Schweiß ist ein natürliches Sekret des Körpers und wird von zweierlei verschiedenen Drüsen produziert. Schwitzen selbst ist eine natürliche Körperfunktion und hat teilweise lebenswichtige Funktion. (u.a. Regulation der Körpertemperatur).
Schweiß ist das wässrige Sekret, welches vom Menschen von bestimmten Schweißdrüsen einiger Körperregionen abgesondert wird. Seine Aufgabe besteht in der Regulation der Körpertemperatur und durch die in ihm enthaltenen Sexualduftstoffe (Pheromone) auch in der Signalwirkung beim Sexualleben.
Schweiß besteht fast ausschließlich aus Wasser und Salz. Weitere Mineralien, die im Schweiß vorzufinden sind, sind Natrium, Chlorid, Kalium, Laktat, bestimmte Aminosäuren und Harnstoff.
Eiweiße und Zucker befinden sich ebenfalls im Schweiß. Neben den Eiweißen kommen auch eine nicht unerhebliche Zahl von Lipiden, also Fetten, im Schweiß vor.
Schweißdrüsen sind Hautanhangsgebilde, die fast auf der gesamten Oberfläche des menschlichen Körpers vorkommen. Ausnahmen bilden die Lippe und die männliche Eichel. Sie haben einen Durchmesser von 0,4 mm, reichen bis in die Unterhaut und ihre Anzahl beträgt über eine Million. Ihre Aufgabe ist die Schweißsekretion, die durch das vegetative Nervensystem reguliert wird. Einige Drüsen haben speziellen Aufgaben übernommen und werden als modifizierte Schweißdrüsen bezeichnet. Dazu zählen die Duftdrüsen, Augenliddrüsen und Ohrschmalzdrüsen.
Es gibt zwei verschiedene Arten von Schweißdrüsen:
1. Ekkrine Schweißdrüsen
Die ekkrinen Schweißdrüsen sind über die gesamte Körperoberfläche verteilt und produzieren das Sekret, das man allgemeinhin als Schweiß bezeichnet. Dieses ist eine klare Flüssigkeit, die zu über 99% aus Wasser besteht. Andere Bestandteile vom Schweiß sind vor allem
außerdem noch
Da die Ionen (Bestandteile neben dem Wasser) aber in vergleichsweise geringer Konzentration vorliegen, ist der Schweiß hypoton. Der pH-Wert schwankt aufgrund unterschiedlicher Faktoren, die ihn beeinflussen, zwischen 4 und 7, liegt aber üblicherweise meistens bei etwa 4,5 (also im sauren pH-Bereich).
Frischer Schweiß ist zunächst einmal geruchlos. Der unangenehm stechende Geruch, der ihm zugeschrieben wird, kommt erst daher, dass die in ihm enthaltenen, langkettigen Fettsäuren von den Bakterien der natürlichen Hautflora zu kürzeren Molekülen wie Ameisen- oder Buttersäure umgebaut werden, die letztendlich für den typischen Geruch sorgen.
2. Apokrine Schweißdrüsen
Außerdem gibt es noch die apokrinen Schweißdrüsen, die eigentlich Duftdrüsen sind. Diese kommen nur an bestimmten Stellen vor (nämlich ausschließlich an behaarten Stellen, da apokrine Schweißdrüsen immer in Verbindung mit einem Haarschaft vorkommen), so zum Beispiel im Bereich der Achselhöhlen, Brustwarzen und der Genitalien. Diese Drüsen entstehen erst im Rahmen der Pubertät und sondern ein Sekret ab, das eher milchig-trübe ist, viele Duftstoffe, Proteine und Lipide enthält und einen etwa neutralen pH-Wert von 7,2 hat.
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Die Basissekretion (grundsätzliche Menge) von Schweiß, das heißt, die Menge an Schweiß, die unabhängig von äußeren Bedingungen immer produziert wird, liegt beim Menschen bei etwa 100 bis 200 ml täglich. Dieses Volumen kann jedoch von verschiedenen Faktoren stark beeinflusst werden und somit variieren.
Der wichtigste Reiz zur vermehrten Sekretion von Schweiß ist wohl eine hohe Umgebungstemperatur. Weitere Auslöser für eine Anregung der Herstellung von Schweiß sind die körperliche Anstrengung und psychische Gegebenheiten wie Stress oder Aufregung.
Die hohe Anpassungsfähigkeit der Schweißdrüsen führt dazu, dass beim Vorliegen solcher Einflüsse die Menge von produziertem Schweiß bis auf 2 Liter pro Stunde steigen kann. Dabei wird dann die Konzentration an Salz immer mehr verringert, um den Körper vor einem übermäßigen Salzverlust zu schützen.
Auf nervaler Ebene lässt sich die erhöhte Schweißentstehung durch eine gesteigerte Aktivität des sympathischen Nervensystems erklären. Über bestimmte Transmitter wirkt der Sympathikus auf die Schweißdrüsen und regt diese zur Sekretion an.
Schweiß erfüllt am menschlichen Körper mehrere Aufgaben. Die wichtigste ist die Regulation der Körpertemperatur. Dadurch, dass Schweiß aus den Drüsen an die Hautoberfläche abgesondert wird, ist diese bei hohen Umgebungstemperaturen stets von einem dünnen Flüssigkeitsfilm bedeckt.
Dieser kann nun verdunsten, also vom flüssigen Zustand in Wasserdampf übergehen, wodurch der Körper eine große Menge Energie und somit Wärme verliert, was zur sogenannten Verdunstungskälte führt. Abtropfender Schweiß ist bezüglich dieser Funktion sinnlos.
Abgesehen vom Schwitzen, das wir auf der Haut bemerken (Perspiratio sensibilis) gibt es auch die unbemerkte Form des „Schwitzens“ (Perspiratio insensibilis), also zum Beispiel die Verdunstung von Flüssigkeit über die Atemluft (also über Schleimhäte).
Da sich Schweiß wie ein Film über die Haut ausbreitet, wirkt er dank seines sauren pH-Wertes als Säureschutzmantel und hilft somit dabei, Erreger wie Bakterien oder Viren am Eindringen in den Körper zu hindern.
Außerdem besitzt Schweiß noch eine wichtige Signalwirkung. In ihm sind nämlich bestimmte Duftstoffe enthalten. Dazu zählen unter anderem Sexuallockstoffe (Pheromone), die zur sexuellen Erregung beitragen, aber auch andere Duftstoffe, die vermutlich beim emotionalen Schwitzen eine Warnfunktion haben.
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Normalerweise ist Schweiß geruchsfrei oder geruchsarm. Vor allem im Sommer, bei sehr hohen Temperaturen kommt es vor, dass man von Schweiß durchnässt ist, aber überhaupt nicht danach riecht. Der Geruch von Schweiß tritt erst bei Abbauprozessen des Schweißes auf. Das erklärt auch, weshalb frischer Schweiß geruchslos ist und älterer Schweiß dann zu riechen beginnt. Der Geruch kommt durch einen bakteriellen Abbau zustande, der durch auf der Haut lebenden Bakterien durchgeführt wird und bei dem unter anderem Buttersäure entsteht.
Auch ist die Ernährung nicht unerheblich bei der Geruchsbildung von Schweiß beteiligt. Werden vermehrt tierische Eiweiße verzehrt, kann es beim Schwitzen auch zu einer stärkeren Geruchsbildung auch bei frischem Schweiß kommen. Weiterhin wird eine vegetative Komponente zur Geruchsbildung dazugerechnet. Der Schweiß, der bei sportlichen Aktivitäten entsteht und auf die Haut abgegeben wird, ist oftmals geruchsarm oder völlig geruchsfrei. Der durch Aufregung und Angst erzeugte Schweiß ist allerdings oftmals sehr geruchsstark. Die genaue Ursache hierfür ist nicht geklärt.
Eine weitere Ausnahme zur Geruchsbildung stellen hormonelle Einflüsse dar. So ist die Zusammensetzung des Schweiß in der Pubertät anders als beim Erwachsenen, was zur Folge haben kann, dass bei Jugendlichen auch frischer Schweiß sehr schnell zu riechen beginnt.
Geschlechtsabhängige Unterschiede bei der Geruchsentwicklung des Schweiß gibt es ebenfalls. So ist der Schweiß von Frauen weniger geruchsstark, als der der Männer. Auch hier werden unter anderem andere Zusammensetzungen des Schweiß als Ursache gesehen.
Unter einem Schweißausbruch versteht man eine plötzliche stark erhöhte Schweißproduktion, die unterschiedliche Ursachen haben kann. Einerseits treten Schweißausbrüche bei hohen Temperaturen und bei intensivem Sport auf, was wichtig für den Körper ist, da einer Überhitzung entgegengesteuert wird. Schweißausbrüche können auch psychischer Natur sein. In dem Fall sind meistens Angst und Stress Auslöser dafür. Ein weiterer Grund sind Veränderungen des Hormonhaushalts, wie sie beispielsweise während der Wechseljahre oder der Schwangerschaft auftreten.
Des Weiteren kann häufigem und starkem Schwitzen eine Erkrankung zugrunde liegen. Beispiele hierfür sind Diabetes mellitus, Schilddrüsenüberfunktion, Fettleibigkeit, Krebserkrankungen und unterschiedliche Stoffwechselerkrankungen. Akute Ereignisse, wie Herzinfarkt, Lungenembolie oder Ohnmachtsanfälle sind ebenfalls Auslöser von Schweißausbrüchen. Um nun Schweißausbrüche zu therapieren, sollte stets erst der Grund abgeklärt werden, da je nach Ursache unterschiedliche Behandlungen vorzuziehen sind.
Wie auch die Füße weisen Handflächen eine hohe Dichte an Schweißdrüsen auf, weshalb es nicht verwunderlich ist, dass Schweißhände ein häufiges Problem sind. Dieses kann sich sogar psychisch auswirken, da Betroffene sich beispielsweise beim Händeschütteln für ihre verschwitzten Hände schämen oder Dinge wie Türklinken oder Gläser nicht mehr anfassen wollen. Dabei treten Schweißhände meistens in stressigen oder peinlichen Situationen auf. In diesen Zuständen ist das sympathische Nervensystem aktiviert, welches auch das verstärkte Schwitzen hervorruft und durchs Bewusstsein kaum kontrollierbar ist.
Gründe für die Überfunktion der Schweißdrüsen sind meist genetischer Herkunft, weshalb nicht jeder davon betroffen sein muss und der Schweregrad stark variiert. Zur Behandlung von Schweißhänden gibt es heutzutage eine Vielzahl von Therapien, mit denen sich das Problem oftmals gut beheben lässt. Einige davon sind Akupunktur, aluminiumchlordihaltige Salben oder Botoxinjektionen beim Dermatologen. Was davon das Mittel der Wahl ist, sollte immer individuell abgeklärt werden.
Schweißfüße treten bei einer erhöhten Schweißproduktion in der Fußregion auf, die nach einer Weile eine Geruchsbildung verursachen kann, weshalb umgangssprachlich der Begriff Käsefüße verwendet wird. Anders als an der Körperhaut dient hier die Schweißbildung nicht der Regulation der Körpertemperatur. Stattdessen unterliegen die Schweißdrüsen der Fußsohle der Kontrolle des vegetativen Nervensystems, was bei Angst- und Stresssituationen besonders aktiv ist. Funktionell gesehen, soll der Schweiß am Fuß eine bessere Haftung auf glatten Oberflächen gewährleisten. Oftmals treten Überfunktionen der Schweißdrüsen auf, weswegen Betroffene ständig nasse Füße beklagen. Hinzu kommt, dass durch die Feuchtigkeit und Wärme optimale Bedingungen für Bakterien herrschen, die sich Vermehren und durch Zersetzungsprozesse einen unangenehmen, käsigen Geruch verursachen.
Es gibt einige Tipps, um Schweißfüßen entgegenzuwirken. Das wäre zum einen barfuß laufen, da dadurch der Schweiß besser verdunsten kann. Auch sollte man auf die Hygiene achten. Dazu gehört regelmäßiges Füßewaschen, anschließendes Abtrocken und Eincremen der Füße. Sollte es zu keiner Besserung kommen, sind spezielle Salben mit Aluminiumchlorid in Apotheken erhältlich.
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Vor allem in den Sommermonaten, wenn man viel und oft schwitzt, kommt es des öfteren vor, dass sich an den Stellen, die meistens stark mit Schweiß bedeckt sind, kleine Pickel bilden. Meistens sind davon die Stirn, die Wangen oder der Rücken betroffen. Die auch als Hitzepickel bezeichnete Hautveränderung ist meistens nur so lange sichtbar, bis die Schweißproduktion durch den Körper reduziert oder ganz eingestellt wurde.
Grund dieser Hitze- oder Schweißpickel ist vor allem eine Überproduktion von Schweiß. Wenn der Körper übermäßig viel Schweiß produziert und durch die Poren nach außen auf die Haut abgibt, kann es zu einer Verstopfung der Poren kommen. Die Haut, die direkt um die Poren herumliegt kann dann anschwellen, was man dann im Allgemeinen als kleinen Knoten oder auch als Pickel sehen kann. Diese Art von Pickel sind anders als die typischen Aknepickel nicht eitergefüllt. Manchmal kann eine auffällige Rötung die Pickel umsäumen. In einigen Fällen kann es aber zu einem leichten Juckreiz kommen. Die Hitzepickel verschwinden meistens so schnell, wie sie auch gekommen sind und wenn die Schweißproduktion des Körpers wieder gedrosselt wurde. Eine gesonderte Behandlung ist in der Regel nicht notwendig.
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Allergien können durch verschiedenste Substanzen hervorgerufen werden. Der körpereigene Schweiß gehört auch dazu, wobei man in diesem Fall von einer Pseudoallergie spricht, da die Immunzellen nicht auf den Schweiß selbst reagieren, sondern auf die erhöhte Körpertemperatur. Fälschlicherweise versucht der Körper den physikalischen Reiz durch eine Immunreaktion zu bekämpfen, indem Substanzen wie Histamin freigesetzt werden. Dies führt dann zu Juckreiz, Hautrötung und Quaddelbildung an den betroffenen Hautstellen.
Oft ist es nicht leicht eine Schweißallergie eindeutig nachzuweisen. Ärzte nutzen meist einen Belastungstest, um eine Diagnose zu stellen. Hierbei wird durch die Anstrengung die Körpertemperatur erhöht und es treten die beschriebenen Hautreaktionen auf.
Manchmal kann es vorkommen, dass die Haut nach starkem Schwitzen sich zu röten beginnt. Auch kann ein lang anhaltender und unangenehmer Juckreiz auftreten. Grund hierfür sind Irritationen der Hautzellen, die durch die spezielle reizende Zusammensetzung des Schweiß zustande kommen können. Im weitesten Sinne handelt es sich vielmehr um eine Reizung, als um eine Allergie.
Sobald der Schweiß von der Haut gewischt und die Schweißproduktion des Körpers gedrosselt wurde, beginnen sich die rötlichen Hautveränderungen zurückzubilden. Das kann einige Stunden dauern, da sich die Oberhaut in der Regel relativ langsam erholt. Vorbeugende Massnahmen gibt es nicht. Das einzige was man tun kann, ist bei starker Schweißentwicklung oftmals den Schweiß mit einem feuchten Lappen abzuwischen. Die Schweißallergie tritt vor allem an Stellen besonders häufig auf, die meistens von Schweiß bedeckt sind. Hierzu zählt die Stirn, Arme, der Rücken und die Brust.
Eine Schweißallergie lässt sich nicht vollständig behandeln, aber es lässt sich was gegen die Symptome unternehmen. Zum einen sollte der Lebensstil angepasst werden und übermäßige Anstrengungen wie zum Beispiel Sport sollten vermieden beziehungsweise reduziert werden. Außerdem lässt sich mit einem Antihistaminikum die Histaminfreisetzung medikamentös behandeln.
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Es gibt einige Krankheiten, die in Verbindung mit einer abnormen Sekretion von Schweiß stehen. Produziert ein Mensch zu viel Schweiß, so spricht man von Hyperhidrose und bei zu wenig von Hypohidrose.
Fehlt hingegen jegliche Schweißsekretion, so liegt eine Anhidrose vor. Eine sogenannte Kaltschweißigkeit (Schwitzen trotz kühler Haut) tritt als Begleitphänomen einiger schwerwiegender Erkrankungen (zum Beispiel beim Herzinfarkt) auf und sollte immer als Warnsignal verstanden werden
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