Sowohl während als auch nach der Wurzelspitzenbehandlung kann es zu Schmerzen kommen. Ursachen hierfür sind die Reizung von Nerven und Entzündung. Mittel der Wahl zur Behandlung der Schmerzen ist Ibuprofen.
Ein plötzliches Auftreten von Schmerzen an einem Zahn, dazu Probleme beim Kauen und ein unangenehmes Gefühl stellen in den meisten Fällen Anzeichen für eine Wurzelentzündung dar. Daraufhin wird von eine Wurzelbehandlung bei einem Zahnarzt notwendig sein.
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Dabei wird das entzündete Gewebe aus dem Zahn entfernt und mit verschiedenen Spülungen gespült. Auf diese Weise sollen alle Bakterien entfernt und der Kanal gereinigt werden. Mit der Wurzelbehandlung wird versucht, den natürlichen Zahn zu erhalten. Ist die Behandlung abgeschlossen, hat man erst mal Ruhe. Nach einer Zeit können jedoch wieder Schmerzen auftreten, was ein Zeichen dafür sein kann, dass die Entzündung wieder aufgeflammt ist. Bakterien können im Zahn verblieben sein, die eine erneute Entzündung bedingen. Eine Wurzelbehandlung kann keine 100-prozentige Garantie geben, dass danach keine erneuten Probleme auftreten.
Kann auch nach mehreren Versuchen kein Erfolg erzielt werden, bietet sich die Möglichkeit einer Wurzelspitzenresektion an. Des Weiteren wird dieses chirurgische Verfahren angewandt, wenn eine Wurzelkanalfüllung nicht möglich ist oder sich im Röntgenbild Veränderungen aufzeigen, die einen solchen Eingriff bedingen.
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Bei dieser Behandlung wird die Wurzelspitze nicht von der Krone aus behandelt, sondern es erfolgt ein Zugang von außen. Um den Bereich der Wurzel wird etwas vom Kieferknochen entfernt, sodass man Zugang zu den Wurzelspitzen hat. Der Zahnarzt kappt nun die entzündliche Spitze der Wurzel ab, wie es das Wort „Resektion“ schon vermuten lässt. Das entzündete Gewebe wird entfernt und alles komplett gereinigt. Zum Schluss wird die Stelle versiegelt, damit keine Bakterien eindringen können. Eine vorangegangene Wurzelfüllung wird im Laufe der Behandlung ebenfalls erneuert. Nachdem das umliegende Gewebe wieder zurückgeklappt und sauber vernäht wurde, wird eine erneute Röntgenaufnahme erstellt. Anhand dieser kann der Zahnarzt erkennen, ob während des Eingriffes alles nach Plan verlaufen ist und ob die Füllung dicht ist.
Nach spätestens zehn Tagen ist die Wunde verheilt, sodass der Zahnarzt die Fäden ziehen kann. Nach drei Monaten sollte sich auch der Knochen wieder regeneriert haben.
Wenn man von einer Wurzelspitzenresektion hört, denkt man zuerst einmal an unangenehme Schmerzen. Dabei denkt man nicht nur an jene, die schon vorher auftreten und einen darauf aufmerksam machen, dass etwas an dem Zahn nicht in Ordnung ist, sondern vor allem an solche, die während des Eingriffes entstehen könnten. Diese Sorge ist eigentlich unbegründet, denn eine Wurzelspitzenresektion wird, ähnlicher der normalen Wurzelkanalbehandlung, nicht ohne Betäubung durchgeführt.
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So wird in der Regel der Eingriff ambulant unter einer örtlichen Betäubung durchgeführt. Bei dieser Lokalanästhesie werden gezielt die schmerzweiterleitenden Nerven still gelegt, sodass es zur Schmerzfreiheit kommt. Der Behandler kann somit die Wurzelspitze entfernen, ohne dass man irgendetwas merkt. Unangenehm kann nur das Verabreichen des Lokalanästhetikums sein, da es mit Hilfe einer Spritze injiziert wird.
Es können auch weiterführende Betäubungsmaßnahmen durchgeführt werden. Dabei handelt es sich entweder um Narkose oder um den Dämmerschlaf. Dies ist indiziert, wenn sich der chirurgische Eingriff umfangreicher gestaltet oder der Patient unter sehr großer Angst leidet. Der Patient bekommt von der Behandlung nichts mehr mit und wird am Ende wieder „aufgeweckt“. Diese Betäubung stellt eine größere Belastung für den Körper dar.
Gestaltet sich der Eingriff als sehr kompliziert oder ist die allgemeine Verfassung des Patienten unsicher, aufgrund von Allgemeinerkrankungen, kann ein stationärer Aufenthalt verordnet werden. Somit muss man sich um Schmerzen während der Behandlung keine Sorgen machen.
Nach dem Eingriff sollten vom Patienten einige Regeln eingehalten werden, um einen optimalen Heilungsverlauf zu gewährleisten und die Schmerzen so gering wie möglich zu halten. Es kann zu Schwellungen und Blutergüssen an der betroffenen Stelle kommen, die man aber mit einer ausreichenden Kühlung von außen gut behandeln kann. Solange die Stelle noch taub ist, sollte nicht gegessen werden und auch körperliche Anstrengungen sind in den ersten Tagen zu vermeiden. Nikotin und Kaffee sollten nicht konsumiert werden, da sie die Heilung der Wunde hinauszögern können. Eine ausreichende und gute Mundhygiene ist sehr wichtig, da somit der Mund und die genähte Stelle nicht unnötig von Bakterien befallen werden können. Die Wunde braucht ihre Zeit, um zu verheilen.
Das Ausheilen ist aber leider mit Schmerzen verbunden, was in den ersten Tagen nach dem Eingriff sehr unangenehm sein kann. Nach ein paar Tagen sollten diese Schmerzen abklingen, sodass auch die Fäden gezogen werden können. Das Gewebe muss sich erholen und braucht Zeit zum regenerieren. Um die Schmerzen nach dem Eingriff erträglicher zu gestalten, können Schmerzmittel genommen werden. Das Mittel der Wahl ist in diesem Fall Ibuprofen. Es betäubt den Schmerz und hat auch einen positiven Einfluss auf eine Entzündung. Präparate, die Acetylsalicylsäure enthalten, sind zu vermeiden, da sie die Blutgerinnung herabsetzen und es somit verstärkt zu Blutungen kommen kann.
Die Wunde kann sich infizieren, was das Schmerzgefühl verstärkt. Sollten diese Symptome auftreten oder die Schmerzen auch nach Tagen nicht nachlassen, ist in jedem Fall ein Besuch beim Zahnarzt anzuraten. Dieser kann die Situation begutachten und eine mögliche Infektion der Wunde. So kann es im Laufe des Eingriffs zu Verletzungen oder Reizungen an der Kieferhöhle kommen, was sich in einer Entzündung äußert.
Des Weiteren ist eine Verletzung von benachbarten, gesunden Zahnwurzeln möglich, die nun beginnen zu schmerzen. Gefühlsstörungen oder ein Taubheitsgefühl an der Unterlippe können ebenfalls vorkommen, da der Nerv beschädigt oder gereizt worden sein könnte. Dieses Gefühl verblasst nach ein paar Tagen wieder von alleine. Zuhause kann man die Heilung unterstützen, indem man die weiter oben genannten Ratschläge beherzigt und mit etwas Kamillentee den Mundraum spült, um die Wunde zu beruhigen und die Schmerzen zusätzlich zu lindern. Es finden sich auch einige homöopathische Mittel, wie Belladonna oder Arnica montana, die die Heilung begleiten.
Nach dem erfolgten chirurgischen Eingriff bildet sich eine Schwellung, die Betroffene beunruhigen kann. Die Schwellung ist die Immunantwort des Körpers, da bei der Resektion auch Gewebe verletzt werden musste um die Wurzelspitze zu erreichen. Diese Schwellung kann andauern. In der Abheilungsphase, in der der Wundverschluss fortschreitet kann die Schwellung auch über eine Woche bestehen bleiben, bis sie sich zurückbildet.
Dabei ist die Körperreaktion und Wundheilung bei jedem unterschiedlich und daher kann die Dauer von 1-2 Tagen bis über eine Woche variieren. Das Kühlen mit einer Kühlkompresse unterstützt das Abklingen der Schwellung vehement und lindert Schmerzen.
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Nach der Wurzelspitzenresektion können die Schmerzen im Vergleich zur Schwellung wesentlich länger andauern. So gibt es auch Patienten, bei denen die Beschwerden nie wieder abklingen. Die Behandlung ist immer nur ein Versuch den Zahn zu retten, eine Garantie auf Erfolg gibt es dabei nicht. Daher können die Schmerzen bei einer nicht optimalen Resektion permanent andauern, bis der Zahn schlussendlich gezogen werden muss.
Normalerweise klingen die Wundschmerzen mit dem Wundverschluss und der Heilung nach etwa einer Woche ab. Trotzdem kann die operierte Region noch hypersensibel sein und bei Berührungen, oder bei Nahrungsaufnahme auf betroffener Seite noch unangenehm sein. Dieser Zustand kann einige Wochen andauern, da das Zahnfleisch Zeit braucht um sich komplett zu erneuern. Bei einigen Patienten hält die Kauempfindlichkeit des Zahnes noch weiter an. Dieses Missempfinden kann auch nach einem halben Jahr noch bestehen. Eine regelmäßige Vorstellung bei dem behandelnden Zahnarzt in der Nachbehandlung ist dabei besonders wichtig um den Therapieerfolg oder Misserfolg nachzuvollziehen.
Schmerzen nach einer Wurzelspitzenresektion sind normal, da bei einer Immunantwort des Körpers Wundschmerzen entstehen. Einige Betroffene klagen jedoch über pulsierende Schmerzen an dem betroffenen Zahn, obwohl dieser doch tot ist. Wie kann das sein? Der pulsierende Schmerz kann eine neurologische Ursache haben. Unterhalb der Wurzelspitze im Behandlungsgebiet verlaufen direkte Nervenstränge, die bei der Wurzelspitzenresektion irritiert worden sein können. Dieses Empfinden sollte aber nach einigen Tagen abklingen.
Weiterhin können die pulsierenden Schmerzen auch ähnliche Erscheinungen sein wie Phantomschmerzen, die in die betroffene Region ausstrahlen. So existieren auch Patienten, die pulsierende Schmerzen in einer Region verspüren, in der ein Zahn entfernt wurde. Sollten diese Beschwerden nicht abklingen ist in Rücksprache mit dem Zahnarzt auch eine Vorstellung bei einem Neurologen sinnvoll.
Eine Wurzelbehandlung kann ohne Komplikationen verlaufen, die Wundheilung gestaltet sich sorgenfrei und für viele Jahre ist Ruhe. Doch auch Jahre nach dem Eingriff kann es wieder zu Schmerzen an dem Zahn kommen, auch wenn die Häufigkeiten solcher Komplikationen eher gering sind.
Die Schmerzursache kann unterschiedlich sein. Zum einen könnten Wurzelspitzen zurückgeblieben sein, die eine erneute Entzündung bedingen. Eine Entzündung kann sich aber auch wieder auslösen, wenn die Umstände ungünstig und Bakterien vorhanden sind. Meist bleiben die Entzündungssymptome viele Jahre unentdeckt und zeigen erst nach einer langen Zeit typische Symptome. Bei der Wurzelspitzenresektion hat man die Wurzelspitzen entfernt, der restliche Teil der Wurzel ist aber noch mit einer Füllung versehen, sodass Bakterien aus diesen Kanälen auswandern und sich ins umliegenden Gewebe, wie zum Beispiel im Knochen, einnisten. Diese Prozesse können sehr langsam von statten gehen, sodass erst Jahre nach dem Eingriff wieder Schmerzen auftreten.
Bemerkt man ein Unwohlsein an einem behandelten Zahn oder sind bereits Schmerzen vorhanden, empfiehlt es sich, sofort den Zahnarzt aufzusuchen, um die Ursache herauszufinden. Bei diesem Besuch kann auch über die Alternative einer prothetischen Versorgung gesprochen werden.
Zur Beschleunigung der Wundheilung und Abschirmung vor Bakterien wird neben dem chirurgischen Eingriff ein Antibiotikum verschrieben, um die Bakterienzellen zu eliminieren. Dieses kann für eine schnellere Keimfreiheit und Wundheilung sorgen. Dieses Antibiotikum wird individuell dem Patientenfall angepasst und die Dosis speziell verordnet.
Unterstützend verschreibt der Zahnarzt entzündungshemmende Schmerzmittel wie Ibuprofen, damit die Schmerzsymptome gelindert werden und sich die Entzündung und Schwellung schneller zurückbildet. Ratsam ist es nach der Wurzelspitzenresektion 2mal täglich mit Chlorhexamed® forte zu spülen um die Keimbelastung in der Mundhöhle möglichst gering zu halten und den Wundverschluss zu fördern. Dadurch wird ein ideales Milieu in der Mundhöhle geschaffen, damit sich die Wunde gar nicht zusätzlich infizieren kann.
Weiterhin kann auch Chlorhexamed® Gel oder Kamistad ,örtlich appliziert, die Wundheilung fördern. Darüber hinaus gibt es viele Hausmittel und homöopathische Präparate, die dem Wundverschluss und der Schmerzlinderung dienen sollen. Eine wissenschaftliche Evidenz besteht hierbei nicht. Die Einnahme und Dosierung ist streng mit dem Zahnarzt abzusprechen, da sie nicht unbedingt fördernd ist. Bedenkenlos kann aber und sollte die betroffene Region mehrmals täglich mit einer Kühlkompresse gekühlt werden um der Schwellung entgegenzuwirken und Schmerzsymptome zu lindern.
Gegen Entzündungen und Schwellungen sollen Nelkenöl und das Öl aus Rosmarinblättern Abhilfe schaffen. Beide Öle werden auf eine Kompresse als Tinktur getropft werden, diese wird dann auf die betroffene Stelle im Mund gelegt. Nach geringer Einwirkzeit sei eine schmerzlindernde Wirkung zu erwarten. Nelkenöl wird auch in der Zahnmedizin eingesetzt und hat eine beruhigende Wirkung, die den Wundschmerz nehmen kann.
Leider sind beide Öle nicht bakterizid(Bakterien bekämpfend) und können das Keimmilieu innerhalb der Mundhöhle nicht verändern. Auch der Saft des abgekochten Wirsings und der Extrakt der Kamille sollen Schmerzen in der Mundhöhle lindern.
Wissenschaftlich existiert allerdings keinerlei Sicherung über den Wirkungserfolg von Hausmitteln. Trotzdem ist die Anwendung nicht schädlich und kann deshalb neben der zahnärztlichen Therapie aktiv betrieben werden, wenn auch nur mit ärztlicher Absprache.
Homöopathie kann nach einer Wurzelspitzenresektion helfen Symptome zu lindern und therapiert gleichzeitig das von der Operation angeschlagene Immunsystem mit. Empfohlen wird die Einnahme von Arnica montana um die Wundheilung zu fördern. Um der Schwellung entgegenzuwirken sind Belladonna und Apis mellifica die Präparate der Wahl. Es gibt Zahnärzte, die sich auf Homöopathie spezialisieren und generell ist die Einnahme des passenden Mittels und die genaue Dosierung mit dem Arzt abzusprechen.
Generell kann Homöopathie helfen die Heilung zu beschleunigen und wirkt positiv auf die Immunabwehr. Dadurch, dass die Reaktionsmechanismen des Körpers schneller wiederhergestellt werden, kann der Körper sich vollkommen auf die Wundheilung konzentrieren, welche dadurch rascher verläuft.
Um den Schmerzen einer Wurzelbehandlung und einer möglichen Wurzelspitzenresektion aus dem Weg zu gehen, gibt es nur die Möglichkeit, den Zahn zu ziehen und eine prothetische Versorgung anzustreben. Aber auch diese kann unangenehm sein, denn die prothetische Versorgung muss verankert werden und es kann zu ästhetischen und funktionellen Einbußen kommen.
Es bieten sich unterschiedliche Versorgungsmöglichkeiten an. Man könnte die Lücke durch eine Brücke schließen, einen Stift verankern oder auch ein Implantat setzen, worauf anschließend eine Krone gesetzt wird. Eine solche Versorgung kann sowohl ästhetisch als auch funktionell sehr nahe an einen natürlichen Zahn heranreichen. Die Wurzelkanalbehandlung bzw. die Wurzelspitzenresektion sind die letzte Möglichkeit, den natürlichen Zahn zu retten.
Wenn die finanziellen Mittel vorhanden sind und der Zahnarzt gute Erfolgsaussichten für möglich hält, empfiehlt sich der Eingriff, um den natürlichen Zahn so lange wie möglich im Mundraum zu belassen. Sind die Schmerzen überstanden und die Wurzelspitzenresektion zeigt Erfolg, ist ein langes Leben des Zahnes möglich.
Eine Wurzelspitzenresektion ist kein angenehmer Eingriff und häufig mit Schmerzen verbunden. Während des Eingriffes bemerkt man zunächst kaum etwas, doch Zuhause, wenn die Betäubung nachlässt, dringt der Schmerz immer weiter an die Oberfläche. Zur normalen Wundheilung gehört dieser jedoch dazu und sollte nach einigen Tagen wieder nachlassen.
Bleibt der Schmerz über diese Periode aus erhalten, können Komplikationen aufgetreten sein, die man überprüfen lassen sollte. Doch auch, wenn alles problemlos zu verlaufen scheint, können noch Jahre nach dem Eingriff Schmerzen auftreten, die meist ein Zeichen für eine erneute Entzündung sind. Auch hier ist eine schnelle Behandlung ratsam.
Trotz des komplizierteren Eingriffes und den damit verbundenen Unannehmlichkeiten lohnt sich eine Wurzelspitzenresektion in vielen Fällen und führt zum Erhalt des natürlichen Zahnes.
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Eine Auswahl der bisher erschienenen Themen der Zahnmedizin finden Sie unter Zahnmedizin A-Z.