richtig herausgewachsen ist. Durch die Nähe zwischen Oberkiefer- Backenzähne und Gehörgang kann eine Entzündung auch leicht in benachbarte Strukturen übertreten.
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Diese Art von Schmerzen kann mehrere Ursachen haben. Der Grund, dass man die Schmerzen im Rhythmus des Pulses spürt, ist, dass die Durchblutung erhöht ist. Dadurch entsteht ein Druck, der aber nicht richtig ausweichen kann. Bei einer Zahnfleischentzündung weicht der Druck ins Zahnfleisch aus. Dadurch entsteht eine Schwellung. Da das Zahnfleisch aber auch nicht unendlich weit gedehnt werden kann, steigt auch im Zahnfleisch der Druck weiter an. Entsteht ein solcher Druck im Bereich des Zahnnerven im Zahninneren, kann der Druck noch weniger ausweichen. Die einzige Möglichkeit ist, den Weg über das kleine Loch an der Wurzelspitze zu gehen. Da dort die Nerven ein- und austreten, kommt es zu den gleichen Schmerzen wie bei einer starken Zahnfleischentzündung. Die Schmerzen deuten dann auf einen bereits abgestorbenen Zahnnerv hin.
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Das gleiche Schmerzmuster tritt auch bei einem Weisheitszahn auf, der noch nicht durchgebrochen ist. Das Zahnfleisch ist an dieser Stelle meist entzündet weil der Zahn dort dagegendrückt. Wichtig ist, möglichst schnell einen Zahnarzt aufzusuchen, denn wenn die Schmerzen so stark sind, dass es bereits pocht, ist die Entzündung schon weit fortgeschritten. Als Tip gilt, keine schweren Arbeiten oder Sport zu treiben, sonst steigt der Blutdruck weiter an, und die Schmerzen werden schlimmer. Am besten lagert man den Kopf höher als das Herz, sodass das Blut ablaufen kann. Liegen sollte man vermeiden und stattdessen sollte man im Halbsitzen schlafen. Man muss beachten, dass diese Schmerzart nicht nur bei einer Zahnfleischentzündung auftreten kann. Umgekehrt muss man bedenken, dass eine Entzündung des Zahnfleisches ebenso schmerzlos verlaufen kann.
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Man kann schlecht eine Angabe machen, wie lange die Schmerzen andauern. Die Dauer variiert je nach dem, wie stark die Entzündung ausgebreitet ist. Eine kleine akute Verletzung des Zahnfleisches, bei einem Patienten, der systemisch gesund ist, verursacht Schmerzen, die nach einigen Tagen wieder verschwinden. Bei einer Aphthe, einem kleinen Bläschen im Bereich der Schleimhaut, das durch Erreger ausgelöst wurde, können die Schmerzen bis zu 9 Tagen andauern. Bei einer Akuten Nekrotisierenden ulzerierenden Gingivitis ist das Zahnfleisch plötzlich stark geschwollen und beginnt, Zahnfleischgebiete zu zerstören. Werden die Erreger nicht behandelt, dauern die Schmerzen umso länger an. Die Schmerzen sollten aber auch nicht länger als 2 Tage anhalten. Sonst muss man einen Zahnarzt aufsuchen.
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Gegen die Schmerzen helfen zum einen allgemeine Schmerzmittel, aber auch Medikamente, die zum einen die Ursache bekämpfen und zum anderen den Schmerz zusätzlich ausblenden. Im Thema Medikamente sind diese aufgeführt. Außerdem gibt es viele erprobte Hausmittel, die gegen den Schmerz und gegen die Entzündung selbst wirken.
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Um den Schmerz nicht zusätzlich zu provozieren, sollte man keinen Sport treiben. Um den Kopf nicht nach unten zu halten, gehalten sollte man schwere körperliche Arbeit vermeiden. Die tägliche Mundhygiene bekämpft die Entzündung und lindert so Schritt für Schritt den Schmerz. Meistens hilft der Gang zum Zahnarzt, der durch professionelle Reinigung der Zähne und des Zahnhalteapparates den Entzündungsherd bekämpft. Einige helfende Medikamente sind nicht frei verkäuflich und müssen vom Zahnarzt verschrieben werden.
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Medikamente die, die nur pflanzliche Inhaltsstoffe enthalten, ziehen wenige Nebenwirkungen nach sich. Solche sind zum Beispiel Kamillosan. Wie der Name schon verrät, sind Kamillenextrakte enthalten. Es gibt es als Mundspülung und als Spray. Kamistad ist zusätzlich als Gel erhältlich und enthält Wirkstoffe aus der Kamillenblüte. Kamille wirkt antibakteriell und bekämpft so die Entzündung. Folglich werden die Schmerzen auch geringer. Kamistad-Gel hat zusätzlich den Effekt, dass es die Oberfläche betäubt.
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Dafür verantwortlich ist das enthaltene Lidocain, ein Betäubungsmittel. Dieses Lidocain ist auch in der Parodontal Mundsalbe enthalten. Sie besteht neben dem Anästhetikum aus Salbeiextrakten, die Bakterien bekämpfen und die Schwellung lindern. Dank des Betäubungsmittels nehmen die Schmerzen ab. Der Nachteil von Salben ist, dass sie sich nicht so leicht auftragen lassen. Sie verschwimmen relativ schnell durch die Spucke oder Bewegungen der Zunge. Am besten stabilisiert man die Salbe oder das Gel mit einem Tupfer, den man mit den Zähnen festhält, um ihn an der Stelle zu belassen.
Des Weiteren hilft der Wirkstoff Chlorhexidin. Auf den Medikamentenpackungen oder Zahnpastatuben findet man häufig die Abkürzung CHX. Das Medikament Chlorhexamed ist sowohl als Mundspülung oder Paste erhältlich. Es desinfiziert und zerstört Bakterien, indem es die Zellwände beschädigt. Der Effekt von Chlorhexidin ist sehr wirksam, da es besonders lange auf Zähnen und Schleimhäuten haften bleibt, und somit lange Zeit wirken kann, und die Schleimhaut vor weiterem Bakterienbefall schützt. Sehr hilfreich sind Medikamente mit hohem Alkoholgehalt, sei es ein klarer Schnaps oder eine Pyralvex Lösung mit 60% Ethanol, die auf die betreffenden Stellen aufgetragen wird. Durch den Alkohol wird zum einen ein Teil der Bakterien abgetötet, zum anderen wird die Schleimhaut durch den hohen Prozentgehalt betäubt, sodass die Schmerzen etwas erträglicher werden.
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Es gibt natürlich Hausmittel, die speziell nur gegen Schmerzen helfen. Dazu gehören Arnica Kügelchen, gut riechende Aromen wie Weihrauch, oder Kräuter wie Curcuma oder Ingwer. Wichtiger ist aber, die Ursache für die Zahnfleischentzündung herauszufinden und zu behandeln. Wird diese nicht bekämpft, bleiben die Schmerzen weiterhin. Außerdem sind Hausmittel gegen die Entzündung indirekt auch Schmerzmittel. Viele der entzündungshemmenden Mittel sind außerdem für ihre analgetische also schmerzlindernde Funktion bekannt.
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Alaun ist ein Mineral, das eher unbekannt ist, und deshalb nicht überall erhältlich. Es hat eine zusammenziehende Wirkung auf Schleimhäuten, und vermindert so, dass die Durchblutung im entzündete Gebiet weiter hoch gehalten wird. Die Entzündung wird somit nicht weiter transportiert, und kann keine weiteren Areale befallen. Ein hochprozentiger Schnaps ist bei allen Entzündungen im Mund- und Halsbereich eine andere Möglichkeit. Der klare Schnaps wird möglichst 60 Sekunden unverdünnt gegurgelt und um das Zahnfleisch gespült. Wichtig ist, die Spülung samt Bakterien auszuspucken. Sie darf nicht runtergeschluckt werden. Ähnlich, nur in verdünnter Form, kann man die Spülung auch mit Apfelessig oder Zitrone durchführen. Die Stoffe wirken antimikrobiell und bewirken einen höheren Speichelfluss. Eine weitere selbstgemachte Mundspülung ist die, mit Ingwer oder Kamille. Kokosnussöl hat neben dem antibakteriellen Effekt zusätzlich den Vorteil, dass es angenehm schmeckt.
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Wenn man genetisch veranlagt ist, eine Zahnfleischentzündung zu bekommen sollte man besonders auf die Mundhygiene achten. Wenn man Probleme mit der Zahnpflege hat, empfiehlt sich eine elektrische Zahnbürste. Diese verzeiht Putzfehler und entfernt die Bakterien, die eine Zahnfleischentzündung auslösen. Als Prophylaxe sind Heilkräuter sinnvoll. Wenn man täglich Kamillentee oder Ingweraufgüsse trinkt, stärkt man das eigene Immunsystem und das Zahnfleisch wird gepflegt. Außerdem sollte man einmal täglich eine Mundspülung durchführen. Die Mundspülung darf auch gerne ein Medikament wie Chlorhexidin enthalten, und die Entzündung zu lindern. Somit ist die Wahrscheinlichkeit, dass ein Schmerz auftritt geringer.
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