U2- Untersuchung stellt eine von zehn Vorsorgeuntersuchungen für Kinder und Jugendliche dar. Sie findet üblicherweise zwischen dem 3. und 10. Lebenstag des Kindes statt. Das Ziel ist es, Störungen der körperlichen, geistigen und sozialen Entwicklung frühzeitig zu erkennen und so frühzeitig behandeln zu können.

U2-Untersuchung

Definition

Die U2- Untersuchung gehört zu den Vorsorgeuntersuchungen des Neugeborenen. Sie findet zwischen dem 3. und 10. Lebenstag des Kindes statt.

Einleitung

Insgesamt gibt es zehn Vorsorgeuntersuchungen für Kinder und eine Gesundheitsuntersuchung für Jugendliche. Alle haben das Ziel Störungen der körperlichen, geistigen und sozialen Entwicklung des Kindes frühzeitig zu erkennen und so frühzeitig behandeln zu können. Die Teilnahme an allen U- Untersuchungen ist kostenlos und wird von der Krankenkasse übernommen.

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Die U2- Untersuchung findet üblicherweise zwischen dem 3. und 10. Lebenstag des Kindes statt. Wie alle U- Untersuchungen ist die U2 kostenlos und muss durch einen Kinder- und Jugendarzt durchgeführt werden. Befindet sich das Kind zu diesem Zeitpunkt noch in der Entbindungsklinik, findet die U2 in der Regel automatisch dort statt. Wurde die Klinik bereits verlassen, so muss ein niedergelassener Kinderarzt aufgesucht werden.

Bei der Entlassung des Neugeborenen aus der Entbindungsklinik erhält die Mutter das gelbe Kinder-Untersuchungsheft, in welches alle Ergebnisse der U- Untersuchungen eingetragen werden. Das gelbe Heft wurde seit seiner Entstehung wenig überarbeitet. Da jedoch einige sinnvolle Untersuchungen hinzugekommen sind, welche noch nicht im gelben Heft enthalten sind, wird zusätzlich ein grünes Checkheft für weitere Vorsorgeuntersuchungen ausgehändigt. Die Hefte sollten sorgfältig aufbewahrt werden. Zu jeder U- Untersuchung sollten die Hefte, der Impfpass (siehe: Impfungen beim Baby) sowie die Krankenversichersicherungskarte mitgebracht werden.

Anamnese

Die U2- Untersuchung erfolgt im Zeitraum zwischen Krankenhausaufenthalt und dem Wochenbett.
Ein wichtiger Bestandteil der U2- Untersuchung ist die Anamnese. Der Kinderarzt stellt Fragen zum Verlauf von Schwangerschaft und Geburt. Er erkundigt sich, in welchen Familienverhältnissen das Kind aufwächst und fragt nach Erkrankungen der Eltern und Geschwister, um herauszufinden, ob Risikofaktoren vorliegen.

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Körperliche Untersuchung

Der Kinderarzt untersucht das Kind ausführlich. Zunächst wird das Kind meist gemessen und gewogen, um die Entwicklung von Längenwachstum und Gewicht beurteilen zu können. Dann erfolgt die körperliche Untersuchung. Während der Untersuchung beobachtet der Arzt, wie das Kind sich bewegt und ob bestimmte Reflexe vorhanden sind. Auch auf das Verhältnis und den Umgang von Mutter und Kind wird geachtet.

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Erweitertes Stoffwechselscreening

Zur Durchführung des erweiterten Stoffwechselscreenings soll dem Kind am 2. oder 3. Lebenstag, 36 bis 72 Stunden nach der Geburt, etwas Blut entnommen werden. Meistens wird es zusammen mit der U2 durchgeführt. Bei einem von 1000 Neugeborenen tritt eine seltene Erkrankung des Stoffwechsels oder Hormonstörungen auf. Wird diese nicht frühzeitig erkannt, so kann es zu Organschäden, geistiger und körperlicher Behinderung kommen. Heilbar sind diese Erkrankungen in der Regel nicht, durch frühzeitige Behandlung, beispielsweise einer Ernährungsumstellung, können jedoch die Folgen vermieden oder möglichst geringgehalten werden.

Beim erweiterten Stoffwechselscreening im Rahmen der U2 werden wenige Tropfen Blut aus der Ferse oder einer Vene auf ein spezielles Filterpapier getropft. Nach dem es getrocknet ist, wird das Papier in ein Screeninglabor geschickt und auf 12 verschiedene Erkrankungen untersucht. Wenige Tage später erhält der Einsender Bescheid über das Ergebnis, falls nötig nimmt dieser dann Kontakt zu den Eltern auf. In dringenden Fällen werden auch die Eltern des Kindes direkt durch das Labor benachrichtigt. Ein positives Screeningergebnis muss nicht zwingend bedeuten, dass eine Erkrankung vorliegt. Meistens sind zunächst weitere Untersuchungen nötig.

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Screening auf angeborene Hörstörungen

Bei allen Neugeborenen soll im Rahmen der U2 ein Hörscreening durchgeführt werden. Liegt eine Störung des Hörvermögens bei Kleinkindern oder Säuglingen vor, welche nicht erkannt wird, so kann dies schwerwiegende Folgen haben. Werden bei Kindern in den ersten vier Lebensjahren zu wenig Höreindrücke an das Gehirn fortgeleitet, führt dies zu einer geringeren Ausbildung dieser Hirnanteile. Selbst durch intensive Förderung ist dies im restlichen Leben nicht mehr auszugleichen und hat bleibende Folgen. Insgesamt gilt, dass eine Hörstörung umso gravierender ist, je später sie entdeckt und behandelt wird.

Eine Behandlung, evtl. eine Versorgung mit einem Hörgerät und eine Förderung der sprachlichen Fähigkeiten sollten daher stets so früh wie möglich beginnen. Das im Rahmen der U2 durchgeführte Neugeborenen-Hörscreening dient daher dazu angeborene Hörstörungen zum frühestmöglichen Zeitpunkt zu entdecken. Ohne diese Untersuchung würden Hörstörung oft erst im Alter von zwei bis vier Jahren bemerkt werden.

Bei zahlreichen Hörtests ist die aktive Mitarbeit des getesteten notwendig. Da dies von Säuglingen nicht zu verlangen ist, werden beim Hörscreening einfache objektive Tests genutzt: Anhand der „Otoakustischen Emissionen“ kann die Funktion des Innenohrs überprüft werden, die „Hirnstammaudiometrie“ testet die Weiterleitung der Nervenimpulse aus dem Ohr ins Gehirn sowie die Verarbeitung der Signale im Gehirn. Die Tests sind nicht schmerzhaft und können beim schlafenden Kind durchgeführt werden. In der Regel wird die Testung von nichtärztlichem Personal übernommen.

Eine mittel- bis schwergradige Hörstörung wird bei etwa 3 von 1000 Neugeborenen entdeckt. Die meisten Betroffenen sind nicht gehörlos, sondern hören schlechter als normal. Wichtig zu wissen ist, dass bei dem im Rahmen der U2 durchgeführten Hörscreening nicht alle Hörstörungen erfasst werden können. Manche Störungen des Gehörs treten erst später auf und können somit auch erst dann erkannt werden.

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Ultraschall der Hüfte bei erhöhtem Risiko

Eine Hüftdysplasie ist die häufigste angeborene Fehlbildung des Skeletts. Probleme bereitet die Hüftdysplasie in der Regel erst im Kleinkindalter. (siehe: Hüftdysplasie beim Kind) Problematisch ist aber, dass die Prognose umso besser ist, je früher diese Fehlbildung erkannt und behandelt wird. Erfolgt die Behandlung mit Gipsverband oder Bandagen frühzeitig, so kann bereits mit einer kurzen Therapiedauer oft ein hervorragendes Ergebnis erzielt werden. Aus diesem Grund ist die Früherkennung mittels Ultraschall der Hüfte bei allen Neugeborenen im Rahmen der U3 vorgesehen.

Auch genetische Faktoren beeinflussen die Entstehung einer Hüftdysplasie. Daher sollte bei Kindern, in deren Familie andere Personen von einer Hüftluxation betroffen sind oder waren die Ultraschalluntersuchung bereits bei der U2 stattfinden. Hier besteht nämlich ein erhöhtes Risiko das beim Neugeborenen auch eine Hüftluxation entstehen kann. Auch bei vorhandenen Risikofaktoren, wie der Geburt aus einer Beckenendlage, sollte die Ultraschalluntersuchung vorgezogen werden.

Gabe von Vitamin K

Vitamin K-Mangel ist eine Erkrankung, die generell selten auftritt, aber besonders gravierend ist. Vitamin K ist essentiell für die Blutgerinnung. Bei einem Vitamin K-Mangel kann es bei einem Baby zu Blutungen der Haut, aber auch des Magen-Darm-Traktes und besonders gravierenden Blutungen des Gehirns kommen. Aus diesem Grund wird allen Säuglingen routinemäßig bei der U1, U2 und U3 jeweils 2 mg Vitamin K als Tropfen verabreicht.

Leidet ihr Kind an Windeldermatitis und Sie wissen nicht was tun? In unserem Thema Windeldermatitis sind für Sie ausführliche Information mit Therapiemöglichkeiten zusammengefasst.

Beratung der Eltern

Ein ebenfalls wichtiger Bestandteil der U2 ist eine Beratung der Eltern. Der Arzt gibt Tipps zum Verhalten in schwierigen Situationen und ist ein Ansprechpartner für die Eltern in ihrer neuen Lebenssituation.

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Autor: Dr. Nicolas Gumpert Veröffentlicht: 11.04.2016 - Letzte Änderung: 18.09.2024