Bei fettiger Haut sollte eine angemessene Pflege stattfinden. Eine große Rolle im Rahmen der Therapie spielen die Reinigung der Haut, verschiedene Hausmittel, eine ausgewogene Ernährung sowie Cremes gegen fettige Haut. Dabei sollte man jedoch das Austrocknen der Haut in jedem Fall verhindern.
Die Therapie der fettigen Haut besteht vor allem in einer angemessen Reinigung und Pflege. Es ist, entgegen häufiger Annahmen, ein fataler Fehler die Haut auszutrocknen. Man sollte die Haut niemals vollständig entfetten (was zum Beispiel leicht durch zu häufiges Waschen passieren kann), damit ihr schützender Wasser-Lipid-Mantel (Säureschutzmantel) nicht zerstört wird.
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Außerdem neigt völlig entfettete Haut eher noch dazu, auf diesen Verlust mit einer Überproduktion von Talg zu reagieren, um damit die verlorenen Fette wieder aufzufüllen. Besser ist es, zu versuchen, die Talgproduktion durch bestimmte ausgewählte Pflegeprodukte gezielt zu kontrollieren, die Hautstruktur zu verfeinern und Hautunreinheiten, soweit möglich, entgegenzuwirken.
Hierbei ist es besonders wichtig, die Haut im Allgemeinen rein zu halten. Man sollte darauf bedacht sein, die Haut primär von überschüssigem Fett auf der Hautoberfläche, aber auch von Pflegemittelresten oder Schweiß zu reinigen. Als Grundreinigungsmittel sollte hierbei stets Wasser dienen, das allerdings nicht zu heiß sein sollte, sondern am besten lauwarm, da zu warmes Wasser die Produktion von Talg anregt.
Zum Wasser kann man dann verschiedene Seifen oder Syndets (steht für synthetische Detergentien, also waschaktive Substanzen) verwenden. Am besten geeignet sind nicht rückfettende Reinigungsmittel, die dem pH-Wert der Hautoberfläche angeglichen sind und zugleich überflüssiges Fett entfernen. Man benutzt also am besten ein leicht saures Reinigungsmittel (mit einem niedrigen pH-Wert von etwa 5,5) und unterstützt damit den natürlichen Säureschutzmantel der Haut. Anschließend sollte man stets mit kaltem Wasser nachspülen.
Solch eine Reinigung sollte mindestens einmal, am besten zweimal pro Tag erfolgen. Zusätzlich kann noch etwa einmal wöchentlich eine intensivere Reinigung mit einem Peeling erfolgen, das die Poren öffnet und der Bildung von Mitessern entgegenwirkt. Auch ein Gesichtswasser sollte täglich zum Einsatz kommen.
Jedoch sollte bei der Verwendung solcher Produkte auf folgendes geachtet werden. Es ist sinnvoll ein Gesichtswasser mit Wattepads aufzutragen und dafür nicht die bloße Hand zu benutzen. Somit wird die Keimbelastung der Haut bestmöglich reduziert. Dies verhindert die Bildung von Pickeln und Mitessern. Weiterhin sollte man beachten, dass nach einer Gesichtsbehandlung die Haut oft gereizt ist und schonend behandelt werden sollte. Dies ist vor allem wichtig wenn man Gesichtspflege jeden Tag betreibt. Beispielsweise sollte man sich das Gesicht nach einem Peeling nicht mit einem Handtuch trocken rubbeln, sondern es vorsichtig abtupfen.
Gesichtsdampfbäder, besonders, wenn sie mit Kamille angereichert sind, wirken sich ebenfalls positiv auf das Hautbild aus.
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Im Kampf gegen fettige Haut stehen dem Betroffenen mehrere Hausmittel zur Verfügung, die effektiv das Hautbild verbessern können.
Ein klassisches Beispiel ist hierbei das Kamillenbad. Hierfür füllt man eine Badewanne mit lauwarmen Wasser und gibt einige Kamillenblüten hinzu. Zweimal wöchentlich je 20 Minuten baden können seh- und spürbare Erfolge erzielen. Alternativ kann man sich zu hause auch eine improvisierte Dampfbehandlung mit Kamille gönnen. Dafür bringt man einen Liter Wasser in einem Kochtopf zum Kochen und gibt anschließend zwei bis drei Teebeutel hinzu. Stellt man den Topf nun auf einen Tisch, so kann man sich bequem über den Topf beugen, sodass der Dampf das Gesicht erreicht. Effektiver wird die Behandlung wenn man sich zusätzlich ein Handtuch über den Kopf hängt, damit der Kamillendampf nicht am Gesicht vorbei ziehen kann. Fünf Minuten täglich sollten mit diesem Hausmittel ausreichen, um fettige Haut zu bekämpfen.
Ein weiteres bekanntes Hausmittel ist Apfelessig. Zur Eigenbehandlung wird ein Esslöffel voll mit einem Liter Mineralwasser gemischt. Anschließend kann die Lösung mittels eines Wattepads auf die Gesichtshaut aufgetragen werden. Danach sollte man darauf achten sich das Gesicht nicht mit eine Handtuch abzurubbeln, sondern mit Pflegetüchern oder weichem Klopapier abzutupfen. Auf diese Weise kann nicht nur die fettige Haut gereinigt werden, sondern auch der Bildung von lästigen Pickeln und Mitessern entgegen gewirkt werden.
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Ein weiteres weit verbreitetes Hausmittel sind Gesichtsmasken. Eine einfache und gleichzeitig sehr wirkungsvolle Variante stellt eine Maske aus Joghurt, geriebenem Apfel und Honig dar. Hierbei ist zu beachten, dass es sich um einen sauren Apfel handelt. Nach dem Auftragen bekämpft die Säure die fettige Haut, währen der Joghurt und der Honig die Haut zusätzlich glätten und pflegen. Bei regelmäßiger Nutzung führt dieses Hausmittel langfristig zu einem gesunder wirkenden Hautbild.
Akne und fettige Haut können nicht nur durch Hormone hervorgerufen werden. Auch eine falsche Ernährung kann Ursache eines unreinen Hautbildes sein.
Um fettige Haut zu vermeiden sollte vor allem bei der Ernährung darauf geachtet werden möglichst wenig Zucker zu sich zu nehmen. Dies ist notwendig, da die wachstumsfördernde Wirkung von Zucker auf menschliche Hautzellen das Verfetten der Haut begünstigt. Lebensmittel mit einem hohen glykämischen Index sollten gemieden werden, dazu gehören einige Milchprodukte aber auch Lebensmittel mit hohem Kohlenhydratgehalt. Getreideprodukte wie Nudeln oder Weißbrot aber auch bestimmte Gemüsesorten wie Kartoffeln enthalten viele Kohlenhydrate. Zusätzlich sollte der Genuss von Lebensmitteln eingeschränkt werden, die viel Arachidonsäure enthalten, da auch diese zu fettiger Haut führen können. Beispiele für ein Nahrungsmittel mit hohem Arachidonsäuregehalt sind Thunfisch, Schweineschmalz, Schweineleber, Leberwurst und Eigelb.
Neben einer kohlenhydrat- und arachidonsäurearmen Ernährung sollte zusätzlich noch auf den Fettgehalt der Nahrung geachtet werden. Vor allem frittiertes Essen wie Pommes oder anderes Fast Food sind bei fettiger Haut eher kontraproduktiv. Dies gilt genauso für süße Backwaren, in denen neben dem Zucker noch viel Butter oder Margarine enthalten sind.
Nun stellt sich bei all diesen Einschränkungen die Frage, was darf ich bei fettiger Haut überhaupt noch essen?
Ein wichtiger Grundnahrungsbestandteil sollten Obst und Gemüse werden, da sie nicht nur satt machen und arm an Fetten und Kohenhydraten sind sondern zusätzlich noch Vitamine enthalten, die Voraussetzung für ein gesundes Leben sind. Auch fettarmes Fleisch und Fisch sollten nicht auf der Speisekarte fehlen. Ein Ersatz von Kuhmilch durch Sojamilch kann zusätzlich helfen. Als Getränke ist neben Mineralwasser ungesüßter Tee zu empfehlen.
Außerdem ist nicht nur wichtig was man isst, sondern auch wann. Man sollte sich an feste Essenszeiten gewöhnen und auf Knabbereien zwischendurch verzichten. Dies gibt dem Körper Zeit zu verdauen und den Blutzuckerspiegel selbst möglichst gering zu halten.
Ein letzter wichtiger Schritt Richtung gesunder Haut ist der Verzicht auf Rauchen. Zigaretten führen nicht nur zu fettiger Haut, sondern schädigen fast alle inneren Organe nachhaltig und sind häufige Ursachen von Krebserkrankungen.
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Als Grundsatz für die Wahl der richtigen Creme gilt: niedriger Fettgehalt. Bei fettigen Cremes besteht die Gefahr, die ohnehin schon fettige Haut noch fettiger aussehen zu lassen. Zusätzlich sollte die richtige Creme einen guten UV-Filter besitzen und der Haut mit Feuchtigkeit versorgen. Am besten eignet sich eine hautberuhigende, antibakterielle Pflege ohne Alkohol.
Die passende Creme sollte auf alle Fälle durch Gesichtswasser und eventuell Peeling ergänzt werden.
Bei einer ausgeprägten Form von fettiger Haut und Akne kann es sinnvoll sein, Antibiotika oder den Wirkstoff Benzoylperoxid einzusetzen, der das Zellwachstum in den Talgdrüsen hemmt, die Verhornungsstörung behandelt und außerdem noch gegen Bakterien wirkt. Zudem besteht bei Frauen mit schwerer Akne noch die Möglichkeit zur Östrogentherapie. Manchmal kann auch eine UV-Bestrahlung hilfreich sein.
Sollte die fettige Haut vor allem durch Stress bedingt sein, verbessert sie sich häufig allein schon durch gezielte Entspannungstechniken wie autogenes Training oder progressive Muskelentspannung. Wenn die fettige Haut durch eine andere Krankheit hervorgerufen wurde, ist es natürlich wichtig, sich als erstes der gezielten Behandlung der Grunderkrankung zu widmen.
Puder und Make-Up (hiermit jedoch allerdings auf einen sparsamen Umgang achten, da sonst Poren noch zusätzlich verstopft werden können) beheben zwar nicht die Ursache der fettigen Haut, bewirken aber, dass sie weniger glänzt und ölig wirkt.
Es sollte außerdem auf jeden Fall vermieden werden, Mitesser auszudrücken, auch wenn Betroffene sich häufig dazu verleitet fühlen. Hierbei besteht nämlich die Gefahr, einen Teil der angereicherten Bakterien noch tiefer in die Haut hinein zu drücken, wodurch im schlimmsten Falle ausgedehnte Abszesse (Eiteransammlungen) entstehen können.