Ein rötlicher Ausschlag unter der Brust ist vielen Frauen nicht unbekannt. Der Bereich unter der Brust stellt durch das warme und leicht feuchte Milieu der Hautfalten einen optimalen Ort für die Entstehung von Irritationen dar. Auch Pilzinfektionen sind möglich. Ebenso kann sich auch eine Schuppenflechte unter der Brust zeigen. Je nach Ursache ist der Ausschlag nicht nur gerötet, sondern kann auch jucken, schuppig aussehen oder Bläschen aufweisen.
Die Ursachen eines Ausschlages unter der Brust können vielseitig sein. Zum einen sollten immer Kontaktallergien ausgeschlossen werden. Ist der Ausschlag in Zusammenhang mit einer neuen Creme oder einem neuen BH aufgetreten oder wurde zuvor das Waschmittel für den BH gewechselt, so kann versucht werden, ob ein Weglassen des neuen Mittels bzw. Kleidungsstückes zu einem Abheilen des Ausschlages führt.
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Häufig tritt der Ausschlag im Sommer im Zusammenspiel mit starkem Schwitzen auf. Der Bereich unter der Brust stellt eine Hautfalte dar, die in der Regel keinen Kontakt zu frischer Luft hat. In diesem Milieu kann sich Feuchtigkeit ansammeln und durch den Hautkontakt entsteht viel Wärme. All diese Punkte führen dazu, dass die Haut gereizt wird, was sich in einem Ausschlag zeigen kann. Potentiell kann die gereizte Haut auch eine Eintrittspforte für Bakterien und Pilze darstellen. Somit ist auch möglich, dass ein Ausschlag unter der Brust durch einen Pilzbefall entstanden ist.
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Eine weitere mögliche Ursache stellt die Schuppenflechte dar. Meist wissen die betroffenen Patientinnen bereits seit ihrer Kindheit, dass sie an der Schuppenflechte leiden und hatten bereits an anderen Körperstellen entsprechende Hautveränderungen. Diese können jedoch auch unter der Brust auftreten.
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Liegt der Ausschlag isoliert unter den Brüsten vor, spricht dieses in der Regel gegen eine systemische Infektion als Auslöser, da die Hautveränderungen in diesem Fall weniger lokal begrenzt auftreten würden. Eine Ausnahme stellt die Gürtelrose dar. Diese Erkrankung, die bei allen Menschen auftreten kann, die bereits die Windpocken hatte, wird durch den gleichen Virus ausgelöst wie die Windpocken und zeigt sich durch einen gürtelförmigen Ausschlag, der unter Umständen auch unterhalb der Brust verlaufen kann.
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Übermäßiges Schwitzen tritt bei vielen Frauen mit großen Busen unterhalb und zwischen den Brüsten auf. Die ständige Feuchtigkeit bzw. der Flüssigkeitsverlust über das Schwitzen ist ungünstig für die Haut. Die Barrierefunktion der Haut wird gestört und es kann leichter zu irritativen Ausschlägen kommen. Außerdem ist das warme und feuchte Milieu unter den Brüsten ein idealer Nährboden für Pilze.
Ein Pilzbefall äußert sich ebenfalls in einem charakteristischen Ausschlag. Des Weiteren kann es durch das Schwitzen auch zu einer Entzündung der Haarfollikel kommen.
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Durch die Veränderung der Hormone während der Schwangerschaft kann es dazu kommen, dass die Haut empfindlicher wird. So werden in manchen Fällen zuvor gut vertragene Cremes oder Waschlotionen auf einmal nicht mehr toleriert. Dies kann zu einem rötlichen Ausschlag führen.
Außerdem sind die Brüste in der Schwangerschaft vergrößert, was dazu führt, dass mehr Reibung unter den Brüsten vorhanden ist. Es kommt auch hormonbedingt zu vermehrtem Schwitzen. So kann die Haut unter der Brust gereizt werden und mit einem Ausschlag reagieren. Auch ein Pilz kann sich während der Schwangerschaft unter den Brüsten ansammeln, wenn die Hautfalte vermehrt warm und feucht ist.
Das Kind wird durch die beschriebenen Ausschlagarten nicht gefährdet.
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Ein Hautausschlag am Bauch kann generell ähnliche Ursachen haben wie der Ausschlag unter den Brüsten. Bei vielen Menschen bilden sich im Sitzen auch am Bauch Hautfalten aus, die ebenso wie die Region unter Brust ein feuchtes und warmes Milieu darstellen, dass die Haut reizt.
Außerdem kann auch eine Gürtelrose so weit ausgedehnt sein, dass sie auch den oberen Bauch mit einbezieht.
Des Weiteren kann auch eine Allergie beide Körperregionen betreffen. Besonders wenn sich die Allergie z.B. auf ein neues Waschmittel bezieht, werden die Symptome an mehreren Körperstellen, die Kontakt zur gewaschenen Kleidung haben, auftreten.
Infektionskrankheiten, wie z.B. die Kinderkrankheiten Masern oder Windpocken zeigen sich meistens am Bauch und auch im Brustbereich. Generell aber eher nicht singulär unter der Brust.
Ein Hautausschlag kann sich allgemein in verschiedenster Weise zeigen. Oft helfen die begleitenden Symptome auch bei der Diagnosestellung. So zeigt sich ein Ausschlag bei der Schuppenflechte meist scharf begrenzt, rötlich und schuppig. Außerdem zeigen sich in diesem Fall oft auch an anderen Körperstellen, wie z.B. dem Kopf oder an den Extremitäten, Hautveränderungen.
Bei der Gürtelrose hingegen sind auch Bläschen vorhanden. Ein Juckreiz kann ebenso bestehen. Er tritt häufig auch bei allergischer Genese auf. Im Verlauf kann es durch vermehrtes Kratzen dazu kommen, dass die empfindliche und trockene Haut innerhalb der Hautveränderung einreißt und es entstehen schmerzhafte Risse.
Ein Juckreiz kann auf Hauterkrankungen oder systemische Erkrankungen, wie z.B. eine schwere Leberschädigung zurückgeführt werden. Tritt die juckende Hautveränderung lokal unter den Brüsten auf, spricht dieses eher nicht für einen systemischen Auslöser. Mögliche dermatologische Ursachen wären eine Schuppenflechte, ein allergisches Kontaktekzem oder auch eine lokale Pilzinfektion. Auch eine psychische Belastung kann zu einem verstärkt empfundenen Juckreiz führen.
Wenn der Ausschlag schlecht riecht, kann dies ein Zeichen für eine Infektion sein. Dabei kann es sich entweder um eine bakterielle Infektion oder um einen Pilzbefall handeln. Der Infekt kann auch sekundär entstanden sein. Das bedeutet, dass pathogene Bakterien oder Pilzsporen in die zuvor bereits geschädigte, ausgetrocknete und/oder aufgekratzte Haut gelangen und sich dort festsetzen und vermehren.
Besonders unter der Brust ist die Haut sehr anfällig für Infektionen, da die Hautfalten ständig aufeinanderliegen und sich ein feucht-warmes Milieu ausbildet, dass es den Bakterien und Pilzen einfach macht, sich zu vermehren.
Um die Ursache des Hautausschlages sicher feststellen zu können, empfiehlt es sich, einen Hautarzt aufzusuchen. Dieser kann oftmals schon anhand der Krankengeschichte bzw. der Symptome und des spezifischen Aussehens der Hautveränderung die Diagnose stellen. Falls ein Pilzbefall oder eine andere Infektion vermutet wird, kann ein Abstrich durchgeführt werden.
In manchen Fällen kann nicht sicher festgestellt werden, was genau zu der Irritation der Haut geführt hat. In diesem Fall genügt die erfolgreiche Therapie durch Pflegemaßnahmen als Beweis dafür, dass keine chronische Ursache vorhanden ist.
Oft genügt zur Therapie eine Verhaltensänderung, die auf eine intensive Hautpflege und –schonung achtet.
Nach jedem Duschen sollte der gesamte Körper, aber ganz besonders die Hautfalten, gut abgetrocknet und anschließend eingecremt werden.
Außerdem helfen feucht-fettende Cremes bei trockenen Ekzemen. Unter Umständen sollten auch BHs aus synthetischem Stoff gemieden werden, da diese zu vermehrtem Schwitzen führen. Zusätzlich kann man bei Schweißneigung leichte Mullkompressen unter die Brust legen. Diese saugen Flüssigkeit auf und schonen so die Haut. Außerdem können diese auch auf eingecremte Haut gelegt werden, um ein Verschmieren der Creme an der Kleidung zu vermeiden.
Bei einem nachgewiesenen Pilzbefall wird eine lokale Therapie mit einer Creme, die ein Antimykotikum enthält, durchgeführt. Ein Antimykotikum ist ein Medikament, das gezielt gegen Pilze gerichtet ist.
Liegt eine Schuppenflechte vor, so wird diese bei geringem Befall meist äußerlich behandelt. Hierfür können Harnstoff, entzündungshemmende Glukokortikoide, Salizylsäure zum Ablösen der Schuppen oder Cignolin verwendet werden. Ist der Befund stärker ausgeprägt, so kann auf eine innerliche Therapie, z.B. mit Fumarsäure zurückgegriffen werden. Auch eine Lichttherapie stellt eine Option dar.
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Generell ist der Hautarzt der beste Ansprechpartner zur Auswahl der optimalen Pflegecreme oder Therapie.
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