Das Arzneimittel Stilnox enthält den Wirkstoff Zolpidem. Zolpidem hat eine ähnliche Wirkung wie Benzodiazepine. Es wirkt schlaffördend.
Das Arzneimittel Stilnox® enthält den Wirkstoff Zolpidem. Zolpidem hat eine ähnliche Wirkung wie Benzodiazepine. Es gehört zu den sogenannten GABA-Agonisten, d.h. es wirkt stimulierend auf die GABA-Rezeptoren im Gehirn, die dämpfende Prozesse vermitteln. Dadurch wirkt Stilnox® schlaffördernd. Seine Halbwertszeit liegt bei etwa zwei bis drei Stunden. Aktuell ist der enthaltene Wirkstoff Zolpidem das am häufigsten verordnete Schlafmittel in Deutschland. Stilnox® ist verschreibungspflichtig.
Stilnox® wird zur Therapie schwerer Schlafstörungen eingesetzt, vor allem schwerer Ein- und Durchschlafstörungen, sowie sehr frühem morgendlichem Erwachen. Bei leichten Schlafstörungen wird Stilnox® hingegen nicht eingesetzt, da ein gewisses Abhängigkeitspotenzial besteht und dieses den Einsatz bei nur leichter Beeinträchtigung des Patienten nicht rechtfertigt.
Stilnox® darf nicht angewendet werden bei Myasthenia gravis (krankhafter Muskelschwäche), schweren Atemproblemen (Ateminsuffizienz), Schlafapnoe-Syndrom (nächtliche Atemaussetzer), schweren Leberfunktionsstörungen, Unverträglichkeiten gegenüber in Stilnox® enthaltenen Substanzen, sowie Milchzuckerallergie (Lactoseintoleranz). Bei Depressionen oder anderweitigen psychiatrischen Erkrankungen darf Stilnox® nur in genauer Absprache mit dem behandelnden Arzt eingenommen werden.
Kinder und Jugendliche unter 18 Jahren dürfen Stilnox® nicht einnehmen, da klinische Erfahrungswerte für diese Altersgruppe bisher nicht ausreichend erhoben wurden.
In der Schwangerschaft darf Stilnox® nicht eingenommen werden, da das ungeborene Kind Schaden nehmen kann. Auch während der Stillzeit darf keine Therapie mit Stilnox® erfolgen, da das Arzneimittel in die Muttermilch übergeht und somit auf das Kind übertragen werden kann.
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Erwachsene nehmen täglich eine Filmtablette (10mg) Stilnox® kurz vor dem Schlafengehen mit ausreichend Flüssigkeit ein. Bei älteren Patienten über 65 Jahren ist die Dosierung zu halbieren, sodass diese nur eine halbe Tablette Stilnox® täglich einnehmen. Das gleiche gilt für Personen mit leichten Leberfunktionsstörungen.
Bei bestimmten Krankheiten, wie z.B. Atem-, Nieren- und Leberinsuffizienz muss eine individuelle Dosisanpassung erfolgen. Darüber entscheidet der behandelnde Arzt. Generell sollte die Anwendung von Stilnox® auf einen Zeitraum von wenigen Tagen beschränkt sein. Auf keinen Fall darf die Anwendung jedoch vier Wochen überschreiten, da das Abhängigkeitsrisiko sehr hoch ist.
Das Risiko, von Stilnox® abhängig zu werden, ist relativ hoch. Dies gilt insbesondere bei einer Einnahmedauer des Arzneimittels, die vier Wochen überschreitet. Um eine Abhängigkeit zu vermeiden, sollte die Therapie daher so kurz wie möglich sein. Außerdem darf die Tagesdosis von maximal einer Filmtablette (bzw. einer halben Filmtablette in Sonderfällen) nicht überschritten werden.
Bei Personen, die unter Alkoholabhängigkeit, Arzneimittelabhängigkeit oder psychiatrischen Erkrankungen leiden, scheint das Risiko einer Abhängigkeit von Stilnox® erhöht zu sein. Es empfiehlt sich eine engmaschige Kontrolle durch den behandelnden Arzt. Auch ältere Menschen sollten regelmäßig zur Kontrolle einbestellt werden.Wird das Medikament länger als vier Wochen eingenommen, kann es auch zu einer Toleranzentwicklung kommen, d.h. es kommt zu einem Wirkverlust des Arzneimittels.
Bei abruptem Absetzen des Medikamentes können Entzugserscheinungen (Rebound-Phänomene) auftreten. Dazu gehören Nervosität, Angststörungen, Kopfschmerzen, Schweißausbrüche, Schlafstörungen und Konzentrationsstörungen. Diese Symptome lassen in der Regel spätestens nach zwei bis drei Wochen nach. Dennoch empfiehlt sich ein schrittweises Ausschleichen der Medikation durch langsame Reduktion der Dosis, um solche Effekte zu vermeiden.
Unter der Therapie mit Stilnox® können diverse Nebenwirkungen auftreten. Diese Nebenwirkungen treten meist besonders kurz nach der Einnahme des Medikaments auf, wenn die Wirkung bereits eintritt, sich der Patient jedoch noch nicht im Bett befindet. Häufig beobachtet wurden Symptome wie Alpträume, Unruhezustände, Müdigkeit, Schwindel, Halluzinationen, Übelkeit, Erbrechen, Durchfall, Bauchschmerzen, sowie Verschlechterung der Schlafstörung. Wirkt das Medikament noch, wenn der Betroffene morgens aufsteht, kann es zu vermehrter täglicher Müdigkeit kommen. In dieser Phase kann es auch zu Gedächtnisstörungen kommen.
Während der Therapie mit Stilnox® können außerdem Depressionen auftreten oder bereits bestehende Depressionen können sich verschlechtern. Gelegentlich werden Nebenwirkungen wie Reizbarkeit, Verwirrtheit und Sehen von Doppelbildern beschrieben. Zusätzlich können eine Gangunsicherheit, allergische Hautreaktionen oder eine Abnahme des sexuellen Verlangens auftreten. Selten kann es unter der Therapie mit Stilnox® zu Störungen der Leberfunktion mit Gelbsucht (Ikterus) oder einer Leberentzündung (Hepatitis) kommen.
Besonders ältere Menschen, die nach Einnahme des Medikamentes noch einmal das Bett verlassen, sind in dieser Phase besonders sturz- und verletzungsgefährdet. Es wird auch über Fälle von Schlafwandeln (Somnambulismus) im Zusammenhang mit der Einnahme von Stilnox® berichtet, wobei die Patienten im Schlaf Dinge tun, an die sie sich am nächsten Tag nicht erinnern, beispielsweise herumlaufen, Auto fahren, sich umziehen, kochen oder essen. In solchen Fällen, wo unbewusst selbst- oder fremdgefährdendes Verhalten ausgeübt wird, sollte der behandelnde Arzt konsultiert und die Behandlung abgebrochen werden.
Bei gleichzeitiger Einnahme anderer Medikamente parallel zur Therapie mit Stilnox® kann es zu unerwünschten Wechselwirkungen kommen. So kann die Wirkung von Stilnox® bei gleichzeitiger Einnahme anderer Schlafmittel, Schmerzmittel (z.B. Opioide/Opiate), Antidepressiva, Antiepileptika oder Sedativa (Beruhigungsmittel) verstärkt sein. Gleiches gilt für das Antibiotikum Ciprofloxacin.
Auch Alkohol kann die Wirkung des Arzneimittels verstärken, weshalb es nicht mit Alkohol eingenommen werden darf. Im Gegensatz dazu erhöhen manche Arzneimittel, wie z.B. das Antibiotikum Rifampicin den Abbau von Stilnox® im Körper, weshalb es dann zu einer Verminderung der Wirksamkeit kommt.
Arzneimittel, die die Verstoffwechslung von Stilnox® im Körper verlangsamen, führen zu einer Wirkungsverstärkung des Medikamentes. Dies gilt beispielsweise für Grapefruitsaft, Makrolid-Antibiotika, bestimmte Antipilzmittel, sowie Cimetidin.
Stilnox® verstärkt wechselseitig auch manche andere Arzneimittel in ihrer Wirksamkeit. So ist z.B. die Wirkung von Muskelrelaxantien (Arzneimittel zur Muskelentspannung) unter Therapie mit Stilnox® verstärkt.
Da Stilnox® je nach Patient unterschiedlich schnell verstoffwechselt und abgebaut wird, ist in jedem Fall mindestens für acht Stunden nach der Einnahme auf aktive Teilnahme am Straßenverkehr zu verzichten. Auch sollten in dieser Zeit keine Maschinen geführt werden oder anderweitige Tätigkeiten ausgeführt werden, die ein hohes Maß an Konzentration verlangen. Durch den verbliebenen Anteil des Arzneimittels im Blut ist das Reaktionsvermögen in dieser Zeit eingeschränkt.