Viren sind Verursacher von viralen Erkältungen mit typischen Symptomen wie Erkältung, Schnupfen und Husten. Von ca. 200 verschiedenen Viren sind die häufigsten Verursacher das humane Rhinovirus, die Coronaviren, und das respiratorische synzytial Virus (RSV). Hauptsächlich werden nur die Symptome der viralen Erkältung behandelt. Vorbeugend sollte in kalten Jahreszeiten vor allem auf warme Kleidung, Stoßlüften und ein gutes Immunsystem geachtet werden.
Besonders wenn die Temperaturen sinken, kommt es oft zu einer weit verbreiteten Erkältungswelle. Durch häufiges Frieren wird eine Ansteckung mit Erkältungsviren begünstigt. Die Verbreitung dieser Viren geschieht durch direkten Körperkontakt, z.B. beim Händeschütteln, oder auch durch Kontakt mit kleinsten Tröpfchen der Körperflüssigkeiten erkrankter Personen, was zum Beispiel beim Husten oder Niesen in der Öffentlichkeit leicht geschieht. Doch was genau sind diese Erkältungsviren, welche Arten gibt es und vor allem - wie kann man sich gegen sie schützen?
Zunächst einmal müssen die Begriffe „Erkältung“ und „Erkältungsviren“ näher betrachtet werden: Eine Erkältung stellt keine Diagnose im medizinischem Sinne dar, da es sich um einen unscharf definierten Begriff handelt.
Allgemein wird Schnupfen, in Kombination mit Husten, und eventuell ein gesteigertes Krankheitsgefühl, als Erkältung bezeichnet. Damit grenzt sich eine Erkältung von einer Bronchitis – einem entzündlichen Prozess in den Atemwegen mit Fieber und vermehrter Schleimbildung– und einer Lungenentzündung, oder auch Pneumonie ab.
Eine Erkältung stellt dabei ein sehr mildes, und komplikationsarmes Krankheitsbild dar, während bei Pneumonien die Mortalitätsrate im Bereich 1-2% und höher liegt.
Zunächst einmal muss an einer Erkältung also niemand sterben. Nur wenn sich zu den Erkältungsviren zusätzlich noch Bakterien gesellen, kann es gefährlich werden. Man spricht dann von einer sogenannten Superinfektion, die durch eine schlagartige und gravierende Verschlechterung des Krankheitsverlaufes gekennzeichnet ist.
Der Begriff „Erkältungsviren“ bezeichnet eine Reihe von Viren, die potentiell eine Erkältung auslösen können.
Davon gibt es ca. 200 Stück und sie kommen aus den verschiedensten Viren-Familien und –Untergruppen. Die hohe Variabilität der Erreger ist auch der Grund, warum wir so oft an einer viralen Erkältung erkranken können: Sobald ein Virus erfolgreich von unserem Immunsystem bekämpft wurde, kann sich prinzipiell direkt der nächste Virus ausbreiten, wenn er über einen komplett anderen Wirkmechanismus arbeitet und somit dem Immunsystem zu diesem Zeitpunkt noch völlig fremd ist.
Die Tatsache, dass wir nicht an jeder viralen Infektion direkt schwer erkranken oder sterben, zeigt, dass Erkältungsviren gut an den menschlichen Körper angepasst sind. Grund dafür ist, dass die Viren den Körper als Wirt benutzen, um sich vermehren zu können. Schlecht angepasste Viren zerstören diesen recht zügig. Da sich die Erkältungsviren über viele Jahrhunderte und Jahrtausende an den menschlichen Körper anpassen konnten, ist ein „Zusammenleben“ mit ihnen relativ beschwerdefrei – wenn natürlich auch lästig. So kann es aber auch dazu kommen, dass wir über Monate hinweg ständig von Erkältungen geplagt sind, ohne je ernsthaft krank zu sein. Allerdings ist unser Immunsystem in diesem Moment geschwächt, da es sich ständig mit den Erkältungsviren herumschlagen muss und weniger Zeit und Ressourcen für andere, gefährlichere Erreger bereitstellen kann.
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Einen generellen Wert für alle Erkältungsviren gibt es nicht. Zwei bis vier Tage können jedoch als grober Richtwert angenommen werden.
Darüber hinaus ist die Inkubationszeit, also die Zeit von der Infektion mit dem Virus bis zum Ausbruch der Krankheitssymptome von Person zu Person unterschiedlich und in nicht unerheblichem Maße von den Abwehrkräften jedes Menschen abhängig.
Verglichen mit anderen Viruserkrankungen kann man jedoch sagen, dass die Inkubationszeit für Erkältungsviren eher kurz ist.
In Hinsicht auf die Ansteckungszeit ist keine pauschale Aussage möglich.
Diese richtet sich sowohl nach der Immunlage des Erkälteten, als auch nach der Art des Virus selbst. Grob gesagt sind es ca. sieben Tage, in denen man als Erkrankter selbst ansteckend ist. Wichtig dabei ist jedoch, dass man bereits vor den ersten Symptomen ansteckend ist.
An den ersten Tagen, in denen man Symptome verspürt, ist man dabei am ansteckendsten. Davor und danach ist die Ansteckungsgefahr geringer.
Außerdem gilt, dass man mit dem Ende der eigenen Erkrankung auch keine Viren mehr verbreitet und somit nicht mehr ansteckend ist. Der Kontakt mit anderen sollte also besonders im Zeitraum der Erkältung möglichst gering gehalten werden, ist nach Ablauf der Erkrankung dann aber kein Problem mehr.
Die menschliche Haut bietet in der Regel einen natürlichen Schutz gegen Viren. Ist die Haut verletzt, oder gelangen die Viren an Schleimhäute, so können sie die Barriere überwinden und zu einer Infektion führen.
Erkältungsviren gelangen häufig über die Atemwege in den menschlichen Körper. Sie setzen sich hier fest und gelangen ausgehend von Bronchien und Lunge weiter in den Körper, um auch die anderen Organsysteme zu befallen. Einige Erkältungsviren beschränken sich in ihrer Ausbreitung jedoch auch auf die Atemwege, verursachen also hauptsächlich Husten und Lungenerkrankungen.
Die Überlebenszeit von Viren hängt zum einen von der Oberfläche, zum zweiten und entscheidenden aber auch von der Virusart ab.
Als grobe Faustregel kann man von mehreren Stunden bis zu wenigen Tagen ausgehen.
Viel mehr sollte den Viren allerdings nicht gelingen, was der Tatsache geschuldet ist, dass Viren eigenständig nicht überleben können, sondern einen Wirt benötigen, dessen Stoffwechsel sie nutzen können. Da Bakterien dazu sehr wohl in der Lage sind, können sie hingegen bis zu mehrere tausend Jahren überleben.
Es gibt eine Reihe an Viren die zu Erkältungssymptomaik führen können. Zu den wichtigsten Vetretern zählen unter anderem:
Der Respiratory syncytical Virus, kurz RS-Virus, ist einer der bedeutendsten Verursacher von Atemwegserkrankungen, besonders im Kindesalter.
Das Virus befällt die Zellen der oberen Atemwege, wo es durch die Schleimproduktion und Pfropfbildung aus toten Viren und Zellen zu einer deutlichen Einengung der Bronchien führen kann.
Gelangen die Viren auch in die unteren Atemwege, kann es zu leichten Flüssigkeitsstauungen in der Lunge und starkem Husten kommen.
Die Behandlung richtet sich gegen die entstehenden Symptome, sodass Schleimlöser, Hustensäfte oder auch Mittel zur Weitstellung der Bronchien vom Arzt verschrieben werden können.
Als Hausfrauentrick ist jedoch auch das Inhallieren über dampfendem Salzwasser sehr zu empfehlen, um den Schleim besser zu lösen und die Atemwege weit zu stellen.
Alles zu diesem Thema finden Sie in unserem Artikel: RS- Virus
Da eine viral bedingte Erkältung meist nach 1-2 Wochen abgeklungen ist, richtet sich die Therapie nach der Bekämpfung der Symptome. Ziel ist es, eine möglichst umfassende Beschwerdefreiheit zu schaffen. Da der Körper die Erkältungsviren sehr gut selbst bekämpfen kann, werden meist keine Medikamente verschrieben.
Schmerzmittel wie Ibuprofen oder Paracetamol können Symptome wie Kopfschmerzen oder Gliederschmerzen lindern, bekämpfen jedoch nicht ihre Ursache. In schweren Fällen können diese allerdings natürlich problemlos eingenommen werden, Paracetamol eignet sich nach neuesten Erkenntnissen auch zur Einnahme während der Schwangerschaft.
Weiterhin benötigt der Körper Ruhe und Wärme, und sollte von weiteren Infektionsherden ferngehalten werden. Dazu eignet sich besonders gut und einfach das Bett. Ab und zu sollte allerdings stoßgelüftet werden, um die Erregerzahl in der Luft zu verringern.
Da der Körper bei Husten und Schnupfen auf Dauer Flüssigkeit verliert, sollte auf eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr (mind. 2 Liter täglich) geachtet werden, z.B. in Form von warmen Tees.
Bei stark verstopfter Nase können auch Nasensprays appliziert werden. Allerdings sollten diese nicht länger als eine Woche angewandt werden, da sie zwar die Nasenschleimhaut abschwellen lassen, diese aber gleichzeitig auch austrocknen.
Viele Patienten kommen mit einer viralen Erkältung zum Arzt, und möchten Antibiotika verschrieben bekommen, da diese ihrer Meinung nach schnell gegen Erkältung helfen. Antibiotika zeigen jedoch nur für bakterielle Erkrankungen eine Wirkung, nicht aber für virale. Da es sich bei einer gewöhnlichen Erkältung fast ausschließlich um eine viral bedingte Erkrankung handelt, zeigen Antibiotika hier also keine Wirkung. Nur wenn es zu einer Superinfektion mit bakterieller Besiedelung der viralen Erregerherde kommt, ist eine Antibiose sinnvoll und sogar auch dringend notwendig. Allerdings äußern sich diese Symptome anders und viel heftiger, als bei einer viralen Erkältung. Abgesehen davon sollte mit Antibiotika sparsam umgegangen werden, da sich die bakteriellen Erreger natürlich auch an die Antibiotika gewöhnen und Abwehrmechanismen entwickeln. So kann es dazu kommen, dass bestimmte Antibiotika auf Dauer keine Wirkung mehr zeigen und auf andere Antibiotika ausgewichen werden muss – Deren Zahl ist allerdings natürlich begrenzt.
Antibiotika sind Mittel, die das Wachstum von Bakterien verhindern sollen, bzw. Bakterien abtöten.
Viren hingegen haben einen anderen Zellaufbau, besitzen andere Kapselbestandteile und brauchen einen sogenannten Wirt, um sich zu vermehren und überleben zu können.
Antibiotika können gegen virale Erkrankungen also gar nicht helfen, da die Strukturen, gegen die sich das Antibiotikum richtet, bei Viren gar nicht vorhanden sind und sie demzufolge auch nicht durch das Antibiotikum abgetötet werden können. Das Antibiotikum kann dem Virus sogar noch helfen, indem es Bakterien abtötet, welche ihrerseits für eine Bremsung der Virusvermehrung sorgen.
Schulmedizinisch betrachtet kommen zur Behandlung von viral hervorgerufenen Erkrankungen sogenannte Virostatika zum Einsatz.
Diese haben den gleichen Effekt wie Antibiotika, richten sich aber gegen virale Erreger. So können sie zum Beispiel die Vermehrung der Virus-DNA behindern oder Proteine der Virushülle zerstören, sodass die Viren absterben.
Virostatika sind jedoch nur bei akuten und schweren Verläufen der Erkältungen und besonders bei Risikogruppen (Immungeschwächte, Kinder, Senioren) indiziert. Normalerweise vertraut man darauf, dass das körpereigene Immunsystem die Viren gut genug bekämpfen kann und behandelt lediglich die Symptome wie Kopfschmerzen, Husten, etc.
Zink ist eine relativ konservative Methode um eine viral bedingte Erkältung zu behandeln.
Zink dient dabei als Enzymregulator- speziell für Enzyme des Immunsystems., welche dadurch vermehrt aktiv werden und die Heilung somit vorantreiben sollen.
Zink kann entweder in Form von Lutschtabletten oder Kapseln eingenommen werden. Aber auch Lebensmittel mit erhöhtem Zinkgehalt können – sofern es der Appetit zulässt konsumiert werden.
Studien konnten zeigen, dass Leute, die vermehrt Zink zu sich nahmen im Durchschnitt kürzer krank waren als andere Studienteilnehmer.
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Eine Stärkung des Immunsystems ist stets von Vorteil. In den Herbst- und Wintermonaten sollte man auf warme Kleidung achten und genügend Vitamine zu sich nehmen. Dazu eignen sich besonders frisches Obst und Gemüse. Ist bereits jemand im Haushalt erkrankt, sollte ab und zu stoßgelüftet werden, aber auch sonst ist das Stoßlüften von Zeit zu Zeit eine gute Idee. Allerdings sollten die Wohnräume natürlich auch entsprechend warm gehalten werden, so dass man nicht Gefahr läuft, sich zu verkühlen. Warme Tees und ausreichend Sport runden einen sinnvollen Schutz vor spätsommerlichen Erkältungen ab.
Die Symptome einer Erkältung hat jeder schon einmal in seinem Leben durchgemacht: Es fängt an mit einem Kratzen im Hals, das sich schnell zu Schluckbeschwerden ausweiten kann. Diese bestehen allerdings – anders als bei einer Mandelentzündung – nur für 2-3 Tage und lassen dann nach. Hinzu kommt Schnupfen (Rhinitis) und ein allgemeines Krankheitsgefühl, welches sich in Form von Kopfweh und Gliederschmerzen äußert. Oft bleibt es jedoch nur bei Husten und Schnupfen. In seltenen Fällen kommen aber Frösteln und je nach Virus sogar Fieber hinzu.
Der Höhepunkt des Krankheitsverlaufes ist meist nach einer Woche erreicht, nach 2 Wochen ist die Erkältung in der Regel vollständig abgeklungen. Es kann jedoch auf Basis einer gewöhnlichen Erkältung auch zu Komplikationen kommen. Insbesondere, wenn das Immunsystem durch die virale Infektion zu stark geschwächt wurde, können bakterielle Erreger zusätzlichen Schaden anrichten. Man spricht dann von einer „Superinfektion“. Eine Superinfektion führt im Hals-Rachen-Bereich beispielsweise zu einer Lungenentzündung und ist durch eine plötzliche, starke Verschlechterung des Krankheitsverlaufes gekennzeichnet. Weitere Komplikationen können auftreten, wenn sich die Erkältungsviren aus dem Hals-Rachen-Raum in umliegende Strukturen verteilen. Prädestiniert sind hierfür die Nasennebenhöhlen und die Ohren. Man spricht dann von einer Sinusitis, bzw. Otitis. Ein Befall des Kehlkopfes und der Stimmbänder führt zu einer rauen, heiseren Stimme, die in der Folge mitunter komplett Ausfallen kann.
Die Diagnose erfolgt meist klinisch anhand der Symptome. Ein Erregernachweis wird in der Regel nicht durchgeführt, da er zu teuer, zu aufwändig, und zur Therapie nicht notwendig ist. Ausnahme bilden gegebenenfalls chronische Infektionen, die schon über Monate hinweg andauern.
Verursacher viraler Erkältungen sind eine Reihe von ca. 200 verschiedenen Viren. Die häufigsten Auslöser sind in absteigender Reihenfolge das humane Rhinovirus, die Coronaviren, und das respiratorische synzytial Virus (RSV).
Um sich darunter mehr vorstellen zu können, muss der Begriff „Virus“ genauer erklärt werden. Viren sind – und das unterscheidet sie von Bakterien – kleine biochemische Partikel, die ohne einen Wirt nicht überlebensfähig sind. Sie besitzen keinen eigenen Stoffwechsel, und sind nicht in der Lage, sich eigenständig zu vermehren. Ihr Überleben hängt also davon ab, einen geeigneten Organismus zu finden, sich dort möglichst schnell zu vermehren und möglichst lange zu bleiben. Sobald das menschliche Immunsystem aber auf die Viren aufmerksam wird, müssen sie sich einen neuen Wirt suchen. Man spricht bei Viren in der Fachwelt nicht von „Lebewesen“ im eigentlichen Sinne.
Erkältungsviren wurden meist nach ihrem Entdeckungsort oder ihrem Erstbeschreiber benannt, weswegen man sich von den teilweise kryptischen Namen nicht verwirren lassen sollte. Die Erkältungsviren haben alle gemeinsam, dass sie mehr oder weniger gut an das Epithel der Rachen- und Bronchialwand angepasst sind. Da es besonders an Eintrittsstellen in den Körper naturgemäß viele Abwehrmechanismen des menschlichen Immunsystems gibt, sind diese Bereiche des Körpers besonders gut „überwacht“. Daher müssen die Erkältungsviren schnell agieren, und sich in möglichst kurzer Zeit möglichst stark vermehren, bevor das Immunsystem reagieren kann. Liegt also eine viral bedingte Erkältung vor, so handelt es sich in 40% der Fälle um eine Infektion mit Rhinoviren, zu 10-25% um Coronaviren, und zu 10-15% um RS-Viren. Die einzelnen Wirkmechanismen sind für den Patienten eigentlich unerheblich, jedoch haben sie gemeinsam, dass das Epithel der Rachen- und Bronchienwand angegriffen wird.
Viren (Einzahl Virus)
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