Trockene Gesichtshaut

Trockene Haut im Gesicht ist ein sehr häufiges Problem. Vor allem ältere Menschen haben oftmals mit den Symptomen der trockenen Haut zu kämpfen, da die Gesichtshaut mit dem Alter immer mehr an Feuchtigkeit verliert. Es gibt viele Ursachen für eine trockene Gesichtshaut. Neben äußeren Einflüssen, wie Kälte, Wärme oder der Ernährung, spielen vor allem auch innere Faktoren, wie Flüssigkeitsmangel oder Hormon – und Stoffwechselerkrankungen, eine wichtige Rolle.

Ursachen für trockene Gesichtshaut

Die Ursachen, die die Entstehung der trockenen Haut im Gesicht begünstigen, können sehr vielfältig sein. Viele Patienten neigen ihr Leben lang zu trockener Haut im Gesicht. Das liegt zum einen daran, dass sie eine genetische Anlage dafür besitzen, zum anderen kann die trockene Haut aber auch durch eine ungesunde Ernährung, sowie falsche Hautpflege verstärkt werden.

Die verschiedenen Ursachen für trockene Haut kann man grob in innere und äußere Faktoren unterteilen.

Zu den Faktoren, die von außen auf die Haut im Gesicht einwirken können, zählen Hitze, Kälte und die Sonneneinstrahlung. Sowohl bei Kälte, als auch bei Wärme verliert die Haut an Flüssigkeit und wird spröde und rissig. Vor allem im Winter leidet die Gesichtshaut unter dem Wechsel zwischen der Kälte und der trockenen Heizungsluft.
Eine zu hohe Sonnenexposition führt über rötende und spannende Hautstellen zu einer Störung der Schutzbarriere der oberen Hautschichten. Weiterhin werden zu den äußeren Faktoren eine übertriebene oder auch mangelhafte Körperpflege, zu häufige Besuche in Schwimmbädern, ungesunde Ernährung, sowie das Benutzen von Gesichtspflegemitteln mit Duftstoffen oder Alkohol gezählt.

Es können aber auch einige innere Faktoren ursächlich für trockene Haut im Gesicht sein. Durch vermehrtes Schwitzen und einer zu geringen Flüssigkeitsaufnahme, geht der Haut viel Feuchtigkeit verloren. Schädigende Substanzen, wie Alkohol oder Rauchen lassen die Gesichtshaut sehr alt und faltig erscheinen. Sind keine äußeren Ursachen für die trockene Haut zu finden, sollte immer auch an Stoffwechselerkrankungen oder Störungen im Hormonhaushalt gedacht werden. Auch psychische Belastungen oder die Einnahme von Medikamenten kann zu trockener Haut führen.

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Symptome bei trockener Gesichtshaut

Trockene Haut im Gesicht fällt dadurch auf, dass sie sehr matt und spröde erscheint. Viele Patienten klagen über eine extrem raue und rissige Hautoberfläche, die kratzt und in vielen Fällen einen starken Juckreiz auslösen kann. Fehlt der oberen Hautschicht Feuchtigkeit, beginnt sie sich zusammenzuziehen und zu spannen. An den Stellen im Gesicht, an denen die rissigen Stellen beginnen aufzuplatzen, zeigt sich oftmals eine leichte Rötung. Wird die Gesichtshaut in diesem Stadium nicht ausreichend gepflegt, können die Risse sich ausbreiten und es kann eine vermehrte Schuppung der abgestoßenen Hautpartien entstehen.

Im Bereich der Mundwinkel entstehen bei sehr trockener und gereizter Haut häufig sogenannte Rhagaden. Dabei handelt es sich um Einrisse in den Mundwinkel, die besonders unangenehm und schmerzhaft sind, da sie bei jeder kleinsten Bewegung erneut gereizt und belastet werden. Bei stark gereizter und angegriffener Gesichtshaut entwickeln sich oftmals auch lokale Entzündungen, da Bakterien und andere Krankheitserreger, die geschädigte Hautbarriere überwinden und in die tieferen Hautschichten eindringen können.

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In vielen Fällen treten im Zusammenhang mit trockener Haut auch vermehrt Falten im Gesicht, vor allem im Bereich der Augenpartie auf, oder die Falten die schon vorhanden sind werden in ihrer Ausprägung verstärkt. Bei trockener Haut im Gesicht sollte man immer auch die anderen Körperstellen betrachten, um mögliche vorliegende Hauterkrankungen wie zum Beispiel Neurodermitis oder Schuppenflechte nicht zu übersehen.

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Schuppen

Trockene Haut im Gesicht fällt oftmals dadurch auf, dass die Gesichtshaut beginnt zu spannen und dass nach und nach immer wieder kleine Hautschuppen abfallen. Diese kleinen weißliche Schuppen, die sich absondern, sind nicht nur unangenehm, sondern stellen für viele Patienten auch einen enormen kosmetischen Makel dar. Beginnt trockene Haut zu schuppen, fehlt ihr Feuchtigkeit. Diese ist für die Gesichtshaut besonders wichtig, da sie die Hautschichten pflegt und den reibungsfreien Stoffwechsel ermöglicht.

Liegt ein Flüssigkeitsmangel vor, wird die Gesichtshaut spröde und rissig und die oberen geschädigten Hautflächen werden in Form von Schuppen abgestoßen. Die Schuppen entstehen aufgrund von vermehrt ablaufenden Erneuerungsprozessen der einzelnen Hautschichten. Sie stellen die Abbauprodukte der alten geschädigten Haut dar und sind somit ein Zeichen dafür, dass der Körper Gegenmaßnahmen einleitet, um die geschädigte und gereizte Haut zu erneuern und wieder glatt und geschmeidig zu machen. Dennoch ist es wichtig, diese ablaufenden körpereigenen Reparaturprozesse durch eine gezielte Hautpflege und einen ausreichenden Schutz vor äußeren Einflüssen zu unterstützen.

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Rote Flecken im Gesicht

Im Gesicht zeigen sich bei trockener Haut oftmals kleine rote Flecken. Diese roten Flecken sind ein Zeichen für die angegriffenen und stark gereizten Zellen der Hautoberfläche. Die leichte rötliche Färbung entsteht aufgrund einer vermehrten Durchblutung der betroffenen Hautstelle. Bei extrem trockener und rissiger Haut ist die Schutz- und Barrierefunktion der oberflächlichen Schicht der Gesichtshaut stark geschwächt und beeinträchtigt.

Kleine Risse stellen eine geeignete Eintrittspforte für Krankheitserreger wie Bakterien und Viren dar, die die tieferliegenden Schichten befallen können und vor allem lokal eine Entzündungsreaktion hervorrufen. Diese entzündlichen Vorgänge und Irritationen der Haut stellen sich ebenfalls als rötliche Erhabenheiten dar. Breiten die roten Flecken sich weiter aus und nehmen an Größe zu, sollte man den Arzt aufsuchen und die Infektion behandeln lassen, damit sie sich nicht weiter ausbreitet und verschleppt wird. In vielen Fällen entstehen die roten Flecken auch einfach durch häufiges Kratzen. Viele Patienten versuchen nämlich den starken Juckreiz im Gesicht, der oftmals mit trockener Haut einhergeht, durch Kratzen zu lindern.

Lesen Sie mehr zu diesem Thema unter: Rote Flecken im Gesicht und Hautausschlag mit roten Flecken

Diagnose von trockener Gesichtshaut

Bei der Diagnose der trockenen Haut im Gesicht handelt es sich um eine Blickdiagnose, die durch den Hausarzt oder den Dermatologen schnell gestellt werden kann. Der behandelnde Arzt versucht durch gezielte Fragen eine mögliche Ursache für die trockene Haut im Gesicht zu finden. Wichtig ist zu wissen, wie lange die Beschwerden schon bestehen, ob sie akut oder allmählich aufgetreten sind, ob sie sich auch an anderen Körperstellen manifestieren, ob Allergien vorliegen oder die Nahrung in letzter Zeit umgestellt wurde. Außerdem sollte nach der regelmäßigen Einnahme von Medikamenten und eventuell bestehenden Begleiterkrankungen gefragt werden.

In der anschließenden körperlichen Untersuchung wird auf die Beschaffenheit der Gesichtshaut geschaut. An den betroffenen spröden, schuppigen und rissigen Hautstellen kann der Schweregrad der trockenen Haut genauer bestimmt werden. Mit der Hilfe spezieller Messgeräte, kann der Wasser und Fettgehalt in den Hautschichten des Gesichtes bestimmt werden. Um eine zugrunde liegende Erkrankung als Ursache festzustellen, können Blut- und Urinuntersuchungen durchgeführt werden. Bei leicht rissigen, offenen Stellen der Gesichtshaut werden Abstriche entnommen, die auf mögliche Hautirritationen durch einen Befall von Bakterien oder Viren hinweisen können.

Therapie von trockener Haut im Gesicht

Trockene Haut im Gesicht benötigt viel Aufmerksamkeit und intensive Pflege. Der Erhalt einer hohen Feuchtigkeit ist wichtig, um dem Austrocknen entgegenzuwirken und einem Juckreiz und dem Gefühl der spröden, schuppigen Haut im Gesicht vorzubeugen. Nach einem ausgiebigen Bad oder einer Dusche sollte das Gesicht, sowie der restliche Körper mit feuchtigkeitsspendenden und pflegenden Lotionen eingerieben werden. Bei der Wahl eines geeigneten Duschgels sollte man darauf achten, dass man Produkte wählt, die pH neutral und nicht parfümiert sind. Die Anwendung von alkoholhaltigen Gesichtspflegemitteln sollte ebenfalls vermieden werden, da diese der gereizten Haut zusätzlich Feuchtigkeit entziehen.

Der kalten Luft im Winter kann man entgegen wirken, indem fetthaltige Gesichtscremes verwendet werden. Auch ein ausreichender Schutz der Gesichtshaut vor Sonneneinstrahlung ist wichtig. Verwendet werden sollten Sonnenschutzcremes mit einem hohen Lichtschutzfaktor, die vor der Sonneneinstrahlung schützen.
Auch eine ausgewogene und gesunde Ernährung unterstützt einen gesunden Aufbau der Haut. Der Verzehr von Gemüse und Obst stellt den Hautzellen wichtige Vitamine und Nährstoffe zur Verfügung. Bei sehr trockener Haut im Gesicht hilft manchmal nur die Behandlung mit einer kortisonhaltigen Creme, die vom behandelnden Hautarzt verschrieben werden kann.

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Hausmittel gegen trockene Haut

In der Behandlung von trockener Haut im Gesicht, greift man gern auf alt bekannte Hausmittel zurück. Besonders viel Wert wird auf die Verwendung von feuchtigkeistspendenden Produkten gelegt. Gut eignen sich Quark und Joghurt. Aus ihnen können Masken hergestellt werden, die man auf das Gesicht auftragen kann. Ergänzend kann man nach dem Auftragen der Masken noch Gurkenscheiben auf das Gesicht legen. Gurken haben einen hohen Wassergehalt. Sie spenden Feuchtigkeit, die von den Hautzellen aufgenommen wird. Weiterhin kann man die Quark- oder Joghurtmasken auch mit etwas Honig verfeinern. Er liefert der Haut wichtige Nährstoffe und wirkt ebenfalls pflegend und beruhigend auf die angegriffenen Stellen.

Eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr ist besonders wichtig. Eine Menge von ungefähr 2 Litern Wasser oder Tee pro Tag ist ausreichend. Auf den Verzehr von Kaffee sollte weitestgehend verzichtet werden, da er der Gesichtshaut noch zusätzlich Wasser entzieht und bei häufigem Konsum dazu führt, dass die Haut schneller altert.

Herkömmlicher Karottensaft kann als Gesichtswasser verwendet werden. Er spendet Feuchtigkeit und lässt die angegriffene Haut weicher erscheinen. Produkte die ebenfalls trockene Haut pflegen, sie weicher machen und beruhigend wirken sind Milch und Olivenöl. Bäder versetzt mit etwas Milch oder Olivenöl haben einen wohltuenden, pflegenden und reinigenden Effekt.
Eine vitamin- und mineralstoffreiche Ernährung bei trockener Haut durch viel Obst und Gemüse fördert ebenfalls den Aufbau einer gesunden Haut. Thymian, Kamille und Aloe Vera haben nicht nur einen pflegenden Effekt, sondern lindern auch den starken Juckreiz.

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Welche Creme kann ich anwenden?

Zur richtigen Behandlung und auch zur Vorbeugung von trockener Haut im Gesicht, sollten die richtigen Pflegecremes verwendet werden. Rückfettende Cremes spenden der Gesichtshaut Feuchtigkeit und sorgen für einen glatten und geschmeidigen Teint. Eine reichhaltige Creme sollte die Haut aufbauen und nach dem Einreiben ein wärmendes, wohltuendes Gefühl auslösen.

Zieht die aufgetragene Creme zu schnell ein, sodass die Haut nach dem Eincremen sofort wieder spannt und sich rau anfühlt, wird keine ausreichende Pflege erreicht und das Produkt sollte gewechselt werden. Man sollte besonders darauf achten, dass die gewählten Pflegeprodukte keine Duftstoffe oder Alkohol enthalten, da diese Substanzen die angegriffene Haut zusätzlich reizen und schädigen können. Cremes, die zusätzlich Öle oder auch Aloe Vera enthalten, haben außerdem noch einen beruhigenden Einfluss auf die Haut und lindern den Juckreiz.

Trockene Haut im Gesicht beim Baby

Trockene Haut im Gesicht kommt beim Baby sehr häufig vor. Die Haut der Babys ist noch wesentlich dünner und zarter als bei Jugendlichen oder Erwachsenen. Die Oberschicht der Gesichtshaut ist noch nicht vollständig ausgebildet und deshalb nicht so widerstandsfähig. Sie weist noch viele Lücken auf und der Schutzfilm ist nicht vollständig ausgebildet, sodass die Feuchtigkeit nicht richtig gebunden werden kann und verloren geht. Deshalb trocknet die Gesichtshaut schnell aus und wirkt spröde. Außerdem fehlt der Babyhaut ein ausreichender Schutz, da die Drüsen, die das Fett für die Schutzschicht der Haut bilden noch nicht ausreichend arbeiten. Deshalb ist, wie beim Erwachsenen auch, eine ausreichende Hautpflege beim Baby unerlässlich.

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Trockene Haut nach dem Duschen

Durch häufiges Duschen oder lange Badegänge kann die Haut im Gesicht sehr spröde werden und austrocknen. Heißes Wasser greift die Oberfläche der Haut an und schädigt sie. Häufige Aufenthalte in Schwimmbädern greifen besonders die Haut an, da das Salzwasser der Gesichtshaut viel Wasser entzieht und ihr damit die pflegende Feuchtigkeit von innen fehlt. Deshalb reicht die Gesichtspflege mit lauwarmen Wasser völlig aus.

Bei der Wahl der Reinigungslotions sollte man auf Mittel zurückgreifen, die zum einen pflegend, aber auch feuchtigkeitsspendend und rückfettend wirken. Häufiges Duschen und Baden entzieht der Haut im Gesicht wichtige Fette, die für den Schutz der Haut und für ihre Geschmeidigkeit eine große Rolle spielen. Deshalb sollte man nach ausgiebigen Duschgängen durch das Eincremen die Gesichtshaut vor dem Austrocknen schützen und eine rückfettende Creme verwenden, die den schützenden Fettfilm der Haut erneuert und verstärkt.

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Autor: Dr. Nicolas Gumpert Veröffentlicht: 01.08.2016 - Letzte Änderung: 21.06.2024