Fettige Haut kann unterschiedliche Ursachen haben. Meist ist der individuelle Hormonhaushalt an der Entstehung beteiligt. Aber auch weitere Faktoren wie Umwelteinflüsse, Hautpflege und vorallem die Ernährung können eine Rolle bei der Entstehung und Ausprägung einer zur Fettbildung neigenden Haut spielen.
Eine ernährungsbedingte fettige Haut äußert sich darin, dass eine verstärkte Hautfettung nach dem Genuss von Lebensmitteln auftritt. Diese Veränderung des Hautbildes tritt nicht direkt nach dem Verzehr auf, sondern äußert sich viele Stunden bis Tage später oder als dauerhafte Erscheinung des Hautbildes. Es kann also nicht wie beispielsweise bei einer allergischen Reaktion direkt auf das auslösende Nahrungsmittel zurückgeschlossen werden. Oftmals handelt es sich auch nicht um eben dieses eine Nahrungsmittel, sondern eine Kombination verschiedener Stoffe, die sich ungünstig auf das Hautbild auswirken. Der Prozess hin zu einer fettenden Haut verläuft nicht abrupt, sondern schleicht sich mit der Zeit ein und wird meist erst in seiner vollen Ausprägung bemerkt und als störend empfunden.
Eine fettende Haut muss nicht die Folge der Ernährung sein, sondern kann auch durch hormonelle Veränderungen, wie sie insbesondere während der Pubertät oder der Schwangerschaft auftritt, entstehen. Auch der Gebrauch von Anabolika und Kortikosteroiden, die häufig in entzündungshemmenden Cremes enthalten sind, führen zu einer gesteigerten Talgproduktion und somit einer fettigen Haut. Eine wichtige Abgrenzung zum sogenannten „Salbengesicht“ bei an Morbus Parkinson erkrankten Menschen ist wichtig, aber nur in Kombination mit weiteren Symptomen relevant. Allein eine fettende Haut, insbesondere Gesichtshaut, ist kein sicheres Merkmal für einen Dopaminmangel, der ursächlich für die Ausbildung eines Morbus Parkinson ist.
Die Ursache der fettig werdenden Haut bei verschiedenen Ernährungsformen ist nicht ganz klar. Es gibt die Vermutung, dass eine hohe Insulinausschüttung aus der Bauchspeicheldrüse, wie sie beispielsweise beim Verzehr schnell verfügbarer Kohlenhydraten aus Süßigkeiten auftritt, einen steigernden Einfluss auf die Talgproduktion der Haut hat. Ein Einfluss der Ernährung auf die Hormonherstellung besteht zwar, ob sich dadurch allerdings der Hormonhaushalt so verändert, dass es einen sichtbaren Effekt für die Talgproduktion der Haut gibt, ist nicht nachgewiesen.
Um herauszufinden, ob die Haut durch die eigene Ernährung zu beeinflussen ist, ist ein Auslassen verschiedener Lebensmittel nötig. Hierbei ist es wichtig eine Nahrungsmittelgruppe auszulassen. Beispielsweise kann auf Produkte mit schnell verfügbaren Kohlenhydraten verzichtet werden. Auch auf Milchprodukte, Alkohol, Zigaretten oder eine fettreiche Ernährung kann verzichtet werden. Eine starke Reduktion des Zuckerkonsums kann auch hilfreich sein. Bei einer entsprechenden Anpassung der Ernährung kann eine Ernährungsberatung unter Umständen hilfreich sein. Da der Prozess hin zu einer fettenden Haut lang ist, benötigt auch umgekehrt die Normalisierung der Haut einige Zeit. Es ist nach einer Woche des Verzichts auf eine Nahrungsmittelgruppe noch mit keinem Erfolg zu rechnen.
Tritt nach längerer Zeit allerdings kein Erfolg ein, ist die Ursache der fettenden Haut mit großer Wahrscheinlichkeit nicht in der eigenen Ernährung zu suchen und die anderen Gründe der Hautfettung müssen genauer betrachtet und behandelt werden. Es ist zu beachten, dass ein großer Teil der von fettiger Haut betroffenen Menschen durch eine Umstellung der Ernährung keine Verbesserung verspüren wird, da die hormonelle Komponente der Hautveränderung hier weitaus überwiegt. Auch der dauerhafte Verzicht auf bestimmte in Verdacht stehende Lebensmittel kann in diesem Fall nicht weiterhelfen.
Eisenhaltige Nahrungsmittel helfen bei einer verbesserten Sauerstoffversorgung des Körpers und somit auch der Haut, da Eisen an der Sauerstoffbindungsfähigkeit des Blutes maßgeblich beteiligt ist. Je besser die Haut mit Sauerstoff versorgt werden kann, desto höher ist ihre Regenerationsfähigkeit. Zu den besonders eisenhaltigen Nahrungsmitteln gehören Schweineleber, Weizenkleie, Sojabohnen und Linsen. Eine Einnahme von Eisenpräparaten ist – sofern kein Eisenmangel besteht – nicht zu empfehlen, da es zu einer Überdosierung kommen kann, die für den Körper schädlich ist, da sich das Eisen im Körper ablagert.
Die Aufnahme von Zink hilft auf zwei Wegen zu einem verbesserten Hautbild. Zum einen wirkt sich Zink direkt positiv auf die Talgproduktion aus und greift damit direkt an der Stelle der Fettüberproduktion an. Zum anderen sorgt Zink für einen verbesserten Vitamin-A-Stoffwechsel.
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Vitamin-A wiederum ist für das Wachstum und die Differenzierung von Zellen und Geweben zuständig. Funktioniert dieses System gut, beziehungsweise durch die Zuführung von Zink verbessert, werden die Gewebe und damit auch die Haut zu Wachstum und Neubildung angeregt. Zink kann zum einen lokal in Form von Cremes oder Salben auf die Haut aufgetragen werden. Zum anderen kann es als Nahrungsergänzungsmittel aufgenommen werden, sodass es im Körperkreislauf wirken kann und so Einfluss auf den Vitamin-A Stoffwechsel hat. Außerdem ist die Zinkaufnahme über die Nahrung möglich. Dabei haben insbesondere Austern, Muskelfleisch und Getreideprodukte einen hohen Gehalt an Zink. Milchprodukte haben einen niedrigeren Zinkgehalt und Gemüse enthält fast kein Zink, sodass bei einer vegetarischen und besonders bei einer veganen Ernährung ein Bedarf für eine zusätzliche Zinkzufuhr entstehen kann. Das für den Zellaufbau wichtige Vitamin-A ist hingegen in vielen Gemüsesorten zu finden. Dazu gehören Karotten, Paprika, Mangold, Süßkartoffeln, Staudensellerie und viele andere Gemüsesorten. Die Aufnahme des darin enthaltenen Vitamin-A ist allerdings nur in Kombination mit einer Zufuhr von Fett möglich, wobei die Fettmenge nicht groß sein muss. Da Vitamin-A allerdings fettlöslich ist, lässt es sich nur so vom Körper aufnehmen und wird nicht unverwertet wieder ausgeschieden.
Ein weiteres Vitamin ist am Aufbau von Haut, Haaren und Nägeln beteiligt. Dabei handelt es sich um Biotin, welches auch als Vitamin H oder Vitamin B7 bekannt ist. Dieses Vitamin lässt sich vor allem in Eigelb, Fisch, Rinderleber, Walnüssen oder Reis finden.
Zudem ist die häufig in der Schwangerschaft eingenommene Folsäure - auch als Vitamin 9, Vitamin 11 oder Vitamin M bekannt - für die Zellregeneration notwendig. Der Körper kann dieses Vitamin selber nicht produzieren und ist daher immer auf eine Zufuhr dieses Vitamins angewiesen. Da Folsäure am Aufbau der DNA beteiligt ist und somit in Wachstumsprozessen eingebunden ist, ist dieses Vitamin bei schnell regenerierenden Organsystemen wie auch der Haut besonders von Bedarf und Nutzen. Folsäure ist in Hefen, Getreidekeimen, Hülsenfrüchten, Kalbs – und Geflügelleber in großen Mengen enthalten. In einigen Gemüsesorten, Obst, Fisch und Eiern ist Folsäure ebenfalls enthalten, allerdings in niedrigeren Mengen.
Der Behandlungsansatz bei fettiger Haut, die auf ernährungsbedingte Ursachen zurückzuführen ist, liegt in der Umstellung der Ernährung. Dabei soll auf Nahrungsmittel, die die Talgproduktion antreiben verzichtet werden. Stattdessen sollen vermehrt Lebensmittel zu sich genommen werden, die die Regeneration der Haut fördern. Bei der Umsetzung dieser Veränderung der Nahrungsaufnahme kann eine Ernährungsberatung von Nutzen sein.
Schlägt diese Behandlungsform nicht an, muss auch an andere Ursachen der fettigen Haut gedacht werden. Dabei steht der Hormonhaushalt im Fokus, da dieser die häufigste Ursache fettiger Haut darstellt.
Lesen Sie mehr zu diesem Thema unter: Pflege fettiger Haut und Ernährungsberatung.
Eine ernährungsbedingte fettige Haut ist mit einer Umstellung der Ernährung zu bekämpfen. Da allerdings in vielen Fällen die Ernährung nicht die Hauptursache für die problematischen Hautverhältnisse ist, wird oft durch die veränderte Ernährung kein Erfolg erzielt und die fettende Haut besteht weiterhin. Da eine fettige Haut jedoch keinen krankhaften Wert hat, sondern ein kosmetisches Problem ist, kann das Problem in Ruhe angegangen werden. Gegebenenfalls kann mit Hilfe eines Hautarztes die Ursache der fettenden Haut herausgefunden werden und entsprechend therapiert werden. Besteht eine dauerhafte Überproduktion der Talgdrüsen der Haut, verstopfen die Poren der Haut zunehmend und entzünden sich, sodass sich eine Akne ausbildet, die durch die erhöhte Hautspannung und lokale Entzündungsreaktion auch schmerzhaft sein kann.