Das Pel-Ebstein-Fieber bezeichnet in der Medizin einen fieberhaften Temperaturanstieg mit wellenförmigem Verlauf. Dabei wechseln sich fieberhafte und fieberfreie Phasen immer wieder ab. Die einzelnen Phasen halten dabei über etwa drei bis zehn Tage an.
Als Pel-Ebstein-Fieber bezeichnet man in der Medizin einen fieberhaften Temperaturanstieg mit wellenförmigem Verlauf. Dabei wechseln sich fieberhafte und fieberfreie Phasen immer wieder ab. Die einzelnen Phasen halten dabei über etwa drei bis zehn Tage an.
Das Pel-Ebstein-Fieber tritt in der Regel nicht als eigenständiges Krankheitsbild auf, sondern ist Symptom einer Grunderkrankung. Am häufigsten tritt es im Rahmen eines bösartigen Lymphknotenkrebses auf, dem Morbus Hodgkin oder Hodgkin-Lymphom. Das Hodgkin-Lymphom manifestiert sich jedoch auch häufig, ohne dass ein Pel-Ebstein-Fieber auftritt. Es ist demnach kein obligates Symptom der Erkrankung.
Lesen Sie mehr zu dem Thema: Morbus Hodgkin
Lesen Sie mehr zu dem Thema: Fieber
Die genaue Ursache für das Pel-Ebstein-Fieber ist nicht geklärt. Da das Fieber meist im Zusammenhang mit einer bösartigen Grunderkrankung, dem Morbus Hodgkin, auftritt, wird vermutet, dass das Fieber als Reaktion auf eine Signalstoffausschüttung des Tumors auftritt. Die entarteten Zellen können bestimmte Signal- und Botenstoffe ausschütten, sogenannte Zytokine, die wiederum Fieber hervorrufen können. Der wellenförmige Verlauf des Fiebers könnte durch eine zyklische Ausschüttung solcher Botenstoffe zustande kommen
Die Diagnose des Pel-Ebstein-Fiebers ist vergleichsweise einfach zu stellen. Die Diagnose basiert dabei auf der klinischen Beobachtung des Patienten. Klagt dieser über immer wiederkehrende fieberhafte Episoden mit dazwischen liegenden fieberfreien Intervallen, so beschreibt dies bereits die Diagnose. Wichtig ist jedoch, dass bei derartigen Symptomen eine weiterführende Diagnostik durchgeführt wird, um die Ursache für das Pel-Ebstein-Fieber herauszufinden. Da es sich dabei häufig um ein bösartiges Hodgkin-Lymphom handelt, müssen die Lymphknotenstationen des Patienten unbedingt untersucht werden. Dazu wird zum einen eine körperliche Untersuchung durch den Arzt vorgenommen, zum anderen können Ultraschall, Computertomographie und/oder Magnetresonanztomographie eingesetzt werden, um auffällige Lymphknoten zu identifizieren.
Das typische Symptom beim Pel-Ebstein-Fieber ist ein wellenförmiger Fieberverlauf mit einem Wechsel fieberhafter und fieberfreier Episoden von jeweils circa drei bis zehn Tagen Dauer. Das Fieber kann im Rahmen der sogenannten B-Symptomatik bei einer bösartigen Grunderkrankung auftreten und ist dann gepaart mit starkem Schwitzen in der Nacht (Nachtschweiß) sowie ungewolltem Gewichtsverlust von >10% des Körpergewichts innerhalb von sechs Monaten
Das Pel-Ebstein-Fieber an sich kann nur symptomatisch behandelt werden. Dazu können fiebersenkende Mittel sowie nicht-steroidale Antirheumatika (NSAR) eingesetzt werden, zum Beispiel Ibuprofen. Auch mit Naproxen kann das Fieber effektiv gesenkt werden, wenn es über drei Tage verabreicht wird. Typisch dabei ist, dass das tumorbedingte Fieber durch Naproxen unterdrückt werden kann. Fieber infektiöser Ursache tritt jedoch oftmals weiterhin auf. Dieses Phänomen kann im Rahmen eines Naproxen-Tests erfasst werden, gilt jedoch nicht als sicheres Unterscheidungskriterium. Da das Pel-Ebstein-Fieber häufig im Rahmen einer bösartigen Grunderkrankung auftritt, ist die Therapie dieser Grunderkrankung essentiell, um auch das Fieber in den Griff zu bekommen. Das Hodgkin-Lymphom wird dabei meist mittels Chemotherapie und/oder Bestrahlung behandelt. Auch eine operative Entfernung kann notwendig sein. Ist die Grunderkrankung behandelt, verschwindet schließlich auch das Pel-Ebstein-Fieber.
Diese Informationen könnten Sie ebenfalls interessieren: