Blasen am Fuß

Eine Blase ist ein erhabener, mit Flüssigkeit gefüllter Hohlraum, der direkt unter der Hornhaut oder auch in tieferen Hautschichten liegt. Sie kann Flüssigkeiten verschiedener Qualität enthalten; hierbei kann es sich um Gewebsflüssigkeit mit oder ohne Blut oder Entzündungszellen handeln.

Ursachen

Blasen am Fuß treten meist in Folge einer mechanischen Belastung auf. Hierzu gehört eine ungewöhnlich lange Belastung, wie lange Laufmärsche, aber auch das erstmalige Tragen von neuen Schuhen. Besonders das Schuhwerk ist entscheidend für das Auftreten von Blasen. In der Regel kann jeder neue Schuh zu Blasen führen, besonders aber Sandalen, Schuhe mit Absätzen oder generell Schuhe mit punktuellen Belastungen.

Feuchtigkeit kann das Risiko für Blasen am Fuß erhöhen. Trockene, gut gepolsterte, bereits eingelaufene Schuhe in Kombination mit reibungsfreien Socken bereiten in der Regel keine Probleme bei normaler Belastung. In der Regel sind die Füße gegenüber chemischen Belastungen im Unterschied zu den Händen durch das Schuhwerk geschützt, Barfußgehen kann allerdings einen Risikofaktor für den Kontakt mit Chemikalien oder für Infektionen darstellen.

Eine Blase am Fuß ist von Warzen zu unterscheiden, die ebenfalls sehr häufig am Fuß auftreten können.

Für mehr Informationen über Warzen lesen Sie auch unseren Artikel über Warzen!

Diagnose

Die Diagnose Blase am Fuß ist meist eine Blickdiagnose, sie kann sich zuerst auch durch Schmerzen am betroffenen Fuß äußern. Blasen mechanischer Ursachen treten meist an den beanspruchten Stellen auf, da es sich hierbei um eine Reaktion der Haut zur „Abpolsterung“ der übermäßig belasteten Stelle handelt.
Auch die Anamnese führt zur Diagnose Blase am Fuß, Betroffenen schildern meist lange Wanderungen, andere intensive sportliche Betätigung, das Tragen neuer Schuhe oder Ähnliches.

Bilder von Betroffenen

Symptome

Eine Blase am Fuß kann mit Schmerzen einhergehen, die sogar das Laufen und Gehen zur Tortur machen. Vor der Blasenbildung ist die betroffene Stelle oft gerötet und schmerzt, später bildet sich dann eine flüssigkeitsgefüllte Hauterhabenheit.
Blasen treten am Fuß bevorzugt an der Ferse auf, auf der Sohle oder im Bereich der Zehen. Die Blasen können dabei mit klarer Flüssigkeit gefüllt sein, seltener kommen auch Blutbeimengungen und Eiter hinzu. Ist die Blase eröffnet können Erreger eintreten und zu einer Entzündung führen. Es treten starke Schmerzen auf und die Blase kann sich mit Eiter füllen. Wie lange die Blase besteht, hängt davon ab, inwieweit die Stelle zusätzlich gereizt wird. Das Aufstechen einer Blase sollte man möglichst vermeiden, meist führt es zu einer Verlängerung des Heilungsprozess. Nach dem Abheilen bildet sich zum Schutz vor erneuter Reibung eine dickere Hornhaut an der betroffenen Stelle.

Für weitere Informationen lesen Sie auch unseren Artikel Blasen, Schwielen und Hühneraugen im Sport!

Schmerzen

Schon bevor die Blase selbst auftritt, spürt der Betroffene eine unangenehme Reibung. Die Haut haut viele sensible Nervenendigungen, Verletzungen können starke Schmerzen verursachen. Blasen am Fuß können sehr schmerzhaft sein, besonders weil eine Ruhigstellung und Abdeckung zum Schutz der betroffenen Stelle meist schwierig ist.
Zur Linderung können lokal Salben angewandt werden, Blasenpflaster helfen beim Abpolstern.

Besonders wenn eine Blase durch unsachgemäße Manipulation eröffnet wird, können Erreger eintreten und die Wunde infizieren. Die unter der obersten Schicht liegenden Hautschichten sind sehr schmerzempfindlich. Das Aufstechen von Blasen sollte in der Regel vermieden werden und nur durch einen erfahrenen Arzt erfolgen, wenn kein Weg daran vorbeiführt. Hat sich eine Blase infiziert und sind die Schmerzen sehr stark, sollte unbedingt ein Arzt aufgesucht werden.

Juckreiz

Eine Blase entsteht durch Reibungen der Haut, wodurch es zu kleineren Verletzungen der Haut und einer lokalen Reaktion kommt. Diese besteht zum einen in der Bildung einer Blase als Abpolsterung der betroffenen Stelle. Zum anderen können eine Vielzahl von Abwehrreaktionen aktiviert werden, besonders wenn Erreger in die Wunde gelangen. Speziell der Stoff Histamin, der bei Entzündungsreaktionen vom Körper freigesetzt wird, kann zu einem unangenehmen Juckreiz führen. Wichtig ist die betroffene Stelle nicht zu berühren oder zu kratzen, da hierbei weitere Erreger eindringen können und es zu einer Infektion der Hautverletzung kommen kann.

Was Sie gegen Juckreiz unternehmen können, können Sie in unserem Artikel Juckende Haut - was tun? nachlesen.

Eiterbildung

Eiter entsteht im Rahmen von Entzündungsreaktionen und besteht aus eingeschmolzenem Gewebe und Abwehrzellen. Eine Entzündung einer Blase am Fuß entsteht meist durch das Öffnen der betroffenen Stelle. Blasen sollten deshalb nicht aufgestochen werden! Entzündet sich die Wunde, tritt der gelbliche Eiter auf und es kommt zu starker Rötung und Schmerzen der verletzten Hautstelle.

Offenen Blasen sollten gründlich desinfiziert und abgedeckt werden, die oberste Hautschicht sollte auf keinen Fall entfernt werden. Größere Blasen sollten nur von einem Arzt mithilfe einer sterilen Nadel punktiert werden, damit die Flüssigkeit abfließen kann. Eitrige Infektionen sollten von einem Arzt begutachtet werden. Auch hier kann es notwendig sein die Blase zu entleeren. In seltenen Fällen kann auch die Verschreibung eines Antibiotikums erforderlich sein. Meist verhilft aber schon das sachgemäße Entleeren der eitrigen Blase und das Auftragen einer Salbe zur Besserung. Ein Arztbesuch ist unvermeidlich, wenn Fieber, Schüttelfrost, Erbrechen, Durchfall oder Verfärbung der betroffenen Extremität auftritt. Wenn auch sehr selten, können Erreger ins Blut übergehen und eine schwerwiegende systemische Entzündungsreaktion, eine sogenannte Blutvergiftung, hervorrufen. 

Welche homöopathischen Mittel Sie gegen Eiter anwenden können, lesen Sie in unserem Artikel Homöopathie bei Hauterkrankungen mit Auftreten von Eiter!

Blutvergiftung

Die Blutvergiftung, auch Sepsis, ist eine systemische Reaktion des Körpers auf eine Infektion mit Krankheitserregern, meist Bakterien. Eine Sepsis kann auch bei der Infektion von Hautwunden auftreten, wenn pathogene Erreger in den Blutkreislauf übertreten und dort eine Immunreaktion hervorrufen.

Theoretisch kann also auch eine infizierte Blase am Fuß zu einer Blutvergiftung führen. In der Regel heilen  solche Verletzungen aber ohne schwerwiegende Folgen ab. Trotzdem sollte bei einer stark infizierten Blase ein Arzt aufgesucht werden. Anzeichen für eine Blutvergiftung sind Fieber, Schüttelfrost, Übelkeit, Erbrechen oder Verfärbung der betroffenen Stelle. Spätestens bei diesen Symptomen muss ein Arzt aufgesucht werden. Eine Blutvergiftung ist eine schwerwiegende Reaktion, die tödlich verlaufen kann.

Wie Sie eine Blutvergiftung erkennen, erfahren sie in unserem Artikel Symptome einer Blutvergiftung!

Blasenbildung trotz Hornhaut

Kommt es zu wiederkehrenden Belastungen an einer Stelle oder einer bestimmten Zone, bildet der Körper als Reaktion hierauf Hornhaut, um sich vor weiteren Hautverletzungen zu schützen. Blasen treten dann nicht mehr so schnell auf, sind aber auch nicht ausgeschlossen. Besonders ungewohnt lange Belastungen können auch an verhornten Stellen zu Blasen führen. Diese liegen etwas tiefer in der Haut und sind teilweise sehr schmerzhaft. Sie sollten allerdings in keinem Fall aufgestochen werden. Auch bei Blasen unter der Hornhaut sollte man Blasenpflaster verwenden, um die Stelle zu schützen und abwarten, bis die Blase vereilt ist.

Wie Sie Hornhaut an ihren Füßen wirkungsvoll behandeln können, erfahren Sie in  unserem Artikel So bekämpfen Sie die Hornhaut an ihren Füßen wirkungsvoll!

Behandlung

Um dem Auftreten einer Blase vorzukommen, sollte man darauf achten neue Schuhe nur kurze Zeit einzutragen. Auch bei längeren Laufmärschen oder sportlichen Aktivitäten sollten Schuhe vorher eingetragen werden und möglichst bequem und gut gepolstert sein. Auch spezielle Sportsocken können der Blasenbildung zuvorkommen. Wichtig ist es auch, die Füße trocken zu halten, da Feuchtigkeit die Blasenbildung fördert.

Sobald man bemerkt, dass am Fuß eine Reibung auftritt, kann man Blasenpflaster an der betroffenen Stelle anbringen. Diese sind in der Apotheke oder in Drogeriemärkten erhältlich und polstern die Stelle ab. Blasen bilden sich in der Regel von alleine zurück und es bedarf keiner speziellen Behandlung. Wenn möglich, sollte man Luft an die Blase lassen, also zum Beispiel Sandalen tragen. Ansonsten muss die Blase gut geschützt werden, etwa mithilfe von Blasenpflastern.

Soll man Blasen am Fuß aufstechen?

Blasen sind in der Regel mit Flüssigkeit gefüllt und können zu einer Größe heranwachsen, die für den Betroffenen hinderlich und schmerzhaft ist. Generell verheilt eine Blase von selbst.
Es ist nicht nötig, die Blase aufzustechen und zu entleeren, im Gegenteil: Das Aufstechen sollte verhindert werden, da durch die Einstichstelle Erreger in die Wunde gelangen können und diese infizieren können.

Das Aufstechen sollte wenn überhaupt nur mit sterilen Nadeln am besten von einem Arzt durchgeführt werden, danach muss die Stelle abgedeckt werden. Die Haut über der Blase sollte nicht entfernt werden. Infiziert sich die Blase am Fuß, können starke Schmerzen auftreten, Eiter oder Blut ausfließen und in seltenen Fällen auch schwere  Komplikationen auftreten.

Hausmittel

In der Regel verschwinden kleine Blasen von alleine, wenn sie vor erneuter Reibung geschützt werden. Es gibt zahlreiche Hausmittel, um die Schmerzen zu lindern und einer Entzündung entgegenzuwirken. Bei starken Schmerzen und schwerer Infektion sollte allerdings ein Arzt aufgesucht werden, hier kann eine antibiotische Salbe oder sogar ein orales Antibiotikum notwendig sein.

  • Schon eine simple Salzwasserkompresse kann zur Linderung verhelfen. Sie besteht aus Salz und kaltem Wasser und wird an der betroffenen Stelle angelegt.
     
  • Auch grüner Tee oder Kamillentee, im aufgekochten und abgekühlten Teebeutel, kann Schmerzen und Schwellungen der Blase reduzieren.
     
  • Ebenfalls oft zur Verwendung kommt Teebaumöl, da es antibakteriell wirkt. Hierbei muss auf das richtige Verdünnungsverhältnis geachtet werden, da Teebaumöl stark reizend wirkt und Hautreaktionen auslösen kann. Auf einem Wattebausch aufgetragen wird es einige Minuten auf die betroffene Stelle gepresst, anschließend wird die Stelle mit kaltem Wasser abgespült.
     
  • Auch Rizinusöl beschleunigt den Heilungsprozess.
     
  • Schmerzlindernd wirken daneben auch Zinksalbe oder Aloe Vera-haltiges Gel

Wie Sie ihre Füße optimal zu Hause pflegen können, erfahren Sie auch in unserem Artikel Fußpflege selber machen!

Prognose

Dauer

Wie lange eine Blase am Fuß besteht, hängt von ihrer Größe und der betroffenen Stelle ab. Gerade die Füße werden ständig belastet, eine Ruhigstellung ist in der Regel schwierig. Unter guten Voraussetzungen heilt eine Blase in der Regel innerhalb weniger Tage ab. Eine infizierte Blase am Fuß kann länger andauernde Beschwerden mit sich bringen. Bei Patienten mit Diabetes können Blasen und Fußverletzungen einen langen Heilungsprozess nach sich ziehen. Diabetiker sollten diese Verletzungen unbedingt ärztlich abklären und beobachten lassen.

Tipps, wie Sie ihre Füße richtig pflegen können - egal ob Sie Diabetiker sind oder nicht -  finden Sie auch in unserem Artikel Tipps für die richtige Fußpflgege!

Wann soll man zum Arzt gehen?

Eine Blase am Fuß durch mechanische Belastung bedarf in der Regel keiner ärztlichen Betreuung. Treten im Heilungsverlauf Komplikationen auf, entzündet sich die Stelle stark oder schmerzt ungewöhnlich heftig, sollte ein Arzt aufgesucht werden. Besonders infizierte Blasen sind schmerzhaft, außerdem verzögert sich der Heilungsprozess. Zwar handelt es sich um eine lokale Reaktion, dennoch können in sehr seltenen Fällen auch schwere Komplikationen auftreten. Theoretisch können durch die Hautverletzung Erreger in die Blutbahn eindringen und eine systemische Reaktion hervorrufen. Bei Schüttelfrost, Fieber, Erbrechen oder Verfärbung muss unbedingt ein Arzt aufgesucht werden.

Diabetiker sollten Blasen oder andere Verletzung am Fuß unbedingt abklären lassen. Sie sind weniger schmerzempfindlich und Wunden verheilen schlechter, was zu schweren Komplikationen führen kann.

Wie schnell bildet sich Hornhaut nach einer Blase?

Die Verhornung ist ein natürlicher Prozess der Haut, der im Falle von wiederkehrenden Belastungen beschleunigt und verstärkt abläuft. Bevor sich an der betroffenen Stelle Hornhaut bildet, muss die Blase verheilen. Deshalb sollte die Stelle nicht weiter belastet werden und Maßnahmen, die den Heilungsprozess verzögern, vermieden werden. Unter Idealbedingungen bildet sich die Blase in wenigen Tagen zurück und es entsteht eine stärker verhornte obere Hautschicht, die vor erneuten Reibungen schützen soll.

Welche Hausmittel gegen Hornhaut an den Füßen am wirkungsvollsten ist, erfahren Sie in unserem Artikel Die besten Hausmittel gegen Hornhaut an den Füßen!

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Autor: Dr. Nicolas Gumpert Veröffentlicht: 14.11.2017 - Letzte Änderung: 21.06.2024