Cefuroxim ist ein Breitbandantibiotikum und in der Schwangerschaft Mittel der ersten Wahl, das heißt falls der Einsatz eines Antibiotikums notwendig wird, verwendet man zuerst Cefuroxim.
Cefuroxim ist ein Antibiotikum aus der Gruppe der Cephalosporine.
Wie alle Antibiotika wirken Cephalosporine schädlich auf Bakterien. Cefuroxim tut das, indem es wachsende Bakterien am Aufbau ihrer Zellwand behindert. Dies führt dazu, dass sie durch ihren inneren Druck „platzen“.
Cefuroxim kann entweder in eine Vene gespritzt oder als Tablette oral eingenommen werden. Das als Tablette einzunehmende Cefuroxim wird „Cefuroxim-Axetil“ genannt, weil es ein chemisches Anhängsel enthält, dass die Aufnahme über den Darm ermöglicht. Es wirkt jedoch genau wie normales Cefuroxim. Typischerweise werden 2 x 0,5 g am Tag eingenommen. Die orale Behandlung wird insbesondere bei bakteriellen Infektionen der Atemwege, der Mandeln, des Rachens, des Mittelohrs, der Nasennebenhöhlen sowie bei Infekten der Harnwege, der Brüste und der Haut genutzt, sofern die Bakterien empfindlich auf dieses Antibiotikum reagieren. Dies ist durch das breite Wirkspektrum von Cefuroxim häufig der Fall.
Venös verabreichtes Cefuroxim wird ebenfalls bei Infekten verschiedener Organe, beispielsweise einer Lungenentzündung, eingesetzt. Normalerweise werden hierbei 3 mal täglich 1,5 g verabreicht.
Cefuroxim kann im Gegenteil zu vielen anderen Antibiotika die sogenannte „Blut-Hirn-Schranke“ überwinden und so auch Bakterien im Hirn bekämpfen.
Cefuroxim ist allgemein ein Mittel, das bei Schwangeren oft und gerne genutzt wird: es gehört bei mehreren Krankheiten während der Schwangerschaft zu den Antibiotika der „1. Wahl“ – das bedeutet, dass es in diesen Fällen keine besseren Alternativen gibt.
Zu diesen Krankheiten zählen z.B. Infektionen der -
Die orale Gabe von Medikamenten wird während der Schwangerschaft allgemein bevorzugt. Deswegen wird Cefuroxim nur bei schweren bzw. gefährlichen Infektionen, beispielsweise bei Infektionen der Nieren oder des Nierenbeckens, venös verabreicht. Da man wegen der Gefährdung des Kindes keine Studien zur Wirksamkeit von Medikamenten an Schwangeren durchführen darf, basiert die Wahl des Antibiotikums bei Infektionen während der Schwangerschaft auf Erfahrungswerten. Cefuroxim ist eines der Medikamente, mit denen man bereits relativ viel Erfahrung hat. Es hat sich herausgestellt, dass das Kind weder in der frühen Organbildungsphase, noch in der späteren Wachstumsphase der Schwangerschaft durch Cefuroxim geschädigt wird. Man bezeichnet es deswegen nach heutigem Wissen als nicht teratogen (= „nicht Fehlbildungen hervorrufend“) und nicht fetotoxisch (= „nicht schädlich auf das Kind wirkend“). Es ist bei korrekter Einnahme also ungefährlich für das Kind. Trotzdem sollte vor jedem Einsatz in der Schwangerschaft überprüft werden, ob das Medikament notwendig ist, um möglicherweise übersehene Risiken zu vermeiden.
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Während der Stillzeit gehört Cefuroxim ebenfalls zu einem Antibiotikum der 1. Wahl, weil es nur in kleinsten Mengen in die Muttermilch übertritt und deswegen kaum in den Kreislauf des Kindes gelangt. In seltenen Fällen kann es bei Säuglingen dennoch Durchfälle verursachen.
Cefuroxim beeinträchtigt nicht die Fruchtbarkeit und kann daher auch dann angewendet werden, wenn man schwanger werden möchte. Weiterhin führt es nicht zu Schäden bei der Einnistung der Schwangerschaft.
Falls man unter der Einnahme von Cefuroxim schwanger wird, muss man sich zunächst keine Sorgen um die Unversehrtheit der Schwangerschaft machen.
Im ersten Schwangerschaftstrimenon muss die Einnahme jedoch streng abgewogen werden. Daher sollte man dem behandelnden Arzt die bestehende Schwangerschaft mitteilen, sodass dieser mit der Schwangeren gemeinsam besprechen kann, ob eine weitere Einnahme von Cefuroxim notwendig ist oder nicht. Gegebenenfalls wird das Medikament abgesetzt oder auf ein anderes umgestellt. Die Therapie mit Cefuroxim kann aber auch weitergeführt werden, wenn dies notwendig ist.
Cefuroxim gehört zu den Antibiotika, die während der Schwangerschaft eingenommen werden können, ohne dem Kind oder der Mutter zu schaden. In den ersten drei Monaten sollte das Antibiotikum nur unter strenger Verordnung durch einen Arzt eingenommen werden, da das Risiko für Schäden hier am höchsten ist.
Die Standarddosierung von Cefuroxim beträgt 250 – 500 mg zweimal täglich für einen Zeitraum von fünf bis zehn Tagen. Je nach Schwere der Infektion und dem betroffenen Organsystem wird die Dosierung angepasst, daher können an dieser Stelle keine pauschalen Angaben gemacht werden. Ein leichter Infekt der oberen Atemwege wird meist mit einer Dosierung von zwei mal 250 mg täglich behandelt, wohingegen eine Lungenentzündung beispielsweise eine Dosierung von zwei mal 500 mg täglich erforderlich machen kann. Unkomplizierte Harnwegsinfekte bei der Frau werden mit einer geringeren Dosierung von zweimal 125 mg täglich behandelt. Die Dosierung des Medikamentes ist jedoch immer eine individuelle Entscheidung und von der Art der Infektion, sowie der Schwere der Erkrankung abhängig. Weiterhin ist bei einer Einschränkung der Nierenfunktion eine Dosisanpassung erforderlich.
Cefuroxim gilt, ob oral oder venös verabreicht, als gut verträgliches Antibiotikum.
Nebenwirkungen treten insbesondere dann auf, wenn hohe Dosen Cefuroxim eingenommen werden. Typisch für Cefuroxim-Axetil sind Durchfälle, die aufgrund einer Störung der Darmflora auftreten. Es können auch Bauchschmerzen, Übelkeit, Erbrechen und Schwindel auftreten. Durch Einnahme während oder nach dem Essen lassen sich die Nebenwirkungen oft abschwächen. Ein weiterer Vorteil der Aufnahme während des Essens ist die bessere Aufnahme von Cefuroxim ins Blut und einer damit verbundenen besseren Wirksamkeit.
Venös verabreichtes Cefuroxim kann ebenfalls Störungen des Magen-Darm-Traktes auslösen (Übelkeit, Erbrechen, Durchfälle). Wichtig vor der Einnahme bzw. Gabe von Cefuroxim ist zu überprüfen, ob eine Penicillin-Allergie besteht. In ca. 5% der Fälle reagieren Menschen mit einer solchen Allergie nämlich auch allergisch auf Cefuroxim. Dies kann zu teilweise starken Hautveränderungen mit Rötung und Bläschenbildung oder zu schmerzhaften Entzündungen der Gefäße führen.
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Nebenwirkungen in Form von Beschwerden des Magen-Darm-Traktes kommen bei der Therapie mit Cefuroxim in der Regel selten vor. Sollte man jedoch unter Durchfall leiden, ist dies unverzüglich dem behandelnden Arzt mitzuteilen. Durchfall kann zu einem erheblichen Verlust von Flüssigkeit führen und dadurch Komplikationen verursachen. Insbesondere in der Schwangerschaft muss das verhindert werden. Bei bestehendem Durchfall kann gegebenenfalls ein anderes Antibiotikum gewählt werden.
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