Blasen an der Hand

Eine Blase ist ein erhabener, mit Flüssigkeit gefüllter Hohlraum, der direkt unter der Hornhaut oder auch in tieferen Hautschichten liegt. Auch können sie Flüssigkeiten verschiedener Qualitäten enthalten; hierbei kann es sich um Gewebsflüssigkeit mit oder ohne Blut oder Entzündungszellen handeln. Außerdem können sie an verschiedenen Stellen des Körpers vorkommen, etwa im Gesicht, auf Schleimhäuten, am Körperstamm oder an exponierten Stellen.

Soll man Blasen an der Hand aufstechen?

Unsere Hände kommen täglich mit einer Vielzahl von Erregern und anderen Verunreinigungen in Berührung. Ein Aufstechen von Blasen an der Hand sollte auf jeden Fall vermieden werden. Es kommt hierbei leicht zu Entzündungen, die den Heilungsprozess erschweren.
Verunreinigte Blasen müssen sorgfältig desinfiziert werden. In jedem Fall sollte die oberste Hautschicht auf eröffneten Blasen belassen werden, zusätzlich sollte ein Pflaster die Wunde abdecken.

Behandlung

Was kann man dagegen tun?

Bei Blasen an der Hand die durch mechanische Ursachen entstehen, sollte man zunächst auf weitere Belastungen verzichten. Die Blasen sollten möglichst nicht eröffnet werden da dadurch Erreger eintreten und eine Entzündung hervorrufen können. Die obere Hautschicht sollte auf keinen Fall entfernt werden, da sie die empfindlichen, darunter liegenden Hautschichten schützt.

Zusätzlich kann man Blasenschutzpflaster aufkleben um die Stelle abzudecken. Vorbeugend sollte auf den Schutz der Hände geachtet werden, besonders Feuchtigkeit und Reibung begünstigt die Blasenbildung.

Sollte ein chronisches Hautekzem durch eine Kontaktallergie aufgetreten sein, sollte nach Rücksprache des Dermatologen eine Vielzahl von vorbeugenden Maßnahmen angewandt werden.

Symptome

Blasen an den Händen mit mechanischer Ursache sind meist mit klarer Flüssigkeit gefüllte Hauterhabenheiten. Blutbeimengungen sind auch möglich. Die Blasen an der Hand sind meist wenige Zentimeter groß, je nach Stärke und Dauer der Belastung und treten an den Stellen auf, die ungewöhnlich stark belastet wurden.
Zunächst sind die Blasen nicht entzündet und nur leicht gerötet, ein leichter Schmerz unter Druck oder Beanspruchung kann auftreten. Sollte die Blase sich öffnen oder geöffnet werden, können Erreger eindringen und eine Entzündung hervorrufen.
Die tieferen Hautschichten sind sehr schmerzempfindlich. Die bedeckenden Schichten sollten deshalb auf keinen Fall entfernt werden.

Bei Handekzemen treten neben kleinen Blässchen und Einrissen ein starker Juckreiz und gerötete Handflächen auf. Die Symptome verstärken sich besonders nach Kontakt zum Allergen auf, aber auch davon unabhängig.

Hier finden Sie weitere Ursachen für: Hautausschlag an den Händen.

Entzündungen

Wenn Blasen offen sind oder geöffnet werden sind sie anfällig für Entzündungen. Durch kleiner Verletzungen treten Verunreinigungen und Erreger in die Hautschichten ein. Das Gewebe reagiert mit einer Entzündung, es tritt mehr Flüssigkeit aus, Entzündungszellen strömen ein, die Stelle wird stärker durchblutet und schmerzempfindlich. Die Blasen können sich jetzt auch mit Eiter füllen, schmerzen und erscheinen stark gerötet.
Verunreinigte Blasen sollten gründlich mit desinfizierenden Lösungen gereinigt werden. Dann sollte ein sauberes Pflaster aufgeklebt werden um weitere Verunreinigung zu verhindern. Die oberste Hautschicht sollte auf keinen Fall entfernt werden.

Ist Blase besonders schmerzhaft, verheilt nicht oder nur schlecht und die Hand stark überrötet und erwärmt sein sollte ein Arzt aufgesucht werden.

Dauer

Wie lange Blasen an der Hand bestehen hängt vor allem davon ab ob die betroffene Stelle im Heilprozess beansprucht wird.

Unkomplizierte Blasen an wenig beanspruchten Stellen können innerhalb von einer Woche verheilen. Nach der Heilung bildet sich meist eine Hornschicht, die vor zukünftigen Belastungen schützt.

Diagnose

Um welche Art von Hauterscheinung es sich handelt klärt sich vor allem anhand des Aussehen und weiteren Symptomen bei Blasen an der Hand. Auch bedarf es einem ausführlichem Gespräch zwischen dem Arzt und dem Betroffenem.

Bei mechanischen Ursachen treten die Blasen üblicherweise an den beanspruchten Stellen, wie an den Handflächen auf. Der Patient sollte nach ungewöhnlich starken Belastungen der Hände in der Vergangenheit befragt werden, wie etwa Gartenarbeit oder Sportarten die besonders die Hände beansprucht haben könnten. Dabei erscheinen die Händen bei Ausübung zunehmend gerötet und schmerzen, als Ausdruck der Reibung bildet sich später eine Blase.

Schildert der Patient neben kleineren, geröteten Blasen und empfindlichen Einrissen an den Händen einen starken Juckreiz und einen häufigen Kontakt zu Chemikalien, liegt die Diagnose eines Handekzems nahe.

Hier finden Sie Informationen zu dem Thema: Handekzem

Ursache

Es gibt eine Vielzahl von Ursachen für eine Blasen an der Hand. Für die Diagnose ist vor allem das Gespräch zwischen dem Arzt und dem Patienten sowie das Aussehen der Blase entscheidend. Ebenfalls ist es für den Arzt wichtig zu wissen, was für weitere Symptome die Person hat.

Mögliche Ursachen können sein:

  • blasenbildenden Autoimmunerkrankungen: diese betreffen meist den ganzen Körper
  • mechanische oder chemische Reize: hier sind eher nur die Hände betroffen. Gerade bei Sportarten, die die Hände stark beanspruchen, wie etwa im Kraftsport, Klettern und Gerätetturnen sind Blasen an der Hand Ausdruck einer mechanischen Belastung. Auch ungewohnte Gartenarbeit ohne entsprechenden Schutz der Hände kann zu Blasen führen. Durch Reibung entsteht ein mit Flüssigkeit gefüllter Hohlraum in den oberen Hautschichten. Der Körper polstert die empfindliche Stelle sozusagen ab. Nach Heilung wird an den betroffenen Stellen oft vermehrt Hornhaut gebildet. Die Hände sind ebenfalls disponiert für Kontakte mit chemischen Stoffen, die in einigen Fällen zur Reizung (etwa durch ätzende Reinigungsmittel) oder allergischen Reaktionen führen können. Häufig betroffen sind auch Personen die beruflich viel mit Chemikalien in Kontakt kommen, etwa Friseure, Reinigungspersonal oder Pflegepersonal. Es bilden sich kleinere, stark juckende Blässchen, die Flüssigkeit absondern und krustig verheilen. Man bezeichnet diese Hauterkrankung als chronisches Handekzem oder Dishydrose.

Lesen Sie hier mehr zum Thema: Vergiftung und Verätzung

Blasen durch Tennis

Durch die Reibung die ein Tennisschläger an der Hand verursacht, gehört Tennis zu den Sportarten bei denen Blasen an der Hand auftreten. Besonders prädisponiert sind hier die Handinnenflächen und Daumen.
Zusätzliche Feuchtigkeit durch Schwitzen begünstigt die Bildung von Blasen. Nach Abheilung der Blasen bildet sich eine dickere Hornhaut, die die Hände vor Reibungen schützt. Um ein Aufplatzen der Blasen und Entzündungen zu vermeiden sollte zunächst eine Sportpause eingehalten werden.
Beim Schläger sollte man oft hochwertiges Material achten und Overgrip verwenden, das speziell für schwitzige Hände entwickelt wurde. Das Overgrip sollte zudem regelmäßig gewechselt werden.

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Autor: Dr. Nicolas Gumpert Veröffentlicht: 13.03.2017 - Letzte Änderung: 21.06.2024