Meist ist Herzstolpern in Ruhe harmlos. Es kann durch Stress, Alkohol oder Nikotin getriggert werden. Bei häufigerem Auftreten sollten aber einige Untersuchungen durchgeführt, da es auf eine Herzerkrankung deuten könnte.
Als Herzstolpern werden umgangssprachlich Extraschläge des Herzens, sogenannte Extrasystolen, bezeichnet. Sie fallen in den normalen Herzrhythmus ein und sind daher arrhythmisch. Viele Menschen haben gelegentlich Herzstolpern. Viele von ihnen bemerken die vereinzelten Extraschläge gar nicht, andere merken sie als ein etwas unangenehmes Aus-dem-Takt-geraten oder Stolpern des Herzens. Herzstolpern tritt oftmals in Ruhe auf.
Herzstolpern entsteht durch fehlgeleitete Impulse, die außerhalb des regulären Schrittmacherzentrums des Herzens, dem Sinusknoten, entstehen. Man spricht von ektopen Erregungszentren. Es gibt verschiedene Ursachen für Herzstolpern. Am häufigsten treten sie bei jungen, herzgesunden Menschen auf, die keine wesentlichen Vorerkrankungen haben.
Mögliche Auslöser können stimulierende Substanzen wie Koffein, Alkohol oder Nikotin aber auch Drogen sein. Weitere möglicher Auslöser sind psychischer oder physischer Stress, Übermüdung und Sport. Bei manchen Menschen treten Extrasystolen gehäuft nach opulenten Mahlzeiten oder stark blähenden Speisen auf. Doch auch vorbestehende Erkrankungen des Herzens können zu Herzstolpern führen. Beispielsweise Verkalkungen der Herzkranzgefäße (koronare Herzkrankheit, kurz KHK) aber auch Erkrankungen des Herzmuskels wie Kardiomyopathien oder entzündliche Erkrankungen des Herzens wie eine Myokarditis. Auch nach einem Herzinfarkt kann es gehäuft zu Herzstolpern kommen, da durch die Infarktnarbe die Reizleitung im Herzen gestört sein kann.
Auch Erkrankungen, die nicht das Herz betreffen, können Herzstolpern auslösen. Ein Beispiel ist die Schilddrüsenüberfunktion (Hyperthyreose). Auch bei Störungen des Elektrolythaushalts des Körpers wie sie beispielsweise im Rahmen von starkem Durchfall oder Erbrechen auftreten können, kann es zu Herzstolpern kommen.
Informieren Sie sich hier rund über das Thema: Die Ursachen von Herzstolpern.
Eine Überfunktion der Schilddrüse kann zu Herzstolpern führen. Ursächlich für eine Schilddrüsenüberfunktion können beispielsweise autoimmune Prozesse (Morbus Basedow) oder entkoppelte autonome Areale im Bereich der Schilddrüse (Schilddrüsenautonomie), meist als Knoten bezeichnet, sein.
In beiden Fällen kommt es zu einer vermehrten Produktion von Schilddrüsenhormonen. Diese wirken aktivierend auf das Herz-Kreislauf-System, es kann zu Herzrasen und Herzstolpern aber auch anderen Herzrhythmusstörungen kommen. Das Herzstolpern tritt oftmals aus völliger Ruhe heraus auf.
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Oftmals tritt Herzstolpern isoliert und nur für wenige Sekunden auf. Es kann jedoch auch zu Begleitsymptomen kommen, insbesondere wenn das Herzstolpern länger andauert. Mögliche Begleitsymptome bei Herzstolpern können Unruhe und Angstzustände sowie vermehrtes Schwitzen sein. Diese Begleitsymptome entstehen meist als Reaktion auf das Herzstolpern im Sinne einer psychischen Angstreaktion.
Deutlich seltener können begleitend zum Herzstolpern Schwindel, Luftnot oder Brustschmerzen auftreten. Dies sind Warnsymptome, die dazu führen sollten, dass zeitnah ein Arzt konsultiert wird.
Ausführliche Informationen zu diesem Thema lesen Sie unter: Symptome von Herzstolpern
Herzstolpern ist ein Symptom, das subjektiv wahrgenommen wird. Um es zu objektivieren, ist die Ableitung eines EKGs notwendig. Meist reicht die kurze Ableitungsphase, etwa 10 Sekunden, bei einem normalen EKG jedoch nicht aus, um Herzstolpern aufzeichnen zu können. Daher bietet sich die Durchführung einer 24-stündigen EKG-Ableitung an. Die Wahrscheinlichkeit, dass bei gehäuft auftretendem Herzstolpern innerhalb von 24 Stunden Episoden des Herzstolperns im EKG detektiert werden können, ist deutlich größer.
In den meisten Fällen ist jedoch keine Diagnostik notwendig, da Herzstolpern oftmals harmlos ist. Es kann jedoch in einigen Fällen auch ein Hinweis auf eine Vorschädigung des Herzens sein. Daher können bei bestimmten Betroffenen weitere Untersuchungen wie Herzultraschall, Belastungs-EKG oder Herzkatheteruntersuchung in Frage kommen. Auch eine Blutentnahme zum Ausschluss einer Schilddrüsenfunktionsstörung kann in manchen Fällen sinnvoll sein.
Erfahren Sie hier mehr zum Thema: Das Belastungs-EKG.
In den allermeisten Fällen ist Herzstolpern ein vollkommen harmloses Symptom, das zahlreiche Menschen gelegentlich erleben. Tritt das Herzstolpern sehr häufig auf oder kommt es begleitend zu Symptomen wie Schwindel, Luftnot oder starkem Druck auf der Brust, sollte jedoch ein Arzt aufgesucht werden, der entscheiden kann ob weitere Untersuchungen notwendig sind. Anhand der Untersuchungen kann dann entschieden werden, ob das Herzstolpern potentiell als gefährlich einzustufen ist. Es sei jedoch darauf hingewiesen, dass Herzstolpern an sich nicht gefährlich ist. Das Herzstolpern kann jedoch in eher seltenen Fällen Hinweis auf das Vorliegen einer potentiell gefährlichen und behandlungsbedürftigen Erkrankung sein.
Wie gefährlich ist das Herzstolpern wirklich? Informieren Sie sich hier.
In den seltensten Fällen muss Herzstolpern in Ruhe behandelt werden, da es meist keinerlei Krankheitswert hat. Bei Menschen, bei denen Herzstolpern im Rahmen einer anderen Grunderkrankung auftritt, sollte diese adäquat therapiert werden. So sollte bei Vorliegen einer koronaren Herzkrankheit oder einer Schilddüsenüberfunktion eine medikamentöse Therapie eingeleitete werden.
Bei Menschen, die häufig unter Herzstolpern leiden, sollte versucht werden, mögliche Auslöser zu eruieren. Oftmals kann das Herzstolpern durch Meiden bestimmter Auslöser in seiner Häufigkeit reduziert werden. Bleibt das Herzstolpern bestehen und wirkt sich negativ auf den Alltag aus, so kann eine Therapie mit verschiedenen Präparaten erwogen werden. Zunächst kann ein Versuch mit einem rezeptfreien Kombinationspräparat aus Kalium und Magnesium erfolgen. Es gibt zahlreiche entsprechende Präparate in der Apotheke oder im Drogeriemarkt zu erstehen. Beispielhaft sei hier Tromcardin® als eines von zahlreichen verfügbaren Präparaten genannt. Die enthaltenen Elektrolyte können zu einer Stabilisierung der Reizschwelle des Herzens führen und somit das Auftreten von Herzstolpern reduzieren.
Kann hierdurch keine Besserung erreicht werden, kommt als weitere Möglichkeit der Einsatz von Betablockern in Frage. Diese Medikamente dämpfen die Herzaktion und können das Auftreten von Herzstolpern eindämmen. Aufgrund zahlreicher möglicher Nebenwirkungen sollte die Einnahme von Betablockern jedoch nur nach Rücksprache mit dem behandelnden Arzt und nach gründlicher Nutzen-Risiko-Abwägung erfolgen.
Erfahren Sie mehr über die Therapie von Herzstolpern.
Es gibt in der Homöopathie zahlreiche Globuli, die zur Behandlung verschiedenster Symptome eingesetzt werden können. So auch zur Behandlung von Herzstolpern.
Beispielhaft seien hier nur einige Mittel genannt, denen eine mögliche Wirkung bei Herzstolpern zugesprochen wird: Adonis vernalis, Cactus, Ammonium carbonicum und Lycopus virginicus. Es gibt keine wissenschaftlichen Studien, die die Wirksamkeit eines der genannten Präparate zur Behandlung von Herzstolpern sicher belegen.
Haben Sie weiteres Interesse an diesem Thema? Lesen Sie unseren nächsten Artikel unter: Homöopathie bei Herzstolpern
Die Prognose von Herzstolpern ist in den meisten Fällen hervorragend. Das Herzstolpern hat nur in seltenen Fällen eine negative Auswirkung auf Gesundheit oder Lebenserwartung.
Tritt es im Rahmen von Herzerkrankungen als Begleitsymptom auf, hängt die Prognose maßgeblich von der zugrundeliegenden Erkrankung und der Therapie ab.
Herzstolpern kann einmalig aber auch immer wieder (rezidivierend) auftreten. Bei manchen Menschen tritt es über eine gewissen Lebens- oder Zeitspanne wiederholt auf, verschwindet dann aber wieder vollständig. Andere Menschen erleben Herzstolpern im Laufe ihres Lebens immer wieder mit jedoch längeren symptomfreien Intervallen.
Tritt Herzstolpern sehr häufig – also beispielsweise mehrfach am Tag – auf sollte im Verlauf ein Arzt aufgesucht werden. Auch, wenn das Herzstolpern wiederkehrend über einen längeren Zeitraum, also mehr als 5-10 Minuten anhält, sollte ein Arzt konsultiert werden.
Treten Begleitsymptome wie starker Schwindel, Luftnot oder ein Druckgefühl in der Brust auf, sollte umgehend ein Arzt aufgesucht werden.
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