Die U 8 zählt zu den Vorsorgeuntersuchungen bei Kindern und sollte zwischen dem dritten und dem vierten Lebensjahr durchgeführt werden. Es wird auf die allgemeine Entwicklung, die Sprache sowie durchgemachte Infektionen und durchgeführte Impfungen geachtet. Zusätzlich wird das Kind von Kopf bis Fuß untersucht.
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Die U 8 ist die neunte Untersuchung des Kindes und wird im Alter von ca. 3 ½ bis vier Jahren also im 43. bis zum 48. Lebensmonat durchgeführt. Ingesamt gibt es 12 Untersuchungen von der ersten Lebensminute bis zum 10. Lebensjahr. Neuerdings gibt es auch die J1 und die J2, die in der Pubertät durchgeführt werden.
Die Kindervorsorgeuntersuchungen sollen Erkrankungen und Fehlbildungen möglichst früh entdecken, damit die Kinder möglichst früh behandelt werden können. Auch die geistige Entwicklung, Vernachlässigung und Kindesmisshandlung sollen so früh aufgedeckt und verhindert werden.
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Idealerweise sollte die U8- Vorsorgeuntersuchung zwischen dem 46. und der 48. Lebensmonat stattfinden. Denn in diesem Zeitraum sind die zu überprüfenden Fähigkeiten und Entwicklungen des Kindes am Besten zu beurteilen und die Befunde können mit der dazugehörigen Alterskohorte, also gleichaltrigen Kindern, problemlos verglichen werden. Überprüft werden unter Anderem die Organe, das Hör- und Sehvermögen und vor allem die Beweglichkeit und Koordinationsfähigkeit des Kindes.
Der Arzt beurteilt aber auch den geistigen Entwicklungsstand und das soziale Verhalten des Kindes, also insgesamt Fertigkeiten die vor allem in diesem Zeitfenster in der menschlichen Entwicklung stattfinden.
Jede Untersuchung sollte erstmal mit einer Anamnese anfangen. Der Kinderarzt/ärztin wird fragen, ob das Kind noch einnässt oder einkotet, ob Sprachstörungen bemerkt wurden, ob es sich im Kindergarten integriert hat und ob sonst irgendetwas auffällig ist. Auch die Vorgeschichte kann noch mal beleuchtet werden: Hatte das Kind bis jetzt viele Infektionen oder hat es schon einmal gekrampft? Außerdem werden noch Fragen gestellt beziehungsweise wird darauf geachtet, ob die Sprache altersgemäß ist (beispielsweise spricht das Kind noch in „Ich-Sätzen“ oder stammelt es) und ob alle Schutzimpfungen durchgeführt worden sind.
Ist die Anamnese leer und die Vorgeschichte unauffällig kann die Untersuchung losgehen. Der Kinderarzt schaut sich das Kind dann erstmal von Kopf bis Fuß an und schaut, ob er bei der Inspektion etwas Auffälliges sieht. Wird er nicht fündig geht die Untersuchung weiter. Erst wird das Gewicht, wie bei jeder Untersuchung bestimmt. Dann wird noch die Körperlänge gemessen, der Kopfumfang sowie der Blutdruck. Gewicht, Körperlänge und Kopfumfang sollten immer in den Perzentilen eingetragen werden. Die Perzentilen sind eine Art Diagramm, die das Wachstum eines Kindes aufzeichnen. So kann der Arzt leicht ablesen, ob ein Kind wächst und an Gewicht zunimmt. So können Entwicklungsstörungen leichter entdeckt werden. Weiter geht es mit einer Urinprobe, sie kann Hinweise auf eine Nierenstörung oder Harnwegsinfekt geben.
Außerdem werden noch Ohren und Augen überprüft. Die Sehschärfe wird mit einer Tafel untersucht, die Bilder von verschiedenen Objekten zeigt. Oft sind die Kinder jedoch eingeschüchtert und weigern sich die Bilder abzulesen. Hierbei ist viel Geduld angesagt, denn die Sehschärfe zu untersuchen ist besonders bei Kindern wichtig. Auch sollte auf Schielen geachtet werden.
Beim Test des Hörvermögens werden die Tubenfunktion und die Hörschwelle überprüft. Beide Tests sind schmerzlos und durch Kopfhörer durchführbar.
Danach werden die motorischen Fähigkeiten ihres Kindes überprüft, das bedeutet, dass die Muskeln, ihre Steuerung und die Muskelspannung kontrolliert werden. Dies lässt sich durch einfache Tests überprüfen. So wird der Kinderarzt das Kind beispielsweise dazu auffordern auf einen Bein zu stehen, zu hüpfen, eine Linie entlang zu laufen und/oder gerade zu stehen. So können Koordination, Haltung und Gang eines Kindes beurteilt und damit zum Beispiel eine Verkrümmung des Rückens oder Haltungsanomalien schnell aufgedeckt und behandelt werden. Das ist wichtig, da Haltungsschäden im Erwachsenenalter schwieriger zu behandeln sind.
Ist soweit alles in Ordnung, fehlt noch ein kurzer Blick in den Mund um den Zahnstatus anzuschauen. Kinder bekommen in dem Alter besonders häufig Karies, daher ist es wichtig mit einem Kind auch zum Zahnarzt zu gehen.
Die U8- Vorsorgeuntersuchung für Kinder findet in der Regel zwischen dem 46. und dem 48. Lebensmonat statt, also im Alter von etwa 4 Jahren.
Dabei wird die Beweglichkeit und Koordinationsfähigkeit des Kindes untersucht, sowie ein Seh- und Hörtest und eine Urinuntersuchung durchgeführt.
Auch der Zahnstatus kann im Rahmen dieser Untersuchung mit beurteilt werden. In den meisten Ländern besteht eine Meldepflicht für die Mehrzahl der Vorsorgeuntersuchungen bei Kindern und Jugendlichen, sie sind damit verpflichtend und werden im so genannten Gelben Heft dokumentiert.
Der Hörtest bei der U8- Vorsorgeuntersuchung erfolgt mithilfe von Kopfhörern, die dem Kind aufgesetzt werden.
Dabei wird zum Einen die Tubenfunktion und zum Anderen die Hörschwelle bestimmt, indem dem Kind Töne unterschiedlicher Frequenz und Lautstärke vorgespielt werden.
Der Test ist schmerzlos und erfordert lediglich etwas Mitarbeit seitens des Kindes. Es muss bei dem Test angeben, ab wann es den jeweiligen Ton hört. Sollte dies nicht möglich sein, sollte dieser Test unbedingt bei der nächsten Vorsorgeuntersuchung (U9 Untersuchung) nachgeholt werden, um mögliche Schwerhörigkeiten sicher ausschließen zu können und dem Kind somit eine regelrechte Sprachentwicklung zu ermöglichen.
Von der Geburt bis zum vollendeten 18. Lebensjahr sind insgesamt elf Vorsorgeuntersuchungen für Kinder kostenlos. Darunter auch die Untersuchungen U1 bis U9, somit auch die U8- Untersuchung im 4. Lebensjahr, sofern sie im dafür vorgesehenen Zeitraum stattfinden.
Wird dieser nicht eingehalten, müssen Eltern für die Untersuchung als sogenannte IgeL- Leistung bezahlen.
Hier noch einmal eine kurze Zusammenfassung auf was bei der U 8 in der Anamnese gefragt wird und auf was bei der Untersuchung geachtet und was untersucht wird:
Hat das Kind schon einmal gekrampft
Nässt oder kotet es ein?
Ist es oft krank?
Ist die Sprache altersgemäß?
Sind alle Impfungen durchgeführt worden?
Gibt es Verhaltensauffälligkeiten, wie bestehendes Fremdeln oder Isolation?
Untersuchung der Körpermaße, wie Gewicht und Größe
Harnuntersuchung, Hinweise auf einen Harnwegsinfekt und Nierenstörung
Skelettsystem, um Fehlhaltungen und Knochenanomalien auszuschließen
Sinnesorgane, dazu gehören bei der U8 die Augen und Ohren
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