Die medikamentöse Behandlung von Bluthochdruck kann auch mit homöopathischen Mitteln unterstützt werden. Diese Mittel werden je nach Art der Bluthochdruckes sowie den Begleitsymptomen ausgewählt und dosiert. So ist eine individuelle Unterstützung möglich. Homöopathische Mittel ersetzen NICHT eine medikamentöse Therapie und sollte immer mit dem behandelnden Arzt abgesprochen werden, da einige Dosierungen auch verschreibungspflichtig sind.
Auch bei homöopathischen Mitteln gilt, genau wie bei Arznei, die Einteilung in Mittel bei der so genannten essentiellen Hypertonie mit unbekannter Ursache einerseits und andererseits bei der sekundären Hypertonie deren Ursache bekannt ist.
Das homöopathische Mittel wird nach einer intensiven Befragung (Anamnese) des Patienten gefunden. Homöopathische Mittel können, nach Rücksprache mit dem Arzt, begleitend eingesetzt werden. Sie ersetzen nicht die Therapie mit verordneten Arzneimitteln.
Bei essentiellem Blutdruck gibt es einige homöopathische Mittel, die die medikamentöse Therapie unterstützen können:
Knoblauch (Allium sativum): Ein wichtiges Mittel bei verkalkten Gefäßen und Bluthochdruck. Besonders bei Menschen mit Völlegefühl nach dem Essen, Brennen und Schwere im Magen, Aufstoßen, Sodbrennen, auch Verstopfung. Üblicherweise verwendet man das Mittel in der D3 bis D6 (Grad der Verdünnung).
Weißdorn (Crataegus): Die Patienten leiden unter Herzunruhe, Schwindelzuständen, Kopfschmerzen, Schlaflosigkeit. Falls Anfälle mit Brustenge, Schmerzen und Atemnot vorkommen lassen sich diese mit Crataegus nur vorbeugend behandeln, die Herzdurchblutung wird verbessert und die Anfallsbereitschaft herabsetzt. Gebräuchlichste Potenz D3 bis D6.
Silbernitrat (Argentum nitricum): Abgemagerte Menschen, grau, vorzeitig gealtert, hastig, ungeduldig. Unruhe, Schwindel. Ängstliche Grundeinstellung, Angst vor Prüfungen, engen Räumen, auch vor alltäglichen Situationen. Große Angst vor Krankheit und vor dem Tod. Geplagt durch extreme Blähungen, bohrende Kopfschmerzen im Stirnbereich, Magenschmerzen werden durch Gegendruck gebessert. Die Patienten berichten über Wortfindungsstörungen. Verlangen nach süßen Speisen, die aber nur schlecht vertragen werden. Gebräuchlich D4 bis D6. Verschreibungspflichtig bis zur D3!
Brechnuss (Nux vomica): Reizbare, überarbeitete Menschen mit sitzender Lebensweise, überbeschäftigte Großstadtmenschen. Aufbrausend, vertragen keinen Widerspruch, alles ist verkrampft, Stumpfheit und Verwirrung im Kopf. Reizmittelmissbrauch (abends Alkohol, Nikotin, viel Essen). Morgens Müdigkeit, Kopfschmerzen, Übelkeit. Alle Beschwerden bessern sich durch Ruhe, sind schlimmer am Morgen, nach dem Essen. Gebräuchlich D4 bis D12. Verschreibungspflichtig bis zur D3!
Gelber Phosphor (Phosphorus): Große Übererregbarkeit, man kann nicht einen Augenblick ruhen, sitzen oder stehen. Schreckhafte Menschen die zu Depressionen neigen. Sie empfinden immer eine Last auf der Brust und um die Herzgegend. Pulsierender Kopfschmerz, Schwindel mit Ohnmacht. Herzklopfen verschlimmert sich durch Linksliegen. Mitunter ausstrahlende Schmerzen in den linken Arm. Die Beschwerden verschlimmern sich abends und nachts und bei Kälte. Besserung durch Ruhe und Schlaf. Gebräuchlich D6 bis D12. Verschreibungspflichtig bis einschließlich D3!
Mistel (Viscum album): Pulsierende Kopfschmerzen, Herzklopfen, Druck auf der Brust. Neigt zu innerer Unruhe, Blutandrang zum Kopf, rotes Gesicht. Die Beschwerden verschlimmern sich abends und nachts und im warmen Zimmer. Besser durch mäßige Bewegung an der frischen Luft. Gebräuchlich D4 bis D12.
Nitroglyzerin (Glonoinum): Menschen mit hochrotem Gesicht, extrem reizbar und aufbrausend. Dadurch Blutandrang zum Kopf, Blutdruckanstieg. Hämmernder Kopfschmerz, schlimmer beim Zurückbiegen des Kopfes. Alle Beschwerden schlimmer durch Wärme und Alkohol, besser an der frischen Luft. Gebräuchlich D4 bis D6.
Hier steht zunächst die Behandlung der auslösenden Erkrankung im Vordergrund.
So wird zunächst die mögliche Veränderung der Gefäße, Erkrankungen des Hormonsystems oder der Nieren therapiert. Für diese Grundkrankheiten gibt es entsprechende homöopathische Mittel.
Während dieser Umstellungsphase kann des zu einer Erhöhung des Blutdruckes kommen, auch bei Frauen die vorher eher niedrigen Blutdruck hatten.
Schlangengift (Lachesis): Die Frauen wirken traurig und mutlos. Wechsel zwischen Hochgefühl und Depression. Schwere auf der Brust, Herzklopfen. Enge Kleidung wird nicht vertragen, besonders am Hals und in der Taille. Starke Empfindlichkeit gegen Berührung. Die Frauen sind aufgeregt, geschwätzig. Hitzewallungen mit Schweißausbruch, danach Besserung. Feuchtes Wetter und Ruhe verschlimmern die Beschwerden. Morgens alles schlimmer, abends ganz munter und arbeitslustig. Leichte Bewegung bessert. Gebräuchlich D6 bis D12. Verschreibungspflichtig bis einschließlich D3.
Kanadische Blutwurzel (Sanguinaria): Hitzewallungen mit Blutandrang zum Kopf. Heiße und brennende Hände und Füße. Kopfschmerzen hinter den Augen. Rotes Gesicht, klopfender Puls der im Kopf gespürt wird. Gebräuchlich D3, D4.
Tintenfisch (Sepia): Die Frauen sind reizbar und launisch, erschöpft und vernachlässigen ihre Pflichten. Morgens elend und schwach. Häufige Hitzewallungen, berstende Kopfschmerzen, Verstopfung. Die Luft in warmen stickigen Räumen wird nicht vertragen. Besserung der Beschwerden bei Bewegung an der frischen Luft. Gebräuchlich D3 bis D 12.
Diese können auch bei gut eingestellten Patienten sehr plötzlich auftreten. Eine alleinige Behandlung mit homöopathischen Mitteln ist nicht angezeigt! Man kann mit homöopathischen Mitteln hier nur begleitend behandeln.
Blauer Eisenhut (Aconitum): Plötzlicher Beginn, Todesangst, große Unruhe, Herzstiche mit Ausstrahlung in den linken Arm. Schneller und harter Puls, Schwindel, berstender Kopfschmerz. Oft ging der Krise eine belastende Lebenssituation mit Schreck und Angst voraus.Abends, nachts und in der Wärme werden die Beschwerden schlimmer. Gebräuchlich D4, D6. Verschreibungspflichtig bis einschließlich D3!
Wald-Klapperschlange (Crotalus horridus): Schwere auf der Brust, Herzklopfen, plötzliches Nasenbluten. Puls hart und schnell. Kopfschmerzen mit Berührungsempfindlichkeit. Die Beschwerden sind morgens am Schlimmsten, mäßige Bewegung bessert. Gebräuchlich D8 bis D12 und höher.
Eine Blutdruckerhöhung während der Schwangerschaft kann immer ein Hinweis auf eine beginnende „Schwangerschaftsvergiftung“ sein.
Deshalb muss man sich unverzüglich in ärztliche Behandlung begeben.
Während der Schwangerschaft soll eine homöopathische Selbstbehandlung unterbleiben. Homöopathische Mittel nur nach Absprache und Verordnung durch den Arzt!
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