Bei der perioralen Dermatitis handelt es sich um eine Entzündung der Haut im Bereich des Mundes. Eine häufige Ursache dieser Entzündung ist der übermäßige Gebrauch von Feuchtigkeitscremes. Die Entzündung tritt in Form von erhabenen Bläschen auf, die auch mit Eiter gefüllt sein können. Die Haut darunter ist gerötet und weist eine leichte Schuppung auf.
Sie entsteht durch den häufigen Gebrauch und Wechsel von Feuchtigkeitscremes. Diese Cremes zerstören die Barriere- und damit Schutzfunktion unserer Haut. So verliert die Haut mehr Wasser und es kommt zu einem Spannungsgefühl, was meistens dazu führt dass mehr Cremes verwendet werden, wodurch sich die Erkrankung jedoch lediglich weiter verschlechtert.
Eine andere Ursache kann der Gebrauch von Glukokortikoiden wie Kortison (zum Beispiel aufgrund einer anderen Hauterkrankung) sein, die direkt auf die Haut aufgetragen werden.
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Im Rahmen der perioralen Dermatitis kommt es zu entzündlich geröteter Haut mit erhabenen Bläschen in der Region um den Mund oder auch die Augen. Die Veränderungen entstehen langsam und können über Monate mit wechselnder Intensität bestehen. Typisch ist ein heller Randsaum der direkt an die Lippen grenzt und nicht betroffen ist. Betroffene berichten von Juckreiz und einem Spannungsgefühl der Haut. Außerdem ist es möglich, dass sich die Entzündung der Haut auf die gesamte untere Gesichtshälfte ausbreitet. Genauso kann es aber auch sein, dass sich nur Veränderungen rund um die Augen befinden. Auch die Verschlechterung unter der Verwendung von Kortikoiden (nach einem kurzen Intervall der Besserung) zählt zu den Symptomen.
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Die Diagnose der perioralen Dermatitis ist eine sogenannte Blickdiagnose. Die typische Lokalisation der geröteten und geschuppten Haut mit den Bläschen (mit und ohne Eiter gefüllt) rund um den Mund oder die Augen ist wegweisend. Der blasse Randsaum um die Lippen gilt als beweisend. Zusätzlich hilft es die Betroffenen nach dem Gebrauch von Kortikoiden oder Pflegeprodukten wie Feuchtigkeitscremes zu befragen. Als typisch gilt auch, dass der Gebrauch von Kortikoiden das Krankheitsbild nach kurzer Verbesserung der Beschwerden verschlechtert.
Um die periorale Dermatitis zu behandeln, ist es wichtig, dass die Betroffenen die Ursache der Hautveränderungen nachvollziehen können. Häufiges verwenden von Feuchtigkeitscremes und fettenden Pflegeprodukten schadet der Haut und sollte möglichst vermieden werden. Darum spricht man hier in der Therapie auch von einer „Nulltherapie“, was bedeutet, dass die Patienten konsequent in keinster Weise Pflegeprodukte und Kosmetika verwenden sollten. Es ist darauf hinzuweisen, dass sich dadurch das Hautbild zunächst einmal verschlechtern kann. Sehr zurückhaltend können Basiscremes zur lokalen Anwendung empfohlen werden, die gegebenenfalls 1-2% Metronidazol enthalten können. In extremen Fällen können Antibiotika wie zum Beispiel Tetracyclin eingesetzt werden. Selten kommt es zum Einsatz einer systemischen Antibiotikagabe, beispielsweise mit dem Antibiotikum Doxycyclin.
Um mit natürlichen Mitteln etwas zu unternehmen, kann schwarzer Tee verwendet werden. Dazu wird der Tee in diesem Falle jedoch nicht getrunken, sondern direkt auf der Haut angewendet. Nach einer Ziehzeit von drei bis fünf Minuten lässt man den Teebeutel abkühlen. Im Anschluss wird er einfach auf die betroffenen Hautpartien gelegt. Das Kühlen und der Schwarze Tee an sich wirken entzündungslindernd und bewirken ein schnelleres Abheilen.
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Zink ist ein Spurenelement, dass weder vom Körper gebildet, noch gespeichert werden kann. Es beeinflusst indirekt den Auf- und Abbau von Bindegewebe (wie es in der Haut vorkommt). Allein die trockene Haut konnte bisher mit einem Zinkmangel in Verbindung gebracht werden. Für die periorale Dermatitis gibt es bisher keine klare Empfehlung für eine Behandlung mit Zink. Bei der Anwendung von Zinksalben auf offenen Wunden kann es zu Wundheilungsstörungen kommen. Zink sollte ausschließlich im Rahmen von Mangelerscheinungen des Körpers eingesetzt werden, da es andernfalls zu Nebenwirkungen, wie Übelkeit, Erbrechen und Durchfall kommen kann.
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Wer die Anwendung von Schüsslersalzen bevorzugt kann zum Beispiel die Nr.3 (Ferrum Phosphoricum) auswählen. Sie wird generell im Rahmen von Entzündungsgeschehen eingestzt, ist demnach auch bei einer Entzündung der Haut einsetzbar. Die Nr.1 (Calcium Fluoratum) und Nr.11 (Silicea) werden speziell für die Haut empfohlen. Je nach Auswahl ist eine Applikation als Salbe oder die direkte Einnahme möglich.
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Eine Empfehlung für die Anwendung von Antibiotika zur Behandlung der perioralen Dermatitis wird sehr zurückhaltend gegeben. Normalerweise ist das Absetzen aller bisher verwendeten Cremes ausreichend. In schweren und langanhaltenden Fällen allerdings, können Basiscremes mit Antibiotikagehalt oder auch Antibiotika zur Einnahme verabreicht werden. Besonders bei Patienten, die die Symptome unter einem Entzug von Kortikosteroiden entwickeln, kann die Antibiotikatherapie hilfreich sein.
Typisch für die periorale Dermatitis sind ein langsamer Beginn und ein Wechseln der verschiedenen Hauterscheinungen. Die Erkrankung kann sich in ihren Unterschiedlichen Stadien über mehrere Monate hinziehen. Wichtig ist zu bedenken, dass auch unter der optimalen Behandlung („Nulltherapie“) erst mit einer Verschlechterung der Symptome zu rechnen ist, bevor die Hautentzündung bestmöglich abheilen kann. Es ist möglich, dass es im Verlauf zu einer spontanen Rückbildung der Symptome kommt. Leider sind auch Rezidive grundsätzlich möglich.
Die genauen Ursachen für die Entstehung einer perioralen Dermatitis sind nicht genau geklärt. Unter anderem ist eine genetische Veranlagung für allergische Krankheiten ein wichtiger Risikofaktor. Jedoch spielt der übermäßige Gebrauch topischer Präparate eine bedeutende Rolle. Zu diesen Präparaten gehören topische Glucocorticoide sowie Kosmetika, Pflege- und Sonnenschutzcremes. Daher sollte der Gebrauch dieser Substanzen in einem Rahmen gehalten werden und beim Auslösen von Symptomen sofort abgesetzt werden.
Ebenso sollten Triggerfaktoren, wie eine UV-Exposition und gegebenfalls das Tragen von medizinischem Mund-Nasen-Schutz, vermieden werden, da sie die Symptomatil unter Umständen verschlimmern könnten.
Befindet sich die entzündete Haut sehr nah am Auge, haben viel Betroffenen oft Angst, das Auge könne sich mit infizieren. Dies ist in der Regel nicht der Fall. Man kann darauf achten, dass es nicht durch eigene Manipulation mit den Fingern zu einer weiteren Infektion der Hauterscheinungen kommt. Andere Keime, die sich auf diese Weise in der Nähe der Augen vermehren, können das Auge infizieren und entzünden. Dann kommt es zu Symptomen, wie Juckreiz, Schmerzen oder einer starken Rötung direkt am Auge . Besonders, wenn starke Eiterungen auftreten spricht dies für ein akutes bakterielles Geschehen und es ist ratsam gemeinsam mit dem behandelnden Arzt eine Antibiotikatherapie in Erwägung zu ziehen. Dieser kann gegebenenfalls auch eine andere Ursache der Entzündung am Auge feststellen oder ausschließen.
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An der Nase verhält es sich wie im restlichen Bereich des Gesichts. Generell wird die Therapie mit Antibiotika nur zurückhaltend verordnet. Antibiotika richten sich immer gegen Bakterien und können bei einem starken bakteriellen Befall wirksam sein. Kommt es also zu Anzeichen einer solchen Infektion der bestehenden perioralen Dermatitis, zum Beispiel in Form von Rötungen, Schmerzen und vorallem eitrigen Absonderungen, können Antibiotika eingesetzt werden.
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