Entzündungen am Zahnfleisch entstehen häufig durch mangelnde Mundhygiene. Blutungen, Rötung Schwellung und Schmerz sind typische Anzeichen für eine Entzündung des Zahnfleisches. Unbehandelt kann sie zu weiteren Komplikationen führen.
Entzündungen im Mund, insbesondere am Zahnfleisch sind nicht immer schmerzhaft. Zuerst bemerkt der Patient vielleicht ein unangenehmes Gefühl, später dann werden Rötungen oder Schwellungen sichtbar. Durch eine ganz langsame Entwicklung der Entzündung werden nicht immer Schmerzen entwickelt.
Nicht alle Patienten suchen dann einen Zahnarzt auf, sondern konsultieren zunächst den Hausarzt oder den Dermatologen. Beide können bei Entzündung vom Zahnfleisch die Diagnose nicht sicher stellen und die Ursachen dann auch nicht ursächlich behandeln. Ihre Behandlung besteht oft nur in einer antibakteriellen Mundspüllösung und vielleicht noch einer Überweisung zum Zahnarzt.
Eine Zahnfleischentzündung wird in der Fachsprache als Gingivitis bezeichnet. Eine Gingivitis ist als Vorstufe einer Parodontitis anzusehen. Bei der Parodontitis handelt es sich um eine Entzündung des Zahnhalteapparates. Eine Gingivitis kann sich zu einer Parodontitis entwickeln, dies ist jedoch nicht zwingend nötig.
Die Entzündung des Zahnfleisches ist eine Infektion des Zahnfleisches, die sich sowohl chronisch als auch mit akuten Schüben manifestiert.
Man unterscheidet verschiedene Schweregrade beziehungsweise verschiedene Formen der Zahnfleischentzündung. Bei einer schweren Zahnfleischentzündung können sich Zahnfleischtaschen ausbilden, die aber bei Behandlung wieder zückläufig sind. Erst wenn es zum Knochenabbau im Zuge der Entzündung gekommen ist, können die Zahnfleischtaschen bestehen bleiben. Man spricht dann bereits von einer Parodontitis.
Gesundes Zahnfleisch hat eine rosa Farbe und ist nicht gerötet oder geschwollen. Bei Personen afrikanischer Abstammung kann das Zahnfleisch auch dunkler gefärbt sein und eine Art Pigmentflecken aufweisen.
Ist eine Entzündung des Zahnfleisches vorhanden, zeigt sie sich je nach Schweregrad durch
Lesen Sie mehr zum Thema unter: Symptome einer Zahnfleischentzündung
Bei akut entzündetem Zahnfleisch treten in manchen Fällen auch Schmerzen auf. Dies ist jedoch ganz individuell von der betroffenen Person und der Stärke der Entzündung abhängig. Die Qualität der Schmerzen ist häufig ziehend und verstärkt sich, wenn die Stelle von Nahrung berührt wird.
Eis hilft durch seine Kälte die Schmerzen vorübergehend zu lindern. Durch Wärme hingegen verstärken sich die Schmerzen.
Äußerst stark sind die Schmerzen in der Weisheitszahnregion. Während des Durchbruchs kommt es gehäuft zu Zahnfleischtaschen hinter dem letzten Zahn. Bakterien vermehren sich schnell und verursachen eine Entzündung. Da eine zufriedenstellende Reinigung dieser Bereiche schwierig ist, raten viele Ärzte bei wiederkehrenden Entzündungen in dieser Region die Weisheitszähne entfernen zu lassen.
Verändern sich die Schmerzen zu einem dumpfen pochenden Charakter, kann sich Eiter gebildet haben. Da sich Eiter ausbreiten kann, sollte man dies unbedingt vom Zahnarzt abklären lassen. Dort wird die Ursache schnellstmöglich behoben, damit die Zähne keinen Schaden nehmen.
Lesen Sie mehr zum Thema: Schmerzen bei einer Zahnfleischentzündung
Besteht die Gingivitis schon über einen längeren Zeitraum, wird sie als chronisch bezeichnet. Diese Form geht ab und an mit Zahnschmerzen einher. Ursache dafür kann ein Zahnfleischrückgang sein. Durch die Entzündung entsteht dann ein freiliegender Zahnhals, wo die Zahnwurzel nun direkt der Mundhöhle ausgesetzt ist. Ein stark ziehender Schmerz tritt dann bei warmen oder heißen Speisen auf. Die Schmerzen können durch eine Versiegelung der Wurzeloberfläche und durch extra für diese Problematik angefertigte Zahnpasten gelindert werden. Manchmal kann die Zahnfleischentzündung auch durch eine Karies ausgelöst sein, die die eigentlichen Zahnschmerzen verursacht.
Tritt eine Entzündung des Zahnfleisches zusammen mit Eiter auf, kann dies durch mehrere Faktoren ausgelöst sein. Meistens verbirgt sich ein abgestorbener Zahnnerv dahinter. Auch schlimmere Erkrankungen wie die Osteomyelitis verursachen eine Eiterbildung.
Eiterbläschen sollten nicht einfach mit den Fingern ausgedrückt werden. Dabei können Keime und Krankheitserreger in die Wunde gelangen und eine Entzündung noch verstärken. Auf keinen Fall sollte damit gespaßt werden. Eiter kann sich meist stark ausbreiten und dann schlimmere Erkrankungen auslösen. Der Zahnarzt kann hier allerdings weiterhelfen und die Ursache bekämpfen, indem er den Eiter mit sterilen Instrumenten entfernt.
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Bei einer Fistel am Zahn handelt es sich um eine röhrenförmige Verbindung zwischen einer erkrankten Zahnwurzel und dem Mundraum. Sie entsteht durch eine entzündete Zahnwurzel, wenn der Körper versucht gegen die Erkrankung anzukämpfen. Es bildet sich dann Eiter, welcher durch das Gewebe gedrückt wird und sich dann in die Mundhöhle entleert, wodurch diese Verbindung entsteht.
Anfangs verläuft diesen Prozess oft schmerzfrei. Erst später bildet sich ein Druckgefühl, welches nach und nach in einen lokalen Schmerz übergeht. Nach Eiteraustritt lassen die Schmerzen manchmal kurz nach. Dann darf aber nicht vergessen werden, dass die Zerstörung des Gewebes weiter voranschreitet. Eine zahnärztliche Behandlung ist hier dringend notwendig.
Geschwollene Lymphknoten werden durch Krankheitserreger ausgelöst und zeigen an, dass das Immunsystem aktiviert ist und gegen eine Erkrankung ankämpft. Da es meist eine gewisse Zeit dauert, bis die Knoten stark geschwollen und spürbar sind, tritt dieses Symptom nur bei chronischen Zahnfleischentzündungen auf. Dies sollte jedoch umgehend von einem Arzt untersucht werden, da Lymphknotenschwellungen im Kopf-Hals-Bereich auch noch durch viele weitere Erkrankungen ausgelöst sein kann.
Zahnfleischentzündungen werden häufig von Aphthen begleitet. Es handelt sich dabei um eine Schleimhautschädigung, welche von einem entzündeten, roten Saum umgeben ist. Die betroffene Stelle brennt bei Berührung oder beim Trinken. Je nach Größe werden sie in Minor- und Majoraphten unterteilt. Die Ursache ist nicht genau bekannt. Ärzte gehen davon aus, dass mehrere Faktoren bei der Entstehung eine Rolle spielen, auch eine genetische Komponente wird diskutiert.
Die Abheilung dauert ohne Behandlung etwa 10 Tage, bei größeren Entzündungen manchmal auch mehrere Wochen.
Häufige Ursachen für die Entstehung einer Entzündung des Zahnfleisches sind:
Diese Ursachen erhöhen das Risiko für Zahnfleischbluten:
Die Hauptursache für eine Entzündung des Zahnfleisches sind bakterielle Beläge, die auf Grund einer mangelnden Mundhygiene unzureichend entfernt werden. Der Zahnarzt bezeichnet solche Beläge als Plaque.
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In unserer Mundhöhle befinden sich über dreihundert verschiedene Bakterienarten. Im Normalfall stellen sie keine Gefahr für die Gesundheit dar. Erst wenn eine Faktor dazukommt, der das Gleichgewicht zwischen ihnen stört, kommt es zur Entzündung.
Werden die Zähne nicht regelmäßig und gründlich geputzt, bieten die Nahrungsreste den Bakterien einen idealen Nährboden. Die Bakterien heften sich an die Zahnoberfläche und nutzen die Nahrungsreste selbst als Nahrung. Gleichzeitig vermehren sie sich und lagern sich zu einem dichten, zähen Belag zusammen. Dieser Belag ist der schon oben erwähnte Plaque. Man kann Plaque auch noch als Biofilm bezeichnen.
Der bakterielle Zahnbelag kann anfangs noch nicht mit bloßem Auge erkannt werden. Dieser kann mit speziellen Farbstoffen allerdings angefärbt und so seine Existenz nachgewiesen werden. Die Bakterien vermehren sich weiter und produzieren im Zuge ihres Stoffwechsels aggressive Produkte wie Säuren oder Giftstoffe, die erst den Zahnschmelz und später auch das Zahnfleisch angreifen.
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Säuren oder Giftstoffe sind besonders gefährlich für die Gesundheit des Zahnfleisches, wenn sie in den Sulkus gelangen. Sind die Bakterien einmal im Sulkus, können sie nicht mehr so gut vom Patienten mit der Zahnbürste erreicht werden. Somit können sie sich ungestört und, ohne die Gefahr entfernt zu werden, vermehren.
Am Übergang vom Zahn zum Zahnfleisch gibt es einen ungefähr zwei Millimeter breiten Streifen, an dem das Zahnfleisch nicht fest mit dem Zahn verbunden ist. Hier bildet sich eine Art kleine Tasche, die vom Fachmann als Sulkus bezeichnet wird.
Die bakteriellen Zahnbeläge haben einen Haftmechanismus, der sie sehr fest auf der Zahnoberfläche kleben lässt. Plaque kann man noch mit der Zahnbürste entfernen. Geschieht dies nicht, wird Plaque zu Zahnstein. Zahnstein kann nur vom Zahnarzt durch professionelle Zahnreinigung mit entsprechenden Geräten, nämlich Ultraschall oder Scaler (Zahnreiniger) entfernt werden. Dieser Zahnstein entsteht, indem sich das Kalzium, das im Speichel enthalten ist, in den Plaque einlagert und diesen mineralisiert.
Auf den Zahnstein können sich Bakterien leichter anheften, weil er eine sehr raue Oberfläche hat. Die angehefteten Bakterien können nun auch den Zahnbelag im Ausmaß wachsen lassen. Der Zahnbelag wird also immer größer und schiebt sich zwischen Zahn und Zahnfleisch. Bilden sich dabei Zahnfleischtaschen, indem sich das Zahnfleisch vom Zahn löst, spricht man bereits von Parodontitis. Eine Parodontitis ist eine Erkrankung des gesamten Zahnhalteapparates und kann sogar zum Zahnverlust führen.
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Medikamente gegen Bluthochdruck, Antiepileptika oder Immunsuppressiva sind in der Lage, auch ohne Plaque eine Entzündung des Zahnfleisches zu verursachen.
Die hormonelle Veränderung in der Schwangerschaft, vor allem der Anstieg der Hormone Östradiol und Progesteron, können eine Entzündung des Zahnfleisches verursachen.
Progesteron und Östradiol können von bestimmten Bakterien verstoffwechselt werden und bieten so Nahrung.
Außerdem kann es passieren, dass während der Schwangerschaft eine Wucherung des Zahnfleisches entsteht.
Diese Wucherung wird als Epulis gravidarum bezeichnet und verschwindet in fast allen Fällen am Ende der Schwangerschaft von selbst wieder.
Die hormonelle Umstellung während der Schwangerschaft kann bei vorhandenem Plaque dafür sorgen, dass sich die Entzündung des Zahnfleisches schneller ausbildet.
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Entzündungen am Zahnfleisch lassen sich behandeln mit Hilfe von:
Eine Entzündung des Zahnfleisches wird immer ursächlich behandelt, das heißt, es werden, wenn irgendwie möglich, die Ursachen beseitigt.
Als erstes ist eine professionelle Zahnreinigung ratsam. Dabei werden die Beläge auf den Zähnen erst angefärbt und so dem Patienten deutlich gemacht. Anschließend wird jedem Patienten eine individuelle Zahnputztechnik empfohlen, die genau auf seine Bedürfnisse angepasst ist. Anschließend werden noch die weichen Beläge entfernt genauso wie der eventuell vorhandenen Zahnstein. Anschließend werden die Zähne noch glatt poliert, damit Bakterien es schwerer haben, sich anzuheften. So eine Zahnreinigung wird in der Regel nicht von der Kasse übernommen und kostet zwischen fünfzig und einhundert Euro. in Ausnahmefällen oder bei Zusatzversicherungen kann es durchaus sein, dass die Kosten übernommen werden. Dazu kann einfach bei der jeweiligen Krankenkasse nachgefragt werden. Bei nur geringen Belägen ist sie oftmals nicht nötig.
Lesen Sie mehr zu dem Thema: Was hilft bei einer Zahnfleischentzündung?
Sind die bakteriellen Beläge (Plaque, Biofilm) erst einmal entfernt, heilt die Entzündung des Zahnfleisches meist von ganz alleine wieder ab.
Zuhause allerdings muss der Patient selbstständig weiterhin selbst sehr gut und gründlich Zähneputzen, sonst kann die Entzündung des Zahnfleisches nicht abheilen und es besteht die Gefahr, dass sich daraus irgendwann eine Parodontitis entwickelt.
Die Zähne sollten zwei mal am Tag mindestens zwei Minuten gründlich geputzt werden. Auch die Zahnzwischenräume dürfen dabei nicht vergessen werden. Zahnseide oder Interdentalraumbürstchen müssen jeden Tag benutzt werden, damit die Zwischenräume nicht zu Sammelstellen für Nahrungsreste werden und sich die Bakterien dort sammeln können.
Ein Zahnpflegekaugummi nach dem Essen regt den Speichelfluss an und hilft so dabei, die Nahrungsreste und die Bakterien von den Zähnen abzuspülen.
Liegt die Ursache der Entzündung des Zahnfleisches bei bestimmten Medikamenten, kann, in Absprache mit dem behandelnden Arzt, eventuell das Medikament gewechselt werden. Dies ist allerdings nicht immer möglich, insbesondere bei Immunsuppressiva. Niemals darf eigenmächtig einfach ein Medikament abgesetzt werden.
Auch bei Mundtrockenheit verursachenden Medikamenten kann in manchen Fällen ein Präparartwechsel in Betracht gezogen werden.
Eine gesunde Ernärung in Kombination mit Sport und ausreichend Schlaf stärkt das Immunsystem und damit hilft es auch im Kampf gegen die Entzündung des Zahnfleisches.
Hausmittel gegen Entzündungen des Zahnfleisches gibt es ebenfalls. Allerdings können sie nur wirken, wenn auch effektiv und gründlich geputzt wird.
Apfelessig sollte vor dem Zähneputzen verdünnt zum Gurgeln benutzt werden. Er wirkt antibakteriell und regt die Speichelbildung an.
Es gibt verschiedene Salben, welche die Schmerzen einer Zahnfleischentzündung lindern und dazu noch die Abheilung unterstützen. Selbst kann man in der Apotheke ohne Rezept Kamistad® Gel oder Dynexan® Gel erwerben. Diese Salben verringern vor allem den akuten Schmerz, da sie ein Lokalanästhetikum beinhalten. Dadurch wird die beträufelte Stelle taub. Bei einer akuten Entzündung mit starken Schmerzen wird vom Zahnarzt eine Salbe mit dem Inhaltsstoff Prednisolon aufgetragen. Dieses Medikament wirkt schmerzlindernd, entzündungshemmend sowie heilungsfördernd. Nach dem Auftragen heilt die Zahnfleischentzündung häufig innerhalb weniger Tage aus.
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Die Benutzung von Mundspülungen bei Zahnfleischentzündungen ist oftmals ein sehr wirksames Mittel, um die Heilung zu fördern. Spülungen mit antibakteriellen Mitteln, wie Chlorhexidin, kann man in der Apotheke kaufen. Diese töten Bakterien ab und wirken so zur Heilung bei. Als Hausmittel wird hier vor allem eine Spülung mit Kamille oder Salbei angeraten, da sie sehr schonen auf das gereizte Gewebe reagieren und dazu entzündungshemmende Eigenschaften besitzen. Man kann hier schnell selbst eine Spülung herstellen indem man einen starken Tee kocht, welchen man abkühlen lässt. Auch eine Meersalzspülung besitzt bakterienabtötende Wirkung.
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Zur Behandlung einer Zahnfleischentzündung kommen verschiedene homöopathische Mittel und Globuli zum Einsatz. Bei einer chronischen Entzündung empfehlen Heilpraktiker Luesinum 3x täglich zu verwenden. Sollte eine starke Schwellung vorhanden sein, hilft Phosphorus C5. Ist jedoch eine akutes Entzündungsgeschehen im Gange, soll Belladonna bei der Abheilung helfen. Neben diesen drei Mitteln gibt es noch eine Vielzahl anderer Globuli. Hier kann ein Heilpraktiker weiterhelfen. Ähnliches gilt für die Dosierung, dafür sollte ein Spezialist auf diesem Gebiet zu Rate gezogen werden.
Klingen die Beschwerden nicht innerhalb einer Woche ab oder breitet sich die Entzündung trotz aller Bemühungen weiter aus, kann nur noch der Zahnarzt helfen.
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Wenn eine Entzündung des Zahnfleisches entstanden ist, gibt es viele mehr oder weniger wirksame Hausmittel, welche zur Heilung verwendet werden.
Äußerst bekannt und effektiv wirkt Kamille. Als Tinktur auf die betroffene Region geträufelt oder als Tee zur Mundspülung, wirkt es antientzündlich und bekämpft so die Entzündung.
Ähnlich wie Zwiebeln wird auch Knoblauch häufig eingesetzt, da der Knolle ein antientzündlicher Effekt nachgesagt wird. Dafür wird der Knoblauch aufgeschnitten oder ausgepresst und die wunde Stelle mit dem Saft eingerieben.
Nelken wirken schmerzlindernd und heilungsfördernd. Diese werden zerkaut und dann an die Entzündung gegeben, dort können sie ihre ganze Wirkung ausbreiten. Nelkenöl kann gebrauchsfertig gekauft und auf das Zahnfleisch geträufelt werden. Dort einmassiert, lindert es sehr schnell die Schmerzen.
Auch verschiedene Heilkräuter werden in Teeform als Mundspülung verwendet. Lavendel, Salbei, Pfefferminz oder schwarzer Tee wirken einer Entzündung entgegen und sorgen schnell für die gewünschte Wirkung.
Direkt bakterienbekämpfend wirkt eine Mundspülung mit Salz. Diese kann man ganz einfach zu Hause herstellen. Meersalz mit Wasser mischen und mehrmals täglich damit spülen, um die Bakterien abzutöten.
Darüber hinaus hilft eine ordentliche Mundhygiene weitere Zahnfleischerkrankungen zu verhindern.
Auch Teebaumöl, dessen Wirkung im Folgenden beschrieben wird, unterstützt die Heilung.
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Bei Teebaumöl handelt es sich um ein sanftes und gewebeschonendes Hausmittel, welches nicht nur im Mundraum Anwendung findet. Es kann durch seine antibakteriellen und entzündungshemmenden Eigenschaften Zahnfleischentzündungen effektiv vorbeugen, wenn man täglich ein paar Tropfen zur Zahnpasta hinzugibt.
Bei bereits bestehenden Beschwerden sollte das Teebaumöl frühzeitig direkt auf die entzündete Stelle gegeben werden. So wird der Heilungsprozess gefördert und schlimmere Verläufe abgemildert.
Spült man zusätzlich noch morgens und abends mit einer Lösung aus lauwarmem Wasser und Teebaumöl, gehört die Entzündung schnell der Vergangenheit an.
In der Schwangerschaft sollte es allerdings nicht angewendet werden, da es momentan noch nicht genügend Studien gibt, welche die Unbedenklichkeit für den Embryo beweisen. Auch bei Kindern sollte man vorsichtig sein. Verschlucken sie eine zu große Menge an Teebaumöl können Vergiftungserscheinungen auftreten.
Da die Dauer einer Zahnfleischentzündung, auch Gingivitis genannt, abhängig von den Ursachen und dem Allgemeinzustand des Betroffenen sind, kann leider keine genaue Zeitangabe erteilt werden.
Tritt eine akute Entzündung durch eine Verletzung des Zahnfleisches auf, heilt diese in der Regel binnen einer Woche aus. Natürlich gibt es auch Fälle, in denen eine Heilung verlangsamt ist und die Schmerzen über mehrere Wochen bestehen, wie beispielsweise bei einem erschwerten Zahndurchbruch.
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Eine Entzündung des Zahnfleisches tritt sehr häufig durch eine mangelhafte Zahnhygiene auf. Backenzähne sind generell größer als Frontzähne und durch ihren Sitz sehr weit hinten im Kiefer häufig schwer zu sehen und mit der Zahnbürste schwer zu erreichen. Dadurch kann sehr oft nur schlecht geputzt werden, wodurch Plaque und später Zahnstein entsteht. Wird dies nie richtig entfernt, kann es zu Zahnfleischentzündungen kommen und zu Schmerzen führen. Eine gute Zahnhygiene, welche durch professionelle Zahnreinigungen unterstützt wird, ist dann unerlässlich.
Unter Brücken entsteht eine Zahnfleischentzündung sehr häufig. Ursache dafür ist die oftmals vernachlässigte, schwierige Zahnpflege. Das Brückenglied ist eine Auffangstation für Nahrungsreste. Vor allem Fleischfasern und ähnliches setzen sich dort gerne ab. Dazu sind diese Bereiche schwierig zu reinigen und können häufig nur mit Zwischenraumbürsten oder anderen speziellen Utensilien gesäubert werden. Durch die entstandene Plaque und die Speisereste bilden sich dann häufig Zahnfleischentzündungen aus. Eine andere Möglichkeit für die Entzündung an einer neu eingesetzten Brücke besteht darin, dass das Brückenglied zu fest auf dem Zahnfleisch aufsetzt und dieses dadurch reizt.
Ist die Zahnfleischentzündung äußerst stark oder durch eine allgemeine Erkrankung ausgelöst, kann es passieren, dass sie sich ausbreitet. Allgemeine Erkrankungen nennt man auch systemisch, da sie das ganze „System“, also den gesamten Körper, betreffen.
So können hormonelle Veränderungen, die Pubertät aber auch Bluterkrankungen oder Diabetes Mellitus Einfluss auf die Mundschleimhaut nehmen. Lokale Faktoren für eine Entzündung unter der Zunge stellen die Speicheldrüsen dar. Diese können sich durch einen Speichelstein oder andere Faktoren entzünden und so Rötungen oder Schmerzen unter der Zunge verursachen.
Leider bleiben auch erfolgreich gesetzte Implantate nicht immer von Zahnfleischerkrankungen verschont. Vor allem Raucher und Patienten mit bereits festgestellter Parodontitis sind häufig betroffen, Im schlimmsten Fall droht hier sogar der Implantatverlust. Äußerst wichtig ist die richtige Pflege, da sich Plaque entlang der glatten Implantatfläche schnell in Richtung der Schraube ausbreiten kann. Dort angekommen, wird der Knochen geschädigt und mit der Zeit abgebaut. Aus der anfangs harmlosen Gingivitis, wird die Periimplatitis, also die Entzündung des Zahnbetts um das Implantat herum. Man sollte hier schnellstmöglich den Zahnarzt aufsuchen, um schlimmere Folgen, wie den Verlust des Implantats zu verhindern.
Nach der professionellen Zahnreinigung sind Entzündungen eher selten. Sie sind ja gerade dafür da, diesen vorzubeugen. Allerdings kommt es bei einer Zahnreinigung häufig zu Zahnfleischbluten. Ursächlich hierfür sind schon bestehende Entzündungen, welche durch die Reinigung gereizt werden. Die Blutung verschwindet nach der Reinigung recht schnell wieder und mit ihr häufig auch die Entzündung. Wird das Zahnfleisch jedoch mit den verwendeten Instrumenten verletzt, entsteht eine kleine Wunde, welche innerhalb einer Woche wieder ausheilt.
Auch unter Voll- oder Teilprothesen kann sich das Zahnfleisch entzünden. Ursache dafür ist häufig eine Druckstelle. Bei Druckstellen handelt es sich um Bereiche des Zahnfleisches, welche durch mechanische Reizung gerötet sind und nach einiger Zeit auch zu bluten beginnen. Diese mechanische Reizung wird unter anderem durch eine zu enge Prothese verursacht. Bei jeder Kaubewegung reibt der Zahnersatz am Zahnfleisch und in kurzer Zeit entstehen Schmerzen.
Ganz ähnlich einer Blase am Fuß, welche bei neuen und engen Schuhen entsteht. Diese Druckstellen verschwinden, wenn der Zahnarzt entsprechende Korrekturen an der Prothese vornimmt. Meist wird noch eine Salbe aufgetragen, um die Heilung zu beschleunigen.
Eine häufig auftretende Komplikation nach einer Zahnentfernung ist die Verletzung der Weichgewebe mit den verwendeten Zangen und Instrumenten. Dazu kommt, dass sich eine offene Wunde in der Phase der Abheilung infizieren kann, wenn die Wunde verunreinigt wird oder ein Wurzelrest im Zahnfach belassen wurde. Dies macht sich durch eine Rötung der Wunde und starke Schmerzen innerhalb der ersten Woche nach Extraktion bemerkbar. Dann sollte unbedingt der Zahnarzt aufgesucht werden, damit die richtige Therapie eingeleitet werden kann.
Weiterhin kann auch die Einstichstelle der Spritze zur Betäubung etwas anschwellen und sich leicht entzünden. Dies ist jedoch kein Zustand von Dauer, nach ein paar Tagen verheilt dies meist von alleine.
Nach Operationen im Mundbereich ist das Zahnfleisch oft stark in Mitleidenschaft gezogen. Durch die mechanische Belastung, der das Zahnfleisch während der OP ausgesetzt war, ist es gereizt und es reicht oft schon die kleinste Berührung aus, damit das Zahnfleisch rot wird und schmerzt. Sind im Verlauf der OP Nähte am Zahnfleisch gesetzt worden, können sich diese im Rahmen der Abheilung entzünden.
Auch eine eingeschränkte Zahnhygiene kann Ursache sein. Sie wird durch eine verringerte Mundöffnung oder Schmerzen beim Putzen ausgelöst. Neben der eingeschränkten Hygienefähigkeit stellen Medikamente eine häufige Ursache dar, da diese gerade nach Operationen häufig verabreicht werden. Wechsel- oder Nebenwirkungen schlagen manchmal auf das Zahnfleisch, sodass dieses anschwellen und sich entzünden kann.
Ab und zu stellt der Patient schon zuhause beim Blick in den Spiegel fest, dass sich das Zahnfleisch entzündet hat, weil er die Schwellung erkennen kann und kommt von selbst zum Zahnarzt.
In den allermeisten Fällen jedoch wird eine Entzündung des Zahnfleisches erst vom Zahnarzt im Rahmen der jährlichen Kontrolluntersuchung festgestellt.
Während einer Kontrolluntersuchung wird mit einer dünnen abgerundeten Sonde geprüft, ob Zahnfleischtaschen vorhanden sind und wenn ja, wie tief diese sind. Sind Zahnfleischtaschen vorhanden ist die Entzündung des Zahnfleisches (Gingivitis) schon in eine Entzündung des Zahnhalteapparates (Parodontitis) übergegangen. Sollte die Sonde mit mehr als zwei bis drei Millimetern in die Taschen eindringen, ist eine Zahnfleischtasche vorhanden. Eine Behandlung von Parodontitis muss sofort eingeleitet werden, da sich bei einer Parodontitis schon der Knochen zurückgebildet haben kann und akut die Gefahr von Zahnverlust droht.
Das Messen der Taschentiefen oder der Sulkustiefen, je nachdem was vorhanden ist, ist nicht schmerzhaft.
Bei Bedarf kann der Speichel untersucht werden, um festzustellen, ob zu wenig Speichel vom Körper produziert wird oder, ob die Zusammensetzung des Speichels eventuell die Entstehung einer Entzündung des Zahnfleisches begünstigt.
Der Arzt kann anhand des Anamnesebogens sehen, welche Medikamente der Patient einnimmt und welche Krankheiten für eine Entzündung des Zahnfleisches begünstigt. Die Kontrolluntersuchung sollte einmal im Jahr stattfinden.
Auch Kinder werden von der Zahnfleischentzündung nicht verschont. Bei schlechter Zahnhygiene können –wie auch beim Erwachsenen- Zahnfleischrötung, sowie Zahnfleischblutung auftreten. Da die Kleinen häufig noch nicht richtig putzen, sind hier die Eltern gefragt. Diese sollten mindestens bis ins früher Schulalter regelmäßig die Zahnhygiene überprüfen oder sogar verbessern, um Zahn- und Weichgewebeschäden zu vermindern.
Auch Aphten werden bei Kindern gehäuft angetroffen. Mechanische Reize wie beispielsweise Zahnspangen oder Nahrungsmittelunverträglichkeiten stehen im Verdacht, diese auszulösen. Die meisten Ursachen sind relativ harmlos und mit einer einfachen Therapie wieder zu beseitigen.
Anders sieht es jedoch bei der Parodontose aus. Die „juvenile Parodontitis“ stellt eine Sonderform dar. Hierbei handelt es sich um eine sehr aggressive Form der Parodontose, welche schon im Kindes- oder Jugendalter beginnt. Sie schreitet ohne Behandlung schnell voran und kann zum Zahnverlust führen. Besonders betroffen sind hier die mittleren Schneidezähne sowie die ersten großen Backenzähne. Diese sollten daher immer gut im Auge behalten werden. Häufig tritt diese Parodontoseform gehäuft innerhalb einer Familie auf, weswegen vermutet wird, dass sie teilweise vererbbar ist.
Weitere allgemeine Informationen zu diesem Thema:
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