Erkältung durch Bakterien

Eine Erkältung kann, im Gegensatz zur häufigeren Form durch Viren, auch durch Bakterien ausgelöst werden. Die Symptome sind dabei die klassischen Erkältungssymptome, wobei bei stärkeren Beschwerden ein Einsatz von Antibiotika induziert sein kann.

Erkältung durch Bakterien

Was versteht man unter einer Erkältung durch Bakterien?

Eine Erkältung, auch als grippaler Infekt bezeichnet, gehört zu den häufigsten Erkrankungen, die viele Kinder und Erwachsene mehrmals jährlich betreffen. Bei einer Erkältung handelt es sich um eine akute Entzündung der oberen Atemwege, also eine Infektion von Rachen- und Nasenschleimhaut.

Die Mehrzahl der Erkältungen wird durch Viren verursacht, während ein weniger großer Anteil der grippalen Infekte durch eine Infektion mit Bakterien hervorgerufen wird. Bei einer Erkältung durch Bakterien werden die Betroffenen beziehungsweise deren Schleimhäute von krankmachenden Bakterien besiedelt. Die lästigen Bakterien vermehren sich in den Nasen- und Rachenschleimhäuten und führen zu erkältungstypischen Beschwerden.

Unterschied zu einer Erkältung durch Viren

Sowohl Bakterien als auch Viren kommen als Auslöser von Erkältungskrankheiten infrage. Es gibt Unterschiede zwischen den Erregern, der Ausprägung der Erkältung und der Behandlung.

Zunächst sind Bakterien etwa einhundertmal so groß wie Viren. Viren sind winzig und sehr einfach aufgebaut, sie haben keine Zellwand und benötigen menschliche Körperzellen um sich zu vermehren.

Bakterien hingegen zählen im Gegensatz zu den Viren zu den Lebewesen, einige benötigen sogar Sauerstoff um zu überleben, andere Licht oder Chemikalien wie Schwefel.

Viren machen uns krank, indem sie bei der Vermehrung unsere körpereignen Zellen zerstören, während Bakterien durch giftige Stoffwechselprozesse zu Beschwerden führen. Typischerweise geht eine Erkältung durch Bakterien mit Fieber einher und keiner wesentlichen Besserung der Symptome im Tagesverlauf. Schmerzen können in einem betroffenen Körperteil, wie im Ohr, vorliegen und der Infekt dauert in der Regel fünf bis vierzehn Tage.

Die Symptome einer Erkältungskrankheit durch Viren zeigt sich häufig mit einer erhöhten Temperatur zwischen 37 – 38° Celsius, Gliederschmerzen, einem allgemeinen Unwohlsein und einer langsamen Besserung der Beschwerden und das auch unbehandelt. Eine viral bedingte Erkältung dauert oft drei bis zehn Tage an.

Während eine Erkältung durch Viren symptomatisch behandelt wird, zum Beispiel mit Nasenspray und Schmerzmedikamenten, gibt es bei grippalen Infekten durch Bakterien die Möglichkeit einer Therapie mit Antibiotika. Antibiotika wirken nur gegen Bakterien und führen in der Regel schnell zu einer Linderung der Symptome.

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Symptome einer Erkältung durch Bakterien

Eine Erkältung kann zahlreiche Symptome auslösen, die von Person zu Person unterschiedlich schwer sein können. Zu den klassischen Symptomen einer Erkältung durch Bakterien gehören Schnupfen, Husten, Heiserkeit sowie Hals- und Kopfschmerzen.

Eine Erkältung beginnt typischerweise langsam und die einzelnen Symptome können nach und nach entstehen und/oder sich abwechseln. Die klassische Erkältung befällt die Schleimhäute der oberen Atemwege, das heißt die Schleimhäute von Nase und Rachen. Durch eine Entzündung der Nasenschleimhaut entstehen ein Kitzeln und Juckreiz in der Nase, der bereits genannte Schnupfen und ein wässriger bis schleimig-eitriger Ausfluss aus der Nase.

Die Nasenatmung wird behindert, sodass die Betroffenen vermehrt durch den Mund ein- und ausatmen und weniger gut riechen. Die Stimme klingt häufig auffällig nasal. Die Entzündung der Rachenschleimhaut verursacht eine Rachenentzündung, welche ein Kratzen und Trockenheitsgefühl im Hals hervorrufen. Die Betroffenen haben Halsschmerzen und häufig außerdem Schmerzen beim Schlucken.

Daneben geht eine Erkältung durch Bakterien sehr oft mit Allgemeinsymptomen wie Fieber, Müdigkeit und Kopfschmerzen einher. Fieber tritt besonders häufig bei Kindern auf. Ein allgemeines Krankheitsgefühl und Gliederschmerzen können ebenfalls auftreten. Unbehandelt kann sich eine Erkältung durch Bakterien ausbreiten. Eine Mandelentzündung ist eine häufige Komplikation. Die Bakterien können außerdem die Kehlkopfschleimhaut befallen und so eine Kehlkopfentzündung auslösen oder sogar zu einer Bronchitis führen.

Weitere Symptome einer Erkältung finden Sie unter: Symptome einer Erkältung

Diagnose einer Erkältung durch Bakterien

Da eine Erkältung durch Bakterien mit charakteristischen Symptomen einhergeht, fragen die Hausärzte zunächst nach den Beschwerden der Betroffenen. Eine körperliche Untersuchung dient der Sicherung des Verdachtes auf eine bakteriell bedingte Erkältung. Die Rachen- und Nasenschleimhäute sind typischerweise gerötet und eitrig belegt.

Je nach Schwere der Erkrankung kann ein kleines Blutbild erforderlich sein und bei Verdacht auf eine Bronchitis zum Beispiel eine Röntgenaufnahme der Lunge.

Behandlung einer Erkältung durch Bakterien

Häufig verschwindet eine Erkältung durch Bakterien nach einer gewissen Zeit von selbst. In vielen Fällen reichen Hausmittel wie Tee und Inhalation von Dampf aus, um die wesentlichen Beschwerden zu lindern. Bei Hals-, Kopf- und Gliederschmerzen können schmerzlindernde Medikamente wie Paracetamol und ASS effektiv helfen.

Kinder dürfen keinesfalls ASS einnehmen, da dieses bei Kindern schwere Komplikationen auslösen kann (Reye-Syndrom). Neben schmerz- und fiebersenkenden Medikamenten gibt es weitere Arzneimittel, die symptomatisch verwendet werden können, um die Symptome zu lindern.

Abschwellende Nasentropfen können eingesetzt werden, um die verstopfte Nase zu befreien und bei einer Ohrentzündung verlegte Ohren zu behandeln. Nasensprays und -tropfen sollten nicht länger als eine Woche am Stück genutzt werden, da sie sonst eine Abhängigkeit und Dauerschnupfen verursachen können.

Bei Husten können schleimlösende Hustensäfte oder schleimlösende Brausetabletten helfen. Insbesondere bei trockenem Reizhusten können codeinhaltige Hustensäfte zu einer Linderung der Beschwerden führen. Die genannten Mittel wirken nicht heilend, sondern symptomlindern.

Das einzige Medikament, das die Ursache behebt, nämlich die Bakterien vernichtet, ist ein Antibiotikum. Da die Großzahl der Erkältungen viral bedingt ist, werden Erkältungen häufig mit Hausmitteln und den genannten Medikamenten behandelt. In manchen Fällen kann der Einsatz eines Antibiotikums sinnvoll sein, um die Erkältung zu beseitigen. In jedem Fall ist es wichtig, dass sich Betroffene mit einer Erkältung durch Bakterien körperlich schonen und auf sportliche Aktivitäten verzichten.

Erfahren Sie hier noch mehr darüber, wie Sie eine Erkältung am besten bekämpfen: Therapie einer Erkältung

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Wann braucht man ein Antibiotikum?

Ein Antibiotikum kann indiziert sein, wenn eine schwere Erkältung durch Bakterien vorliegt. Häufig verschwinden Erkältungen von selbst nach ein bis zwei Wochen wieder. In manchen Fällen führen sie jedoch zu Komplikationen wie einer Kehlkopfentzündung oder Bronchitis.

Spätestens bei Auftreten einer solchen Komplikation ist eine Behandlung mit einem geeigneten Antibiotikum angezeigt. Gelegentlich entsteht im Rahmen einer Erkältung durch Viren eine bakterielle Superinfektion. Wenn sowohl Viren als auch Bakterien an einer Entzündung beteiligt sein, kann der Einsatz eines Antibiotikums ebenfalls indiziert sein.

Genauere Informationen finden Sie hier: Wann braucht man bei einer Erkältung Antibiotika?

Diese Hausmittel können helfen

Tatsächlich spielen Hausmittel bei der Behandlung von Erkältungskrankheiten eine wichtige Rolle. Heiße Getränke wirken effektiv gegen Halsschmerzen. Gut eignen sich Pfefferminztee oder Ingwertee, zum Beispiel mit Zitronensaft und Honig, Salbeitee, Kamillentee und viele weitere.

Die Inhalation von Dampf hilft sehr gut, die Nasenamtung zu verbessern und Sekrete zu lösen. Dafür eignen sich heißes Wasser mit Salz, Salbei- oder Kamillentee oder Wasser mit wenigen Tropfen ätherischem Öl wie Pfefferminzöl öder Teebaumöl. Pfefferminzöl kann außerdem verwendet werden, um Kopfschmerzen zu lindern. Dafür kann man ein bis zwei Tropfen mit den Fingern an den Schläfen einmassieren.

Wohltuende Dämpfe liefern auch Zwiebeln. Man kann eine in Scheiben geschnittene Zwiebel auf den Nachttisch legen und die Dämpfe einatmen. Das lindern den Schnupfen. Ein weiteres beliebtes Hausmittel bei Erkältungen durch Bakterien sind warme Halswickel. Dafür kann man ein Tuch mit warmem Tee befeuchten und etwa dreißig bis fünfundvierzig Minuten um den Hals legen.

Weitere Hausmittel finden Sie unter: Hausmittel gegen eine Erkältung

Homöopathie

Es gibt keine homöopathischen Mittel, die Bakterien als Ursache einer Erkältung beseitigen. Jedoch gibt es einige homöopathische Globuli, welche die Symptome einer Erkältung lindern sollen. Dafür werden zum Beispiel Aconitum, Allium cepa, Dulcamara und Gelsemium verwendet.

Wenn Sie noch mehr über die Homöopathie bei einer Erkältung erfahren wollen, lesen Sie gerne unseren Artikel: Homöopathie bei Erkältung

Wie sieht der Ansteckungsweg aus?

Bakterielle Erkrankungen werden in der Regel von Mensch zu Mensch übertragen. Das geschieht häufig durch Husten, Anniesen und Kontakt mit kontaminierten Händen. Der häufigste Weg ist die Tröpfcheninfektion über die Atemluft. Viele Menschen husten und niesen frei heraus und verteilen so die krankheitserregenden Keime.

Einfaches in die Ellenbeuge husten und niesen kann die Ansteckung erheblich reduzieren. Deshalb ist es enorm wichtig, dass Erkrankte besonders auf Hygiene achten, das heißt in die Ellenbeuge husten oder niesen und die Hände gründlich waschen.

Weitere Informationen finden Sie hier: Wie lange ist eine Erkältung ansteckend?

Wie ansteckend ist eine Erkältung durch Bakterien?

Eine Erkältung durch Bakterien ist sehr ansteckend. Man geht davon aus, dass die Betroffenen insbesondere in den ersten Tagen der Erkrankung besonders stark ansteckend sind. Da die Bakterien die Schleimhäute der oberen Atemwege besiedeln, können sie mit jedem Husten und Niesen weiterverbreitet werden.

Prognose

Im Normalfall klingt eine Erkältung nach etwa acht bis zehn Tagen von selbst ab. Die meisten Erkältungen durch Bakterien verlaufen komplikationslos und sind typischerweise zeitlich begrenzt.

Um Komplikationen zu vermeiden sind eine körperliche Schonung und der unbedingte Verzicht auf Sport einzuhalten. Bei einer bakteriellen Entzündung kann es ohne körperliche Schonung zu einer gefährlichen Herzmuskelentzündung kommen.

Bei Schwangeren und Immungeschwächten ist es nötig, den Verlauf einer Erkältung zu beobachten. Entsteht im Rahmen einer Erkältung eine Kehlkopfentzündung oder Bronchitis, ist eine entsprechende Therapie nötig, um den Krankheitsverlauf positiv zu beeinflussen. Bei Auftreten gefürchteter Komplikationen verändern sich sowohl die Dauer als auch die Schwere eines grippalen Infektes unterschiedlich gravierend.

Sie wollen wissen, wann Sie ihre Erkältung endlich los sind? - Dann erfahren Sie hier mehr zum Verlauf einer Erkältung oder zur Dauer einer Erkältung

Autor: Dr. Nicolas Gumpert Veröffentlicht: 06.11.2018 - Letzte Änderung: 18.09.2024