Das LGL-Syndrom (Lown-Ganong-Levine-Syndrom) gehört zu den Herzrhythmusstörungen. Es handelt sich genauer um ein Präexzitationssyndrom. Das bedeutet, dass die Herzkammern ein wenig zu früh erregt werden, woraufhin diese kontrahieren und Blut in den Körper pumpen.
Das LGL-Syndrom (Lown-Ganong-Levine-Syndrom) gehört zu den Herzrhythmusstörungen. Es handelt sich, genauer betrachtet, um ein Präexzitationssyndrom. Das bedeutet, dass die Herzkammern ein wenig zu früh erregt werden, woraufhin diese kontrahieren und Blut in den Körper pumpen. Dieser Vorgang führt zu unangenehmem Herzrasen mit deutlich erhöhtem Puls. Allerdings sind kaum Begleitsymptome vorhanden.
Das LGL-Syndrom macht sich durch anfallsartiges Herzrasen bemerkbar. Dieses anfallsartige Herzrasen wird von Medizinern als paroxysmale Tachykardie bezeichnet. Der sehr schnelle Herzschlag hat eine Frequenz zwischen 200 und 250 Schlägen pro Minute. Für das anfallsartige Herzrasen ist keine Ursache, wie z.B. eine Stress- oder Gefahrensituation, auszumachen, die eine solche Reaktion erklären würde. Ein Herzrasen ohne erkennbare Ursache wird von den Betroffenen in der Regel als sehr unangenehm und beängstigend empfunden.
Das Herzrasen äußert sich als pochendes Gefühl in der Brust mit hohem Puls. Des Weiteren kann es zu
Unter Umständen kann es auch mit einer Synkope einhergehen, also einer kurzzeitigen Ohnmacht. Das anfallsartige Herzrasen hört dann von selbst wieder auf. Wie häufig und wie lange das Herzrasen auftritt, ist individuell unterschiedlich. Die Herzrasenattacken können für die Betroffenen anstrengend sein, so dass sich viele nach einer Attacke sehr erschöpft fühlen.
Informieren Sie sich, wie Sie Herzrhythmusstörungen erkennen.
Wie bei jeder Diagnosestellung erfolgt zunächst ein Gespräch mit dem Arzt und eine körperliche Untersuchung, in welcher das Herz abgehört wird.
Der Erregungsablauf des Herzens wird mit Hilfe eines EKGs (Echokardiographie) abgebildet. Es ist das Mittel der Wahl, um Herzrhythmusstörungen zu erkennen. Da das für das LGL-Syndrom typische Herzrasen nur phasenweise auftritt, wird eine Langzeit-EKG Untersuchung durchgeführt, um ein solches Ereignis darstellen zu können.
Andere Veränderungen am Herzen müssen mithilfe des EKGs und des Herzultraschalls ausgeschlossen worden sein, um die Diagnose LGL-Syndrom stellen zu können.
Im EKG zeigt sich das für die Krankheit typische Herzrasen durch eine erhöhte Herzfrequenz (einen schnellen Puls). Des Weiteren ist die sogenannte PQ-Zeit verkürzt. Sie liegt unter 0,12 Sekunden. Die PQ-Zeit beschreibt die Überleitungszeit am Herzen. Das heißt, dass in dieser Zeit die Vorhöfe des Herzens bereits erregt sind, während die Kammern erst noch erregt werden müssen.
Die PQ-Zeit muss 0,12 Sekunden oder weniger betragen, sonst handelt es sich per Definition nicht um ein LGL-Syndrom.
Dabei muss das restliche EKG normal aussehen. Vor allem der sogenannte Kammerkomplex, welcher den Erregungsablauf der Herzkammern wiedergibt, muss normal konfiguriert sein. Wenn dies nicht der Fall sein sollte und eine sogenannte Delta-Welle vorhanden ist, handelt es sich um das Wolf-Parkinson-White-Syndrom. Dieses kann zu einem lebensgefährlichen Kammerflimmern führen.
Da es bisher keine Erklärung für die Entstehung der Erkrankung gibt, ist demzufolge im Moment auch keine ursächliche Therapie vorhanden. In vielen Fällen sind die Beschwerden jedoch schwach und die Betroffenen haben keinen hohen Leidensdruck, so dass gar keine Therapie notwendig ist.
Falls die Beschwerden jedoch häufig auftreten und die Betroffenen beeinträchtigen, ist eine medikamentöse Behandlung möglich. Hier sind Betablocker das Mittel der Wahl. Betablocker verlangsamen den Herzschlag und können bei einem akuten Herzrasen eingenommen werden. Sie wirken dann relativ schnell.
Falls zusätzlich zum anfallsartigen Herzrasen Synkopen auftreten, müssen diese nochmal gesondert untersucht werden, um schwerwiegende Ursachen ausschließen zu können.
Ist das LGL-Syndrom bei Ihnen noch nicht sicher diagnostiziert? Erfahren Sie mehr über die Therapie von Herzrhythmusstörungen im Allgemeinen.
Es gibt verschiedene Theorien, von denen bisher aber noch keine nachgewiesen werden konnte. Der genaue Mechanismus, welcher zu den anfallsartigen Herzrasen führt, ist heute noch nicht geklärt.
Von den Entdeckern der Erkrankung wurden akzessorische Leitungsbahnen als Ursache angenommen. Diese Theorie ist heute allerdings sehr umstritten. Akzessorische Bahnen sind zusätzliche Leitungsbahnen, welche die Erregung des Herzens zu schnell weiterleiten. Dadurch kann der normale Erregungsablauf des Herzens verändert sein, da die Herzkammern zu früh erregt werden. Dies führt folglich zu einer Tachykardie (ein zu schneller Herzschlag).
Bei dem LGL-Syndrom konnten jedoch bisher akzessorische Leitungsbahnen nicht als Ursache nachgewiesen werden.
Es bestehen Hinweise, dass das LGL-Syndrom möglicherweise vererbt wird. Sicher ist dies aber nicht und muss noch weiter erforscht werden.
In Studien konnte nicht festgestellt werden, dass Patienten mit einem LGL-Syndrom ein erhöhtes Risiko für einen plötzlichen Herztod haben. Auch andere Risiken werden nicht mit der Diagnose LGL-Syndrom in Verbindung gebracht. Bisher gibt es jedoch auch nur wenig Daten zum LGL-Syndrom. Wie sich das LGL-Syndrom individuell entwickelt, ist unterschiedlich. In ungünstigen Fällen können die Frequenz und die Dauer des anfallsartigen Herzrasens zunehmen. Empfehlenswert ist es, einen Kardiologen zur Seite zu haben.
Lesen Sie nach, ob Sie bei Herzrhythmusstörungen Sport machen dürfen.
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