Hautausschlag durch Hitze

Bei einem Hautausschlag handelt es sich um eine Erkrankung der Haut, die mit Rötung diverser Hautflächen, kleinen Erhebungen, Quaddeln, Pusteln, Bläschen und ähnlichen Hautveränderungen einhergehen kann. Sehr häufig sind Neugeborene von einem Hautausschlag durch Hitze betroffen. Bei Erwachsenen kommt es eher seltener zu dieser Hauterkrankung.

Ursachen für einen Hautausschlag durch Hitze

Ursache für eine Miliaria, eine besondere Form des Hautausschlags durch Hitze, ist das Anstauen von Hitze und Schweiß auf der Körperoberfläche. Heizt der Körper sich auf, versucht er über das Schwitzen die Temperatur wieder auszugleichen. Die Schweißtropfen gelangen über Ausführungsgänge der Schweißdrüsen an die Körperoberfläche, wo sie verdunsten können und den Körper dabei abkühlen. Insbesondere bei sehr eng anliegender Kleidung ist eine Verdunstung des Schweißes nicht mehr möglich. Bei Babys sind vor allem der Rumpf und der Bereich, der durch die Windel verdeckt wird, betroffen. Bei bettlägerigen Patienten kann es ebenso schnell zu einem Hautausschlag durch Hitze an Rücken und Gesäß kommen. Die Ausführungsgänge der Schweißdrüsen verstopfen und es kommt zu kleinen Entzündungen der Haut und den typischen „Hitzepickeln“.

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Eine seltenere Form des Hautausschlags durch Hitze ist die physikalische Nesselsucht, auch „Urtikaria“ genannt. Dabei kommt es durch physikalische Reize wie Druck, Kälte, Nässe oder Hitze zu diesen Hautsymptomen, wobei sich neben einem Ausschlag stark juckende Quaddeln bilden. Die genaue Ursache für diese Krankheit ist nicht geklärt, sie verläuft oftmals chronisch über Jahre hinweg.

Ein Hautausschlag wird bei Erwachsenen nur selten durch Hitze ausgelöst, viel häufiger sind allergische oder medikamentöse Ursachen. Eine Parallele zwischen dem Hautausschlag und einer Medikamenteneinnahme oder dem Verzehr eines bestimmten Nahrungsmittels sollte immer zunächst ausgeschlossen sein, bevor eine physikalische Nesselsucht vermutet wird.

Diagnose des Hautausschlags durch Hitze

Die Diagnosestellung bei einem Hautsausschlag durch Hitze erfolgt durch einen Allgemeinmediziner oder Hautarzt. Eine detaillierte Anamnese und eine Begutachtung des Ausschlags selbst reichen oft aus, um eine Diagnose zu stellen. Insbesondere bei Neugeborenen gibt es sehr typische Stellen für einen Hautausschlag durch Hitze. Die betroffene Region ist in den meisten Fällen von Kleidung bedeckt und erwärmt. An dieser Stelle ist oft auch die Schweißproduktion erhöht. Bei Erwachsenen sind das schwer erreichbare Körperfalten, zum Beispiel die Achsel, die Leiste, das Gesäß oder am Bauch.

Da ein Ausschlag viele weitere Ursachen haben kann, muss durch eine Anamnese ausgeschlossen werden, ob Medikamenten- oder Nahrungsmittelunverträglichkeiten bestehen. Um den Verdacht endgültig zu bestätigen, kann der Arzt auch eine Hautbiopsie nehmen, um anschließend die Haut unter dem Mikroskop zu untersuchen. Dabei können die einzelnen Entzündungen der Schweißdrüsengänge genau erkannt werden. Im Regelfall reicht jedoch eine oberflächliche Inspektion des Hautausschlags durch Hitze zur Diagnosestellung aus.

Begleitende Symptome bei einem Hautausschlag durch Hitze

Die begleitenden Symptome bei einem Hautausschlag durch Hitze sind zahlreich. Der Ausschlag selbst äußert sich in roten Flecken eines bestimmten klar oder unscharf abgegrenzten Hautbereichs. Die Rötung und die begleitenden Symptome erscheinen plötzlich und akut. Bei der Miliaria bilden sich in kurzer Zeit kleine Knötchen über dem Ausschlag, die auch als „Papeln“ bezeichnet werden. Die Knötchen entwickeln sich weiter bis zu Blasen, die mit einer klaren oder milchigen Flüssigkeit gefüllt sind. Dazu tritt meist ein Brennen oder Jucken auf.

Bei der seltenen Form der Nesselsucht durch Hitze bilden sich zusätzlich zu den Rötungen der Haut sogenannte Quaddeln. Dabei handelt es sich um eine Verdickung der Haut, die durch eine allergieähnliche Reaktion entsteht. Die Quaddeln jucken stark, bilden sich jedoch innerhalb weniger Tage von selbst zurück, um an anderer Stelle erneut aufzutreten.

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Jucken bei Hautausschlag durch Hitze

Der Hautausschlag, der durch Hitze entsteht, beginnt innerhalb weniger Tage zu jucken. Die akut auftretende Rötung allein verursacht keinen Juckreiz, jedoch die darauf folgenden Papeln oder Quaddeln. Dabei handelt es sich jeweils um Flüssigkeitsansammlungen in oberflächlichen Schichten der Haut. Die Papeln und Quaddeln sollten trotz des Juckreizes nicht aufgekratzt werden, da sonst eine Infektionsgefahr der Haut besteht. Durch das Aufkratzen wird die Haut beschädigt und kann ihre normale Barrierefunktion nicht gewährleisten, wodurch krankmachende Keime eindringen können.

Behandlung eines Hautausschlags durch Hitze

Die Behandlung bei einem Hautausschlag durch Hitze erfolgt in erster Linie ursächlich. Die betroffene Hautregion sollte ausreichend belüftet werden, damit der Schweiß verdunsten kann und die Hitze sich unter der Kleidung nicht mehr anstaut. Zusätzlich kann eine Kühlung des Hautareals Linderung für das Brennen und den Juckreiz verschaffen.

Bei einem stark ausgeprägten Hautausschlag durch Hitze können lokal angewandte Salben zum Einsatz kommen. Kortisonhaltige Cremes können die Entzündungen der Schweißdrüsen abklingen lassen und den Ausschlag abheilen. Auch Antihistaminika in Tablettenform können eingesetzt werden. Da die Ursache häufig der Schweiß auf der Hautoberfläche ist, kann der Hautbereich durch Zinkoxid-Schüttelmixturen zusätzlich trocken gehalten werden, bis der Ausschlag abklingt.

Es sollte auf keinen Fall bei der Eigenbehandlung mit Hausmitteln zu Feuchtigkeitscremes gegriffen werden. Diese fördern in diesem Falle den Ausschlag und wirken gegensätzlich zu Zinkoxid-Schüttelmixturen.

Lesen Sie mehr zum Thema unter: Behandlung von Hautausschlag mit Salben und Cremes

Hautausschlag durch Hitze beim Baby

Babys sind durch die permanente Lage auf dem Rücken und die oft sehr warmen Kleidungen und Decken anfällig für Hautausschläge durch Hitze. Unter den vielen Lagen an Kleidung und auch unter der Windel staut sich die Hitze und führt zu Hitzepickeln auf der sensiblen Haut der Neugeborenen. Hier gilt es darauf zu achten, die Kinderhaut so oft es geht an der Luft zu lassen.

Bei Babys muss ebenso darauf geachtet werden, dass die juckenden Papeln nicht aufgekratzt werden, damit keine weitere Infektionsgefahr der Haut besteht.

Lesen Sie mehr zum Thema unter: Hautausschlag bei Kindern - Welche Erkrankung steckt dahinter?

Lokalisierter Hautausschlag durch Hitze

Gesicht

Die Haut des Gesichts ist empfindlicher als viele andere Hautbereiche. Insbesondere im Sommer bei großer Hitze und vermehrtem Schwitzen, aber auch bei hoher Luftfeuchtigkeit in der Umgebung, können Hitzepickel im Gesicht schnell auftreten. Auch hierbei ist die beste Therapie, für ein trockenes Milieu der Gesichtshaut zu sorgen.

Hände

Bei vielen Menschen sind die Handinnenflächen stets feucht, insbesondere im Sommer und bei hohen Temperaturen. Auch Stress, Nervosität und Anspannung führen zu feuchten Handinnenflächen. Entsteht hier ein Hautausschlag durch Hitze, empfehlen sich Puder oder Trockentücher um die Hände zwischendurch zu trocknen. Es sollte ebenso vermehrt darauf geachtet werden, die Hände weniger in Hosentaschen oder im Winter unter Handschuhen verschwinden zu lassen.

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Autor: Dr. Nicolas Gumpert Veröffentlicht: 27.12.2016 - Letzte Änderung: 21.06.2024