Bei Impingement bei Schulterinstabilität zielt die Therapie primär auf die Stabilisierung der sogenannten Rotatorenmanschette ab.
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Den medizinisch-orthopädischen Teil finden Sie unter unserem Thema Impingement - Syndrom, geschrieben von Dr. Nicolas Gumpert.
Der Schultergelenksinstabilität liegen oft eine Kombination verschiedener Ursachen zu Grunde. Da das Schultergelenk ein überwiegend durch Muskulatur, Kapsel und Bändern geführtes Gelenk mit einem großen Bewegungsradius ist, kann es auf Grund einer zu laxen Gelenkkapsel, durch eine Bandinstabilität oder durch Funktionsstörungen des Schultergelenksdreh-, Abspreiz- und Stabilisierungsmuskulatur (Rotatorenmanschette)zu einer Schultergelenksinstabilität mit der Gefahr einer Subluxation oder Luxation kommen. Frühere Verletzungen der Bänder, der Kapsel oder Kraftminderung der Muskulatur durch Trauma oder Ruhigstellung liegen der Gewebsinstabilität zu Grunde.
Wenn die Rotatorenmanschette mit Beginn der Armbewegung nicht rechtzeitig und ausreichend arbeitet, zentriert sich der Schultergelenkskopf nicht ausreichend im Gelenk, rutscht nach vorne oben und bringt die Sehnen unter dem Schultergelenksdach schmerzhaft unter Druck.
Begleitend zu einem gezielten Krafttraining der Rotatorenmanschette sollte der Therapeut die Schultergelenkskapsel mittels Manueller Therapie behandeln.Durch Dehnung der zu straffen Kapselanteile werden die zu laxen Bereiche der Schultergelnkskapsel entlatet. Die folgenden Übungen sind Kräftigungsübungen für die Gelenkstabilität und dienen auch der Fixierung des Schulterblattes auf dem Brustkorb bei Armabspreiz- und Hebebewegungen.Brustkorb
Dosierung zur Verbesserung der intramuskulären Koordination:
Trainieren mit geringem Gewicht oder niedrigem elastischem Widerstand, 30-40 Wiederholungen pro Serie, 3-4- Übungseinheiten/Woche
Dosierung zur Verbesserung der Kraftausdauer:
Trainieren mit höherem Gewicht oder elastischem Wierstand, 3 Serien a 10 - 15 Wiederholungen mit Pause von 30 sec. nach einer Serie, Haltedauer von ca. 7 - 10 sec./Übung, gerne 2/tgl. und 3 -4 /Woche
Übungsbeispiele zur Kräftigung der Schultergelenksmuskulatur siehe weiter unten.
Ausgangsstellung: Sitz auf Hocker oder gegrätschter Stand mit leicht gebeugten Kniegelenken, ein Theraband wird über dem Kopf mit gespreizten Armen gehalten
Übungsausführung: das Theraband wird mit angewinkelten Armen unter Spannung hinter den Kopf gezogen, die Schulterblätter ziehen nach hinten unten in Richtung Hosentaschen
Wirkung: Krafttraining der Schulterblattstabilisatoren
Ausgangsstellung: Sitz auf einem Hocker oder gegrätschter Stand mit leicht gebeugten Kniegelenken, ein Theraband wird um beide Hände gewickelt vor dem Körper gehalten, die Ellenbogen sind in ca. 90° Stellung gewinkelt ohne die Arme im Schultergelenk anzuheben
Übungsausführung: beide Unterarme werden gleichzeitig gegen den Zug des Bandes nach außen bewegt, die Ellenbogen bleiben dabei am Körper
Wirkung: Kräftigung der Rotatorenmanschette
Ausgangsstellung: gegrätschter Stand mit leicht gebeugten Kniegelenken, aufrechte Haltung, ein Theraband hängt an einem Haken, der sich schräg oberhalb des Kopfes an einer Tür befindet (oder man benutzt für die Übung einen Seilzug)
Übungsausführung: das Band wird mit gestreckten Armen von oben nach unten neben den Körper gezogen, die Schulterblätter ziehen nach hinten unten in Richtung Hosentaschen, langsamer Rückweg unter Schulterblattkontrolle
Wirkung: Kräftigung der Schulterblatt- und Rückenmuskulatur
Ausgangsstellung: Stand seitlich neben dem Haken, das Theraband ist zu einem Ring geknotet
Übungsausführung: der Unterarm wird in das Band eingehängt, das Band wird unter Zug zum Körper bewegt, das Schulterblatt bewegt sich nach hinten unten in Richtung Hosentasche, langsamer Rückweg unter Schulterblattkontrolle
Wirkung: Kräftigung der Muskulatur, die den Schultergelenkskopf bei Armhebung im Gelenk nach unten fixieren
Ausgangsstellung: Rückenlage, Gewicht in beiden Händen, Arme auf 90° Schulterhebung angehoben
Übungsausführung: durch Rausschieben der Arme in Richtung Decke wird das Gewicht nach oben geschoben, langsames Absinken der Arme in die Ausgangsposition
Wirkung: Kräftigung der Schulterblattstabilisatoren
Ausgangsstellung: Vierfüßlerstand, Knie und Hände befinden sich rechtwinklig unter Schulter und Becken
Übungsausführung: ein Arm und ein Bein (diagonal, z.B. rechter Arm/linkes Bein) werden gleichzeitig vom Körper weggestreck
Wirkung:Stabilität im Schultergelenk durch Schulung der Stützfunktion
Ausgangsstellung: Vierfüßlerstand, Knie und Hände befinden sich rechtwinklig unter Schulter und Becken.
Übungsausführung: die Wirbelsäule wird in den „Katzenbuckel“ gebracht, der Körper bewegt sich durch Knie - und Hüftbeugung nach hinten bis das Gesäß auf den Fersen landet, dann wird im „Pferderücken“ weit nach vorne zwischen den Arme durchstreckt (wie beim Liegestütz)
Wirkung: Schulung der Stützfunktion und Kräftigung der Rückenmuskulatur
Diese Übung ist nur bei deutlicher Beschwerdebesserung und nur mit wenigen Wiederholungen durchführbar.
Ausgangsstellung: Seitenlage, der Unterarm ist unter dem Schultergelenk aufgestützt, der Körper liegt in einer Linie bei ausgestreckten Beinen
Übungsausführung: durch Hochstützen auf den Unterarm wird der Körper bei durchgestreckten Knien angehoben, der obere Arm zieht gestreckt in Richtung Decke
Wirkung: Schulung der Stützfunktion, Kräftigung der Schultergelenkstabilsierenden Muskeln
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Orthopädie (ärztlich)