Das Prämenstruelle Syndroms tritt kurz vor der Regelblutung auf und verursacht eine Reihe von verschiedenen Beschwerden. Die Betroffenen leiden unter anderem an Regelschmerzen, Kopfschmerzen, Übelkeit und depressiven Verstimmungen. Therapeutisch versucht man die Symptome durch Entspannungsübungen zu lindern. Falls keine Besserung auftritt, verschreibt man hormonelle Medikamente.
Das Prämenstruelle Syndrom ist eine Kombination aus mehreren Symptomen, die periodisch immer wenige Tage vor der Regelblutung auftreten. Die Symptome sind dabei sowohl körperlich als auch psychisch. Bei dem prämenstruellen Syndrom handelt es sich um eine multifaktorielle Erkrankung, die psychische, hormonelle und neurologische Anteile hat.
Viele Frauen leiden unter einer leichten Form des Prämenstruellen Syndroms, aber in einigen Fällen können die Symptome so stark ausgeprägt sein, dass die Frauen deutliche Einschränkungen im Alltag haben. In diesen Fällen kann eine medikamentöse Therapie notwendig werden.
An welchen Symptomen Sie das prämenstruelle Syndrom erkennen können, erfahren Sie hier:
An diesen Symptomen erkennen Sie das prämenstruelle Syndrom
Die genaue Ursache des prämenstruellen Syndroms ist noch nicht bekannt. Da es sich bei PMS jedoch um periodische Symptome handelt, ist der wahrscheinlichste Auslöser die hormonelle Schwankung während des weiblichen Zyklus. Da dies jedoch nicht allein das ganze Krankheitsbild erklärt handelt es sich vermutlich um eine multifaktorielle Erkrankung.
Als weitere Faktoren neben den Hormonschwankungen werden psychische Ursachen und neurologische Ursachen diskutiert.
Das Prämenstruelle Syndrom ist durch viele, sowohl psychische als auch körperliche, Symptome gekennzeichnet. Beim prämenstruellem Syndrom handelt es sich um eine Kombination aus bis zu 30 verschiedenen Symptomen, die auch alle kombiniert mit der Depression einhergehen können. Bauchschmerzen, Blähungen, Appetitlosigkeit oder Hungerattacken gehören zu den körperlichen Symptomen, von denen besonders viele Betroffene berichten. Auch Akne und Hautunreinheiten sind ein häufiges Beschwerdebild.
Bei vielen betroffenen Frauen kommt es auch zu Wassereinlagerungen im ganzen Körper. Besonders betroffen sind die Hände, Füße und Brüste. Da dies auch sichtbar ist, handelt es sich um ein psychisch problematisches Symptom. Das prämenstruelle Syndrom kann aber auch selbst zu einer Vielzahl psychischer Beschwerden neben der Depression führen. Hierzu zählen Angstzustände, Schlafstörungen, Konzentrationsprobleme, Reizbarkeit und Aggressivität sowie Stimmungsschwankungen. Nicht alle betroffenen Frauen entwickeln alle Symptome, sondern die Symptome können auch losgelöst voneinander auftreten. Auch die Schwere der Symptome ist individuell unterschiedlich ausgeprägt.
Bei einem Überwiegen der psychischen Symptome und schweren Depressionen sprechen Frauenärzte von einer prämenstruellen dysphorischen Störung, auch PMDS genannt. Diese besonders schwere Form des prämenstruellen Syndroms trifft weniger als fünf Prozent der betroffenen Frauen.
Lesen Sie mehr zu diesem Thema unter: An diesen Symptomen erkenne ich Prämenstruelles Syndrom
Das Prämenstruelle Syndrom wird oft begleitet von Symptomen im Magen-Darm-Trakt. Dazu zählen auch Übelkeit und Erbrechen. Diese können sowohl direkt nach der Nahrungsaufnahme entstehen als auch völlig unabhängig. Einigen Frauen wird prämenstruell auch von bestimmten Speisen übel, die sie normalerweise gerne essen oder trinken.
Auch einige Gerüche können als unangenehmer wahrgenommen werden und so zu Übelkeit führen. Vielen Frauen helfen ganz normale freiverkäufliche Medikamente gegen die Übelkeit.
Nähere Informationen finden Sie unter: Prämenstruelles Syndrom und Übelkeit.
Hormonelle Schwankungen können zu Hitzewallungen führen. Diese sind gekennzeichnet von einem plötzlichen Wärmegefühl, welches im Brustbereich startet und sich dann über den ganzen Körper ausbreitet.
Diese Hitzewallungen sind oft begleitet von Schweißausbrüchen an den betroffenen Körperstellen und können auch zum Aufwachen der betroffenen Frau führen. Häufige Schweißausbrüche führen daher auch zu Schlafstörungen. Beim Prämenstruellen Syndrom kann es bei einigen Frauen zu derartigen Hitzewallungen kommen.
Viele Frauen, die unter dem Prämenstruellen Syndrom leiden, haben sowohl prämenstruell als auch während der Regelblutung starke Unterleibsschmerzen. Diese krampfartigen Schmerzen sind durch Verspannungen der Gebärmuttermuskulatur bedingt.
Gegen die Schmerzen können freiverkäufliche Schmerzmittel, wie Ibuprofen oder Paracetamol, genommen werden. Bei starken Blutungen sollte auf Aspirin als Schmerzmittel verzichtet werden, da dies die Blutgerinnung schwächt und die Blutungen verstärken kann. Vielen Frauen hilft auch eine Wärmflasche oder warmer Tee, um die Schmerzen zu lindern.
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Im weiblichen Zyklus kommt es zu starken Hormonschwankungen. Hormone, auch die schwankenden Sexualhormone, haben Einfluss im ganzen Körper und wirken auch unmittelbar auf die Psyche. Dies kann völlig unabhängig von anderen Erkrankungen zu einer depressiven Verstimmung führen oder bei grundsätzlich bestehender Depression eine depressive Episode auslösen oder verstärken. Besonders Frauen, die familiär oder beruflich unter großer Belastung stehen, neigen im Rahmen ihres Zyklus eher zu depressiven Verstimmungen. Diese können auch auftreten, ohne das andere Symptome eines prämenstruellen Syndroms vorliegen.
In schweren Fällen bekommen die Frauen Antidepressiva, welche jedoch wegen starker Nebenwirkungen erst eingesetzt werden, wenn andere Therapien gescheitert sind.
Für weitere Informationen lesen Sie auch: Prämenstruelles Syndrom und Depression.
Die Diagnose Prämenstruelles Syndrom wird normalerweise vom Frauenarzt gestellt. Dieser stellt in einem ausführlichen Gespräch viele Fragen zu Symptomen und wann diese auftreten. Für die Diagnose ist es hilfreich, wenn die Betroffene ein Beschwerdetagebuch führen, in dem sie festhalten, wann sie ihre Regelblutung haben und wann welche Beschwerden auftreten.
Zu der Diagnostik gehört immer auch eine Laboruntersuchung, da während der Beschwerden die Entzündungsmarker erhöht sein können und das Labor auch zum Ausschluss von anderen möglichen Diagnosen verwendet werden kann.
Zunächst wird normalerweise versucht, die Beschwerden mit Entspannungsübungen, Bewegung und einer ausgewogenen Ernährung in den Griff zu bekommen. Wenn dieser Versuch fehlschlägt gibt es die Möglichkeit einer hormonellen Behandlung. Hierbei werden hormonelle Verhütungsmittel eingesetzt, die den Eisprung verhindern und den Körper mit einer konstanten Hormondosis versorgen. So können die häufig ursächlichen Hormonschwankungen verhindert werden und die Symptome sollten zurückgehen. Die Pille sollte in diesem Fall dauerhaft und ohne Pause eingenommen werden.
Gegen bestimmte Symptome können auch direkt Medikamente eingesetzt werden. Gegen die Schmerzen helfen handelsübliche Schmerzmittel, wie Ibuprofen oder Paracetamol. Bei starken Blutungen sollte jedoch auf Aspirin verzichtet werden, da dies die körpereigene Blutstillung abschwächt. Bei Wassereinlagerungen können Diuretika verschrieben werden.
Gegen die depressive Verstimmung wird meist eine Kombinationstherapie aus Psychotherapie und Medikamenten genutzt. Es können Stimmungsaufheller, wie Sertralin oder Citalopram, verwendet werden. Dies wird jedoch nur genutzt, wenn die Beschwerden nicht anders bekämpft werden können, da diese Präparate mit vielen Nebenwirkungen verbunden sind. Gegen leichte depressive Verstimmungen hilft auch das natürliche Johanniskraut.
Informieren Sie sich hier über die Behandlung eines Prämenstruellen Syndroms.
Die ersten Therapieversuche bei einem Prämenstruellen Syndrom sind völlig ohne Medikamente möglich. Entspannungsübungen, wie Yoga-Übungen, und regelmäßige Bewegung können bei einigen Betroffenen die Beschwerden lindern. Auch eine ausgewogene Ernährung kann das Prämenstruelle Syndrom abschwächen. Auf Schokolade, Koffein und Alkohol sollte verzichtet werden und auch Salz sollte weniger konsumiert werden. Die Einnahme von Magnesium, als Nahrungsergänzungsmittel, soll die Bauchkrämpfe lindern können. Bestimmte Öle, zum Beispiel Leinöl und Borretschasamenöl, sollen eine gute Versorgung mit Omega-3-Fettsäuren bedeuten und so die Gebärmutterschleimhaut sanft und natürlich lösen.
Gegen die Stimmungsschwankungen und Schlafstörungen soll die Traubensilberkerze wirken. Mönchspfeffer soll besonders bei depressiven Verstimmungen und Antriebslosigkeit beim Prämenstruellen Syndrom helfen und auch gegen Schmerzen und Brustspannung wirken. Auch Ingwer soll sowohl in der Prämenstruellen Phase als auch während der Regelblutung Schmerzen lindern und den Zyklus normalisieren.
Gerade die seelischen Beschwerden bei dem Prämenstruellen Syndrom lassen sich auch mit alternativer Medizin behandeln. Hierbei gibt es verschiedene homöopathische Mittel. Sepia D12 soll gegen die Stimmungsschwankungen und depressiven Verstimmungen wirken und auch die Kopfschmerzen und Brustspannungen abschwächen. Pulsatilla D12 soll die traurige Stimmung und Weinattacken auffangen und Kopf- und Rückenschmerzen reduzieren.
Gegen Überreizung und Aggressionen soll auch Lachesis D12 wirken. Die Depressionen und der Libidoverlust sollen mit Chloratum D12 beruhigt werden. Nux Vomica D12 soll Wirkung gegen Brustschmerzen und Bauchkrämpfe haben.
Mönchspfeffer gehört zu den Eisenkraut-Pflanzen und hat seinen Namen, weil es angeblich bei Mönchen den Geschlechtstrieb reduzieren sollte. Heutzutage wird Mönchskraut genutzt, da es regulierend auf die weiblichen Hormone wirkt und damit die Beschwerden beim Prämenstruellen Syndrom lindern kann. Studien zur Wirksamkeit des Mönchspfeffers gibt es bislang nicht.
Stillende Frauen sollten Mönchspfeffer nicht einnehmen, da das Hormon Prolaktin gehemmt wird und so die Milchproduktion eingeschränkt wird.
Mehr Information erhalten Sie hier: Das Mönchspfeffer.
Die meisten Frauen, die unter dem Prämenstrualen Syndrom leiden, leiden jeden Monat erneut unter den Beschwerden. Die vollständige Heilung ist meist erst mit dem Eintritt der Wechseljahre zu erwarten. Jede einzelne Episode dauert nur wenige Tage und die Symptome gehen mit dem Beginn der Regelblutung spontan zurück.
Die Symptome des Prämenstrualen Syndroms können mit der Dauereinnahme einer Pille meist so gut unterdrückt werden, dass die Beschwerden keine Einschränkungen im Alltag bedeuten.
Da die genaue Ursache für das prämenstruelle Syndrom noch nicht klar ist, werden verschiedene Möglichkeiten diskutiert. Eine Möglichkeit, warum es trotz Pille zu einem prämenstruellem Syndrom kommt, ist schlicht die Unterdosierung der Pille. Nicht jede Frau benötigt die gleiche Hormonmenge in ihrem Zyklus und gerade zu Beginn der Einnahme versuchen Frauenärzte zunächst niedrig dosierte Präparate, was nicht immer ausreichend ist. Der Körper unterliegt also weiterhin den Schwankungen im Hormonhaushalt. Auch die Pillenpause, welche viele Frauen immer noch nach drei Wochen einhalten, sorgt für zyklische Hormonschwankungen und kann damit auch Symptome auslösen.
Da auch psychische Faktoren bei der Ausbildung eines prämenstruellen Syndroms eine Rolle zu spielen scheinen, kann auch das Wissen über die Pillenpause und die kommende Abbruchblutung bereits Beschwerden verursachen.
Ein weiterer Grund für ein prämenstruelles Syndrom ist die Einnahme der Mini-Pille. Hierbei handelt es sich um ein reines Gestagen-Präparat, welches die Spermien nur am Eintritt in die Gebärmutter hindert und nicht die Reifung der Eizelle verhindert. Die Mini-Pille erlaubt dem Körper also einen nahezu natürlichen Zyklus und kann damit kein prämenstruelles Syndrom verhindern.
Erfahren Sie hier mehr zum Thema: Prämenstruelles Syndrom trotz Pille?
Das Prämenstruelle Syndrom ist ein periodisch wiederkehrendes Mischbild aus verschiedenen Symptomen, die kurz vor der Regelblutung auftreten. Nach einigen Tagen beginnt immer die Regelblutung, was normalerweise eine Schwangerschaft ausschließt. Die betroffenen Frauen kennen zudem ihre Symptome, da diese jeden Monat erneut und ähnlich auftreten. Eine Schwangerschaft und das Prämenstruelle Syndrom sind beide mit Hormonschwankungen verbunden und in beiden Fällen können Betroffene Übelkeit, Stimmungsschwankungen, Bauchschmerzen und andere Symptome entwickeln.
Bei einer Schwangerschaft halten die Symptome jedoch länger als ein paar Tage an und enden nicht mit einer regelmäßigen Blutung. Bei Unsicherheit, ob es sich um eine Schwangerschaft handeln könnte, sollte ein Test durchgeführt werden und der Frauenarzt aufgesucht werden, bevor Medikamente gegen die einzelnen Symptome eingenommen werden, da einige Medikamente einem ungeborenen Kind schaden können. Ein Schwangerschaftstest gehört zu einer frauenärztlichen Untersuchung ohnehin zum Standard, auch wenn die Betroffene die Möglichkeit einer Schwangerschaft verneint.
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