Risperdal Consta ist ein atypisches Neuroleptikum, das zur Behandlung von Schizophrenie eingesetzt wird. Es hat eine hemmende Wirkung auf die Serotonin- und Dopaminrezeptoren im Gehirn und lindert somit die psychotischen Symptome einer Schizophrenie.

Risperdal Consta

Allgemein

Risperdal® Consta® ist ein Präparat aus der Gruppe der atypischen Neuroleptika mit dem Wirkstoff Risperidon.
Es ist in Pulverform und als Lösung erhältlich und dient der Herstellung einer löslichen Suspension zur intramuskulären Injektion. Durch eine besondere Aufbereitung des Wirkstoffes handelt es sich bei Risperdal® Consta® um ein Langzeitneuroleptikum mit einer Wirkdauer von mehreren Wochen.

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Anwendungsgebiet

Risperdal® Consta® wird zur Dauertherapie der Schizophrenie eingesetzt. Betroffene leiden unter Halluzinationen, Verfolgungswahn und Unruhezuständen.

Wirkungsweise

Der Wirkmechanismus von Risperdal® Consta® entspricht der Wirkung des Wirkstoffes Risperidon im Gehirn. Risperidon hemmt dort vor allem Serotonin- und Dopaminrezeptoren, die für die Entstehung der Schizophrenie ursächlich sind.
Die Wirkung der entsprechenden Rezeptoren wird durch das Arzneimittel gedämpft, wodurch die psychotischen Symptome gemildert werden. Risperdal® Consta® wirkt sich positiv auf die Selbstkontrolle der Patienten aus, aggressives Verhalten wird gemindert.
Durch die Injektion in den Muskel bleibt das Arzneimittel länger im Gewebe und wird von dort aus nach und nach freigesetzt. Dies bedingt die Langzeitwirkung von Risperdal® Consta® im Gegensatz zum gleichen Wirkstoff in Tablettenform.

Dosierung

Die Dosierung von Risperdal® Consta® richtet sich nach der bisher eingenommenen oralen Dosis Risperidon. Wenn die Tablettendosis in den letzten zwei Wochen täglich 4mg oder weniger betrug, wird eine Anfangsdosis Risperdal® Consta® von 25mg verabreicht.
Betrug die Tablettendosis in den letzten zwei Wochen täglich mehr als 4mg, kann eine Anfangsdosis von 37,5mg Risperdal® Consta® injiziert werden.
Werden zeitgleich andere Antipsychotika eingenommen, richtet sich die Dosierung von Risperdal® Consta® auch nach dieser Begleitmedikation.
Die übliche Dosis beträgt 25mg Risperdal® Consta®, welche dem Patienten alle 2 Wochen mit einer Spritze in den Arm oder das Gesäß injiziert wird. Die Injektionsstelle sollte abwechselnd auf der linken und der rechten Körperseite gewählt werden. Keinesfalls darf Risperdal® Consta® intravenös verabreicht werden.

Gegenanzeigen

Risperdal® Consta® darf nicht bei bestehender Hyperprolaktinämie, d.h. bei erhöhtem Spiegel des Hormons Prolaktin im Blut, gegeben werden. Dieser Prolaktinüberschuss kann bspw. durch einen Tumor der Hirnanhangsdrüse (Hypophyse) hervorgerufen werden (sogenanntes Prolaktinom).

Besondere Vorsicht bei der Einnahme von Risperdal® Consta® ist geboten bei Morbus Parkinson und schweren Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Diese Krankheiten könnten sich unter Risperdal® Consta®-Therapie verschlechtern.
Auch bei Leber- und Nierenfunktionsstörungen muss die Indikation der Risperdal® Consta®-Therapie gesondert überprüft werden.

Anwendung bei Kindern und älteren Patienten

Risperdal® Consta® ist nicht für die Anwendung bei Kindern und Jugendlichen unter 18 Jahren oder älteren Patienten mit Demenz zugelassen. Bei älteren Patienten mit Demenz wurde unter Therapie mit Risperdal® Consta® ein vermehrtes Vorkommen von Schlaganfällen und eine erhöhte Sterblichkeit beobachtet.

Anwendung in der Schwangerschaft/Stillzeit

Risperdal® Consta® sollte nicht in der Schwangerschaft oder Stillzeit angewandt werden. Dadurch, dass das Arzneimittel den Spiegel des Hormons Prolaktin im Blut erhöht, kann die Fruchtbarkeit und Zeugungsfähigkeit beeinträchtigt werden.

Verkehrstüchtigkeit

Durch Risperdal® Consta® können Müdigkeit, Schwindel und Sehstörungen hervorgerufen werden. Die Fähigkeit zur Teilnahme am Straßenverkehr sowie zum Bedienen von Maschinen sollte mit dem behandelnden Arzt abgeklärt werden.

Nebenwirkungen

Bei der Anwendung von Risperdal® Consta® können verschiedene Nebenwirkungen auftreten. Besonders häufig wurden Symptome beobachtet, die der Parkinson-Krankheit gleichen (sogenannter Parkinsonismus). Dabei kommt es bei Betroffenen zu Bewegungsschwierigkeiten und Gehstörungen (kleine, trippelnde Schritte), Muskelsteifigkeit und vermehrter Speichelproduktion.
Ebenfalls häufig treten Kopfschmerzen, Magen-Darm-Beschwerden, Schlafstörungen, Gewichtszunahme, Schwindel und sexuelle Funktionsstörungen auf.
Bei einer intramuskulären Injektion besteht außerdem immer das Risiko, dass sich die Einstichstelle entzündet.

Hinweise

Da Risperdal® Consta® dem Patienten von medizinischem Fachpersonal verabreicht wird, ist unbedingt auf die Einhaltung der zweiwöchigen Injektionstermine zu achten. Sollte der Termin nicht wahrgenommen werden können, sollte schnellstmöglich ein alternativer Termin vereinbart werden, da es bei Auslassen einer Injektion zur Verschlechterung der Symptome und zu zahlreichen Nebenwirkungen kommen kann.

Weiterführende Informationen

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Autor: Dr. Nicolas Gumpert Veröffentlicht: 15.09.2014 - Letzte Änderung: 18.09.2024