Im Artikel zu den Spätfolgen einer Bestrahlungstherapie geht es um die typischen Symptome einer Strahlentherapie. Diese werden nach Körperregion und der zugrunde liegenden Krebserkrankung weiter gegliedert.
Fast jeder zweite Mensch, bei dem ein Krebsleiden behandelt wird, muss sich auch einer Strahlentherapie unterziehen. Obwohl diese zunächst keine Beschwerden verursacht, kann es im Verlauf zu negativen Auswirkungen kommen, die sich häufig erst als Spätfolgen zeigen.
So kann es auch erst Wochen, Monate oder gar Jahre nach der Behandlung zu verschiedenen Folgeschäden kommen.
Welche Spätfolgen dabei auftreten können, hängt insbesondere von der Art des Krebsleidens bzw. der Körperregion ab, die bestrahlt wurde.
Häufig werden insbesondere Haut und Schleimhäute in Mitleidenschaft gezogen, wobei Spätfolgen einer Bestrahlung grundsätzlich an jedem Organ auftreten können.
Sie wollen verstehen, was bei der Strahlentherapie im menschlichen Körper passiert?
Viele Patienten sind überrascht, dass sie sich durch eine Bestrahlung zunächst nur gering oder gar nicht beeinträchtigt fühlen.
Die Behandlung führt in vielen Fällen erst nach einiger Zeit zu unerwünschten Nebenwirkungen, wobei die möglichen Symptome aufgrund des zeitlichen Abstandes nicht immer gleich als Spätfolge der Bestrahlung erkannt werden.
Häufig sind zum Beispiel Veränderungen an der Haut, die im Bestrahlungsfeld liegt.
In manchen Fällen wird diese dunkler, bei manchen Menschen tritt eher eine Entfärbung auf.
Eine mögliche Spätfolge nach Bestrahlung im Brustkorbbereich sind bindegewebige Veränderungen der Lunge (Fibrose).
Treten typische Befunde wie vermehrte Atemnot zum Beispiel bei Belastung auf, sollte an einen Zusammenhang gedacht werden. Andere Ursachen wie primäre Lungenerkrankungen oder eine Schädigung des Herzen sind hierbei aber ebenfalls möglich.
Wurde der Bauch- oder Beckenraum bestrahlt, können Verwachsungen die Spätfolge sein. Typische Symptome, die oft erst nach vielen Jahren auftreten, sind zumeist krampfartige Bauchschmerzen sowie Probleme beim Stuhlgang.
Generell gibt es jedoch bei allen möglichen Symptomen, die auf eine Spätfolge nach Bestrahlung hindeuten können, stets auch eine Vielzahl anderer möglicher Ursachen der Beschwerden.
Im Zweifel, sollte bei Ungewissheit daher der Hausarzt aufgesucht werden.
Sie machen sich Gedanken über die Spätfolgen einer Bestrahlung?
Die Haut ist das Organ, dass am häufigsten im Rahmen einer Bestrahlung geschädigt wird. Mit Ausnahme der bei manchen Krebserkrankungen möglichen “Bestrahlung von innen” (der sogenannten Brachytherapie) müssen die Strahlen die Haut durchdringen und eine Schädigung lässt sich fast nie ganz vermeiden.
Neben den häufig frühzeitig auftretenden Hautreizungen, die wie bei einem Sonnenbrand ausfallen können, sind Spätfolgen nach einer Bestrahlung an der Haut möglich.
Eher harmlos und nur kosmetisch relevant sind dabei Entfärbung oder eine dunkle Verfärbung der im Strahlenfeld liegenden Hautareale.
Bei vielen Menschen kommt es zudem zu einer vorzeitig gealtert erscheinenden Haut, das heißt, sie verliert an Elastizität und ist trockener. Die Erweiterung kleinster Blutgefäße in der Haut (Kapillaren) kann spinnenförmige rote Hautflecken verursachen, die man als sogenannte Teleangiektasien bezeichnet.
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Paradoxerweise ist durch diese Prozesse der vorzeitigen Hautalterung als Spätfolge einer Bestrahlung das Risiko erhöht, an Hautkrebs zu erkranken. Treten Hautveränderungen auch Jahre nach einer Bestrahlung auf, sollten diese sicherheitshalber frühzeitig dem Hausarzt oder gegebenenfalls Dermatologen (Hautarzt) demonstriert werden.
Bei bestrahlter Haut sollte man zudem lebenslang vermehrt auf einen ausreichenden Sonnenschutz achten.
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Bei der Bestrahlung von Brustkrebs kann man heutzutage in der Regel sehr zielgerichtet vorgehen, und in der Nähe liegende Organe schonen. Neben den meist nicht ganz zu vermeidenden leichten Schädigungen der Haut können hierbei alle im Brustkorb befindlichen Organe Spätfolgen erleiden. Generell sind dabei insbesondere die Zellen gefährdet, die sich häufig erneuern und teilen.
Hierbei ist besonders die Schleimhaut der Speiseröhre zu nennen. Typischerweise sind frühe Folgen die zu Schmerzen, Übelkeit und Appetitlosigkeit führen können. Aber auch Spätfolgen wie schmerzhafte Veränderungen sind nach Bestrahlung bei Brustkrebs zwar unwahrscheinlich, aber durchaus nicht auszuschließen.
Ebenfalls in der Nähe des Strahlenfeldes liegen in der Regel Lunge und Herz. Insbesondere das Herz ist aus den vorgenannten Gründen nicht sehr anfällig für Strahlenschäden. Dennoch sind Spätfolgen in einzelnen Fällen nach Bestrahlung bei Brustkrebs beschrieben.
Als Spätfolge einer Bestrahlung nach Brustkrebs kann am Herzen zum Beispiel eine durch kleine Narben im Herzmuskel ausgelöste Herzrhythmusstörung auftreten.
Die Lunge kann dabei narbige Veränderungen entwickeln, du vermehrter Luftnot und damit einhergehend einer eingeschränkten Belastbarkeit führen.
Bei Darmkrebs findet eine Bestrahlung in der Regel nur dann statt, wenn es sich um Enddarmkrebs handelt. Dabei wird die Bestrahlung sogar oftmals vor der Operation durchgeführt.
Spätfolgen einer Bestrahlung nach Darmkrebs spielen sich daher vorwiegend im kleinen Becken ab.
Dabei kann man unterteilen zwischen Schädigungen am Darm selbst und Spätfolgen benachbarter Organe und Gewebe.
Am Darm kann es durch den Einfluss der Strahlentherapie als Spätfolge zum Beispiel zu einer narbigen Verengung kommen, die man auch als Stenose bezeichnet.
Tritt diese auf, hilft oftmals nur eine erneute Operation. Falls keine Alternativen bestehen, muss in manchen Fällen bei einer Stenose sogar ein künstlicher Darmausgang angelegt werden.
Trotz dieser möglichen Spätfolge muss bedacht werden, dass ohne Bestrahlung das Risiko bei Enddarmkrebs deutlich höher ist, dass es zu einer erneuten Wucherung des bösartigen Tumors kommt (auch Rezidiv genannt).
Weitere mögliche Spätfolgen nach Bestrahlung nach Darmkrebs sind Verwachsungen von außen, die zu Schmerzen, Stuhlverhalt und im schlimmsten Fall einem Darmverschluss führen können.
Mögliche Spätfolgen nach Bestrahlung nach Darmkrebs, die nicht auf den Darm einwirken sind insbesondere Schädigungen der vielen feinen Nerven im Becken.
Dies kann zur Harninkontinenz oder bei Männern zu Potenzstörungen führen.
Nach einer Bestrahlung nach oder bei Lungenkrebs treten mögliche Spätfolgen am häufigsten an der Lunge selbst auf. Dabei kann die Bestrahlung auch noch nach Monaten oder sogar Jahren zu narbigen Veränderungen führen, die die Lungenfunktion herabsetzen.
Die betroffenen Personen leiden dabei unter einer herabgesetzten Leistungsfähigkeit und gegebenenfalls Luftnot oder Hustenreiz.
Die beschriebenen Veränderungen können jedoch auch Folge einer Operation bei Lungenkrebs sein. Sind beide Behandlungsformen durchgeführt worden, lässt sich meist nicht sagen, was letztlich für die Spätfolge verantwortlich ist.
Wichtig ist, dass bei entsprechenden Symptomen der Arzt aufgesucht wird. In seltenen Fällen kann es sich auch um Anzeichen für ein Wiederauftreten des Lungenkrebses handeln.
Ebenfalls kann es als Spätfolge nach Bestrahlung eines Lungenkrebses zum Auftreten eines zweiten Krebsleidens kommen.
Eine Bestrahlung im Becken kann verschiedene Spätfolgen verursachen, da hier auf engem Raum viele verschiedene Organe sowie zum Teil sehr feine und sensible Leitungsbahnen verlaufen.
Am Darm können als Spätfolge Verwachsungen oder Verengungen auftreten.
Die Bestrahlung kann auf die Weise auch noch nach langer Zeit für Beschwerden wie Darmkrämpfe und Schwierigkeiten beim Stuhlgang verantwortlich sein.
Kommt es zu einer Schädigung der Nerven, welche die Blase steuern, können auch hier Spätfolgen auftreten.
Dabei leiden manche Menschen unter unkontrollierten Urinabgang während andere Probleme haben, Wasser zu lassen.
Bei Männern kann es als Spätfolge nach einer Bestrahlung des Beckens zudem zu einer Störung der Potenz kommen, sodass Erektion und Ejakulation nicht mehr normal oder gegebenenfalls gar nicht mehr möglich sind.
Bei entsprechenden Beschwerden sollte ein Urologe aufgesucht werden.
Wird eine Bestrahlung des Beckens bei jüngeren Menschen durchgeführt besteht zudem die Gefahr, dass die Zeugungsfähigkeit beeinträchtigt wird.
Insbesondere bei jungen Frauen sollte eine Bestrahlung nur erfolgen, wenn diese unumgänglich ist, da ansonsten im schlimmsten Fall eine Unfruchtbarkeit als Spätfolge entstehen kann.
Wie bei jeder Form der Bestrahlung kann darüber hinaus auch nach Bestrahlung des Beckens als Spätfolge ein Zweittumor entstehen.
Eine Bestrahlung des Kopfes wird meist bei Krebsgeschwüren im Gehirn oder am Schädel selbst erforderlich und kann zu verschiedenartigen Spätfolgen führen. Der typischerweise unmittelbar nach der Bestrahlung auftretende Haarverlust an Kopfhaar, Wimpern und Augenbrauen ist glücklicherweise in den meisten Fällen nicht von Dauer.
Bei manchen Menschen ist der Haarwuchs jedoch als Spätfolge deutlich ausgedünnt und das Haar ist sichtbar schütterner.
Abhilfe kann hier eine Perücke verschaffen, wobei die Kosten zumindest bei Frauen meist auch von der Krankenkasse übernommen werden.
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Weitere Spätfolgen nach einer Bestrahlung am Kopf können sich an den Zähnen zeigen.
Insbesondere bei bereits zuvor bestehenden Zahnfleischproblemen können sich diese durch Bestrahlung verschlechtern, sodass als Spätfolge gegebenenfalls der vorzeitige Verlust von Zähnen steht.
Weitere Organe am Kopf, die unter einer Bestrahlung leiden können, sind die Speicheldrüsen. Deren Funktion kann als Spätfolge spürbar abnehmen, sodass die Betroffenen unter Mundtrockenheit, Mundgeruch und erhöhtem Infektionsrisiko im Mundraum leiden.
Entgegen der Befürchtung vieler Menschen treten am wichtigsten Organ im Kopf dagegen nur selten Spätfolgen auf. Das Gehirn ist vergleichsweise wenig anfällig für die schädigende Wirkung der Bestrahlung. Das lässt sich dadurch erklären, dass Strahlen insbesondere Gewebe schädigt, das aus sich häufig teilenden Zellen besteht.
Die Nervenzellen weisen beim Erwachsenen diesbezüglich nur eine geringe Aktivität auf.
Bei Kindern kann es dagegen zu einer Schädigung der Hirnentwicklung kommen.
Dennoch ist diese bei Vorliegen eines Hirntumors oftmals erforderlich und die möglichen Spätfolgen müssen nach Abwägung in Kauf genommen werden.
Nach einer Bestrahlung der Blase sind verschiedene Spätfolgen möglich. Meistens wird die Funktion der Blasenentleerung gestört. Dabei sind zwei unterschiedliche Verläufe möglich. Bei manchen Menschen kommt es als Spätfolge zu einem unkontrolliertem Harnabgang (Inkontinenz).
Ebenso kann es im Gegenteil als Spätfolge einer Bestrahlung dazu kommen, dass die Blase nicht mehr oder nur erschwert entleert werden kann. Hiervon sind vermehrt Männer betroffen, wobei auch immer die Prostata auf eine Vergrößerung hin untersucht werden muss.
Kann die Blase nicht oder nicht vollständig entleert werden, führt dies häufig auch zu Infektionen der Harnwege, die auch zu den Nieren aufsteigen und damit gefährlich werden können.
Als Spätfolge einer Bestrahlung der Blase kann es daher letztlich erforderlich sein, dass ein dauerhafter Blasenkatheter über die Bauchdecke angelegt und regelmäßig gewechselt werden muss.
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