Trockene Haut im Augenbereich kann ganz verschiedene Auslöser haben. Ein Mangel an hydratisierender Pflege , eine starke Sonnen- oder Kälteeinwirkung oder auch Hauterkrankungen wie z.B. Neurodermitis können als Ursache vorliegen.
Als Ursache kommt zunächst eine nicht ausreichende Pflege bei zu hoher Beanspruchung in Betracht. Da die Haut im Augenbereich sehr dünn und damit empfindlich ist, kann sich zu geringe oder falsche Pflege hier besonders schnell äußern. Das passiert dann, wenn der Haut über längere Zeit Fett und Feuchtigkeit fehlen oder durch äußere Einflüsse entzogen werden. Dazu gehören zum einen die Witterungseinflüsse, wie Sonne oder Kälte. Zum anderen können aber auch auf die Haut aufgetragene Kosmetikprodukte und deren Bestandteile selbst zu Reizungen führen. Welche Pflege in diesem Bereich gut vertragen wird, muss dabei jeder selbst ausprobieren.
Auch innere Ursachen können bei trockener Haut an den Augen oder trockener Haut im Gesicht eine Rolle spielen. Dazu gehören zum Beispiel Flüssigkeitsmangel, Hormonschwankungen oder Umstellungen, aber auch Ernährungseinflüsse. Auch systemische Erkrankungen, wie eine Schilddrüsenunterfunktion oder ein Diabetes können zu trockener Haut führen. Gerade bei Allergikern kann sich die Aufnahme von allergenen Stoffen auch im Gesicht äußern.
Auch viele Hauterkrankungen, vor allem die Neurodermitis oder andere Krankheiten aus dem sogenannten atopischen Formenkreis, können sich im Augenbereich zeigen. Generell wird die Schutzfunktion der Haut im Alter schwächer, sodass dann vermehrt trockene Haut, auch in Verbindung mit vermehrter Faltenbildung entsteht.
Nicht zuletzt können auch bestimmte Medikamente, wie zum Beispiel Cortisonpräparate, oder auch Betablocker zu einem schlechteren Hautbild beitragen. Gerade die dünne Gesichtshaut reagiert sehr empfindlich auf Cortison, weshalb Cortisonsalben im Gesicht nicht ohne weiteres angewendet werden sollten.
Auch ein Mangel an bestimmten Vitalstoffen, wie zum Beispiel Zink kann zu einem schlechten Hautbild führen. Sogar psychische Erkrankungen, wie etwa eine Depression können sich auf diesem Weg äußern. Oft unterschätzt wird auch der Einfluss von Alkohol und vor allem Nikotin. So kann sich langjähriger Nikotinkonsum sehr nachteilig auf die Haut und Faltenbildung auswirken.
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Insgesamt neigt trockene Haut stärker zur Faltenbildung, als gesunde Haut. Durch mangelnde Pflege oder zu Grunde liegende Erkrankungen, kann die Haut ihre Festigkeit und Elastizität nicht mehr ausreichend kontrollieren, sodass mehr Fältchen entstehen. Zudem fallen bereits bestehende Falten in einer trockenen und rissigen Haut natürlich besonders auf. Gerade gegen die Falten sind eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr und eine ausreichend Pflege der Haut wichtig.
Gerade im Bereich der Augenlider ist sehr oft eine Allergische Grunderkrankung die Ursache für juckende und trockene Haut. In diesem Fall ist in der Regel auch das Auge selbst mitbetroffen und juckt. Dagegen helfen Antihistaminika in Form von Augentropfen, was die Haut im Lidbereich angeht, aber vor allem auch als Tablette. Dazu gehören zum Beispiel Wirkstoffe, wie Cetirizin oder Loratadin. In ganz schweren Fällen kann auch eine Cortisoncreme nötig sein, mit dieser sollte man aber im Gesichtsbereich eher vorsichtig sein. Wenn die Rötung und das Jucken nach Anwendung einer Creme Auftritt sollte diese nicht mehr verwendet werden, da dann eine Allergie auf einen der Inhaltsstoffe sehr wahrscheinlich ist.
Ist das Augenlid nicht nur trocken, schuppig und juckend, sondern eher geschwollen und brennend, sollte schnellstmöglich ein Augenarzt ausgesucht werden, da dann eine sogenannte Lidphlegmone, also eine Entzündung im Augenlid vorliegen kann. Betrifft das Jucken vor allem den Wimpernbereich sollte man auch einen Arzt aufsuchen. In diesem Fall kann es sein, dass eine Milbeninfektion vorliegt, die dort zu einer Entzündung der Haarbälge führt. Ansonsten kommen alle oben erwähnten Ursachen für trockene Haut, generell auch im Lidbereich in Frage.
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Auch unter den Augen kann die Ursache für trockene Haut eine Allergie sein. Aber auch die Neurodermitis äußert sich sehr gerne in diesem Bereich. Zudem können die klassischen Augenringe und andere Zeichen mangelnder Pflege oder zu großer Beanspruchung sich hier äußern.
Auch ständiges Reiben, aufgrund von Müdigkeit oder allergischer Reaktion führt hier oft zu einer weiteren Verschlechterung der Beschwerden. Oft wird das Problem durch den Einsatz von Pflegeprodukten in diesem Bereich noch verstärkt. Sowohl Make up Produkte, als auch viele Pflegecremes enthalten ihrerseits wieder reizende oder allergen wirkende Inhaltstoffe und verschlimmern so die Symptome.
Die reine Blickdiagnose hilft bei trockener Haut im Augenbereich oft nicht weiter. Unabhängig von den verschiedenen Ursachen ist die Haut hier meist gerötet, schuppig und juckend. Ein ausführliches Arzt- Patienten Gespräch verbunden mit einer Untersuchung geben wichtige Hinweise auf die zugrunde liegende Ursache von trockener Haut am Auge. So sind bei den meisten Allergikern andere Reaktionen zusätzlich zu beobachten oder bereits bekannt. Auch bei einer Neurodermitis sind meist auch andere Stellen betroffen.
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Sind systemische Krankheiten, wie Diabetes oder eine Schilddrüsenstörung noch nicht bekannt, sollten diese ausgeschlossen werden. Ansonsten kann die richtige Diagnose oft auch erst durch den Therapieversuch gestellt werden, weil sich dann bei Therapie der Grundursache auch die Beschwerden am Auge bessern.
Die wirksamste Therapie richtet sich nach der zu Grunde liegenden Ursache. So kann man die allergische Reaktion mit Hilfe von Antihistaminika stoppen und den Juckreiz mindern.
Bei inneren Erkrankungen müssen diese richtig therapiert werden, damit sich das Hautbild bessert. Wenn eine Mangel an bestimmten Vitaminen oder Mineralstoffen vorliegt, kann man Versuchen diesen mit Hilfe von Multivitaminpräparaten, die es oft auch speziell für die Haut gibt auszugleichen. Eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr kann helfen das Hautbild zu verbessern. Besonders wichtig ist es in jedem Fall, die betroffene Hautpartie nicht noch zusätzlich zu reizen. Oft bewirkt gerade die zu Pflegezwecken gekaufte Creme das genaue Gegenteil und führt nur zu weiterer Reizung. Insofern sollte man beim Kauf von Kosmetikprodukten auf besonders milde und nach Möglichkeit Hypoallergene Mittel achten.
Bei allen Arten von trockener Haut am Auge ist eine ausreichende Pflege wichtig. Dabei sollten die Produkte sowohl Fett als auch Feuchtigkeit enthalten. Gleichzeit dürfen keine das Auge reizenden Stoffe enthalten sein. Insofern sollte man sich, am besten beim Dermatologen (Hautarzt) oder Hausarzt beraten lassen, welche Pflegeprodukte in Frage kommen. Auch eine insgesamt gesunde und ausgewogene Ernährung kann das Hautbild verbessern. Im Sommer kann zusätzlich eine Sonnenbrille den empfindlichen Lidbereich vor UV Strahlung schützen. Diese verhindert auch ständiges zusammen kneifen der Augen und damit die Faltenentstehung.
In schweren Fällen kann es auch im Gesichtsbereich nötig werden cortisonhaltige Cremes anzuwenden, oder sogar systemisch Cortison zu verwenden. Dabei sollte die Anwendung im Gesicht aber so kurz wie möglich und erst nach Ausschöpfung aller anderen Mittel angewendet werden.
Auch außerhalb der apothekenpflichtigen Stoffe gibt es einige Hausmittel, die bei trockener Haut im Augenbereich helfen können. Dazu gehören unter anderem viele Produkte aus dem Bereich der Babypflege. Diese sind oft besonders reichhaltig und enthalten gleichzeitig wenige reizende oder Allergie auslösende Stoffe.
Ein weiterer gern eingesetzter Stoff ist Kamille. Entweder in Form eines Suds, als Zusatzstoff in Cremes oder auch einfach als lauwarmer Teebeutel direkt auf die betroffene Haut. Allerdings kann Kamille auch zur Austrocknung der Haut beitragen, weshalb danach in jedem Fall eine Creme aufgetragen werden sollte. Dazu eignen sich zum Beispiel Dexpanthenol haltige Pflegesalben. Auch Produkte mit Aloe Vera sind bei trockener Haut zu empfehlen. Dazu kann man sowohl Pflegecremes mit entsprechenden Inhaltsstoffen kaufen, als auch den Saft der Pflanze selbst verwenden. Aloe Vera wirkt dabei neben der Pflege auch desinfizierend. Auch Quark oder Olivenöl sollen, wenn man sie beispielsweise als Maske im Augenbereich, anwendet helfen.
Die Anwendung Harnstoffhaltiger Cremes ist im Augenbereich eher schwierig und sollte nur mit ausreichendem Abstand zum Auge erfolgen. Unterstützend sollte man in jedem Fall auf eine ausreichend Flüssigkeitszufuhr achten und Stoffe wie Alkohol oder Nikotin vermeiden.