Durch krankengymnastische Therapiemaßnahmen lässt sich die Beschwerdesymptomatik der Fibromyalgie gut beeinflussen. Viele Ansätze finden Sie unter diesem Thema.
Bei diesem Thema handelt es sich um die Fortsetzung unseres Themas Fibromyalgie.
Zu Beginn der Behandlung sollte ein eingehendes Informationsgespräch über das Krankheitsbild und den Ablauf der physiotherapeutischen Behandlung erfolgen, um den Patienten über Zusammenhänge und Verhaltensweisen aufzuklären und ihm die Angst vor der Behandlung zu nehmen.
Da bei der Fibromyalgie außer den körperlichen Beschwerden auch die psychische Situation der Patienten eine wichtige Rolle spielt, spielt der Aufbau eines Vertrauensverhältnisses zwischen Patient und Therapeut eine wichtige Rolle. Der Erfolg der Behandlung hängt im wesentlichen davon ab, dass der Patient sich persönlich angesprochen fühlt und das Empfinden hat, dass die Behandlung ganz individuell auf sein Beschwerdebild zugeschnitten ist und seine Schmerzen und Probleme wirklich ernst genommen werden. Dabei ist eine interdisziplinäre Zusammenarbeit des Physiotherapeuten mit Ärzten und Psychotherapeuten sehr wichtig (siehe multimodales Behandlungskonzept).
Ohne eine begleitende medikamentöse Behandlung (chronisches Schmerzbild) kann die Physiotherapie / Krankengymnastik keine ausreichende Schmerzlinderung erreichen, die aber die Voraussetzung für die aktive Therapie bietet. Zusätzliche Informationshilfen wie z.B. Literaturempfehlungen, Informationsveranstaltungen und Selbsthilfegruppen sind sinnvoll.
Die Ausbildung des Physiotherapeuten in der Behandlung chronischer Schmerzbilder ist von daher Voraussetzung für eine gute Behandlung. Aus den erwähnten Gründen ist es von daher sinnvoll, dass möglichst kein Therapeutenwechsel stattfindet.
Da die Patienten häufig Angst vor Schmerzen und Bewegung haben, sollte die krankengymnastische Behandlung nach einem individuell erhobenen Befund (siehe auch Physiotherapie / Krankengymnastik) und vorsichtigem Behandlungsbeginn mit schmerzlindernden und entspannenden Maßnahmen eine zunehmend fordernde Tendenz in Hinblick auf körperliche Aktivität haben. So kann der häufig schonungsgewohnte und inaktive Patient erfahren, dass er trotz seines Schmerzbildes in der Lage ist, körperliche Leistungen bei hoffentlich abnehmender Schmerztendenz zu vollbringen. Eine langsam zunehmende Belastungsforderung kann soweit von Erfolg gekrönt sein, dass ein moderates Krafttraining möglich ist.
Damit ist in den meisten Fällen Leistungssteigerung in Alltag und Beruf und eine deutliche Zunahme der Lebensqualität erreichbar.
Wenn bei zunehmenden körperlichen Aktivitäten vermehrt Schmerzen auftreten sollten (kann durchaus passieren, da die Einschätzung der Belastbarkeit des Patienten - häufig schwankend und tagesformabhängig -) und von daher die individuelle Dosierung schwierig ist, sollten die Belastungsanforderungen zurückgeschraubt werden und auf niedrigerem Niveau wieder angegangen werden. Über die Möglichkeit der Schmerzzunahme bei Trainingsüberforderung muss der Patient vorher eingehend informiert sein, damit er nicht den Mut verliert und in seine alten Bewegungsgewohnheiten zurückfällt.
Die ausführliche Befunderhebung beinhaltet 2 Teile:
Anamnese (Erhebung der Krankheitsvorgeschichte)
Hier empfiehlt es sich, zusätzliche Informationen über einen Schmerzfragebogen einzuholen, den der Patient in Ruhe vor der Behandlung ausfüllen sollte.
Körperliche Untersuchung
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