Schnupfen beim Säugling

Eine verschnupfte Nase ist bei Säuglingen und Kleinkindern relativ häufig. Der Schnupfen beim Baby liegt aber nicht immer an Infektionen der Nasenschleimhaut. Viel häufiger ist der engere Aufbau der inneren Nase das Problem.

Schnupfen beim Säugling

Einleitung

Babys und Kleinkinder haben viel häufiger eine verschnupfte Nase als Erwachsene. Das hat verschiedene Gründe und auch verschiedene Ursachen.

Nicht immer muss eine richtige Infektion, im Sinne eines Krankheitsgeschehens, dahinter stehen, wenn einem Säugling die Nase läuft. Beim Säugling ist die Nase von Natur aus noch sehr eng gebaut. Genauer gesagt, sind es die Nasengänge des Säuglings (Meatus nasi), welche im ersten Lebensjahr noch einen anatomischen Engpass darstellen. Dadurch kann eine Reihe von Reizen (bspw. Bakterien, Viren, Allergene, physikalische Reize) zu einer Behinderung der Atmung und einem Schnupfen führen.

Als „gewöhnlichen Schnupfen“ bezeichnet man in aller Regel die infektiöse Rhinitis, also eine infektiös bedingte Entzündung der Nasenschleimhaut.

Im weiteren Sinne zählt man im Alltag jedoch auch jegliche anders verursachte Symptomatik zum Schnupfen dazu, welche sich durch eine behinderte Atmung und eine laufende Nase auszeichnet. Säuglinge machen in ihrem ersten Lebensjahr nicht selten bis zu 10 Erkältungen durch, in deren Rahmen auch ein Schnupfen auftreten kann. Für Säuglinge kann solch ein Schnupfen äußerst quälend sein, da nicht nur die Atmung behindert ist, sondern die Nahrungsaufnahme und das Schlafen sich ebenfalls als sehr schwierig gestalten können.
Im Allgemeinen fallen die Kinder durch eine unruhige und weinerliche Art auf. Ob das in diesem Sinne „normal“ ist, hängt vom Verlauf der Erkrankung, dem sonstigen Allgemeinzustand des Kindes und vielen weiteren Faktoren ab, die nur ärztlich abgeklärt werden können. Daher sollte man mit einem verschnupften Säugling zum Arzt gehen, erst recht dann, wenn die Symptome länger als ein paar Tage anhalten und das Kind fiebrig ist.

Im Folgenden ist eine Übersicht über verschiedene mögliche Ursachen einer Rhinitis beim Säugling sowie die möglichen Therapieansätze. Diese Übersicht erhebt keinesfalls den Anspruch auf Vollständigkeit und sollte nur als allgemeine Information verstanden werden.

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Der gewöhnliche Schnupfen ("Rhinitis acuta")

Die akute Rhinitis ist ein infektiös bedingter Schnupfen für den verschiedene Keime verantwortlich sein können.

Es gibt hunderte verschiedene Keime, die einen Schnupfen auslösen können. Am häufigsten sind jedoch Rhinoviren und Adenoviren die Ursache für einen viralen Schnupfen. Der Schnupfen dauert meist einige Tage und ist selbstlimitierend. Es handelt sich also um harmlose Infekte.
Adenoviren haben eine Inkubationszeit von 5 bis 8 Tagen und werden per Tröpfcheninfektion und fäkal-oral übertragen. Die Serotypen 1-3 und 5-7 sind für Atemwegsinfekte verantwortlich. Außerdem sind diese Viren auch die zweithäufigsten Verursacher kindlicher Diarrhöen (Durchfälle).
Neben den Adenoviren sind vor allem die Rhinoviren an der Entstehung des Schnupfens bei Säuglingen beteiligt. Rhinoviren gehören zur Familie der Picornaviren und werden ebenfalls fäkal-oral oder mittels Tröpfcheninfektion übertragen. Die Inkubationszeit ist etwas kürzer als bei den Adenoviren und beträgt 1 bis 3 Tage. Mit bis zu 50 % sind sie die Haupterreger des Schnupfens bei Säuglingen. Die Erkrankung dauert dann in etwa eine Woche und hat zwei Häufigkeitsgipfel im Frühling und im Herbst.

Ein Virus, welches bei Säuglingen und Kleinkindern weitaus schwerere Atemwegsinfekte auslösen kann ist das RSV (Respiratory-syncytial-Virus). Die Inkubationszeit liegt bei 3 bis 7 Tagen. Das Virus ist hochansteckend und wird mittels Tröpfchen- und Schmierinfektion übertragen. Der kam kann neben einem Schnupfen im schlimmsten Falle schwere Atemwegsinfekte wie Bronchiolitiden, Pneumonien und schwere Sinusitiden auslösen. Für Säuglinge ist der Keim insbesondere als Krankenhauskeim auf pädiatrischen Stationen relevant. Das bedeutet, dass Säuglinge sich den Keim im Rahmen von Krankenhausaufhalten einfangen können.

Aber auch andere Viren, wie Influenzaviren, können eine Rhinitis acuta beim Säugling verursachen. Daher sollten sich verschnupfte Personen von Säuglingen fernhalten. Virale Infektionen der Nasenschleimhaut können den Weg für eine bakterielle Superinfektion beim Säugling ebnen. Das bedeutet, dass es für Bakterien durch die Vorschädigung der Nasenschleimhaut im Rahmen des Schnupfens sowie durch das angegriffene Immunsystem leichter ist, sich ebenfalls einzunisten. Dies äußert sich bspw. in einem veränderten Aussehen des Nasensekrets (s. Symptome).

Ursachen

Eine laufende, verstopfte Nase beim Säugling kann auch das Resultat zu trockener Raumluft sein. Vor allem in beheizten Räumen, ist die Luft schnell sehr trocken.

Doch warum ist dies schlecht für die Nasenschleimhaut des Säuglings? Die Nasenschleimhaut ist eine natürliche Barriere gegen Erreger, Schmutz- und andere Fremdkörper. Sie hat außerdem die Funktion, die Atemluft zu erwärmen, anzufeuchten und von besagtem Fremdmaterial zu reinigen. Um ihre Funktion gut erfüllen zu können, muss die Schleimhaut intakt sein. Dazu gehört auch, dass sie ausreichend feucht ist.
Trockene Raumluft trocknet folglich die Nasenschleimhaut aus und behindert so ihre natürliche Funktion. Dadurch wird der Säugling anfälliger für Infektionen und das Entstehen eines Schnupfens.

Ähnlich beeinträchtigen auch eine schlechte Luftqualität, Zigarettenrauch und andere Schadstoffe die Nasenschleimhaut. Man kann dem etwas vorbeugen, indem man gerade in beheizten Räumen einen Luftbefeuchter verwendet oder feuchte Handtücher über die Heizkörper hängt. So erhöht man die Luftfeuchtigkeit im Raum.

Als Auslöser eines Schnupfens kommen verschiedene Krankheitserreger und dementsprechende Erkrankungen in Betracht. Die Symptome der in Frage kommenden Erkrankungen ähneln sich teilweise stark und unterscheiden sich manchmal nur in der Schwere, so dass sich eine Unterscheidung schwierig gestaltet. Zu den Hauptverursachern gehören hier Rhinoviren, Influenza- und Parainfluenzaviren und das Respiratorische-Synzitial-Virus (RSV).

Rhinoviren sind dabei Auslöser des klassischen Schnupfens und nicht für Husten oder ähnliche Symptome verantwortlich. Ein Medikament gegen diese Viren gibt es nicht, aber der Körper kommt auch allein mit der Bekämpfung zurecht. Nach ungefähr einer Woche ist die Infektion unter Kontrolle.

Ein Infekt durch das Respiratorische-Synzitial-Virus (RSV) startet häufig in den oberen Atemwegen mit Schnupfen, trockenem Husten und Halsschmerzen, um sich innerhalb weniger Tage auch auf die unteren Atemwege auszubreiten. Es kommt vermehrt zu produktivem Husten, die Atmung beschleunigt sich und ist erschwert. Die Erkrankung dauert meist zwischen 3 und 12 Tagen, einzelne Symptome wie Husten können den Betroffenen über 4 Wochen lang begleiten. Meist treten diese Infekte in den Wintermonaten auf, weil die Viren in kalter Luft länger überleben können und somit auch einen längeren Zeitraum infektiös bleiben. Dadurch stellt das Virus in dieser Zeit einen häufigen Auslöser für Erkältungen dar. Es wird über Tröpfcheninfektion, also beispielsweise Niesen, in der Umgebung verteilt und übertragen. Die Weitergabe über das Berühren von kontaminierten Flächen, wie Händen und Gegenständen, scheint auch möglich. Es kommt während einer Saison zu häufig wiederkehrenden Infektionen, was durch die Verbreitung und längere Ansteckungsfähigkeit der Betroffenen begünstigt wird.

Komplikationen sind eher bei Kindern mit bereits bestehenden Grunderkrankungen der Atemwege zu erwarten. Es kann dann zu einer Lungenentzündung, einer Mittelohrentzündung oder asthmatischen Beschwerden kommen.

Die Erkrankung wird symptomatisch mit vermehrter Flüssigkeitsgabe und gegebenenfalls mit Nasenspülungen durchgeführt. Antibiotika nutzen nur etwas, wenn tatsächlich zusätzlich auch eine Infektion mit Bakterien vorliegt. Eine Impfung gibt es nicht.

Die echte Grippe, auch als Influenza bekannt, unterscheidet sich vielleicht am ehesten durch einen sehr plötzlichen Krankheitsbeginn zu den anderen Erkältungskrankheiten. Es kommt unteranderem zu allgemeinen Erscheinungen wie Kopf- und Muskelschmerzen, Reizhusten, Fieber und Schweißausbrüchen. In seltenen Fällen sind Erbrechen und Durchfall möglich. Die Erkrankung kann aber auch sehr milde verlaufen.

Auch die Grippe tritt eher im Winter auf und wird mittels Tröpfcheninfektion oder Berührung von mit Viren bedeckten Flächen übertragen. Gefährdet durch die Influenza sind vor allem ältere oder immungeschwächte Menschen und Kinder unter 2 Jahren. Eine Impfung ist für diese Personen deshalb sinnvoll und sollte jedes Jahr im Oktober oder November durchgeführt werden. Nach der Impfung benötigt der Körper ungefähr 2 Wochen, um das Immunsystem ausbilden und den Schutz dadurch nutzen zu können. Die jährliche Auffrischung ist notwendig, da es zum einen sehr viele Untergruppen des Virus gibt und sich das Virus zum anderen ständig verändert. Pro Jahr werden Impfstoffe gegen die gängigsten Influenzatypen entwickelt. Dies bedeutet, dass nicht gegen jede Untergruppe der Grippe geimpft werden kann, aber die häufigsten abgedeckt werden.

Das manchmal sehr klassische Auftreten von Symptomen bei influenzaerkrankten Personen gibt einen guten Hinweis für die Diagnose, der endgültige Nachweis wird erst durch Abstrichuntersuchungen zum Beispiel von Nasensekret gegeben.

Bei schwerem Verlauf ist eine Therapie gegen das Virus sinnvoll, die weitere Therapie bezieht sich eher auf die Linderung der Symptome.

Symptome

Die Symptome eines Schnupfens beim Säugling sind recht eindeutig. Das Sekret eines viralen Schnupfens ist klar und flüssig, wohingegen bakterielle Erreger ein eher zähes, gelbliches Sekret mit sich bringen.

Allgemein sind die Kinder sehr unruhig, schlafen schlecht, weinen viel und müssen niesen. Der Schnupfen kann schmerzhaft sein, da die angegriffene Nasenschleimhaut sehr gereizt wird.
Es kann Fieber dazu kommen und bei Ausbreitung auf die unteren Atemwege auch Husten und Atembeschwerden.

Durch die geschwollene Nasenschleimhaut ist die Nasenatmung des Säuglings erschwert, was auch bei der Nahrungsaufnahme zu Problemen führen kann. Der Säugling tut sich dann beim Saugen der Nahrung sehr schwer und verweigert bei starken Beschwerden und einer erschwerten Luftzufuhr die Nahrungsaufnahme letztendlich.
Hier erfahren Sie mehr zum Thema: Geschwollene Nasenschleimhaut

Nicht selten greifen die Erreger auch auf andere benachbarte Strukturen über, sodass ein Schnupfen bspw. mit einer Nasennebenhöhlen- oder einer Mittelohrentzündung vergesellschaftet sein kann. Dies führt im Regelfall zu größeren Schmerzen und noch mehr Unruhe beim Kind.

Therapie

Ein Schnupfen beim Säugling sollte komplikationslos i.d.R. nach 2 bis 10 Tagen abklingen.

Es ist wichtig, das Kind gut im Auge zu behalten und bei Komplikationen und Unsicherheiten schnellstmöglich einen Arzt aufzusuchen. Dies ist der Fall, wenn das Kind Fieber hat, die Symptome sich verschlechtern und nach spätestens 7 Tagen nicht von selbst abklingen oder zusätzlich Ohrenschmerzen auftreten. Ein Hinweis für Letzteres kann sein, dass der Säugling immer wieder mit seinen Händen an die Ohrmuscheln fasst. Darüber hinaus sind auch die Verweigerung der Nahrungsaufnahme, Trinkverweigerung, Schwäche, Atemnot und Ausschlag Gründe, den Kinderarzt aufzusuchen. Aber auch bei bestehenden Vorerkrankungen sollte der Kinderarzt aufgesucht werden.

Ansonsten gibt es Maßnahmen, die dem Säugling effektiv helfen können zu genesen. Man sollte auf eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr des Säuglings achten. Dies hilft den Schleim zu verflüssigen.
Außerdem hilft es die Nase des Säuglings mit physiologischer Kochsalzlösung durchzuspülen. Dies löst den Schleim und hilft die Erreger aus der Nase zu entfernen. Man kann den Schleim, bzw. das Sekret, nach dem Spülen vorsichtig mit einer Pipette abtragen. Auf Nasenspülungen mit ätherischen Ölen oder anderen Zusätzen sollte man eher verzichten, da sie zu Reizungen der empfindlichen Säuglingsnase führen können.
Abschwellende Nasentropfen, enthalten sogenannte a-Sympathomimetika wie Xylometazolin und Tramazolin. Diese gibt es auch schon in geringer Dosierung für Säuglinge. Sie verengen die Nasenschleimhaut und wirken so abschwellend, was den Abfluss des Schleims und die Atmung erleichtert. Sie sind jedoch mit Vorsicht zu genießen, da sie zu einem sogenannten Rebound- Effekt führen können. Der abschwellende Effekt nimmt nach circa einer Woche ab, sodass die Nasenschleimhaut arzneimittelbedingt wieder anschwillt. Dies wiederum begünstigt die weitere Einnahme der Nasentropfen. Daher sollte man solche Arzneimittel sparsam verwendet und die Einnahme vorher mit einem Kinderarzt besprechen. Ebenso gilt dies für antivirale Arzneimittel. In der Regel sind für einen einfachen Schnupfen keine Arzneimittel notwendig.

Die gereizte Nasenhaut kann mit einer Salbe gepflegt werden. Bei Fieber gibt es bereits für Säuglinge fiebersenkende Mittel, die der Kinderarzt mit einer an das Körpergewicht angepassten Dosierung verschreiben kann. Dies gilt auch für hustenlindernde Säfte. Bei Nebenwirkungen wie Ausschlägen oder Erbrechen sollte das Arzneimittel abgesetzt und der Kinderarzt umgehend kontaktiert werden. Im Allgemeinen sind viel Ruhe und Schlaf für die geschwächten Säuglinge sehr wichtig, um schnell zu genesen.

Komplikationen

Durch die Verbindung des Mittelohres durch einen Gang in den Nasenrachenraum kann es mittels einer Wanderung der Erreger zu einer Mittelohrentzündung kommen. Da sie sehr schmerzhaft sein kann, äußern sich die Kinder mit vermehrtem Weinen oder greifen sich mit den Händen häufig ans betroffene Ohr.

Über den Rachen und die Luftröhre gelangen Keime auch in die Lunge, es kann zu Infekten mit Husten und Fieber kommen, die sich bis zu einer Lungenentzündung ausweiten können. Vor allem durch den RSV kann es zu Infekten der kleinen Bronchien oder Lungenentzündungen kommen, allerdings eher bei Kindern mit einem bereits vorher bestehenden Problem der Atmungswege oder des Immunsystems.

Eine Entzündung der Nasenneben- oder Stirnhöhlen (Sinusitis) kann ebenfalls entstehen. Die verschiedenen Nasennebenhöhlen münden an unterschiedlichen Stellen in die Nase ein. Sie dienen der Gewichtsreduktion des Schädels und sind ebenfalls mit einer Schleimhaut ausgekleidet. Entzünden sich diese Höhlen, entsteht häufig ein Druckschmerz zwischen den Augen oder über den betroffenen Bereichen.

Halsentzündungen sind eine denkbare Komplikation, da dieser Bereich auf dem natürlichen Weg zur Lunge von Mikroorganismen durchquert wird.

Solange es sich um eine einfache Erkältung handelt, kann man sie durchaus zuhause behandeln und auskurieren. In den ersten Lebensmonaten kann es sehr schwierig sein, eine einfache Erkältung von anderen Infekten zu unterscheiden. Daher sollte dem Kinderarzt bei Schnupfen, Husten oder Fieber ein Besuch abgestattet werden. Es gibt aber einige Signale des Säuglings, die einen nicht lange zögern lassen sollten, zu einem Arzt zu fahren.

Dazu gehört ein Fieber über 39°C oder wenn es länger als einen Tag anhält, zumindest bei sehr kleinen Kindern. Auch eine Austrocknung ist gefährlich, sie kann bei ausgeprägter Trinkunlust oder starkem Schwitzen entstehen. Meist fällt sie durch eine geringere Urinmenge als gewöhnlich oder durch trockene Schleimhäute auf.

Eine beschleunigte Atmung mit Nasenflügeln oder gar bläulichen Lippen stellt ebenfalls ein Warnsignal dar, das schnellstmöglich überprüft werden sollte.

Bei starkem und produktivem Husten ist ein Besuch beim Kinderarzt ebenfalls angesagt. Vielleicht sind in diesen Fällen bestimmte Medikamentengaben oder Maßnahmen wichtig, um eine weitere Verschlechterung zu vermeiden. Stellt sich eine Erkältung als Grippe heraus oder kommt es zu Komplikationen, kann ein Krankenhausaufenthalt notwendig werden. Manchmal ist es leichter, die Situation in einem gezielten Aufenthalt wieder in den Griff zu bekommen.

Prophylaxe

Säuglinge leiden öfter unter einem Schnupfen. Dies lässt sich auch nicht gänzlich verhindern. Es gibt jedoch Maßnahmen, die die Eltern ergreifen können, um einer Infektion des Säuglings zumindest vorzubeugen.

Der Kontakt des Säuglings sowie der eigenen Person mit kranken Personen, sprich erkälteten Freunden, Verwandten, Kindern etc. sollte vermieden werden, um eine Infektion zu vermeiden. Außerdem empfiehlt es sich einen Luftbefeuchter in beheizten Räumen zu verwenden, um einem Austrocknen der Nasenschleimhaut vorzubeugen.
Eine gute Handhygiene der Personen, die Kontakt mit dem Baby haben, ist ebenfalls empfehlenswert, da über die Hände sehr viele Keime übertragen werden können.
Allgemein gilt ebenfalls, dass das Stillen der Babys sehr gut für eine gute Immunabwehr ist. Daher sollten Mütter ihre Kinder nach Möglichkeit stillen, um ihre Immunlage zu stärken.

Ansteckung vermeiden

Hat sich das Kind erst einmal angesteckt, sollte man es vermeiden, mit dem Kind zu Gemeinschaftstreffen zu gehen, zumindest in der Hochphase der Erkrankung. Hat das Kind mit seinen Spielsachen gespielt, kann man diese zwischendurch mal abwaschen. In dieser Zeit sollte es erst recht von Tabakrauch ferngehalten werden, um die Atemwege nicht weiter zu reizen. Besuche von Freunden oder Verwandten können vielleicht auf einen Zeitpunkt verschoben werden, zu dem alle Beteiligten wieder möglichst gesund sind.

Auch als Elternteil kann man natürlich von einer Erkältung betroffen sein. Man kann versuchen zu vermeiden, sein Kind anzustecken, auch wenn das meist eher schwierig ist.

Beispielsweise kann man sich regelmäßig die Hände waschen, um die Keimzahl an den Händen zu reduzieren. Auch 1x-Taschentücher reduzieren die Keime, da sie direkt entsorgt werden können. Regelmäßiges Lüften sorgt für ein gutes Raumklima und reduziert die in der Luft schwebenden Krankheitserreger. Beim Niesen oder Husten eher unter den Arm niesen, nicht in die Hände.

Das sich Familienmitglieder untereinander anstecken können, ist aber auch ganz normal.

Zusammenfassung

Bereits im Säuglingsalter können Kinder von Schnupfen betroffen sein. Dies kann bis zu 10 Mal in einer Erkältungssaison vorkommen. Das Immunsystem muss viele Krankheitserreger erst noch kennenlernen, um eine geeignete Abwehr ausbilden zu können. Gegen einige Erreger kann das Immunsystem erst nach einem Kontakt mit dem selbigen eine Antwort erstellen.

Genauso wichtig bei der Entstehung oder Verhinderung eines Schnupfens sind die Schleimhäute in Nase, Mund und Rachen. Ihre Beschaffenheit bildet eine Barriere gegen Krankheitserreger aller Art, Staub und Schmutz. Sie ist mit beweglichen Flimmerhärchen besetzt, die Partikel aus der Luft wieder nach außen transportieren. Gleichzeitig ist die Schleimhaut von einem Sekret bedeckt, indem Partikel gebunden und so an ihrem weiteren Weg in den Körper gehindert werden.

Um ihre Funktionsweise ausreichend ausüben zu können, müssen daher die Schleimhäute immer angefeuchtet sein. Eine Austrocknung durch trockene Raumluft oder eine zu kühle Umgebung begünstigt eine Besiedlung mit Viren und Bakterien. Schnupfen wird dabei viel häufiger von Viren ausgelöst, Bakterien nutzen aber manchmal die vorrübergehende Schwäche des Immunsystems und besetzen ebenfalls die Schleimhäute.

Passend zur geringen Körpergröße sind die Verbindungen zwischen Nasengängen und dem Nasenrachenraum entsprechend klein. Schwillt nun die Schleimhaut der Nase ein wenig an, bekommt der Säugling schlecht Luft durch die Nase und beginnt vermehrt durch den Mund zu atmen. Die Schleimhäute trocknen weiter aus und erleichtern Viren die Besiedlung. Nach ausreichender Vermehrung wird die Barriere schließlich durchbrochen und ein Infekt ausgelöst.

Durch eine Besiedlung der Nase kann es auch schnell zu einer Erweiterung des Infektes in benachbarte Bereiche wie Ohr oder Hals bzw. Lunge kommen. Auch hier begünstigt die große Nähe der verschiedenen Bereiche eine einfache Ausbreitung.

Im Falle einer einfachen Erkältung heilt der Schnupfen auch bei einem Säugling von selbst aus, ohne größere Probleme zu verursachen. Sie kann innerhalb einer Woche wieder verschwinden, aber auch 2-3 Wochen bestehen bleiben. Am häufigsten treten Erkältungen in den Wintermonaten auf.

Weitere Informationen

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Autor: Dr. Nicolas Gumpert Veröffentlicht: 31.07.2015 - Letzte Änderung: 18.09.2024