Nach einem Sturz auf die Hüfte kann es besonders bei älteren Menschen zu einem Oberschenkelhalsbruch kommen. Die Beschwerden variieren dabei je nach Ausmaß und Lokalisation des Bruches. Es können wenig bis hin zu sehr starken Schmerzen auftreten. Das betroffene Bein ist oft verkürzt und nach außen gedreht. Nach einer Operation eines Oberschenkelhalsbruches, bei dem oft eine Hüftprothese eingesetzt wird, können ebenfalls Schmerzen auftreten, die durch den Eingriff zustande kommen. Halten diese Schmerzen über eine längere Zeit an, könnte es sich um eine Komplikation der Operation handeln.
Ein Oberschenkelhalsbruch (Syn.: Schenkelhalsfraktur) entsteht häufig nach einem Sturz auf die Hüfte oder das Gesäß.
Besonders betroffen sind alte Menschen, da sie durch altersbedingte Umbauprozesse (Osteoporose) fragilere Knochen haben. Frauen sind häufiger betroffen als Männer.
Nach dem Sturz klagen die Patienten über Schmerzen im Hüftbereich und in der Leiste, die sehr stark sein können. Klopft man an der Hüftaußenseite auf die Stelle, wo sich der obere Teil des Oberschenkelknochens befindet, so ist dies ebenfalls sehr schmerzhaft für die Patienten. Je nach Ausmaß und Lokalisation des Bruches können die Beschwerden jedoch sehr unterschiedlich stark ausfallen.
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Manche Patienten haben lediglich Schmerzen beim Laufen, andere können gar nicht mehr auftreten. Manche Oberschenkelhalsfrakturen präsentieren sich sogar ganz ohne Symptome. Typisch für einen Oberschenkelhalsbruch ist zudem ein verkürztes und nach außen gedrehtes Bein auf der betroffenen Seite.
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Die Unterscheidung zu einer einfachen Prellung nach dem Sturz kann schwierig sein. Daher ist eine ärztliche Abklärung nach einem Sturzereignis mit anschließenden Schmerzen zu empfehlen.
Nach einer Operation bei einem Oberschenkelhalsbruch treten meist noch für einige Zeit Schmerzen auf, die durch die operative Versorgung bedingt sind. Oftmals wird eine Hüftprothese eingesetzt, was dazu führt, dass das umgebende Gewebe während der Operation stark beansprucht wird. Auch wenn der Bruch durch Schrauben oder Platten operativ versorgt wurde, können durch die Manipulation des Gewebes Beschwerden auftreten. Schmerzen nach der Operation sind demnach durchaus als normal zu werten.
Sollten die Beschwerden jedoch im Laufe der Zeit keine Besserung zeigen oder sich sogar immer weiter verschlimmern, so muss auch an mögliche Komplikationen der Operation gedacht werden. Die Prothese, beziehungsweise die Schrauben und Platten könnten von Bakterien besiedelt worden sein und zu einer Entzündungsreaktion geführt haben. Sie müssen dann ausgebaut, das Gewebe gespült und die Prothese/Verschraubung ersetzt werden. Auch kann sich die Prothese gelockert haben und dadurch Schmerzen hervorrufen.
Manchmal kommt es zudem zu einer Knochenneubildung in der Umgebung des künstlichen Hüftgelenks. Diese unregelmäßigen Knochenvorsprünge können ebenfalls Schmerzen verursachen. Um dieser Komplikation vorzubeugen, kann die Hüfte einmalig bestrahlt werden. Knochenneubildungen werden dadurch häufig wirksam verhindert.
Lesen Sie mehr zum Thema unter: Komplikation der Hüftprothesenoperation.
Die Dauer der Schmerzen nach einem Oberschenkelhalsbruch ist individuell sehr unterschiedlich. Sie hängt maßgeblich von der Art und dem Ausmaß des Bruches ab.
Gering verschobene Brüche können kaum bis gar keine Beschwerden verursachen, während ein abgerutschter Schenkelhals stärkste bis unerträgliche Schmerzen hervorruft und notfallmäßig operiert werden muss. Dementsprechend schwankungsbreit ist auch die mögliche Dauer der Beschwerden.
In der Regel kommt es nach einer operativen Versorgung jedoch innerhalb weniger Wochen zu einer deutlichen Besserung der Schmerzen. Durch frühzeitige Mobilisation der Patienten und unterstützende Physio- und Schmerztherapie (siehe: postoperative Schmerztherapie) lässt sich ein Oberschenkelhalsbruch häufig gut behandeln. Die adäquate Schmerztherapie ist dabei sehr wichtig, damit dem Patienten der Heilungsprozess erleichtert wird und es nicht zu einer Chronifizierung der Schmerzen kommt.
Lesen Sie mehr zum Thema unter: Heilungsdauer eines Oberschenkelhalbruchs
Ein Schenkelhalsbruch kann auch mit lediglich geringen oder gar keinen Schmerzen verbunden sein. Dies ist insbesondere dann der Fall, wenn es sich um kleine, nicht verschobene Brüche handelt. Die Gefäßversorgung des Oberschenkelkopfes kann dann noch erhalten sein und das umgebende Gewebe wurde nicht durch verschobene Knochenfragmente verletzt. Bei solchen Patienten manifestiert sich der Oberschenkelhalsbruch dann eher durch leichte, dumpfe Schmerzen oder Schmerzen beim Laufen.
Oftmals kommen die Patienten noch zu Fuß ins Krankenhaus.
Die Gefahr der Fehlinterpretation solcher leichten Symptome als einfache Prellung ist besonders groß. Bei Sturzereignissen älterer Menschen ist daher immer eine sorgfältige ärztliche Diagnostik empfehlenswert, um eventuelle Knochenbrüche nicht zu übersehen.
Von einer schleichenden Schenkelhalsfraktur spricht man, wenn die Fraktur ohne vorangegangenes Sturzereignis beziehungsweise ohne äußere Krafteinwirkung entstanden ist, beispielsweise im Rahmen einer Osteoporose (siehe: Osteoporotischer Schenkelhalsbruch) oder eines Knochentumors. Schmerzen können dann ebenfalls fehlen oder nur in geringem Ausmaß vorhanden sein. Dies ist jedoch erneut individuell sehr unterschiedlich.
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