Unter einer Hüftgelenkstotalendoprothese versteht man ein künstliches Hüftgelenk. Dabei besteht das künstliche Hüftgelenk aus den gleichen Teilen wie das menschliche Hüftgelenk. Während der Prothesenimplantation wird Gelenkpfanne des Beckens wird durch eine “Künstliche” ersetzt. Der Schenkelhals und der Hüftkopf wird durch den Prothesenanteil des Oberschenkelknochens (Schaft) mit aufsitzendem “Kunst-Kopf” ersetzt.
Unter einer Hüftgelenkstotalendoprothese versteht man ein künstliches Hüftgelenk. Dabei besteht das künstliche Hüftgelenk aus den gleichen Teilen wie das menschliche Hüftgelenk. Während der Prothesenimplantation wird Gelenkpfanne des Beckens wird durch eine “Künstliche” ersetzt. Der Schenkelhals und der Hüftkopf wird durch den Prothesenanteil des Oberschenkelknochens (Schaft) mit aufsitzendem “Kunst-Kopf” ersetzt.
Welche möglichen Komplikationen kann es geben?
Komplikationen sind stets abhängig von individuellen Komponenten und Begebenheiten abhängig. Im Rahmen einer Hüftprothesenimplantation kann es zu allgemeinen, aber auch zu so genannten spezifischen Komplikationen kommen. Während die allgemeinen Komplikationen im Rahmen aller größeren Operationen in Erscheinung treten können, fallen unter die spezifischen Komplikationen jene, die als typische Komplikationen im Rahmen einer Hüftgelenksoperation auftreten können.
Zu den „typischen“ allgemeinen Komplikationen zählt beispielsweise die Möglichkeit einer Entstehung von Blutgerinnseln, somit die Möglichkeit einer Thrombose, die unter Umständen eine Embolie nach sich ziehen kann. Auch Funktionsstörungen im Bereich des Herzens, die Möglichkeit des Nachblutens im Eingriffsbereichs sind denkbar, Wundheilungsstörungen oder Infektionen sind im Operationsgebiet niemals auszuschließen.
Im Rahmen der Hüftgelenksoperation sind, abhängig von der Lokalisation des Eingriffes, Verletzungen im nahen Bereich, wie beispielsweise Verletzungen am Nervus ischiadicus (=Ischiasnerv) oder am Nervus femoralis (=Oberschenkelnerv) niemals auszuschließen. Aufgrund dieses spezifischen Eingriffes, kann es unter Umständen auch zu einer Beinlängenänderung kommen, ebenso sind Knochenrisse oder gar –brüche im Rahmen der Operation nicht auszuschließen. Die in diesem Abschnitt beispielartig genannten möglichen Komplikationen fallen unter die so genannten eingriffspezifischen Komplikationen.
Beide Komplikationsformen sind an dieser Stelle nur beispielhaft aufgelistet. Dabei erhebt die Liste keinen Anspruch auf Vollständigkeit.
Es gibt unterschiedliche wissenschaftliche Untersuchungen, die endoprothetische Hüftgelenksoperationen und eventuelle Komplikationen nachuntersuchen. Dabei variiert die Rate für das Auftreten der Komplikationen teilweise erheblich. Betrachtet man diese Studien, so kommt es je nach Untersuchung zwischen 3 bis 30% aller endoprothetischen Hüftoperationen zu einem Auftreten von Komplikationen.
Nicht nur die Komplikationsrate ist unterschiedlich, sondern auch die Art der Komplikation. So werden hierbei das Auftreten von einer
genannt. Verhältnismäßig häufig wurde das Auftreten von einer Harnwegsinfektion (Blasenentzündung) verzeichnet, was darin begründet liegt, dass mit steigendem Alter die Wahrscheinlichkeit steigt, dass nach der Operation ein Blasenkatheter gelegt wird / werden muss. Nachfolgend aufgelistet finden Sie die prozentuale Verteilung der jeweiligen Komplikationen, die aufgrund der unterschiedlichen Studien eine teilweise unterschiedliche prozentuale Verteilung aufweisen.
Während die oben genannten Studien auch Patienten einschließen, deren Hüftgelenk aufgrund einer Coxarthrose vorgenommen wurde, untersuchte eine kleiner nationale Studie ausschließlich solche Patienten. Es zeigte sich, dass Patienten, deren Hüftgelenk aufgrund einer solchen Hüftgelenksarthrose / Coxarthrose ersetzt wurde, eine geringere Komplikationsrate aufweisen. Bei ihnen lag – im Vergleich zu den oben erwähnten Studien die Komplikationsrate bei etwa 8 %. Nachfolgend sollen die Komplikationsraten inklusive ihrer prozentualen Verteilung genannt werden. Die Angaben beziehen sich dabei auf die Studie und geben keinerlei Anhaltspunkt auf mögliche individuelle Komplikationsformen.
Diese Komplikationen geben keine Rückschlüsse auf langfistig zu befürchtende Komplikationen. Zu diesen Komplikationen zählen beispielsweise
Im Rahmen einer so genannten nicht-entzündlichen (aseptischen) Prothesenlockerung treten häufig erst mehrere Jahre nach der Operation auf. Es gibt verschiedene Gründe, die eine solche Lockerung der Hüftprothese bewirken, allerdings zählt als wichtigster Auslöser der schädliche Einfluss so genannter Abriebprodukte der Prothese. Da die Forschung bemüht ist, Materialien zu finden, die sich weniger stark abreiben, ist davon auszugehen, dass die Einflussgröße hier immer weiter sinkt. Schon jetzt kann man erkennen, dass moderne Materialien wie beispielsweise Polyethylen oder Keramikgleit-, bzw. Metallgleitpaarungen die Einflussgröße minimieren. Eine solche Form der Prothesenlockerung geht immer mit starken Schmerzen einher und kann sogar zu Funktionsstörungen führen. In solchen Fällen wird in der Regel die Hüftprothese gewechselt.
Generell sollte man daran denken, dass eine Prothese eine gewisse Lebensdauer hat und dass aufgrund des unvermeidbaren Materialalterungsprozesses bei einem durchschnittlichen Prothesenalter von ca. 15 Jahren eine Prothesenwechsel notwendig werden kann / notwendig wird. Da besonders junge und sportlich aktive Menschen zu einer so genannten „Risikogruppe“ für eine Prothesenlockerung gelten, erklärt den Grund, weshalb man besonders bei dieser Patientengruppe die Vor- und Nachteile eines künstlichen Hüftgelenkes genau miteinander abwägen sollte.
Natürlich gibt es noch weitere „Risikofaktoren“ für die Möglichkeit des Auftretens einer Prothesenlockerung. So ist zum Beispiel auch das Übergewicht bei einigen Patienten sicherlich zugehörig, da dem neuen Hüftgelenk in diesem individuellen Fall sofort sehr viel abverlangt wird.
Die periartikuläre Verkalkung (heterotope Ossifikation) stellt eine spezielle Komplikationsform im Rahmen der Hüftendoprothetik dar. Man versteht darunter Verkalkungsherde im Bereich des Weichgewebes (der Muskulatur), die nach einigen Wochen, bzw. Monaten nach der Operation auftreten. Bei diesen Verkalkungen handelt es sich um Knochenneubildung in der nahen Umgebung des operierten Hüftgelenkes, die – je nach individueller Begebenheit zu starken Schmerzen bis hin zu Bewegungseinschränkungen führen kann, die man durch die Operation eigentlich beseitigen wollte.
Man hat festgestellt hat, dass man dieser periartikulären Ossifikationen (heterotope Ossifikation) durch die Gabe eines Antirheumatikums, in der Regel durch die Gabe von Indometacin, Dicolofenac oder Ibuprofen vorbeugen kann.
Alternativ besteht die Möglichkeit mit Hilfe einer einmaligen Hüftgelenksbestrahlung zu behandeln. Dabei hat sich die Dosis von 7 Gy bewährt. Die Bestrahlung kann zum einen prophylaktisch eingesetzt werden, sie kann zum anderen aber auch dann zum Einsatz kommen, wenn bereits Verkalkungen aufgetreten sind.
Auch prophylaktisch kann eine Bestrahlung in Erwägung gezogen werden, und zwar besonders dann, wenn der Patient als so genannter „Risikopatient“ hinsichtlich des Auftretens einer periartikulären Ossifikation einzustufen ist. Hierunter fallen beispielsweise Patienten, die nach einer früheren Operation bereits eine solche Form der Verkalkung aufwiesen oder aber Patienten, die vor der Operation unter einer besonders starken Bewegungseinschränkung gelitten haben (z.B. Morbus Bechterew) Auch bei Patienten mit einer stark ausgedehnten Schädigung des Gewebes gelten als so genannte „Risikopatienten“.
Bei Betreibung einer Prophylaxe kann das Risiko erheblich gemindert werden. Beschrieben wird in der Literatur eine Senkung des Risikos von ca. 80 auf bis zu 10 Prozent.
Anmerkung des Autors:
Eine zum Teil immer wieder gestellte Frage zum Einfluß des Mondes auf die Komplikationrate wurde von einem östereichischen Team untersucht. Diese Studie kam zu dem eindeutigen Ergebnis, dass der Mondzyklus keinen Einfluß auf die Komplikationsrate besitzt.
Nicht zuletzt aufgrund der hohen Lebenserwartung gilt mittlerweile eine Wechseloperation der Hüftprothese durchaus üblich. Somit ist auch die Wechseloperation nach der Prothesenlockerung nicht unüblich, wenngleich sie stets als aufwendig und technisch teilweise sehr schwierig durchzuführen einzustufen ist.
Anders als bei der Erstoperation muss die gelockerte Prothese zunächst entfernt werden. Dies bedeutet, dass ein Stadium hergestellt werden muss, welches ermöglicht, dass eine neue Prothese überhaupt wieder im Knochen verankert werden kann. Je nach individuellen Begebenheiten kann dies unter Umständen größere Knochendefekte mit sich bringen, die dann nach entweder mit körpereigenem Knochen aus anderen Körperregionen, mit Ersatzknochen aus der Knochenbank oder aber mit Zement ausgefüllt werden.
Welche Methode hierbei im Einzelfall angewendet wird, ist von den individuellen Begebenheiten abhängig und obliegt nicht zuletzt der Entscheidung des Arztes, der die Wechseloperation durchführt. Die Entscheidung ist allerdings in erheblichem Maße abhängig von dem Alter des Patienten, seiner Beweglichkeit und der Qualität des Knochens.
Sollte der Fall eines sehr dünnen oder eines durch ein fortgeschrittenes Stadium der Osteoporose geschwächten Knochens vorliegen, so kann der operierende Arzt den Schaft des Oberschenkels zusätzlich durch eine Platte (Edelstahl oder Titan) verstärken. Diese Maßnahme steigert die Widerstands- und Belastungsfähigkeit enorm.
Weitere Informationen finden Sie auch unter unserem Thema Osteoporose.
Wie auch schon im Rahmen der Hüftgelenksendoprothetik beschrieben, birgt auch eine Wechseloperation die Gefahr eines hohen Blutverlustes. Da es sich hierbei um einen geplanten Eingriff handelt, besteht die Möglichkeit, einige Zeit vor der geplanten Operation eine Eigenblutspende vorzunehmen. Dies hat den Vorteil, dass nicht auf fremdes Blut zurückgegriffen werden muss.
Immer häufiger kommen auch sogenannte Retransfusionsysteme zum Einsatz, die das Blut aus der Wunde direkt aufarbeiten und als Eigenblutkonserve zurückgegeben werden kann.
Die Frage, wie häufig man eine Wechseloperation durchführen kann, kann an dieser Stelle nicht pauschal beantwortet werden. Immer sind dabei die gegebenen, individuellen Faktoren zu berücksichtigen.
Eines sollte man sich aber dennoch stets bewusst sein: Mit jedem Wechseloperation wird es schwieriger, die Prothese fest im Knochen zu verankern.
An dieser Stelle seien noch Spezialprothesen erwähnt, die der operierende Arzt in Erwägung ziehen kann, wenn eine feste Verankerung im Knochen kaum noch möglich ist.
In ganz schwierigen Fällen einer aufgetretenen Prothesenlockerung kann auch der Fall eintreten, dass man zunächst die gelockerte Prothese komplett ausbaut und zunächst nicht ersetzt. Man spricht dann von der Schaffung einer so genannten Girdlestone – Situation. Es ist vom individuellen Fall abhängig, ob dann in Zukunft ein weiteres Hüftgelenk eingebaut wird, oder die oben erwähnte Girdlestone – Situation beibehalten wird.
Lesen Sie mehr zu diesem Thema unter: Lockerung einer Hüftprothese
In der Regel kommt es bei dem Einsetzen einer Hüftprothese sehr selten zu Komplikationen. Es kann allerdings in Ausnahmefällen zu einer allergischen Reaktion des umliegenden Gewebes kommen. Dabei handelt es sich um eine Abwehrreaktion des Körpers auf den eingesetzten Fremdkörper, die zu Schmerzen beim Patienten führt.
Außerdem kann es zu einer Entzündung kommen, die starke Schmerzen verursacht. Diese kann direkt nach der Operation oder aber mit einigem zeitlichen Abstand durch Bakterien ausgelöst werden.
Während der Operation kann es vorkommen, das Nerven oder Blutgefäße beschädigt werden, welche Schmerzen bedingen. Dies gehört zu den Risiken jeder Operation, kommt allerdings sehr selten vor.
Lesen Sie mehr zum Thema: Hüftprothese verursacht Schmerzen
Einige Zeit nach dem Einsetzen der Hüftprothese kann es zu Verkalkungen an den Knochen kommen, welche sich durch Schmerzen und oft auch durch daraus resultierende Schonhaltungen äußern. Auch die Überbelastung einer Hüftprothese durch Übergewicht oder sehr viel Bewegung kann zu Schmerzen führen. Hierbei kommt es häufig zu einer Lockerung der Prothese, die sich anfänglich durch Schmerzen in der Gesäßregion der Leiste und des Oberschenkels bemerkbar macht. Im weiteren Verlauf nimmt die Schmerzintensität zu und führt zu Einschränkungen in der Beweglichkeit.
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