Die Therapie einer Lumboischialgie wird im wesentlichen in die konservative und die chirurgische Therapie unterteilt. Je nach Schweregrad der zu Grunde liegenden Schädigung wird erstere oder letztere als Behandlungsmaßnahme gewählt
Die Lumboischialgie kann sowohl konservativ als auch operativ therapiert werden. Dabei wird die konservative Therapie der chirurgischen vorgezogen, solange keine neurologischen Ausfälle oder Lähmungserscheinungen auftreten.
Die konservative Therapie der Lumboischialgie erfolgt im Sinne eines multimodalen Therapiekonzepts. Das bedeutet, die Therapie besteht aus verschiedenen Ansatzpunkten und schließt unterschiedliche Herangehensweisen ein. Hierzu gehören die
Für die richtige Auswahl der Medikamente bei einer Lumboischialgie bedarf es einer eingehenden körperlichen Untersuchung durch den Arzt. Bei der medikamentösen Schmerztherapie orientiert man sich an den Empfehlungen der Weltgesundheitsorganisation. Diese gliedert sich grob in drei Stufen mit der Option zur Kombination von weiteren Medikamenten. Man beginnt mit den am wenigsten potenten Schmerzmitteln, wie zum Beispiel Ibuprofen, Paracetamol oder Novalgin.
Als nächste Stufe folgen weniger starke Opioide und die dritte Stufe bilden starke Opioide. Kombiniert werden können diese Schmerzmittel immer mit Medikamenten, wie Cortison, Antidepressiva oder Muskelrelaxantien. Cortison kann bei einer Lumboischialgie zum Beispiel als Injektionen direkt in die Nähe der Austrittsstelle des Nervens gegeben werden. Wichtig ist, dass die Schmerztherapie angepasst wird an die Bedürfnisse des Patienten.
Bei einer Medikamenteneinnahme zu Hause sollte beachtet werden, dass die Schmerzmedikamente wie vorgeschrieben in regelmäßigen Abständen eingenommen werden. Dadurch wird ein gewisser Spiegel des Medikamentes im Blut erreicht und Schmerzspitzen vorgebeugt.
Die medikamentöse Therapie der Lumboischialgie besteht in der Gabe von Schmerzmedikamenten (NSAR) oder Muskelrelaxantien. In einigen Fällen reichen die nicht steroidalen Antirheumatika (NSAR) nicht aus, um die Schmerzen relevant zu lindern. Dann müssen eventuell zentralwirksame Medikamente eingesetzt werden, in einigen Fällen sogar Morphin. Um den Magen während der Schmerzmedikamenteneinnahme nicht zu reizen, sollte in jedem Fall ein Magenschutz eingenommen werden. Muskelrelaxantien werden eingesetzt, wenn die Rückenmuskulatur aufgrund der Schonhaltung verkrampft und zu zusätzlichen Schmerzen führt.
Lesen Sie mehr zum Thema unter: Schmerzmedikamente - Grundlage der medikamentösen Schmerzbehandlung
Eine andere Möglichkeit bei der Therapie von Lumboischialgie ist die direkte Injektion von Lokalanästhetika und entzündungshemmenden Medikamenten. Dabei erfolgt eine Punktion mittels einer kleinen Nadel an den Ort der Entzündung. Dann erfolgt die Injektion des betäubenden Lokalanästhetikums und des entzündungshemmenden Medikaments. Durch die Lokalanästhesie werden die Schmerzen direkt gelindert. Mittels der Entzündungshemmung können die Schmerzen auch dauerhaft behandelt werden. Allerdings lässt die Wirkung der Medikamente wieder nach, so dass tägliche Injektionen zur effektiven Schmerztherapie und kausalen Therapie vorgenommen werden müssen.
Sobald die akute Schmerzsymptomatik abgeklungen ist, erfolgt eine physikalische Therapie und Krankengymnastik zur Stärkung der Rückenmuskulatur. Die physikalischen Maßnahmen beinhalten Wärme- und Kältetherapien, manuelle Therapie im Sinne einer Massage, die Lagerung auf einem Stufenbett und die Therapie mittels Ultraschallwellen. Ebenso werden Bettruhe und Beinhochlagerung bis zur Linderung der Beschwerden empfohlen.
Um einer erneuten Lumboischialgie vorzubeugen, sollte die Stärkung der Rückenmuskulaturerfolgen. Dies kann im Rahmen einer Rückenschule, beispielsweise im Fitnessstudio geschehen. Während des Trainings sollen nicht nur die Rückenmuskeln gestärkt, sondern auch die korrekte Haltung und Bewegung im Alltag erlernt werden. So kann einer erneuten Lumboischialgie in vielen Fällen vorgebeugt werden.
Im Falle eines Cauda- Syndroms und bei Auftreten von Lähmungserscheinungen (Paresen) besteht eine absolute OP- Indikation. Auch im Falle von Inkontinenzerscheinungen oder therapieresistenten Schmerzen in Folge der Lumboischialgie wird eine Operation empfohlen. Hierbei stehen verschiedene Verfahren zur Auswahl:
Manuelle Therapie im Rahmen einer Lumboischialgie muss vorher durch eine ärztliche Untersuchung angeraten werden. Liegt dem Krankheitsbild eine Überlastung des Nervus Ischiadikus zugrunde, so kann eine manuelle Therapie die betroffenen Muskelgruppen lockern und den Therapieverlauf signifikant unterstützen. Dies sollte Hand in Hand gehen mit einer verordneten Physiotherapie zur schnelleren Mobilisation und Muskelaufbau. Fehlhaltungen durch Schonbewegungen müssen grundsätzlich vorgebeugt werden.
Ob eine manuelle Therapie gegen die Beschwerden der Lumboischialgie hilft, muss individuell vom Patienten herausgefunden werden. Glücklicherweise kann mittlerweile aus einer vielfältigen Palette an unterstützenden Therapieverfahren ausgewählt werden. Wichtig ist jedoch in jedem Fall die Absprache mit dem behandelnden Arzt, um zu prüfen, ob eine Kontraindikation gegen eine Therapieform vorliegt. So ist bei einem akuten Bandscheibenvorfall die manuelle Therapie im direkt betroffenen Gebiet nicht empfohlen, besonders wenn neurologische Symptome auftreten. An dem Gebiet selbst sollte möglichst wenig manipuliert werden. Ist die restliche Wirbelsäule hingegen von Blockierungen betroffen, stehen einer manuellen Therapie in eben diesen Gebieten keine Bedenken gegenüber.
Die Dauer der Therapie ist wie das Auftreten der Lumboischialgie stark abhängig von der Ursache der Nervenreizung. In manchen Fällen bessert sich der Zustand nach einigen Tagen. Bei einem ursächlichen schweren Bandscheibenvorfall kann sich die Therapie allerdings über einige Monate ausdehnen.
Grundsätzlich gilt das Anstreben von frühzeitiger Mobilisation und Wiedereingliederung des Erkrankten in den Alltag. Bettruhe in Form von Stufenlagerung darf nur so kurz wie nötig durchgeführt werden. Im Anschluss daran sollte der Patient langsam versuchen sich unter medikamentöser Schmerzstillung zu bewegen. Eine verlängerte Schonung führt zu vermehrter Unbeweglichkeit und Zunahme der Schonhaltung.
Wie die Dauer der Therapie variiert auch die Dauer der Krankschreibung je nach Krankheitsursache. Es gibt hierbei keine festgesetzte Zeitvorgabe, die eingehalten werden sollte, bis nach einer Lumboischialgie wieder gearbeitet wird. Auch muss bedacht werden, ob die Tätigkeit auf der Arbeit eine Nervenreizung bedingt haben könnte und den Heilungsprozess behindern würde. Liegt der Lumboischialgie eine Überlastung mit Folge der Nervenreizung vor, so kann es sein, dass der Patient nach einigen Tagen schon wieder arbeiten kann. Bei einem Bandscheibenvorfall bedarf es jedoch meist einer längeren Krankschreibung.
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