Homöopathie bei Erkältung

Bei einer Erkältung (auch Fieberhafter Infekt, Grippaler Infekt, Erkältungsinfekt) können die Symptome mit Homöopathika gelindert werden. Zu Beginn eines Infektes ist es zunächst wichtig zwischen plötzlichem und allmählichem Beginn zu unterscheiden.

Homöopathie bei Erkältung

Eine Erkältung (auch: Fieberhafter Infekt, Grippaler Infekt, Erkältungsinfekt) kann mit homöopathischen Arzneimitteln behandelt werden.

Zu Beginn eines Infektes ist es zunächst wichtig zwischen plötzlichem und allmählichem Beginn zu unterscheiden.

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Homöopathische Arzneimittel

Bei einer Erkältung kommen folgende homöopathische Arzneimittel in Frage:

  • Aconitum
  • Belladonna
  • Ferrum phosphoricum
  • Gelsemium
  • Eupatorium perfoliatum
  • Eupatorium purpureum
  • Echinacea augustifolia
  • Apis mellifica
  • Mercurius solubilis

plötzlicher, heftiger Beginn

Aconitum:

Bei Erkältungen, aber auch bei vielen anderen Infektionskrankheiten in der ersten stürmischen, oft fieberhaften Phase.

  • Trockene, heiße Haut
  • frostige Schauer
  • Gesicht im Liegen rot, beim Aufsetzen blass
  • Auslöser der Beschwerden kann kalter Ostwind sein, aber auch die Folge von Ärger und Schreck
  • Beginn häufig in der Zeit um Mitternacht herum
  • Große ängstliche Unruhe bis hin zu panikartiger Angst
  • Schneller, harter Puls
  • trockener Husten
  • heftiger Durst

In dieser Phase hat sich die Krankheit noch nicht lokalisiert. Die Beschwerden werden schlimmer abends, nachts und in der Wärme.Aconitum ist verschreibungspflichtig bis einschließlich D3.

Belladonna:

Plötzlicher Beginn, hochroter Kopf, dampfende Schweiße die aber keine Erleichterung bringen.

  • Klopfender Puls der bis zum Hals zu spüren ist
  • weite Pupillen.
  • Die Patienten schwitzen stark möchten aber trotzdem zugedeckt bleiben weil sie sonst frieren
  • Schleimhäute im Rachen trocken, hochrot und schmerzend
  • Der Körper ist fiebrig heiß, Arme und Beine kalt
  • Eventuell vorhandene Kopfschmerzen werden unerträglich empfunden bei der kleinsten Erschütterung oder wenn der Kopf beim Bücken nach unten hängt

Belladonna ist oft auch das zweite Mittel nach Aconitum, sobald die Patienten zu schwitzen beginnen.
Die Beschwerden verschlimmern sich durch Kälte, Zugluft, Aufregung.

allmählicher Beginn

Ferrum phosphoricum:

Der Infekt beginnt langsam, die Symptome sind ähnlich wie bei Aconitum beschrieben, allerdings fehlen Unruhe und Angst. Bei Kindern wirkt Ferrum phosphoricum besonders bei einer beginnenden Mittelohrentzündung.

  • Allgemein sind die Patienten rasch erschöpft, nach körperlicher Überanstrengung tritt Heiserkeit auf
  • Nur geringe Abwehrkraft
  • Neigung zu häufigen Erkältungen, Nasenbluten, bei Kindern häufige Mittelohrentzündungen
  • Die Patienten sind abwechselnd blass oder rot im Gesicht
  • Puls schnell und weich, leicht unterdrückbar
  • Beginnende Mittelohrentzündungen zeigen einen klopfenden, pulsierenden Schmerz, die betroffene Gesichtsseite ist oft stärker gerötet als die gesunde.
  • Trockener Husten ohne Auswurf mit kitzelndem Gefühl im Rachen

Die Beschwerden werden schlimmer in Ruhe, Ohrenschmerzen der Kinder verschlimmern sich nachts, Besserung durch leichte Bewegung.

Gelsemium:

Der Infekt entwickelt sich, oft nach Unterkühlung innerhalb von 1 bis 2 Tagen.

  • Der Patient fröstelt, zittrige Benommenheit
  • Kälteschauer laufen über den Rücken
  • Zerschlagenheitsgefühl
  • Fieber mit hochrotem Kopf, häufig ohne Durst
  • Bald beginnt ein wässriger, wundmachender, scharfer Fließschnupfen
  • Halsschmerzen, Schluckbeschwerden
  • Puls ist meist mäßig beschleunigt und weich.

Die Beschwerden verschlimmern sich bei Wärme, Sonne, Bewegung, Furcht und Schreck.
Gelsemium ist verschreibungspflichtig bis einschließlich D3

Während des Infektes

Eupatorium perfoliatum:

  • Das Fieber ist morgens am höchsten
  • Schmerzen in sämtlichen Gliedern und Knochen, der ganze Körper tut weh
  • Der Patient ist am Tage hitzig, das Gesicht ist heiß und rot, aber kaum Schweiß
  • Nachts oft Schüttelfrost, nach Schweißausbruch bessert sich das Allgemeinbefinden etwas
  • Oft großer Durst nach kaltem Wasser, Trinken reizt aber zum Erbrechen
  • Trockener Husten der sehr schmerzt, man muss den Brustkorb festhalten beim Husten
  • Es entwickelt sich ein starker, wässriger Fließschnupfen

Eupatorium purpureum:

Sobald zu den oben beschriebenen Symptomen eine Entzündung der Harnorgane dazu kommt muss an Eupatorium purpureum gedacht werden.

  • Die beschriebenen Gliederschmerzen wandern hier von unten nach oben.

Echinacea augustifolia:

Wirkt positiv auf die körpereigene Abwehr und steigert die biologische Immunität.

Echinacea wird, wegen seiner antibakteriellen Wirkung, bei vielen Infekten eingesetzt. Bei Erkältungskrankheiten kann Echinacea stets begleitend gegeben werden.

Apis mellifica:

Dieses Mittel ist angezeigt sobald die fiebrige Erkrankung das normale Maß überschreitet und erhebliche Schwellungen auftreten, welche im Rachenbereich schnell lebensbedrohlich werden können.

  • Das Arzneibild von Apis mellifica lässt sich am besten am Beispiel eines Bienenstiches beschreiben
  • Nach dem Stich schwillt die Haut stark an, es entstehen starke Schmerzen, brennen, stechen, die Stelle ist gerötet und heiß
  • Extreme Empfindlichkeit gegen Berührung und Druck
  • Geschwollene Augenlider, Lichtscheu, Herzstiche, Atemnot, große Unruhe
  • Die Patienten haben keinen Durst, sind schläfrig

Verschlimmerung der Beschwerden in der Wärme und nach dem Schlaf, nachmittags. Besserung durch Kälte und frische Luft.

Mercurius solubilis:

Die Zeit für dieses Mittel ist gekommen sobald die ersten Zeichen einer Eiterung auftreten. An den Mandeln treten Eiterstippchen auf, an der Mundschleimhaut kommt es zu kleinen Geschwüren, oft grau oder grünlich belegt.

  • Die Zunge dick belegt, Zahneindrücke
  • Speichel faden ziehend und unangenehm riechend
  • Das Nasensekret wird gelblich bis grünlich
  • Bei Husten besteht ebenfalls grünlicher bis gelblicher Auswurf
  • Zähne sind sehr temperaturempfindlich.
  • Der Kranke neigt nachts zu starken, übel riechenden, manchmal gelb färbenden Schweiße
  • Alle entzündlichen Absonderungen sind ätzend, scharf und von eitrigem Charakter

Verschlimmerung der Beschwerden nachts in der Bettwärme

Autor: Dr. Nicolas Gumpert Veröffentlicht: 24.04.2015 - Letzte Änderung: 18.09.2024