Eine Schwellung der Kniekehle kann Symptom vieler verschiedener Krankheitsbilder sein, die unterschiedliche Begleitsymptome mit sich bringen. Die Beschwerden können von vielen Faktoren wie Grunderkrankungen, Unfällen, Lebensstil, Alter und Geschlecht beeinflusst werden. Je nach Ursache kann die Schwellung das einzige Symptom sein oder von Schmerzen, Entzündungszeichen, Gelenksteifigkeit begleitet sein. Entsprechend sind auch die Diagnostik und Behandlung der geschwollenen Kniekehle höchst unterschiedlich.
Hinter der Schwellung der Kniekehle verbergen sich zahlreiche, verschiedene Krankheitsbilder, die unterschiedliche Ursachen haben und verschiedene Begleitsymptome mit sich bringen. Was die Beschwerden verursacht, hängt von vielen Faktoren, wie diversen Grunderkrankungen, Unfällen, Lebensstil, Alter und Geschlecht ab.
Je nach Ursache kann die Schwellung das einzige Symptom sein oder von Schmerzen, Entzündungszeichen, Gelenksteifigkeit begleitet sein. Entsprechend sind auch die Diagnostik und Behandlung der geschwollenen Kniekehle höchst unterschiedlich.
Lesen Sie mehr zu diesem Thema unter: Schwellung - Was steckt dahinter?
Die Ursachen der geschwollenen Kniekehle hängen vom Alter, dem Geschlecht und den Lebensumständen des Patienten ab. Häufig löst eine Über – oder Fehlbelastung des Knies die Schwellung aus. Diese bessert sich dann meist in Ruhe. Nach Unfällen und Stürzen können Bänder, Knorpel, Knochen oder die Kapsel des Kniegelenks beschädigt sein, was sich ebenfalls in einer Schwellung äußert.
Eine dauerhafte Schwellung, die evtl. mit Schmerzen verbunden ist, kann auf eine Baker-Zyste, also eine flüssigkeitsgefüllte Aussackung der Gelenkkapsel, hindeuten.
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Diese entsteht gehäuft auf dem Boden einer rheumatischen Vorerkrankung und betrifft tendenziell ältere Menschen. Eine gefürchtete Ursache ist die Thrombose der tiefen Beinvenen: Diese betrifft vor allem Frauen, kann starke Schmerzen verursachen und gefährliche Komplikationen nach sich ziehen. In selteneren Fällen und gerade beim älteren Mann kann ein sog. Poplietalaneurysma für die Schwellung der Kniekehle in Frage kommen. Hierbei handelt es sich um eine Aussackung der Schlagader, die durch die Kniekehle läuft.
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Eine Thrombose ist ein Blutgerinnsel, das sich in einer Vene ablagert und diese verstopft. Oft bilden sich Thrombosen in den Beinen, da hier das Blut im Stehen und Sitzen „versackt“; Thrombosen in den tiefliegenden Beinvenen sind hierbei relevanter als solche in den oberflächlichen Hautvenen (Phlebothrombose).
Das Risiko, eine Thrombose zu erleiden, erhöht sich durch längere Immobilität, z.B. durch langes Sitzen auf Reisen oder das Tragen eines Gipses am Bein. Rauchen, insbesondere bei gleichzeitiger Einnahme der Pille, Übergewicht, sowie ein höheres Lebensalter erhöhen ebenfalls das Risiko für eine Thrombose. Frauen sind deutlich häufiger betroffen als Männer.
Es ist wichtig, eine Thrombose zu erkennen und gegebenenfalls zu behandeln, da sie schwerwiegende Komplikationen nach sich ziehen kann: Löst sich das Gerinnsel, wird es mit dem Blutstrom fortgeschwemmt und kann dann ein Blutgefäß in der Lunge, seltener in Herz oder Gehirn, verschließen. Beim Verdacht auf eine Thrombose sollte man sich daher umgehend bei einem Arzt vorstellen.
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Je nach Ursache und Ausmaß der Schwellung beobachtet man unterschiedliche Symptome. Das Kniegelenk kann schmerzen und sich instabil anfühlen, was sich bei Belastung des Beins besonders bemerkbar macht. Teilweise kann die Haut rissig und spröde wirken. Ist die Hautbarriere nicht intakt, kann es zu Blutungen oder, bei Entzündungen, zum Austreten von Eiter kommen.
Bei entzündlichen Prozessen erscheint das Knie gerötet und überwärmt. Wird durch die Schwellung Druck auf Nerven oder Muskeln ausgeübt, können sich Teile der Haut taub anfühlen, die Muskeln sind geschwächt. Häufig ist die Beweglichkeit im Knie eingeschränkt. Gerade das Beugen des Beins kann Schmerzen bereiten und ist dann nicht vollständig möglich oder sogar komplett aufgehoben. Auch der Zeitpunkt und Zusammenhang der Beschwerden hängt von der zu Grunde liegenden Ursache ab: Löst eine Über – oder Fehlbelastung die Symptome aus, bessern sich diese in der Regel durch Ruhigstellen des Beins. Entzündliche Prozesse können dagegen durch leichte, an die Schmerzen angepasste Bewegung gemildert werden.
Treten zusätzlich zur Schwellung Schmerzen auf, liegt die Ursache meist entweder in einem Trauma oder einem entzündlichen Prozess. Entzündliche Prozesse betreffen besonders die Sehnenansätze der Muskeln, die durch die Kniekehle laufen (die sog. ischiocrurale Muskulatur); man spricht hier von der Tendinitis des betreffenden Muskels.
Auch die Gelenkkapsel kann durch entzündliche Prozesse schmerzen. Nach einem Trauma können Knochen, Bänder, Muskeln und Knorpel beschädigt sein und dann ebenfalls wehtun. Häufig ist der Schmerz dann belastungsabhängig. Ein weiteres schmerzendes Krankheitsbild ist die Baker Zyste. Hierbei handelt es sich um eine mit Flüssigkeit gefüllte Aussackung der Gelenkkapsel. Schließlich kann auch eine Thrombose Schmerzen hervorrufen.
Schmerzlose Schwellungen der Kniekehle sind weitaus seltener als solche, die Schmerzen verursachen. Ein sog. Sarkom kann derartige Symptome verursachen. Dabei handelt es sich um einen bösartigen Tumor, der meist aus Fett-, Knochen- oder Muskelzellen entsteht, jedoch extrem selten ist. Eine andere Ursache kann das Poplietalaneurysma sein: Es handelt sich hier um eine Aussackung der Kniekehlenschlagader. Diese kann, muss aber nicht schmerzen. Wassereinlagerungen, die ebenfalls schmerzlose Schwellungen verursachen, betreffen eher den gesamten Unterschenkel als lokalisiert die Kniekehle.
Zur Diagnose wird der Arzt durch Erfragen der Krankheitsgeschichte des Patienten geführt, indem z.B. nach Verletzungen, Medikamenteneinnahme und Vorerkrankungen gefragt wird. In der körperlichen Untersuchung werden das Ausmaß der Beweglichkeit und etwaige Schmerzen untersucht. Bildgebende Verfahren, wie der Ultraschall oder eine Röntgenaufnahme, stellen Weichteile bzw. Knochen in der Kniekehle dar. In anderen Fällen kann ein MRT nötig sein (Diagnose des vorderen/ hinteren Kreuzbandrisses oder eines Knorpelschadens) oder Kontrastmittel verabreicht werden (Darstellen von Erkrankungen der Gefäße, z.B. Thrombose oder Poplietalaneurysma).
Die Therapie der geschwollenen Kniekehle ist in Abhängigkeit der Ursache höchst unterschiedlich. In vielen Fällen haben kleinere Verletzungen oder Fehlbelastungen eine Reizung oder lokale Entzündungsreaktion hervorgerufen. Dann sollte das Bein vorübergehend entlastet und gekühlt werden, bis die Beschwerden nachlassen. Entzündungshemmende Medikamente wie z.B. Ibuprofen oder Voltarensalbe können ebenfalls helfen.
In anderen Fällen und besonders, wenn die konservative Therapie nicht anschlägt, kann eine chirurgische Behandlung nötig werden: Schlimmere Verletzungen (z.B. Bänderrisse, Knorpelverletzungen, Knochenbrüche) müssen ggf. operativ behandelt werden.
Chronische Prozesse, die die Schwellung hervorrufen, können durch Kompressionsstrümpfe und die Behandlung der Grunderkrankung versorgt werden. Schlägt dieses konservative Vorgehen nicht an, muss auch hier ggf. operiert werden. Die Behandlung der Thrombose umfasst regelmäßige Kontrollen und eine medikamentöse Therapie, die die Blutgerinnung hemmt. Evtl. muss auch hier operiert werden, um den Thrombus zu entfernen.
Ergänzend zur Schulmedizin kann eine homöopathische Behandlung hilfreich sein. Die Einnahme von Arnika wirkt schmerzlindernd. Nach einem Sturz oder Verdrehen des Kniegelenks werden Bryonia alba und Rhus toxicodendron empfohlen. Bryonia alba erreicht die Gelenkkapsel und kann ebenfalls schmerzlindernd und reizmildernd wirken, Rhus toxicodendron erzielt generell bei Verrenkungen und Gelenkbeschwerden Besserung. Jedoch sollte man die Grenzen der Homöopathie kennen. Die Bakerzyste beispielsweise muss medikamentös behandelt oder chirurgisch ausgeräumt werden. Die Thrombose kann sich zum lebensgefährlichen Notfall entwickeln und bedarf daher einer schnell wirksamen und zuverlässigen ärztlichen Therapie.
Wie lange es dauert, bis sich eine Schwellung der Kniekehle zurückbildet, hängt in hohem Maße von der Ursache der Schwellung ab. Generell ist ein konservatives Vorgehen, also eine nicht-operative Behandlung, eher langwierig. Die Schwellung bildet sich zurück, sobald der Auslöser, z.B. die Grunderkrankung oder die zu Grunde liegende Verletzung, behandelt ist, was durchaus einige Wochen dauern kann. Eine Operation verspricht in der Regel schnellere Besserung: Ist beispielsweise eine Baker-Zyste operativ entfernt, ist das OP-Gebiet noch einige Tage geschwollen, sollte jedoch bald wieder normal aussehen.
Lesen Sie mehr zu dem Thema: Operation einer Bakerzyste
Tritt eine geschwollene Kniekehle (bzw. ein geschwollener Unterschenkel) in der Schwangerschaft auf, muss man – zusätzlich zu den vorher genannten Erkrankungen – an die sog. Präeklampsie denken. Es kommt zu den genannten Schwellungen, in diesem Fall Wassereinlagerungen, Bluthochdruck und einer Schädigung der Nieren.
Außerdem berichten Betroffene über Benommenheit, Augenflimmern, Kopfschmerzen und Übelkeit. Die Erkrankung kann Mutter und Kind schädigen, weshalb eine stationäre Aufnahme im Krankenhaus erfolgen muss. Im Extremfall muss die Geburt eingeleitet werden, um die Erkrankung erfolgreich zu behandeln.
Lesen Sie mehr zu dem Thema: Präeklampsie
Nimmt die Schwellung die gesamte Wade ein, kommen ebenfalls lokale Entzündungen, Krankheiten der Venen oder Verletzungen in Frage. Zusätzlich gibt es jedoch einige weitere Krankheitsbilder, die abgeklärt werden müssen. Schwächungen des Herzens oder der Leber (Herzinsuffzienz, Leberversagen) können zu Wassereinlagerungen (Ödemen) führen, die sich im tiefsten Punkt, also in den Unterschenkeln, sammeln.
Auch einige Medikamente können Ödeme verursachen. In diesen Fällen sind meist beide Waden betroffen. Ist nur eine Wade angeschwollen, sollte wieder an eine mögliche Thrombose gedacht werden. Auch die Lymphbahnen können beschädigt sein und zu Schwellungen der Wade führen, beispielsweise nach einer OP in Bein oder Leiste oder einer Strahlenbehandlung. Man spricht dann von einem Lymphödem. Oftmals ist dies nach der Behandlung einer Krebserkrankung der Fall, wenn befallene Lymphknoten entfernt wurden.
Ebenso können bestimmte Parasiten, Bakterien oder Viren zum Ausfall des Lymphabflusses mit Ödembildung führen. Auch bestimmte systemische Erkrankungen, z.B. einige Rheuma-Formen, können Waden anschwellen lassen.
Tritt die Schwellung in der Kniekehle nach Belastung, z.B. Joggen, auf, ist häufig eine Überanspruchung oder Fehlbelastung die Ursache. Die in der Kniekehle verlaufenden Muskeln – klinisch spricht man von der ischiokruralen Muskulatur – können nach einer zu starken Belastung gereizt sein oder sich sogar entzünden. Der Entzündungsprozess geht dann mit einer Schwellung und Schmerzen einher. Auch eine Fehlbelastung von Knorpeln und Bändern, bzw. deren Beschädigung, können ein Grund sein. In jedem Fall sollte das Training verringert, anfangs auch ganz pausiert werden. Das Kühlen und Hochlagern des Beins und die Einnahme von Entzündungshemmern kann helfen.
Verschiedene Erkrankungen der Venen können eine geschwollene Kniekehle verursachen. Akuter Handlungsbedarf besteht hier bei der Thrombose der tiefen Beinvenen. Chronische Prozesse umfassen die Entzündung (Phlebitis) oder Schwächung bzw. Aussackung (Krampfadern, Varikose) der Venen. Staut sich dadurch das Blut zurück – häufig bei älteren Menschen oder durch langes Stehen– oder findet eine Entzündungsreaktion statt, kann es zu lokalen Wassereinlagerungen kommen. Diese sog. Ödeme führen zur Schwellung und bedürfen einer Abklärung.
In der Kniekehle befinden sich normalerweise etwa sechs Lymphknoten. Wie der Rest des lymphatischen Systems übernehmen sie vor allem Abwehraufgaben und helfen dem Körper dabei Keime und Krankheitserreger zu erkennen und zu bekämpfen. Geschwollene Lymphknoten können vielfältige Ursachen haben, vom harmlosen lokalen Infekt bis hin zu bösartigen Krebserkrankungen (die jedoch wesentlich seltener sind).
Geschwollene Lymphknoten in der Kniekehle sind eher selten, meist schwellen bei Infekten eher die Lymphknoten des Halses oder der Leiste an. In der Kniekehle deuten sie daher eher auf einen lokalen Infekt, z.B. nach einer Verletzung, hin. Sie sollten weiter abgeklärt werden, da evtl eine Therapie, in schlimmeren Fällen z.B. mit Antibiotika, notwendig werden kann. Oftmals gehen sie dann mit weiteren Entzündungszeichen wie Schmerzen, Überwärmung, Rötung oder Fieber einher und sind gut im Gewebe verschieblich. Bei Krebserkrankungen tun vergrößerte Lymphknoten tendenziell nicht weh, lassen sich jedoch im Gewebe nicht verschieben.
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