Bei trockenen Augen handelt es sich um eine ungenügende Benetzung der Bindehaut mit einem Tränenfilm, wodurch das Auge austrocknet und durch vermehrte Reibung Schmerzen verursacht. Es gibt verschiedene Behandlungsformen. Einerseits sollen regelmäßig Augentropfen genommen werden, andererseits spielt auch die ausgewogene Ernährung eine entscheidende Rolle für die Bildung des Tränenfilms.
Zu Beginn der Behandlung der trockenen Augen steht die Untersuchung durch einen Augenarzt. Hierzu gibt es verschiedene Untersuchungsmethoden, die zur Diagnosestellung geeignet sind:
Hierbei kann der Augenarzt besonders Eintrübungen der Hornhaut und Rötungen der Bindehaut gut erkennen. Um zusätzlich auch kleinere Hornhautschädigungen ausfindig zu machen, gibt der Arzt Augentropfen mit enthaltenem Farbstoff in die Augen und untersucht dann unter bläulichem Licht. Kleine Hornhautdefekte und abgestorbene Zellen werden dann fluoreszierend auffällig.
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Der Farbstoff hilft auch dabei, die Stabilität des Tränenfilms auf der Augenoberfläche zu beurteilen. Hierfür wird die sogenannte „Break Up Time (BUT)“ bestimmt, auch „Tränenfilmaufreißzeit“ genannt. Der Tränenfilm ist umso stabiler, je länger diese Aufreißzeit des Tränenfilms beträgt. Beurteilt wird diese bei geöffnetem Auge steht für die Zeit, die vom letzten Lidschlag bis zum Aufreißen des durch den Farbstoff eingefärbten Tränenfilm verstreicht. Sie liegt beim gesunden Auge bei ungefähr 20 Sekunden.
Eine weitere Möglichkeit zur Beurteilung eines möglichen trockenen Auges ist der sogenannte Schirmer-Test. Hierfür werden kleine Filterpapierstreifen in die Unterlider beider Augen gehängt. Für 5 Minuten werden diese Streifen in den Augen belassen und saugen sich währenddessen mit Tränenflüssigkeit voll. Beim gesunden Auge beträgt die Länge der befeuchteten Strecke mindestens 10mm, während darunter liegende Werte für ein trockenes Auge sprechen.
Die Beschwerden des trockenen Auges werden vordergründig mit künstlichen Tränen in Form von Augentropfen behandelt. Diese ersetzen den zu spärlichen natürlichen Tränenfilm in dem Maße, dass die Hornhaut und Bindehaut vor Schädigungen bewahrt werden.
Eine Reihe von möglichen Augentropfen gegen trockene Augen stehen zur Verfügung, deren Hauptinhaltsstoff ein Verdickungsmittel, wie zum Beispiel Hyaluronsäure, ist, das dafür sorgt, dass das Ersatzmittel der Tränen nicht sofort vom Auge gespült wird und wegfließt. Weitere Inhaltsstoffe regulieren den pH-Wert, den Salzgehalt und passen die Werte an den natürlichen Tränenfilm an.
Oft müssen verschiedene Produkte getestet werden, ehe das optimale Produkt für die individuellen Empfindungen gefunden wird, da die Wirksamkeit und Verträglichkeit von Mensch zu Mensch unterschiedlich sein kann. Ein Beispiel für grundsetzlich gut vertragbare Augentropfen, die rein pflanzlich sind, sind die Euphrasia Augentropfen.
Selten werden Allergien gegen Konservierungsmittel oder andere Inhaltsstoffe der Tränenersatzmittel berichtet.
Ein Gewöhnungseffekt kann jedoch ausgeschlossen werden und so wird die eigene Tränenproduktion durch den regelmäßigen Gebrauch von Tränenersatzmitteln nicht negativ beeinflusst.
Besonders bei häufiger Anwendung (mehr als 5-6mal täglich), empfindlichen Augen oder dem Tragen von Kontaktlinsen wird dazu geraten, auf konservierungsmittelfreie Produkte zu achten, da diese besonders schonend für die Augen und das Material der Kontaktlinsen sind.
Das Herausfinden der ursächlichen Gründe für die Benetzungsstörung der Augen kann sehr schwierig und zeitaufwändig sein. Und auch wenn die zugrundeliegenden Ursachen ausfindig gemacht wurden, sind diese nicht immer zu beseitigen.
Auf exogene Ursachen, wie zum Beispiel zu geringe Flüssigkeitsaufnahme oder zu trockene Raumluft relativ leicht Einfluss nehmen kann, sind die von innen kommenden („endogenen“) Ursachen schwieriger zu behandeln.
So stellen trockene Augen teilweise eine Nebenwirkung auf bestimmte Medikamente dar, die jedoch notwendig sind und weiterhin eingenommen werden müssen. Auch Erkrankungen wie Rheuma können meist nur teilweise behandelt werden, bringen aber trockene Augen oft als Begleitsymptome mit sich. Eine komplette Heilung und damit Beseitigung der trockenen Augen ist hier dann nicht möglich und es wird auf Tränenersatzmittel in Form von Augentropfen und –gelen zurückgegriffen werden müssen.
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Neue Erkenntnisse haben erbracht, dass es einen positiven Einfluss der Ernährung und spezifischer Mikronährstoffe auf das Entzündungsgeschehen, die Qualität und die Menge des Tränenfilms gibt. Dabei stehen vor allem Omega-3- und Omega-6-Fettsäuren im Mittelpunkt. Diese werden im Körper dann in entzündungshemmende Botenstoffe umgewandelt. Aufgenommen werden müssen diese Fettsäuren mit der Nahrung und benötigen noch weitere zugeführte Nährstoffe, um ihre Wirkung im Körper gut entfalten zu können. Hierzu zählen die Vitamine C und Vitamine E, die unterstützend den oxidativen Stress des Entzündungsprozesses an der Hornhaut zu reduzieren, und das Spurenelement Zink, das am Großteil der Stoffwechselprozesse im Körper beteiligt ist. Zudem unterstützen gewisse B-Vitamine das gemeinsame Wirken der ungesättigten Fettsäuren.
Es gibt einige Übungen, die das Auge entlasten und für eine vermehrte Tränenproduktion sorgen können.
Beispielübung:
1. Ein Objekt fixieren, das sich in etwa 10 cm entfernt befindet (z.B. der eigene, hochgehaltene Daumen)
2. Einen Gegenstand fokussieren, der sich über 6 m entfernt befindet und versuchen, ihn scharf zu sehen.
3. Anschließend den scharfen Fernblick auf den entfernteren Gegenstand lösen und auf „verträumten“ Fernblick einstellen.
4. Dann den Blick wieder auf den etwa 6 m entfernten Gegenstand scharfstellen.
5. Nun den 10 cm entfernten Gegenstand (z.B. Daumen) scharfstellen.
6. Zum Abschluss die Augen mit schnellen und leichten Blinzelbewegungen entspannen.
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