Lithium hat eine besonders kleine Breite vom Beginn des Wirkspektrums bis zur Vergiftung mit dem Wirkstoff . Es ist besonders wichtig auf Interaktionen mit anderen Medikamenten zu achten. Bei einer gleichzeitiger Einnahme von Lithium und Alkohol wird die Alkoholwirkung deutlich verstärkt.
Lithium ist ein Medikament aus dem Bereich der Psychopharmaka, die im Rahmen psychischer Erkrankungen eingesetzt werden. Es kommt bei der Behandlung der Manie, im Rahmen der Vorbeugung sogenannter bipolar affektiver Störungen, bei der Behandlung bestimmten Formen der Depression oder auch bei einer bestimmten Art der Kopfschmerzen, nämlich der sogenannten Cluster-Kopfschmerzen, zur Anwendung.
Die Manie stellt eine psychische Erkrankung dar, bei der die Patienten eine extrem heitere und aufgehellte Stimmung haben, die in Anbetracht der Situation eher unverhältnismäßig ist. Man kann sie als das Gegenteil einer Depression ansehen. Der regelmäßige Wechsel von Depression und Manie kennzeichnet die bipolar affektive Störung. Um seine volle Wirksamkeit bei der Behandlung erreichen zu können, braucht Lithium einen bestimmten Wirkstoffspiegel im Blut. Dieser beträgt 0,5-1,2 mmol/l. Zu beachten ist, dass das Lithium eine sogenannte geringe therapeutische Breite hat. Dies bedeutet, dass die Dosis vom Wirkungseintritt und die Dosis, die zur Vergiftung mit Lithium führt, sehr nah beieinander liegen und daher der Lithium-Spiegel im Blut in regelmäßigen Abständen kontrolliert werden muss. Wichtig ist zudem, die Behandlung mit Lithium in einschleichender Dosierung zu beginnen.
Da das Medikament Lithium eine besonders kleine Breite vom Beginn des Wirkspektrums bis zur Vergiftung mit dem Wirkstoff hat, ist es besonders wichtig auf Interaktionen mit anderen Medikamenten zu achten, die parallel eingenommen werden. Im Großen und Ganzen lässt sich sagen, dass bei der Einnahme von Lithium stets die Einnahme anderer Medikamente mit besonderer Rücksicht stattfinden sollte.
Der Lithiumspiegel kann durch verschiedene Medikamente sowohl angehoben als auch abgesenkt werden, was beides nicht gut für den Patienten ist. Bei einer Absenkung des Lithiumspiegels spürt der Patient keinen Wirkeintritt und die Einnahme ist somit sinnlos.
Bei einer Anhebung des Lithiumspiegels besteht die Gefahr einer Vergiftung und den daraus resultierenden Symptomen und ihren Folgen. Der Lithiumspiegel im Blut wird durch eine ganze Reihe an verschiedenen Medikamenten angehoben. Zu diesen Medikamenten zählen das Antibiotikum Metronidazol und einige Medikamente, die normalerweise im Rahmen der Blutdrucksenkung eingesetzt werden. Hierbei ist vor allem die Gruppe der sogenannten ACE-Hemmer und der Angiotensin-2-Rezeptor-Antagonisten zu nennen. Auch die in der Bevölkerung sehr häufig eingenommenen Schmerzmittel aus der Gruppe der nicht-steroidalen Antirheumatika, zu denen neben Diclofenac auch Indometacin zählt, können den Lithiumspiegel anheben. Wassertabletten, medizinisch Diuretika genannt, verändern die Wasserausscheidung aus dem Körper und haben dadurch auch Einfluss auf die Ausscheidung des Lithiums aus dem Körper. Sie vermindern die Ausscheidung und erhöhen dadurch den Lithiumspiegel.
Zu den Medikamenten, die bei gleichzeitiger Einnahme mit Lithium den Lithiumspiegel im Blut senken, gehören unter anderem osmotisch wirksame Wassermedikamente und xanthinhaltige Präparate.
Den Hauptausscheidungsweg von Lithium aus dem Körper stellt die Niere dar. So wie das Lithium bei der Einnahme vom Körper aufgenommen wird, so wird es im Endeffekt auch wieder ausgeschieden. Es wird also nicht verstoffwechselt und dadurch auch nicht in seiner Struktur verändert, sondern es wird völlig unverändert über den Harn wieder ausgeschieden. Daher ist es wichtig, dass die Niere gut funktioniert und in ausreichender Menge Urin produziert. Zur Bestimmung der Leistungsfähigkeit der Niere wird die sogenannte GFR (glomeruläre Filtrationsrate) herangezogen. Sie stellt einen Richtwert dafür dar, wie gut die Niere gewisse Stoffe über die Harnproduktion aus dem Blut ausscheiden kann. Funktioniert die Niere nicht mehr vollständig, dann ist die Ausscheidung von Lithium aus dem Körper eingeschränkt. Die Leberfunktion spielt im Rahmen der Lithiumausscheidung keine bedeutende Rolle, sodass die Dosierung von Lithium nicht an die Leberfunktion angepasst werden muss.
Fragt man sich nun, ob man während der Einnahme von Lithium auch Alkohol trinken darf und ob sich das auch miteinander verträgt, dann muss man zunächst sagen, dass sich bei gleichzeitiger Einnahme von Lithium und Alkohol die Alkoholwirkung deutlich verstärkt, da die Verträglichkeit von Alkohol gesenkt wird. Die leberschädigende Wirkung von regelmäßigem Alkoholkonsum mit dem darauffolgenden bindegewebigen Umbau der Leberstruktur spielt aber im Bezug auf Lithium keine Rolle, da es allein über die Nieren ausgeschieden wird.
Bei der Verträglichkeit von Lithium und Alkohol muss der Patient ebenfalls auf eine deutliche Beeinträchtigung seiner Reaktionsfähigkeit und damit auch einhergehenden Beeinträchtigung der Fahrtauglichkeit aufmerksam gemacht werden. Sowohl Lithium als auch Alkohol können nämlich die Reaktionsfähigkeit vermindern. Wird nun beides parallel eingenommen, dann wird die Reaktionsfähigkeit noch mehr vermindert als bei einem alleinigen Gebrauch von Alkohol oder Lithium.
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